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The devil's fire

von Marion Kirchner

Kapitel 8

Kapitel 8

verschwundene Beweise





Mulder hatte die halbe Bibliothek durchwühlt und war sich fast sicher, dass er alle versteckten Geheimnisse aus den Papierbänden gezogen hatte.

Er hatte nicht viel in Erfahrung gebracht, was er nicht vorher schon gewusst hatte. Seine momentan herrschende Glückseligkeit war zum größten teil ein paar kleinen Kniffe zur Tötung von Drachen zu verdanken. Außerdem hatte er ein praktisches Buch über den Drachen von Vancouver mitgehen lassen. Der laut Zeugenaussagen schon fast ein duzend Leute verspeist haben soll. Na wenn das keine Sensationsstory war? Und er war sich vollkommen sicher, dass Living davon wusste. Er brauchte nur noch den zündenden Beweis!



Nach gut einer Viertelstunde Fahrt mit dem immer noch blank polierten Mietwagen gelangte Mulder endlich in das Hotel.

So schnell er konnte eilte er die frisch gewischten Treppen hinauf und ging den Gang zum Penthouse entlang.



In dieser Sekunde schreckte die sich gerade beruhigte Scully auf und war gerade dabei sich wieder zu verstecken, als sie Mulders Stimme wahrnahm.



Mulder, der seinen Schlüssel liegen gelassen hatte, wartete geduldig auf ein Zeichen seiner Partnerin.



„Sie können reinkommen, die Tür ist offen!“, kam es gedämpft von innen.



Mulder betrat, aus seiner vorherigen Geduld gerissen, hastig den Raum. Dabei stieß sein rechter Fuß mit voller Wucht gegen ein kleiner braunes Ding, welches darauf im hohen Bogen durch die Luft segelte und neben Scully zu Boden fiel.

Die Agentin bückte sich und hob es auf.



„Wo kommt das denn her? Gehört das Täschchen ihnen Mulder?“, fragte sie erstaunt.

„Nein, keine Ahnung." Er zuckte mit den Achseln. "Das Ding muss hinter der Tür gelegen haben.“

„Na ja , was soll's, vielleicht hat es ein vorheriger Hotelgast vergessen.“, Scully ließ das braune Täschchen, ohne weitere Beachtung, auf einen der glänzenden Marmortische fallen. Mulder folgte ihre Tat mit einem schiefen Blick und ließ sich dann auf die Couch fallen.



„Was schlagen sie vor machen wir jetzt? Wo waren sie überhaupt?“, erkundigte sich Scully.

„In der städtischen Bibliothek und raten sie mal was ich herausgefunden habe!“, Mulder grinste triumphierend.

„Dass es noch weitere Opfer die man mit dem Fall Hardfield in Verbindung bringt gibt?“

„Woher wussten sie das?“, Mulder krachte mit einem Satz wieder von seiner Freundenswolke hinunter.

„Weil ich es auch herausgefunden habe.“, Scully griente verräterisch.

„Wie bitte? Woher denn bitteschö... Livings Akten?“

„Korrekt.“

„Super, jetzt brauchen wir nur noch einen Beweis, dass er uns belogen hat. Geben sie mir mal die Papiere Scully.“, Mulder war voll in Fahrt.

„Das würde ich ja gerne, aber ich hab sie nicht mehr.“

„Was?“

„Als sie weg waren ist ein Mann in das Penthouse eingebrochen, während ich die Akten durchschaut habe. Ich habe mich versteckt und er hat unseren Beweis, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte, mitgehen lassen.“

„Verdammter Mist.“, Mulder war außer sich vor Wut, „Was war das für ein Arschloch?“

„Keine Ahnung er hatte die Kapuze seiner Anoraks so weit ins Gesicht gezogen, dass ich nicht mal seine Nasenspitze erahnen konnte.“



Mulder ließ sich in die Couch zurücksacken und blickte trüb durch die Gegend. Warum musste so etwas ausgerechnet immer ihnen passieren.

versuchte Mulder sich Mut zu machen.



„Alles ok Mulder?“, fragte Scully sanft.

„Ja, ja.“, antwortete ihr Partner genervt, „Was sollen wir jetzt machen?“

„Ich schlage vor wir ruhen uns erst einmal aus und warten ab was passiert. Denn außer uns noch mal mit Living zu streiten, können wir im Moment nichts großartiges unternehmen. Einverstanden?“, erkundigte sich Scully besänftigend.

„Klar.“, Mulder sprang auf und griff in eine seiner Jackentaschen. Langsam zog er seine Errungenschaft hervor und schritt zurück in Richtung Couch.

„Was ist das?“, fragte Scully, erahnend was kommen würde.

„Ein Buch über den Drachen von Vancouver. Stammt aus den Sechzigern, enthält aber gute Informationen!“, antwortete Mulder beim Platz nehmen.

„Na dann wünsche ich ihnen viel Spaß beim Schmökern. Ich werde mich mal der Flimmerkiste zuwenden.“, gab Scully grinsend von sich und griff nach der Fernbedienung.



Eine halbe Stunde später, war Scully wieder an dem Punkt angelangt, wo sie bei Mulders Abwesenheit stehen geblieben war. Ihr war stink langweilig. Der gute alte Fernseher hatte sich mal wieder als unnütz herausgestellt. Außer ein paar langweilige Talkshows die nur von Perversen bevölkert wurden und Soaps in denen immer das gleiche passierte, lief in dieser Kiste absolut gar nichts. In diesem Augenblick wünschte sich Scully, ob sie sich es nun selbst glaubte oder nicht, Mulder zu sein, denn der blätterte immer noch vergnügt in seinem Drachenbuch herum.

Beinahe gezwungen wanderte Scullys Blick auf den Marmortisch. Er wäre eine perfekte silbrig schimmernde Idylle gewesen würde nicht dieser verdammte braune Fleck ihr Blickfeld zermürben. Genervt griff Scully nach dem braunen Täschchen und begann es wütend zu durchwühlen, bis sie schließlich einen viereckigen in Kunststoff eingegossenen Papierbogen in ihren Händen hielt. Ein Ausweis. Gedankenverloren wanderte Scullys Blick über die Schriftzeichen, bis ihr Gehirn die kleinen schwarzen Buchstaben plötzlich zusammensetzte. Leonard Living.



„Mulder.“, Scully stieß ihren in Zeilen versunkenen Partner hastig gegen die Schulter.

„Was“, fragte dieser verwirrt.

„Ich weiß wer hier heute Mittag eingebrochen hat“, sie hielt ihm den Pass unter die Nase, „Leonard Living, na sagt ihnen dieser Name etwas?“

„Hieß so nicht Livings Cousin?“

„Mhm und ich denke unser nächster Streit mit Living wird wohl doch noch heute notwendig sein.“, Scully sprang von der Couch auf und griff nach ihrem Mantel. Ihr Partner tat es ihr gleich und die beiden Agenten verschwanden Flur abwärts.
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