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The X-Conspiracy

von Dana

Kapitel 5

"Wundervoll!", lachte Skollaris, nachdem der Antrieb wiederhergestellt war und die letzten beiden Schüsse ihr Ziel nicht verfehlt hatten. Die Voyager konnte mit ihren Waffen bisher keinen Schaden an seinem Raumschiff ausrichten.
Er blickte entzückt auf seine Konsole, und was er dort sah, ließ seine Selbstsicherheit weiter ansteigen: Die Voyager hatte ihn gerufen und auf seinem Display erschien ein Ausschnitt der Brücke. Captain Janeway stand in der Mitte - um sie herum sprühten Funken; Rauch breitete sich auf ihrem Schiff aus.
"Captain, wie ich mich freue...", grinste er sie schleimig an.
"Lassen wir die Höflichkeiten - kommen wir zur Sache!", unterbrach sie ihn, "Ich verlange meinen Ersten Offizier zurück! Stellen Sie das Feuer ein!"
Skollaris brach in ein schallendes Gelächter aus. Diese Frau würde sich perfekt auf seinem Schiff machen; sie trug zu seiner Erheiterung bei und würde ihn mit ihren Witzen bei Laune halten.
"Gerne überlass' ich Ihnen seine Leiche, aber im Gegenzug verlange ich das, was mir gehört!"
Janeway unterbrach die Audio-Verbindung für einen kurzen Augenblick und Skollaris interpretierte ihre Verhaltensweise so, dass er sie mit seiner Aussage geschockt haben musste. Menschen sind so einfach aus der Fassung zu bringen, dachte er schmunzelnd.
"Ich betreibe keinen Menschenhandel und ich bin nicht bereit, auf die Herausgabe des Commanders zu verzichten!", erklang ihre Stimme wütend.
"Sie machen sich wegen einer Leiche zuviel Aufwand", sprach er ungläubig, "Das wird Ihr Ende sein, Captain Janeway. Wenn Sie nicht kooperieren, werde ich Sie zerstören! Unsere Technologie ist der Ihren weit überlegen." Siegesssicher sprach er ins Leere, denn inzwischen war sein Display schwarz geworden.
"Sythruh, sorgen Sie für meine Unterhaltung: Zwei Salven auf einmal! Mal sehen, wie schnell sie kapituliert."



"Hilfsenergie in die Schilde!", hustete Janeway. Die Brücke war in einer Rauchwolke eingehüllt. "Tom, gehen Sie ein wenig auf Distanz!"
"Nichts lieber als das", antwortete dieser und änderte den Kurs.
"Schilde bei 28 Prozent", lautete die schlechte Mitteilung von Fähnrich White, "Schäden auf den Decks 9 bis 11, drei Schwerverletzte; auf Deck 15 steht ein Hüllenbruch kurz bevor."
"Evakuieren und versiegeln Sie den Bereich!", befahl sie und hustete erneut. "Bereiten Sie die Photonentorpedos zum Abschuss vor! So schnell geben wir nicht auf, Skollaris!"



"Ich habe es gleich...", murmelte Dr. Rahnksch vor sich hin, während ihre Finger unzählige Tastenkombinationen auf der Konsole tippten, "Ja... Das war es!"
Sie warf Commander einen fröhlichen Blick zu und machte sich an das nächste Problem: Die Deaktivierung der Waffen.



"Drei, zwei, eins: Feuer!", sprach Janeway und hielt die Luft an, nachdem die Torpedos abgefeuert wurden.



Das N'ahrahzuti-Raumschiff wurde schwer getroffen. Skollaris war verwundert, dass die Waffen der Voyager so einfach die Schilde durchbrechen konnten. "Wie konnte das passieren?", fluchte er laut und zog sich an seinem Stuhl wieder hoch.
"Das kann nicht sein", sprach ein Mitglied seiner Besatzung.
"Ich will nicht hören, was nicht sein kann, sondern wie es dazu kam!", brüllte Skollaris.
"Jemand hat unsere Schilde deaktiviert. Ich kann den Code nicht umgehen, um sie wieder in Betrieb zu nehmen", nervös bemühte sich Sythruh um eine Lösung.
"Überprüfen Sie, von wo aus das geschehen ist und schicken Sie zwei Kräfte hin! Halten Sie weiterhin das Feuer auf die Voyager!"



