World of X

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Nach all den Jahren

von Leyla Harrison

Kapitel 5

Scully:

Das Abendessen verlief in höchstem Maße beklemmend. Joe hatte natürlich keine Ahnung bezüglich meiner Beziehung mit Mulder. Alles, das er wusste, war, dass ich mit einem mysteriösen Mann mit Namen Fox, dessen Nachnamen ich nie nannte, Schluss gemacht hatte kurz bevor ich Washington verließ. Er wusste auch, dass es eine schmerzhafte Trennung gewesen war, und dass ich nicht darüber reden wollte. Also taten wir es auch nicht.

Während des Essens versuchte Joe sich mit Mulder über das FBI zu unterhalten. Die ganze Zeit über konnte ich Mulders brennende Augen auf mir fühlen. Ich war wütend darüber, dass er mich gefunden hatte, doch gleichzeitig war ich aber auch erleichtert. In all den Jahren hatte ich meine Gefühle für Mulder geleugnet, doch jetzt hatte ich keine Wahl. Ich musste mit ihnen gegenüberstellen. Ich musste mich Mulder gegenüberstellen.  Er saß mir genau gegenüber am Esstisch.

"Also, warum waren Sie in der Gegend? Ein Fall?" fragte Joe.

"Ja, wahrscheinlich ein Serienmörder in New York City", antwortete Mulder.

"Die Abteilung für Gewaltverbrechen hat mich hierher geschickt."

"Abteilung für Gewaltverbrechen?" fragte ich.

"Ja, ich habe mich versetzten lassen", sagte Mulder. "Die X-Akten sind geschlossen. Für immer."

Ich versuchte, die Welle von Traurigkeit zu verbergen, die mich urplötzlich erfasste. Sie haben ihm so viel bedeutet. Ich wollte ihn wahnsinnig gerne nach seiner Schwester fragen, aber ich wusste, dass das warten musste, bis wir allein sind. Allein. Ich fürchtete mich sehr davor und konnte es andererseits kaum erwarten.

"Die X-Akten", überlegte Joe. "Ich weiß noch, wie Dana mir einmal davon erzählt hat. Das war die Abteilung, in der ihr beide gearbeitet habt, richtig?" Mulder nickte. "Das hörte sich interessant an. Und doch gefährlich. Dana hat mir einige Geschichten erzählt, die sich angehört haben, als ob ihr beide wirklich in großer Gefahr gewesen wart."

"Mami, kannst Du mir davon erzählen?" fragte Sam auf der anderen Seite des Tisches.

"Nicht bevor du 18 bist", erinnerte ich sie.

"Aber ich möchte nicht so lange warten", quengelte sie. Ich warf ihr meinen besten Mami-hat-aber-Recht - Blick und sie beruhigte sich. "Aber ich glaube, ich werde es müssen."

"Die X-Akten waren gefährlich", sagte Mulder zu Joes letztem Kommentar.

"Scully und ich hatten ein paar knifflige Fälle."

Also darauf willst du hinaus, dachte ich, doch ich sagte nichts.

"Dana hat mir von einem Mann erzählt, der Menschenlebern isst." Joe sah Mulder an. "Ich habe ihr fast nicht geglaubt."

"Igitt, ich hasse Lebern!" warf Sam ein.

Mulder nickte. "Das stimmt." Er sah mich an. Ich wusste genau, was er dachte.

<Wenn das Eistee in diesem Beutel ist, könnte es Liebe werden.>

Und wir haben noch fast drei Jahre gebraucht, um es zuzugeben, dachte ich.

"Also", seufzte Joe, "ihr zwei habt offensichtlich eine Menge zu bereden.

Ich kümmere mich um Sams Bad und ihr zwei könnt euch unterhalten."

Nicht allein, schoss es mir durch den Kopf. "Nein, Joe, ich kann Sam nehmen", unterbrach ich rasch, aber Joe wollte es gar nicht hören.

