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The devil's fire

von Marion Kirchner

Kapitel 17

Kapitel 17

Höhle der Verdammnis





Mulder und Scully waren bereits tief in die Höhle eingedrungen, als das Verfolgungsgefühl endlich nachließ. Sie fuhren fast gleichzeitig herum. Enorme Erleichterung umgab sie als sie erkannten, dass die Wespen fort waren.



„Mulder wo sind wir?“ Scully war leicht beunruhigt, da ein dumpfes Gefühl in ihrer Magengegend zu sagen gab, dass sie sich verlaufen hatten.

Mulder kramte hastig die Karte hervor und richtete den Strahl seiner Taschenlampe darauf. Verzweifelt versuchte er ihren momentanen Standort auszumachen. Doch sie waren vom Weg abgewichen, mindestens zwei Meilen.

„Verdammt.“ Er schmiss die Karte achtlos zu Boden.

„Mulder“ Scully schrie entsetzt auf „Was machen sie da?“ sie bückte sich um das Papier aufzuheben, doch Mulder hielt sie zurück.

„Vergessen sie die Karte. Lenny sagte doch dieser Schatz sei am Waldrand versteckt. Wir sind mindestens drei Meilen von diesem verdammten Weg abgewichen. Das Teil nützt uns nichts mehr.“

Scully starrte gedankenverloren auf den Strahl ihrer Taschenlampe. Sie konnte nichts erkennen, außer Schlamm und Gestein.

„Und was machen wir jetzt? Ich habe keine Ahnung wo und wie wir hier reingekommen sind. Sie etwa?“ Scully war kurz davor auszurasten. Warum musste sie sich immer zu so dummen Aktionen bereit erklären. Ein einfaches Nein hätte genügt und sie säße jetzt gemütlich auf einer Hotelcouch und lese vermutlich ein Buch. Ach was sollte diese dumme Eigensinnigkeit. Scully bemerkte, dass sie wieder in die falsche Richtung gedacht hatte. Sie war jetzt genau an dem Punkt angelangt wo sie heute (oder vielleicht schon gestern?) Morgen im Hotel festgesessen hatte. Nur diesmal eben umgekehrt.



Beschwere dich nie über das, was du nicht hast. Es ist doch schön hier. Das wolltest du doch, oder siehst du hier irgendwo Wespen?



Nein Scully bekam einen erneuten Schüttelkrampf. Nicht schon wieder diese verdammte Stimme.

Lass mich in Ruhe. Murmelte sie. Mulder erkannte ihren Zustand. Er trat neben sie und berührte sie vorsichtig. Scully schrie auf und schreckte zurück.



„Ruhig Scully. Es ist alles in Ordnung, ich bin es nur. Es ist alles OK.“, versuchte er sie zu beruhigen.

Allmählich setzte sich das Bild vor Scullys Augen wieder vollständig zusammen. Sie blickte direkt in die Augen ihres Partner. Ihr Puls wurde schlagartig langsamer. Scully hatte zwar keine vernünftige Erklärung warum, aber sie fühlte sich zu zum ersten Mal, seit sie in diesem Wald waren einigermaßen sicher.



„Sie haben diese Stimme gehört, nicht wahr?“ Mulder war sich vollkommen sicher, dass sich dieses eigenwillige Gewissen ebenfalls bei seiner Partnerin eingenistet hatte. In diesem Moment kam ihm schlagartig eine Idee. Sie suchte ihn heim wie ein Geist, richtete jedoch mehr Schaden an, als er es sich je erträumt hatte. „Scully hören sie diese Stimme oder nicht?“ er wurde langsam unruhig, denn wenn er recht hatte lag ihr Kampf mit diesem Drachen oder was auch immer es war bereits in der Endrunde. Möglicherweise hatten sie schon so gut wie verloren.

„Ich, Mulder ich kann mir das nicht erklären, aber“, sie atmete tief durch, “Ja.“

Mulders Herzschlag beschleunigte sich. Dieses Ding war hier, ganz in der Nähe und es wollte sie töten, koste es was es wolle.

„Scully, ich glaube es ist der Drache.“

Scully wollte etwas dagegen erwidern, doch sie hielt es in dieser Situation für sinnlos. Sollte er nur machen. Sie hatte eh keine Ahnung was sie tun konnten.

„Er versucht uns anzulocken. Er hat uns in diese Höhle gelockt. Weg von der einen Gefahr, rein in die andere.“

„Vom Regen in die Traufe.“ Scully zitterte wieder. Es war hier kälter als im tiefsten Winter den sie je erlebt hatte. Die Kälte durchschnitt ihre dünnen Kleider wie ein Schwert.