"Sie haben offensichtlich ihre Schilde verloren", flüstere Janeway erstaunt. "Wir wollen das Schiff nicht gleich zerstören - nehmen Sie sie weiter mit den Phasern unter Beschuss! Tom, achten Sie auf Gegenmaßnahmen. Wir können nicht davon ausgehen, dass ihre Waffen ebenfalls betroffen sind."
"Aye, Ma'am", kam es von ihrer Crew zurück.
"Mister Kim, unterrichten Sie das Hazard-Team Alpha 1 und 2, dass es sich zu den Transporterräumen begibt und auf die Enterung des N'ahrahzuti-Schiffes vorbereitet." Sie stand auf und ging zu seiner Station. "Ich werde die Teams begleiten. Sie haben die Brücke, Mister Kim. Lassen Sie sich auf keine Verhandlungen und Tauschgeschäfte mit Skollaris ein und bringen Sie die Voyager in eine sichere Zone, wenn Sie in einer halben Stunde nichts von mir hören, oder wenn die sich die Situation weiter extrem verschlechtert."
"Aber, Captain", widersprach er zögernd, "Sie sollten nicht gehen. Es wäre besser, wenn..."
"Das war ein Befehl, Fähnrich!", entgegnete sie scharf und ging zum Lift. "Ich vertraue Ihnen", sagte sie zum Abschied und betrat den Turbolift.


"Geschafft!", strahlte Dr. Rahnksch den Commander an, "aber jetzt nichts wie weg! Ich fürchte, mein Eingreifen blieb nicht unentdeckt!"
Sie lief zur Wand und öffnete eine Luke. "Nach Ihnen, Chakotay."
Der Commander bückte sich und begab sich in die schmale Öffnung.
"Sie gehen bis zur 5. Abzweigung geradeaus, dann links, bis Sie auf eine Kreuzung treffen. Dort nehmen Sie die rechte Röhre und folgen ihr bis ans Ende. Sie werden von dort aus zu einem Raum gelangen, von dem Sie ein Signal an die Voyager senden können. Los, beeilen Sie sich!" Sie schob ihn mit ihrer Hand ein wenig voran.
"Was ist mit Ihnen? Eileena!", rief er, doch sie verschloss wortlos die Luke hinter ihm.
Dr. Rahnksch holte tief Luft und einen Moment später öffneten sich die Türen zu dem Raum, und zwei N'ahrahzutis richteten ihre Waffen auf sie.



"Krankenstation an Brücke: Captain Janeway, ich könnte dringend die Hilfe von Miss Scully gebrauchen. Es kommen immer mehr Verletzte rein", erklang die Stimme vom MHN übers Interkom auf der Brücke.
"Sie müssen mit mir vorlieb nehmen, Doktor. Der Captain ist zum N'ahrahzuti-Raumschif unterwegs", antwortete Harry Kim.
"Dann liegt die Entscheidung bei Ihnen, Mister Kim", bat der Doktor, "Es ist wirklich dringend! Ich habe schließlich auch nur zwei Hände und möchte keinen meiner Patienten dadurch verlieren, dass ich ihn zu spät behandeln konnte."
Fähnrich Kim dachte kurz nach, "Gut, ich werde sie zu Ihnen schicken, Doktor."
"Danke, Mister Kim", verabschiedete sich das Hologramm.



