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The devil's fire

von Marion Kirchner

Kapitel 14

Kapitel 14
Das Ableben des Hardfield





Eilig schritten Mulder und Scully den langen dunklen Gang zur Leichenhalle hinab. Vorbei an ein paar aufgeregt tuschelnden Medizinern und misstrauisch starrenden Polizisten. Endlich kam ein lächelnder Arzt auf die Beiden zu.



„Guten Tag ich bin Dr. Hornest. ich soll sie beide zu der Leiche von James Hardfield führen. Folgen sie mir bitte.“, sagte er fröhlich und geleitete die Agenten zu einer silbrig schimmernden Aluminiumtür mit der Aufschrift Halle acht. Er zog sie vorsichtig zurück und machte den Weg zu einer typisch eingerichteten Leichenhalle frei. In der Mitte der Raumes reihten sich sechs blank polierte Operationstische im gleichen Abstand nebeneinander. Die Luft war leicht stickig und stank zu Mulders Abneigung bedrohlich stark nach Desinfektionsmittel. Scully schritt wie gewohnt auf die Leichenschränke zu und begutachtete die weißen Lettern auf den Schranktüren. Hardfield fiel ihr sofort ins Auge, denn sein Fach lag direkt auf ihrer Augenhöhe. Die Tür war nur angelehnt. Sie öffnete das Fach problemlos und zog die Platte auf der sich James Leiche befand heraus. Er war mit dem üblichen weißen Tuch umwickelt und schien noch nicht obduziert worden zu sein.



„Man hat ihn nur bedürftig angeschaut, da wir darüber informiert waren, dass sie selbst in dem Fach tätig sind, Agent Scully.“, griff Dr. Hornest das Wort auf.

„Ja in Ordnung. Wo kann ich mich umziehen?“

„Direkt da vorne.“, Hornest zeigte auf einige weiße Kittel die hinter einer Wandbiegung hingen., „Ich muss jetzt leider los. Die Arbeit ruft. Sie kommen doch allein zurecht oder?“

„Ja danke.“, antwortete Scully und blickte zu Mulder, der nicht die geringste Anstalt machte ebenfalls den Raum zu verlassen. Er nahm auf einen der Plastikstühle platz und beobachtete wie Scully Hardfields Leiche mit gewohnten Bewegungen von der Platte des Faches auf eine der Leichentische schob. Er wunderte wie so eine kleine zierliche Frau so handlich mit einer mindestens 80 Kilo wiegenden Männerleiche umgehen konnte.

Na ja in Scully schlummerten eine Menge ungeahnter Kräfte von denen er noch nichts wusste.

Mulder blickte sich leicht gespannt in dem Labor um, während Scully die Leiche sezierte. Er verstand eh nicht allzu viel von den Fachbegriffen die sie auf das Band sprach. Darum war es sinnvoller sie später nach dem Ergebnis zu fragen. Satt dessen verließ er sich lieber auf seine Augen. Vom weiten sah die Leiche sehr mitgenommen aus. Sie schien auch nicht ganz vollständig zu sein. Mulder wurde aus seine Gedanken gerissen als Scully neben ihm Hardfields Herz zu wiegen begann.



„Trotz des gebratenen Zustandes hat das Herz ein Gewicht, dass durchaus im Normalbereich liegt.“, begann sie zu sprechen.

„Gebraten?“, Mulder schreckte hoch.

„Ja, auf Hardfields komplettem Körper sind schwere Verbrennungen dritten und zweiten Grades zu finden. Einige Körperstellen, wie z.B. die Innenseiten der Unterschenkel sind sogar vollkommen verbrannt. Gleichzeitig konnte ich in der linken Schulter und im Brustbereich tiefe Bisswunden entdecken die ich bis jetzt noch keinem Tier zuordnen konnte.“

„Könnte dieses Tier vielleicht ein enorm großes Gebiss haben?“

„Enorm ist noch untertrieben, wie schon gesagt ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen. Und um ehrlich zu sein glaube ich kaum, dass ein Tier mit solchen Zähnen existiert.“, Scully hob einen über fünfzehn Zentimeter langen Schneidezahn vom Tisch. Der steckte in seiner Brust.“

Als Antwort ging Mulder zu seiner Jacke und holte erneut das Drachenbuch hervor. Er schlug eine Seite in der Mitte auf und reichte es Scully. Das Papier wurde vollkommen von einem sorgfältig gezeichneten Zahn eingenommen. Er sah genauso aus wie der den Scully in ihrer Hand hielt. Das konnte sie nicht leugnen.



„Nun ja eine gewisse Ähnlichkeit ist da schon zu erkennen, aber ich würde den Tag nicht vom Abend loben. Das ist bestimmt kein Drachenzahn.“

„Können sie das Gegenteil Beweisen?“, fragte Mulder mit einem triumphierenden Grinsen.