"Schatz, ich zwei habt euch schon Jahre nicht mehr gesehen. Ihr habt sicher viel zu erzählen." Mulder warf mir einen Blick zu, der sagte, dass er einverstanden war. "Ich nehme Sam mit nach oben und dann komme ich zurück und spüle ab. Warum geht ihr nicht auf die Terrasse, da habt ihr Ruhe. Ich bin nicht gerade scharf darauf, noch solche Leber-Monster Geschichten zu hören." Joe schien etwas beunruhigt.

"Papa!" schrie Sam mit verzogenem Gesicht. "Du weißt doch, dass ich Lebern nicht leiden kann!"

"Ich weiß, Sam", sagte er, hob sie aus ihrem Stuhl und über seinen Kopf.

"Joe", warnte ich ihn. Er wusste, dass ich es hasste, wenn er das tat.

"Papa, ich möchte die Sterne sehen. Können wir hoch auf den Dachboden gehen und sie anschauen, wie Mami es immer mit mir macht?"

"Nachdem du gebadet bist, Schatz." Er stellte Sam wieder zurück auf den Fußboden. "Mulder, wir sehen uns morgen. Dana", sagte er und kam zu mir herüber. Er gab mir einen Kuss auf die Lippen, "bis später." Ich erwiderte den Kuss mit so viel Emotion wie möglich.

Joe und Sam gingen nach oben und ließen Mulder und mich allein im Zimmer.

"Wieder nach draußen?" fragte er. "Ist es nicht ein wenig zu kalt dafür?"

"Wir haben einen Wintergarten. Völlig geschützt von den Elementen", sagte ich, zeigte ihm den Weg und schloss die Tür hinter mir. Ich wollte nicht, dass Joe mitbekommt, was wir zu bereden hatten. Mulder setzte sich auf die Couch und ich mich auf den Sessel.

Es herrschte Stille. Gute drei oder vier Minuten unbehagliche Stille.

"Du hast ein wunderschönes Haus", sagte Mulder letztendlich.

"Danke."

"Hast du es eingerichtet?"

Ok, dachte ich, kein so heikles Thema. "Das meiste davon."

"Habe ich mir gedacht. Es erinnert mich in vieler Hinsicht an dein altes Apartment."

"Ich weiß. Ich habe es absichtlich so eingerichtet." Um sicher zu gehen, dass ich nie den Ort vergesse, an dem wir uns zum ersten Mal geliebt haben.  Um sicher zu gehen, dass ich nie die glücklichste Zeit meines Lebens vergesse, dachte ich, doch ich sagte es nicht. Wieder Stille, doch diesmal nicht so lange.

"Du hast nicht lange gewartet, oder?" fragte er und seine Stimme war plötzlich kalt.

"Was meinst du?"

"Wie alt ist deine Tochter? Dreieinhalb? Du musst schwanger geworden sein nicht lange, nachdem du gegangen bist. Wie lange hast du gewartet, nachdem du mich verlassen hast, bevor du und Joe geheiratet habt?" fragte er.

Sie ist vier, dachte ich, aber ich antwortete nicht.

"War es Liebe auf den ersten Blick, als du hier hergezogen bist? Und dann, hast du ihn geheiratet und bist schwanger geworden? Oder wurdest du schwanger, bevor du geheiratet hast? Hat er dich deswegen geheiratet?"

"Es reicht, Mulder", fauchte ich.

"Nein, Scully, ich glaube, es reicht nicht mal annähernd. Willst du mir nicht sagen, warum du mich einfach so verlassen hast? Völlig ohne Vorwarnung? Weißt du, was du mir da angetan hast, Scully?"

"Wahrscheinlich dasselbe, was es mir angetan hat", sagte ich. "Es hat mich fast umgebracht."

"Ja, vielleicht, aber immerhin hast du mich verlassen", entgegnete er. Ich spürte, wie er der Sache näher kam. Ich hatte immer gewusst, dass er sehr gut den Dingen auf den Grund gehen konnte und immer versuchte, die Wahrheit zu finden. Und er war jetzt kurz davor. Ich wurde nervös.

"Und deine Tochter, Samantha. Ein schöner Schachzug, sie nach meiner Schwester zu benennen. Hast du geglaubt, dass ich sie je kennenlernen würde?" Er war so bitterböse, dass es mir Angst machte.