"Ja, einverstanden, ich bin gleich bei ihm", beendete Dana Scully das Gespräch mit Harry Kim.
Mulder schaute sie, den Mann von der Sicherheit - inzwischen war nur noch einer übrig geblieben, da der andere dringend für eine Evakuierung benötigt wurde - und schließlich wieder Dana an.
"Bitte, lassen Sie sich von ihm", er deutete auf den Mann, "zur Krankenstation begleiten."
"Ich finde den Weg inzwischen alleine, Mulder", entgegnete sie und ging zum Ausgang.
"Hey, Scully, ich möchte aber nicht, dass Ihnen etwas passiert. Bitte, Sir, begleiten Sie sie. Ich komme für den Augenblick gut alleine zurecht und verspreche, mit keinem Fremden mitzugehen." Er lächelte sie bittend an.
"Nun gut, vorher geben Sie wohl doch keine Ruhe", lenkte sie ein. "Bis dann, Mulder", sprach sie und verließ in Begleitung das Quartier.



Matharis drückte zum dritten Mal den eroberten Phaser ab und lachte, als sie ihre Bewachung komplett ausgeschaltet hatte. Diese Kreaturen waren so leichtgläubig - sie hatte nur einen simplen Todeskampf vortragen müssen und schon wurde das Kraftfeld deaktiviert. Der Rest war dann eine Leichtigkeit.
Sie ging hinüber zur Konsole und tätigte ein paar Handgriffe. So schnell würde Captain Janeway und ihre Crew nicht bemerken, dass sie fliehen konnte.
Vorsichtig ging sie zur Tür und betrat den Korridor in die Freiheit.



"Energie!", befahl Captain Janeway inmitten von vier Crewmitgliedern, mit denen sie auf das Raumschiff der N'ahrahzuti wollte. Das erste Team war wenige Augenblicke zuvor hinüber gebeamt worden. Jetzt waren sie an der Reihe und das gewohnte Geräusch des Transporters schickte sie ebenfalls auf die Reise.



"Master Skollaris, wir haben die Verräterin gefunden, es ist Dr. Rahnksch. Sollen wir sie gleich hier hinrichten?", fragte der eine N'ahrahzuti über die interne Verbindung und drückte seine Waffe noch stärker an ihren Kopf.
"Nein, bringen Sie sie zu mir! Das Vergnügen möchte ich mir nicht nehmen lassen!", knurrte Skollaris zurück.
"Wie Sie wünschen, Master", sprach der N'ahrahzuti ergeben und schubste Eileena Rahnksch vor sich her, "Vorwärts!"



"Wir teilen uns in zwei Gruppen", flüstere Janeway, "Sie gehen den Korridor nach rechts und Sie, Crewman Anders, Sie begleiten mich. Denken Sie dran: Riskieren Sie nicht Ihr Leben! Ich möchte Sie alle nachher gesund und munter auf der Voyager wiedersehen. Viel Glück."
Alle nickten stumm dem Captain zu und dann teilten sich ihre Wege. Sie hielt ihr Phasergewehr schussbereit vor sich und folgte Crewman Anders als Rückendeckung.



Mulder stutze. War da nicht eben ein seltsames Geräusch? Er lauschte angespannt. Ja, das war es wieder - es klang wie ein Stöhnen und es kam... es kam eindeutig nicht aus diesem Raum.
Er eilte hinaus auf den Korridor und erstarrte, als er dort am Boden die N'ahrahzuti liegen sah.
"Helfen Sie mir, bitte", jammerte diese und streckte hilfesuchend ihren Arm in seine Richtung.
"Was ist mit Ihnen?", fragte er skeptisch und blickte sich um. Sie waren alleine.
"Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin. Das Schiff erbebte und ich kann mir nur daran erinnern, dass ich mich hier wiederfand", stöhnte sie mitleiderregend.
"Sind Sie verletzt?", wollte Mulder wissen und kam langsam näher.
Matharis keuchte und schnaufte; schließlich sank ihr Arm dem Boden entgegen und ihr Körper erschlaffte.
Fox beäugte sie einen Augenblick, ob er ihr trauen konnte, aber durch den Abstand konnte er nicht ausschließen, dass sie sich in Lebensgefahr befinden könnte. Letztendlich überwand er seine Vorsicht und kniete sich neben ihr nieder. "Können Sie mich hören?", fragte er die N'ahrahzuti und versuchte ein Lebenszeichen bei ihr auszumachen.
Es dauerte keine Sekunde, als ihre Hand die seine berührte und sie ihr Halluzinogen in seinen Blutkreislauf brachte. Erschrocken gab er einen schmerzerfüllten Ton von sich, da diese Substanz ihm fast die Sinne raubte, weil Matharis bewusst große Mengen auf einmal übertrug. Jetzt war es Mulder, der langsam in sich zusammensackte, und sie erhob sich unter einem leisen Gelächter, immer noch darauf bedacht, ihre Hand nicht von ihm zu nehmen.
Wie einfach es doch war, dachte Matharis. Sie würde ihn mit ihrem Willen dazu benutzen, einigen Schaden anzurichten.
Nachdem er nichts mehr von seiner Umgebung wahrnehmen konnte, zog sie ihn zurück in sein Quartier und legte ihn auf dem Bett ab. Aufgrund der hohen Dosis würde er sich nicht mehr an den Vorfall erinnern.
Sie begab sich zurück auf den Korridor und setzte wie eine Raubkatze ihre Flucht fort.