„Nein, aber sie können mir bestimmt auch nichts vorlegen was beweist, dass dieser Zahn hier echt ist.“

„Sie halten ihn für eine Fälschung?“, fragte Mulder ungläubig.

„Wäre es ein Fehler wenn ich es nicht täte. Kommen sie Mulder, es liegt doch viel näher, dass uns jemand auf eine falsche Fährte locken möchte als das James Hardfield tatsächlich einem Drachen zum Opfer fiel.“

„Und wie bitte hat man den Zahn dann in seine Brust bekommen?“, Mulder konnte Scullys Theorie nicht so ganz nachvollziehen. Besser gesagt wollte er es auch gar nicht. Der Zahn war echt dafür gab es für ihn keinen Zweifel mehr.

„Hineingebohrt? Sie glauben doch wohl nicht im Ernst dass es von allzu großer Schwierigkeit wäre eine Stück scharfes Elfenbein in eine tote Brust zu rammen.“

„Lassen sie den Zahn testen, dann werden wir ja sehen wer recht hat.“

„Ich werde dieses Ding doch wegen einer Legende nicht ins FBI Labor schicken. Was halten sie davon wenn ich mir es hier einmal genauer ansehe ich glaube das dürfte genügen.“, Scully hatte nicht die geringste Lust das Labor wieder mit Argumenten zu überhäufen, damit sie einen gefälschten Zahn untersuchten.

„Na gut wie Madam es wünscht.“, Mulder machte Scully eine einladende Geste in Richtung Mikroskop.



Die Agentin schabte vorsichtig ein Stück obere Knochenschicht des Zahns ab und legte es vorsichtig auf den Objektträger. Unter dem Mikroskop erblickte Scully nur eine Bestätigung dessen was sie erwartet hatte. Der Zahn bestand aus reinem Elfenbein. Doch plötzlich bildeten sich Zweifel in ihrem normalerweise glasklaren Verstand. Es waren keiner Art Abschürfungen oder ähnliches erkennbar. Was bedeutete, dass der Zahn nicht geschliffen oder auf jegliche andere Art bearbeiten worden war. Die Form war also natürlich. Scully begann zu grübeln. Für eine Elefantenstoßzahn war er einfach zu dünn und die Dichte des Materials sprach auch nicht für einen Elefanten oder sonstiges. Was war das bloß für ein Ding? Sollte Mulder etwa doch recht behalten. Nein das konnte doch nicht wahr sein. Irgendetwas musste an diesem Zahn faul sein.



„Und?“, erkundigte sich Mulder hoffnungsvoll von hinten.

„Nun ja eine Fälschung ist es höchstwahrscheinlich nicht. Aber ich kann ihnen versichern, dass dieser Zahn, wer auch immer sein Besitzer sein mag, auch nicht zu einem Drachen gehört.“, Scully konnte und wollte einfach nicht klein bei geben.

„Na wenn sie mir nicht hier sagen können an was oder besser gesagt durch was Hardfield gestorben ist, schlage ich mal vor wir suchen an Ort und Stelle nach dem Besitzer des Zahnes.“, schlug Mulder mit in Jagdfieber aufflimmernden Augen vor.

„Mulder, haben sie schon einmal hinausgesehen? Es regnet in Strömen. Man kann kaum etwas erkennen. Sie wollen doch nicht etwa bei dem Wetter in den Wald gehen?“, Scully ahnte das Schlimmste.

„Warum denn nicht, haben sie etwa Angst?“

„Nein Mulder aber was ist wenn wir uns verlaufen oder nehmen wir einmal an wir finden diesen Drachen wirklich, was machen sie dann damit?“

„Ihn fangen?“

„Mulder ich bitte sie. Egal was für ein Tier auch immer in diesem Wald sein Unwesen treib, ich glaube kaum dass sie es allein fangen können. Wie wollen sie es denn überhaupt finden?“, warf Scully ihrem Partner skeptisch vor Augen.

„Ich werde mir von irgendeinem Hotelgast die gleiche Karte wie Hardfield kaufen lassen und der Rest ergibt sich dann von allein.“

„Das ist doch allein viel zu leichtsinnig.“, Scully war trotz allem besorgt um ihn.

„Dann helfen sie mir doch. Kommen sie Scully ich brauche sie hierbei.“, versuchte Scully seine Partnerin weich zu bekommen.

„Na schön also gut. Nur versuchen sie wenigstens ein bisschen vorsichtig zu sein, Ok?“, Scully benötigte wenigstens noch eine kleine Zusicherung um sich einigermaßen beruhigt auf Drachenjagd zu begeben.

„Das bin ich doch immer.“

Scully atmete tief aus und begann sich fürs Hotel fertig zu machen.
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