Oh, Gott, dachte ich. Das Telefon klingelte und ich sprang auf, um abzuheben, verzweifelt, diese Befragung endlich zu beenden. "Hallo?"

"Dana, hier ist deine Mutter. Ich glaube, ich habe meine Perlenohrringe oben bei dir vergessen. Ich habe mir schon gedacht, dass du sie bei dir behältst, bis wir uns das nächste Mal sehen, aber ich wollte erst nach dem Abendessen anrufen, um nicht zu stören."

"Danke, Mom, das ist nett von dir." Mulder stand von der Couch auf und stellte sich dicht neben mich. So dicht, dass ich ihn atmen hören konnte. Es machte mir Angst, aber zur gleichen Zeit war es sehr erregend. Ich wusste, dass ich nicht von ihm weichen konnte. Ich betete, dass er nicht hören konnte, was sie sagte. Was ich wusste, dass sie sagen würde, sobald ich ihr erzählte, dass er hier war. "Mom, Mulder ist hier", sagte ich. "Ich kann jetzt nicht länger reden."

Ich konnte ihren nächsten Atemzug hören. "Oh, Gott. Hast du es ihm gesagt, Dana?"

"Nein, Mom, noch nicht. Mom, ich rufe dich später an."

"Dana, Schatz, du solltest es ihm sagen—"

"Mom, ich rufe dich später an. Ich verspreche es."

Ich legte auf.

Ich drehte mich um und stand ihm genau gegenüber. Praktisch in seinen Armen. "Mulder", sagte ich leise. Ich schloss meine Augen und konnte fühlen, wie die Tränen unter meinen Lidern brannten. "Bitte tu das nicht."

"Weißt du, wie sehr ich dich vermisst habe?" fragte er genauso leise. "Weißt du, wie ich mich ohne dich gefühlt habe?"

Er berührte mein Gesicht. Ich öffnete meine Augen. "Mulder, Joe ist oben.

Ich bin verheiratet. Mulder—"

"Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, Scully. Nie."

Ich atmete tief durch. Ich auch nicht, wollte ich sagen, aber ich konnte es ihn nicht wissen lassen. Ich konnte es ihm nicht sagen. Er beugte sich zu mir herunter und küsste mich auf die Lippen. Innerlich kämpfte ich für eine Sekunde dagegen an. Doch dann küsste ich ihn zurück. Das Gefühl seiner Lippen... es war etwas, das ich mit Joe nie gefühlt hatte. Es steckte Leidenschaft darin, eine Leidenschaft, die ich Jahre lang nicht mehr gefühlt hatte. Ich schreckte zurück. Ich war verheiratet. Joe war oben. Ich war hier unten und küsste Mulder. All die Jahre, die vergangen sind, all die Geheimnisse... "Ich kann das nicht tun", murmelte ich mit zitternder Stimme.

"Scully, ich liebe dich. Ich weiß nicht, ob du mich noch liebst—" Seine Augen waren tränenerfüllt. "Ich habe so lange gewartet—"

"Mulder, Samantha ist nicht Joes Tochter", sprudelte es aus mir heraus.

"Was?" Er starrte mich an.

"Sie wurde im Mai 1996 gezeugt und am 8. Februar 1997 geboren. Meine Mutter war letzte Woche zu Sams viertem Geburtstag hier." Er war geschockt, als ihm alles klar wurde. Ich konnte eine seltsame Erleichterung fühlen. Ich hatte die Wahrheit so lange von ihm geheim gehalten, dass es eigentlich gut war, es jetzt herauszulassen. Ich wusste, dass die Nachwirkungen alle später kommen würden. Mulder war niemand, dem es gefiel, hinters Licht geführt zu werden. Und mir war klar, dass ich mich den Konsequenzen nicht entziehen konnte.

"Sie ist..." versuchte er zu sagen, aber er konnte die Worte nicht herausbringen.

"Deine Tochter", endete ich für ihn.

Er trat zurück und setzte sich wieder auf die Couch. "Meine Tochter?"

"Wenn du ihr in die Augen siehst, Mulder... sie hat deine Augen."