Chakotay legte eine Pause ein. Schweiß rann ihm die Stirn herab und er keuchte heftig. Die Luft war unerträglich dünn und es war übermäßig warm in diesem engen Schacht. Er wischte sich den Schweiß aus den Augen und nahm seinen Weg wieder auf. Wie groß die Entfernung zu seinem Ziel noch sein mochte - er konnte es nicht beantworten. Eines war nur sicher: Er musste es schaffen, dass er zurück zur Voyager kam, damit er Hilfe für Dr. Rahnksch holen konnte, sofern es nicht zu spät sein sollte. In Gedanken verfluchte er das Mittel, das Eileena ihm verabreicht hatte, nur damit seine menschlichen Lebenszeichen vor den Sensoren der N'ahrahzuti verborgen blieben. In diesem Augenblick hätte er ein neutralisierendes Gegenmittel benötigt, um mit vollem Einsatz zu agieren.



Crewman Anders stoppte abrupt im Gehen, denn er hörte Schritte auf sich zukommen.
"Zurück!", knurrte er leise zu Janeway und drehte sich um, damit er ihr folgen konnte, jedoch war er nicht schnell genug und ein Schuss aus der Waffe eines N'ahrahzutis ließ ihn aufschreien.
Captain Janeway sah, wie Andrews schwer verletzt zu Boden ging und feuerte umgehend ihre Waffe auf den Verursacher ab. Es folgte ein kurzer Schusswechsel, den sie gewann - zum Glück war es nur ein Gegner, aber sie war sich sicher, dass weitere in kürzester Zeit folgen würden.
"Crewman", sprach sie und beugte sich hinab, um das Ausmaß seiner Verletzung zu begutachten.
"Gehen Sie! Ich komme schon zurecht", stöhnte er und hielt seine Hand auf den Bauch gepresst.
Vorsichtig hob sie seine Hand an und betrachtete die Wunde. Schmerzerfüllt verzog er sein Gesicht. Es sah sehr schlimm aus: Er verlor in kürzester Zeit eine Menge Blut und würde es nicht überleben, wenn er nicht umgehend auf die Krankenstation der Voyager transferiert würde.
"Keine Angst", versuchte sie ihm Mut zu machen, "morgen werden Sie wieder Parises Square spielen können." Ihre Hand eilte zum Kommunikator. "Janeway an Voyager: Eine Person zum direkten Transport auf die Krankenstation!"
Sie drückte ihre Hände auf seinen Bauch, um die Blutung ein wenig zu stoppen und lächelte ihn an. Sein jugendliches Gesicht wirkte unschuldig und anmutig auf sie, als es sich schließlich entspannte und er seine Augen schloss. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis endlich der Transporter ihn erfasst hatte und zurück auf die Voyager brachte.