Mulder erwiderte nichts und starrte nur an die Decke. Scully starrte ihm hinterher und fühlte sich dabei wie ein Fisch am Haken. Wenn er recht hatte würde dieses Ding wahrscheinlich gleich um die Ecke biegen und sie mit einem Lächeln auf den Lippen verspeisen. Was dachte sie da nur wieder für einen Mist? Sie durften jetzt nicht den Mut verlieren. Sie mussten nach einem Ausgang suchen, bevor er zu spät war. Zu spät? Für was eigentlich? Um zu flüchten? Vor was? Etwa vor Selbstverzweiflung? Egal was auch immer sich in diesen Gängen verbarg. Ob Hunger, Durst, Angst oder auch ein legendärer Drache. Egal was es war es führte zum Tod, wenn sie sich nicht bald von hier weg bewegten.



Ohne nachzudenken was genau sie taten, bewegten sich die beiden tiefer in die Höhle hinein. Lieber dem Tod gegenüberstehen, als zurückgehen und aus Verzweiflung vor Verirrung in einem der dunkelsten Orte der Welt zu vergammeln.

Mit dem Tod als Schatten drangen sie immer weiter in die beängstigten Gänge ein. Sie würden immer enger und enger und schienen sie zu verschlingen. Mulder und Scully hatten das Gefühl sich immer tiefer in die Windungen einer riesigen Schlange zu graben. Mitten in den Magen voller Säure und Tod.

Vor jeder Biegung hielten sie kurz inne, den Tod erwartend um doch nichts außer Schlamm und Gestein vorzufinden, das in dem Schein ihrer Taschenlampe unheimlich glitzerte.



Dann auf einmal nahm Mulder etwas wahr. Es war weiß und glimmte beruhigend. Licht, weißes Licht fiel durch einen Spalt am Ende des Ganges. Er beschleunigte seine Schritte voller Hoffnung und Erlösung. War dieses Abenteuer bald vorbei? Wieder ohne Aufklärung und Ergebnis?

Kurz vor dem Spalt hielt Mulder inne. Nein das konnte nicht sein. Das war zu einfach viel zu einfach und zu verrückt. Der Spalt formte sich zu einer menschengroßen Tür.

Auch Scully starrte die Öffnung verwirrt an. Eine Tür in einer Höhle. Sie musste bei diesem Anblick beinahe lachen so verrückt war es.

Mulder verharrte immer noch bewegungslos vor der Tür. Sollte er sie öffnen? Und wenn ja, was würde ihn dahinter erwarten? Die Freiheit? Oder war er direkt auf dem Weg ins Verderben? War es am Ende des Spiels angelangt? Am Anfang des unerschütterlichen Finales? Eines Finales voller Blut, das einen nach Tod schnüffeln ließ?

Er oder besser gesagt das was von seinem einstigen Kampfgeist noch übrig geblieben war, entschied sich es zu wagen. Schließlich konnte er auch die letzte Chance in ihrem vielleicht noch grausam kurzen Leben verpassen. Er musste es tun.

Vorsichtig ließ er seine Finger in den Spalt gleiten, schloss die Augen und zog die Tür auf.



Langsam öffnete er auf alles vorbereitet seine Lieder. Er sah das was er am wenigsten erwartet hatte. Etwas das einem mehr weh tat als alles andere. Kein Licht, keine Freiheit, kein Drache sondern nichts. Er und Scully starrten gebannt in einen pechschwarzen Raum, der nichts zu erhalten schien. Nur Schlamm und Gestein.



Von Enttäuschung bestückt betraten sie das neue Terrain. Plötzlich zog ein warmer Windstoß an ihnen vorbei. Dann der nächste und immer weiter. Die Stöße schienen einen gleichmäßigen Abstand zu haben und fühlten sich an wie. Beide erstarrten bei diesem Gedanken. Es war Atem was ihnen entgegenkam. Hier war es. Direkt vor ihnen und es wollte sie. Glühende Augen durchbrachen die Dunkelheit und ließen die Augen der Agenten für kurze Zeit erblinden.



Guten Tag. Kennen wir uns nicht irgendwoher? Ja ihr seid gut. Ich bin es. Euer kleiner lieber entzückender Gefährte. Aber jetzt genug Eigenlob. Denn wisst ihr ich rieche gerade etwas, etwas süßes. Oh es ist vor mir und es starrt mich an. Wisst ihr wen ich meine? Ja euch ihr dummen kleinen Biester. Ich habe Hunger entsetzlichem Hunger und ihr werdet ihn stillen. Willkommen in euer Rettung in euer Rettung des Todes.
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