Mulder schüttelte langsam seinen Kopf, immer noch ungläubig. "Du warst schwanger mit meinem Kind, als du die Stadt verlassen hast?"

Ich nickte. "Ich habe es einen Tag, bevor wir uns das letzte Mal gesehen haben, herausgefunden. Als du gesagt hast, dass du nichts Dauerhaftes möchtest..." Ich konnte die Unterhaltung von damals wieder vor mir sehen, also ob es erst gestern passiert wäre. "Ich hatte geglaubt, dass du keine Familie möchtest. Ich glaubte, du möchtest keine Kinder."

"Scully, ich hatte Angst... Angst davor, mich an jemanden zu binden... du wusstest das. Du wusstest warum."

"Mulder, ich hatte auch Angst."

"Also bist du gegangen? Also hast du es mir nie gesagt? Also hast du einfach deine Sachen gepackt und bist gegangen?" Er versuchte zusammenzusetzten, was passiert war.

"Ich habe einen Cousin, der hier wohnt. Ich habe mich entschlossen, hier herzukommen und traf Joe hier. Er war seit Jahren ein Freund der Familie.  Er kannte meinen Vater. Ich habe ihm meine Situation erklärt..." An diesen Tag konnte ich mich auch lebhaft erinnern. Ich hatte mich wie ein Teenager im Fernsehen gefühlt, wie ich so in Tränen aufgelöst vor Joe stand. Ich wollte nicht zu viel über mich preisgeben oder wie ich schwanger geworden war. Nur, dass ich Angst hatte. Dass ich unglücklich war. Unglücklich ohne Mulder. "Er ist ein guter Mann. Er bot mir an, mich zu heiraten und mir zu helfen, das Kind zu erziehen."

"Es ist also eine Zweckheirat?" fragte Mulder hoffnungsvoll.

"Joe hat sich im Laufe der Zeit in mich verliebt. Und ich habe mich in ihn verliebt. Ich liebe ihn als einen Freund." Wie konnte ich nur meine Zuneigung und Liebe für den Mann erklären, der mich respektiert hat, an mich geglaubt hat und mir hilft, Samantha großzuziehen? Ich habe mich in ihn verliebt. Er hat mir geholfen, als ich Hilfe brauchte. Er wusste zwar, dass ich immer noch den mysteriösen Fox liebte, der der Vater meines Kindes war, aber er akzeptierte es und liebte mich trotzdem. Und er liebte Samantha, als ob sie seine eigene Tochter wäre.

"Ist eure Beziehung platonisch?" fragte Mulder immer noch hoffnungsvoll.

"Nicht ganz." Meine Antwort kam zögernd. Ich hatte Angst, Mulder zu viel wissen zu lassen. Seit er hier angekommen war, war er so wütend... wütend auf mich. Ich wusste nicht, wieviel er ertragen konnte.

"Du schläfst mit ihm. Er ist dein Mann. " Mulder war aufgebracht.  "Natürlich ist es nicht platonisch. Was habe ich bloß gedacht? Du liebst ihn offensichtlich."

"Ja, Mulder, ich liebe ihn, aber nicht so wie..." Verzweifelt suchte ich nach den richtigen Worten. "Nicht so wie ich dich liebte." Ich hielt inne.

Ich habe gemerkt, dass ich in der Vergangenheitsform gesprochen hatte. All die Jahre in denen ich mir eingeredet hatte, dass er mir nichts mehr bedeutet. Die ganze Zeit hatte ich mir eingeredet, dass er mich letztendlich vergessen hatte. Die ganze Zeit hatte ich mir eingeredet, dass ich ihn nicht mehr liebe. Die ganze Zeit habe ich gewusst, dass es eine Lüge war. "Nicht so wie ich dich noch immer liebe, Mulder."

Er antwortete nicht. Ich stand immer noch und war so fertig nach diesem Geständnis, dass es mir vorkam, dass wenn ich mich nicht gleich setzten würde, ich auf der Stelle zusammenklappen würde. In dem Moment stand Mulder von der Couch auf und stellt sich mir gegenüber. "Du hast einen anderen Mann mein Kind großziehen lassen. Du hast mir nie gesagt, dass du schwanger warst." Er versuchte, es sich selbst klar zu machen. Ich nickte schwach.  "Weiß er es? Weiß er, wer der Vater ist?"