Ihm war übel, als seine Beine sich schwerfällig den Weg aus dem Bett zum Fußboden erkämpft hatten, und wie im Halbschlaf fuhr er mit den Händen durch sein Gesicht. Weshalb war er eingeschlafen?
Mulder blickte sich in dem Zimmer um und überlegte, weshalb er alleine war. Richtig: Scully wurde vorhin auf die Krankenstation gerufen. Langsam stand er auf und stöhnte, denn es hämmerte in seinem Kopf. Was war nur los mit ihm? Dieses Pochen hinter seinen Schläfen wurde immer intensiver. Er presste seine Hände um den Kopf, um damit das Gefühl zu unterbinden, dass ihm dieser zerspringen könnt. Auf dem Höhepunkt des Schmerzes mischte sich eine Stimme in sein Bewusstsein. Eine Stimme, die den Schmerz vertrieb, aber von ihm Besitz zu ergreifen schien.
Fox ließ seine Hände sinken und bekam einen neutralen Gesichtsausdruck. Scully. Er musste zu ihr. Er musste sie holen. Sie beide würden noch gebraucht werden. Er dürfe keine Zeit verschwenden.



"Schau an, schau an! Wen haben wir denn da?", lachte Skollaris in das Gesicht von Dr. Rahnksch, als plötzlich ein Ruf das Schiff erreichte. Fluchend ließ er von ihr ab und lief zu seiner Konsole. Seine Finger tippten auf den Schaltflächen eine Kombination, die den lauten Ton abschalteten und die Verbindung ermöglichten.
"Master Skollaris, bereiten Sie sich darauf vor, mich an Bord zu nehmen", sprach die weibliche Stimme.
Skollaris lachte heiser auf. "Nichts lieber als das!", antwortete er fröhlich und beendete die Kommunikation.



Mit zittrigen Händen richtete Mulder den erbeuteten Phaser auf Scully und den Doctor. Die beiden waren so vertieft in der Behandlung von Crewman Anders, dass sie nicht bemerkten, wie er die Krankenstation betrat.
"Sie kommen mit mir, Scully!", sprach Fox gereizt.
Dana schaute mit gerunzelter Stirn von ihrer Arbeit auf. "Mulder, was soll das?", fragte sie vorwurfsvoll.
"Halt! Bleiben Sie stehen!", rief er dem Doctor zu, als dieser auf ihn zu ging.
"Mister Mulder, wie Sie wissen bin ich ein Hologramm", meinte das MHN mutig, "Sie können mich nicht verletzen. Legen Sie den Phaser nieder!"
"Ja, Sie kann ich nicht verletzen, aber ich werde sie verletzen", er wich weiter zurück und deutete auf Dana, "Bleiben Sie sofort stehen!"
Der Doctor gehorchte widerwillig - schließlich wollte er niemanden gefährden.
"Verdammt, Scully! Kommen Sie!", seine Stimme klang ein wenig verzweifelt. Schweiß lief ihn über die Stirn.
"Mulder, lassen Sie die Scherze! Wir haben hier Patienten, die versorgt werden müssen!", meinte sie gespielt gelassen.
Sein Atmung ging schnell und er griff sich an den Kopf. "Bitte, Scully. Ich möchte Ihnen nicht wehtun." Er schien in seinem Vorhaben zu schwanken, doch im nächsten Augenblick wurde seine Stimme wieder fest. "Sie kommen mit mir!"
"Mulder, Sie müssen das nicht tun. Was ist denn los mit Ihnen?", fragte sie und schaute ihn besorgt an.



"Ein Shuttle ist soeben gestartet, Captain! Es ist Matharis!"
Janeway zuckte zusammen, als die Stimme von Fähnrich Kim die Stille durchbrach.
"Halten Sie sie auf! Notfalls zerstören Sie das Shuttle!", antwortete sie wütend so leise wie nur möglich und trennte daraufhin die Verbindung zur Voyager. Wie konnte der N'ahrahzuti nur die Flucht gelingen?
Weiter konnte sie ihren Gedanken nicht führen, denn das Schiff wurde von etwas heftig getroffen.
Sie stöhnte auf, als sich das Schiff neigte und sie gegen die Wand rutschte. Es passierte so unerwartet, dass sie dabei ihre Waffe verlor. Kleine Teile lösten sich von der Decke und fielen zu Boden.
Nachdem sich das Schiff wieder stabilisiert hatte, versuchte sie aufzustehen und schnell ihr Phasergewehr zurück zu bekommen, welches einige Meter von ihr entfernt lag. Ihr Arm schmerzte und sie hatte Probleme, schnell genug auf die Beine zu kommen.
Ein Mitglied der N'ahrahzuti Crew war wie aus dem Nichts erschienen, stemmte mit aller Gewalt seinen Fuß auf ihr Rückrad und verhinderte ihr Aufstehen.
Schmerzerfüllt schrie sie auf. Sie lag auf dem Bauch und konnte sich unter dem Gewicht nicht befreien. Janeway drehte ihren Kopf zur Seite und blickte direkt in die Mündung einer Waffe.
Diese Runde hatte sie verloren.



Ungebremst rutschte Chakotay durch den dunklen Schacht.
Verzweifelt versuchte er, sich an den Wänden festzuhalten, doch das Schiff schien eine starke Drehung gemacht zu haben und er verlor jede Orientierung. Er gab nicht den leisesten Ton von sich, als die Reibung an seiner Haut fast unerträglich wurde - er würde sich nicht dadurch verraten.
Der Schacht vor ihm teilte sich plötzlich in zwei Richtungen. Ohne Einfluss auf die Schwerkraft nehmen zu können, traf sein Körper auf eine Wand. Benommen blieb er liegen.



"Rufen Sie sie!", befahl Harry Kim dem anderen Fähnrich an der OPS.
"Sie antwortet noch immer nicht, Sir", teilte dieser mit.
Harry verfolgte das Shuttle mit Matharis auf dem Hauptschirm. Sie nahm Kurs auf das Schiff der N'ahrahzuti. Einen Augenblick zögerte er, bevor er die Anweisung des Captains befahl: "Eröffnen Sie das Feuer!"
Zwei gezielte Schüsse der Voyager reichten aus, um das Shuttle navigationsunfähig zu machen. Es trudelte hin und her - letztendlich kollidierte es mit dem gegnerischen Raumschiff und zerschellte. Schwer getroffen neigte sich das Schiff der N'ahrahzuti von der einen in die andere Richtung.



"Sind die denn wahnsinnig?!", brüllte Skollaris, kurz bevor sich sein Schiff durch die Kollision mit dem Shuttle erschütterte.
Dr. Rahnksch nutzte den Augenblick der Verwirrung und konnte unbemerkt an eine Waffe gelangen, die sie unter ihrem Gewand versteckte. Den Einsatz musste sie auf später verschieben, denn ihr Wächter packte sie erneut und drücke sie gegen die Wand.
"Master, es sind Fremde an Bord!", erklang aufgeregt die Stimme eines N'ahrahzutis über die interne Kommunikation, "Ich habe bereits sieben von uns bewusstlos oder schwer verletzt gefunden. Von den Fremden fehlt jede Spur."
Eileena war die Einzige, der diese Nachricht Freude bereitete. Die Chancen für den Commander standen somit günstig, das Schiff zu verlassen, denn es war Skollaris selbst, der seine kleine Mannschaft von 25 N'ahrahzutis verringert hatte. Mit Hilfe der Voyager könnte Chakotay überleben.
Ein wutentbrannter Schrei entfuhr Skollaris' Kehle. "Spüren Sie sie auf und bringen Sie mir die Eindringlinge!" Am liebsten hätte er den Befehl zur sofortigen Hinrichtung gegeben, sobald seine Mannschaft jemanden aufspüren sollte, aber er konnte die Gefangenen für seine Tauschgeschäfte gebrauchen.