"Nein", antwortete ich. "Joe weiß von Mulder. Von dem Mulder, mit dem ich beim FBI zusammengearbeitet habe. Er weiß auch von einem anderen Mann. Fox.  Fox ist der Mann, den ich geliebt habe, der Mann mit dem ich zusammen war... der Mann der Samanthas wirklicher Vater ist. Er weiß nicht, dass Fox und Mulder dieselbe Person ist."

"Was hast du ihm über mich erzählt?" fragte Mulder. Seine Stimme war weder ärgerlich noch sanft. Ich hätte nicht sagen können, worauf er hinaus wollte. "Was hast du ihm über Fox erzählt?"

"Ich habe Joe gesagt, dass ich ihn sehr geliebt habe. Dass ich Angst bekommen hatte, als ich schwanger wurde und herausfinden wollte ob Fox... du... eine Familie haben wollte. Ich habe angenommen, dass dies nicht der Fall ist. Also habe ich die Stadt verlassen. Ich habe ihm gesagt, dass es uns nicht möglich war, unsere unterschiedlichen Ansichten anzugleichen."

"Weiß er, dass du mir nie gesagt hast, dass du schwanger warst?"

"Nein."

"Warum hast du es mir nicht gesagt, Scully? Warum? Ich hätte alles getan, damit wir eine funktionierende Beziehung gehabt hätten. Ich hatte gedacht, *dass* es funktioniert." Mulder wurde lauter. Er war nun richtig wütend.

"Mulder, bitte", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich war nicht sicher, wieviel Joe oben mitbekommen konnte.

"Bitte was, Scully? Bitte sei ruhig, dass Joe es nicht hört? Du hast uns beide angelogen, Scully. Und ich weiß nicht einmal, ob das alles, was du mir hier erzählst, wirklich wahr ist."

Tränen stachen in meinen Augen, mehr als zuvor. Ich konnte sie nicht mehr zurückhalten. "Es ist die Wahrheit, Mulder. Es ist die Wahrheit."

"Jetzt willst du also, dass wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben?" fragte er und ignorierte meine Tränen völlig.

"Du bist hier her gekommen, Mulder. Ich bin nicht zu dir gekommen", erinnerte ich ihn.

"Aber du hast mir von dir aus von Samantha erzählt."

"Ich wollte dich nicht mehr anlügen. Mulder, ich liebe dich. Ich kann nicht hier stehen und dir nicht die Wahrheit sagen."

"Und wem bringt das jetzt etwas, Scully? Du hast Joe geheiratet."

Ich sank auf dem Sessel zusammen und schluchzte. Ich wusste nicht, wie es so kompliziert werden konnte. Alles, das ich wusste, war, dass ich das getan habe, was ich damals für das Beste gehalten hatte. Ich hätte nie gedacht, dass ich Mulder je wiedersehen würde. Ich hatte ein Foto - vier eigentlich - von ihm und mir, die wir in einem Fotoautomaten gemacht hatten, kurz nachdem wir zusammengekommen waren. Fotos von uns aus sehr glücklichen Zeiten. Ich hatte die Bilder immer bei mir in meiner Brieftasche. Und jetzt ich hatte Samantha. Jedes Mal, wenn ich sie ansah, konnte ich Mulder in ihren Augen sehen.

Und ich habe alles verdorben. Ich hatte nie erwartet, dass es jemals zu so etwas kommen würde.

Ich hörte auf zu weinen und sah auf. Mulder war verschwunden. Er war nicht mehr im Zimmer. Ich konnte ihn im Flur hören.

"Mr. Mulder?" hörte ich Samantha fragen. "Warum nennen Sie meine Mami Scully?"

Ich konnte nicht hören, ob oder was er ihr geantwortet hat. Das nächste, das ich hörte war, wie Mulder seinen Wagen anließ und mit knirschenden Reifen auf dem Kies hinaus in die Nacht fuhr.

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