"Vorwärts, Scully!", dirigierte Fox sie zum Ausgang der Krankenstation.
"Ich kann Ihnen helfen, Mulder", sprach sie ruhig auf ihn ein.
"Halten Sie den Mund!", rief er und griff sich plötzlich an den Kopf. Die Stimme, die ihn kontrollierte, wurde immer lauter und trieb ihn fast in den Wahnsinn. Es schmerzte. "Scully...", presste er gequält hervor und ging in die Knie, nachdem der Schrei in seinem Kopf urplötzlich ausgelöscht war, "helfen Sie mir."
Dana und der Doctor eilten zu ihm. Mulder ließ langsam den Phaser sinken und sich bereitwillig von den beiden auf ein Biobett helfen.
"Wir bekommen Sie schon wieder hin, Mulder", sagte sie sanft und hielt seine Hand fest.
"Ich würde Ihnen niemals etwas antun wollen, Scully", flüsterte Mulder verzweifelt, "Warum habe ich das getan?"
Der Doctor initiierte ihm ein Beruhigungsmittel und daraufhin entspannte sich langsam sein Körper.
"Das weiß ich, Mulder. Es wird alles gut. Ruhen Sie sich aus." Dana schaute zum Doctor und dieser nickte ihr beruhigend zu. Sie würden umgehend mit der Behandlung anfangen.



Die Tür zum Kontrollzentrum der N'ahrahzuti öffnete sich und Kathryn Janeway wurde unsanft hineingestoßen.
"Captain Janeway", säuselte Skollaris entzückt, "ich bin erfreut." Sie war genau der Trumpf, den er jetzt gebrauchen konnte.
Janeway stellte sich gerade vor ihn und atmete tief durch. Sie biss die Zähne zusammen, um ihm keine weitere Genugtuung zu geben. An ihren Händen und in ihrem Gesicht klebte das Blut von Fähnrich Andrews, ihr Körper schmerzte von den Tritten ihres Aufpassers, der sie mit roher Gewalt bis hier getrieben hatte. "Übergeben Sie mir meinen Ersten Offizier!", forderte sie.
Skollaris lachte und trat auf sie zu. Seine Hand griff in ihr Haar und zog ihren Kopf nach hinten, damit sie noch extremer zu ihm aufblicken musste. Diese Frau war dafür verantwortlich, dass sein Experiment fast zerstört wurde. Er wollte die Angst in ihren Augen sehen - das würde ihn vorerst befriedigen. Mit einem Nicken befahl er dem anderen N'ahrahzuti Janeways Hände auf ihren Rücken festzuhalten, damit er ohne Zwischenfälle fortfahren konnte. "Was liegt euch Menschen nur an einem Toten?", fragte er sie lächelnd.
Sie zeigte in ihrem Blick nur Verachtung, als der N'ahrahzuti ihre Arme nach hinten drehte und mit einem harten Griff festhielt. Skollaris' Fingernägel hinterließen rote Striemen auf ihrer Haut, während er von ihrem Hals aus die Bahnen des Schweißes auf ihrem Shirt nachzeichnete.
"Weshalb haben Sie solche Angst vor mir, Skollaris?", stellte sie ihm eine Gegenfrage.
Ihre Worte reichten aus, dass er seinem Untergebenen mit einem kurzem Nicken befahl, sie loszulassen.
"Vor Ihnen habe ich keine Angst, Captain Janeway!", rief er zornig und drückte sie zu Boden. Seine Hand löste sich von ihr und er gab dem N'ahrahzuti, der sich hinter ihr befand, einen stummen Befehl und drehte sich kurz um.
Eileena Rahnksch schloss angewidert von ihrer Rasse die Augen, als der fremde Captain einen Tritt in die Magengegend erhielt. Sie hoffte, dass Janeway noch ein wenig die Torturen durchstehen könnte, bis sich ein geeigneter Augenblick zum Gegenangriff ergab.
Fasziniert drehte sich Skollaris wieder zum Captain, denn er hatte nicht einen Ton von ihr vernommen. "Sie scheinen eine hohe Schmerzgrenze zu besitzen, Captain", sprach er erfreut, "Sie sind das perfekte Exemplar, das widerstandsfähig genug für mein nächstes Experiment ist."
Benommen drehte sie sich zur Seite und versuchte ihre Umgebung wahrzunehmen. Ihr Blick fiel auf Dr. Rahnksch, die offensichtlich ebenfalls eine Gefangene darstellte.
Janeway kämpfte gegen die Schmerzen und gegen eine aufkommende Bewusstlosigkeit an. Sie durfte jetzt nicht aufgeben! Mit letzter Kraft bemühte sie sich, sich wieder aufzurichten, doch sie sackte immer wieder aufs Neue zusammen.
"Wir brauchen Verstärkung in der hinteren Sektion!", lenkte eine Stimme die Aufmerksamkeit Skollaris' von Janeway fort.
"Worauf warten Sie?", brummte Skollaris und entließ drei seiner Leute, die daraufhin eilig den Raum verließen. "Sythruh, achten Sie auf Dr. Rahnksch!"
Gehorsam befolgte dieser den Befehl des Masters, obwohl ihm unwohl zu Mute war, denn jetzt war er mit Skollaris und den beiden Gefangenen alleine.
"Möchten Sie nicht aufstehen, Captain? Es ist unhöflich von Ihnen, sich einfach hinzulegen!", schmunzelte er sie an.
Janeway hielt sich den Bauch und versuchte aufzustehen.
Skollaris ging es nicht schnell genug und daher ergriff er sie am Arm.
Noch mehr Schmerzen konnte sie im Augenblick nicht aushalten. Kathryn stöhnte auf, als er sie ausgerechnet an ihrem verletzten Arm packte.
Dr. Rahnksch nutzte die Gelegenheit, zog ihre Waffe und schaltete Sythruh damit aus, der nicht schnell genug reagiert hatte. "Hören Sie endlich auf!", rief Eileena dem verblüfften Skollaris zu und feuerte im nächsten Moment auch schon auf ihn.
Mit einem Schrei fiel er tödlich getroffen nach hinten und Janeway sackte in sich zusammen.
Eileena eilte zu ihr. "Captain Janeway?", fragte sie besorgt und drehte sie auf den Rücken.
Kathryn schlug die Augen auf und bedankte sich mit einem stummen Blick bei der N'ahrahzuti.
"Sie müssen zurück auf Ihr Schiff und sich behandeln lassen", sagte Dr. Rahnksch und half ihr vorsichtig beim Aufstehen.
"Nein, ich gehe nicht, bevor ich nicht jedes meiner Crewmitglieder in Sicherheit weiß, und ich möchte die Leichnahme meiner Offiziere mitnehmen", antwortete sie unter Schmerzen.
Eileena schaute sie respektvoll an - die Menschen besaßen viele gute Eigenschaften, die den meisten ihres Volkes fehlten. "Für Ihren Fähnrich Carter können Sie nichts mehr tun. Sein Leichnam wurde von Nuhrlogg bereits vernichtet."
Janeway schluckte schwer, denn sie hatte sich geschworen, Carter zumindest angemessen zu bestatten.
"Dafür geht es Ihrem Ersten Offizier gut", versuchte Eileena den traurigen Gesichtsausdruck des Captains zu vertreiben.
"Es geht ihm gut?", wieder holte Janeway fassungslos. "Commander Chakotay lebt?" Ihre Stimme zitterte.
Dr. Rahnksch lächelte sie an. "Ja, ich werde Sie zu ihm führen."
Diese Worte verliehen Kathryn so viel Kraft, dass sie ihre Schmerzen vergaß. Sie ließ sich von Eileena mit einer Waffe ausstatten, warf einen letzten verachtenden Blick auf Skollaris, und folgte der N'ahrahzuti auf den Korridor.



Chakotay lief seit einigen Minuten mit vorgehaltenem Phaser durch das Raumschiff. Nachdem er das Bewusstsein zurückerlangte, hatte er die Orientierung in diesem Schacht vollkommen verloren. Er hatte sich, in der Hoffnung den richtigen Gang erwischt zu haben, bis ans Ende gerobbt und dann die Verkleidung in der Wand geöffnet. Seine Sinne hatten ihn getäuscht, denn er war nicht in den Raum gelangt, den Dr. Rahnksch ihm beschrieben hatte.
Angespannt schlich er durch das Schiff. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Wo befand sich die Besatzung? Was war geschehen? Er machte sich darauf gefasst, dass ihm zumindest ein N'ahrahzuti über den Weg laufen müsste, doch es war gespenstisch still.
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