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The devil's fire

von Marion Kirchner

Kapitel 12

Kapitel 12

Leonard Livings Geheimnis





Plötzlich nahm Mulder ein surrendes Geräusch wahr. Er erkannte es sofort und allmählich begannen sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn zu bilden.

„Scully ich glaube wir hätten doch nicht so voreilig hier einsteigen sollen.“

„Ach auf einmal?“, Scullys Blick wurde leicht verwirrt, „ Wer hatte den keine Geduld bis morgen? Sagen sie mal was ist eigentlich los, dass sie der Regelbrecher der Nation auf einmal ein schlechtes Gewissen plagt?“

„Leonard scheint zurückgekommen zu sein.“

„Was?“, Scully stürzte entsetzt zum Terrassenfenster. Dort blieb ihr beinahe der Atem stehen. Mit schwungvollen gelassenen Bewegungen verließ Lenny nichtsahnend seinen Jeep. *Verdammt.* Scully blickte zu Boden und biss die Zähne zusammen um nicht gleich in eine Fluchanfall zu gleiten.

„Ich habe es gewusst“, murmelte sie gen Boden. Schließlich trat Mulder neben sie und machte sich an der Terrassentür zu schaffen Sie klemmte.

*Verdammt zum zweiten.* dachte Scully heimlich. Schließlich packte Mulder seine mürrische Partnerin am Arm und zog sie hinter eine der Ledercouchen.



Pfeifend öffnete Lenny, als wäre es nichts, die Terrassentür und trat bester Laune in sein trautes Heim. mit einem lässigen Hüftschwung knipste er das Licht an und die Gewehre begannen silbrig zu leuchten. Lenny schritt zu einem kleinen Plattenspieler der verstaubt in einer Ecke stand. Er langte nach einer ebenso verstaubte Schallplatte, drehte die Musik voll auf und begann gut gelaunt durch das Wohnzimmer zu tanzen.

*Großartig.* dachte Scully kopfschüttelnd, während Mulder vergnügt zu grinsen begann. Vermutlich aber nur weil Lenny sich für ein beliebtes Elvisstück entschieden hatte.



„Was machen wir jetzt?“, flüsterte Scully in das Ohr ihres leise summenden Partners.

„Zuhören?“

„Mulder bitte wir müssen hier raus.“

„Also gut ich denke wir knöpfen uns unseren kleinen Discofreak vor. Vielleicht kann er uns etwas interessantes erzählen.“

„Na gut aber nur wenn sie ihn überwältigen!“

„Schon unterwegs.“, gab Mulder immer noch grinsend zurück und bewegte sich im Rhythmus des Elvisliedes auf Lenny zu. Dieser war so in seine Tanznummer vertieft, dass er nicht einmal das Knacken wahrnahm, welches Mulder erzeugte als er auf ein morsches Brett trat. Langsam streckte Mulder seine Arme aus und griff fest nach Lenny. Völlig verschreckt begann der Mann zu schreien. Wild zappelnd versuchte er sich von Mulder loszureißen, doch der Agent legte ihm mit gekonnten Bewegungen Handschellen an. Mulder zog seine Gefangenen Richtung Couch, wo Scully sich langsam erhob.



„Wer zum heiligen Henker sind sie? Lassen sie mich gefälligst los oder ich rufe die Polizei!“

„Beruhigen sie sich Mr. Living. Wir sind Agent Mulder und Scully vom FBI. Wir sind uns vor dem Büro ihres Cousins schon einmal begegnet. Erinnern sie sich?“, versuchte Scully das Vertrauen des misstrauischen Hinterwäldlers zu erlangen.

„Oh, mmein GGGott. Was soll das denn? Hätten sie mir nicht höflich mitteilen können, dass sie mich befragen wollen?“

„Mr. Living, wir haben Grund zur Annahme, dass sie am Verschwinden des Reiseleiters James Hardfield beteiligt sind.“, erklärte Scully sachlich, während Mulder Lennys Handschellen etwas lockerer ließ.

„Ich? Aber wie kommen sie denn darauf? Ich bin doch nur ein armer Mann, der sich im Wald zur Ruhe setzen wollte.“, langsam begann Lenny zu zittern und man konnte ihm deutlich anmerken, dass er Angst hatte. Was um Gottes Willen wollten diese Leute von ihm?

„Leonard, bleiben sie ganz ruhig. Mulder, ich weiß ich sage jetzt ebenfalls etwas leichtsinniges, aber schließen sie ihm die Handschellen auf, sonst ist er höchstwahrscheinlich nutzlos.“

Widerwillig kramte Mulder den Handschellenschlüssel aus seiner Jackentasche und befreite Leonard.

„Danke.“, flüsterte Lenny erleichtert zu Boden und zog sich auf die Couch.

„Mr. Living, erlauben sie uns ihnen ein paar Fragen zum Fall James Hardfield zu stellen?“, erkundigte sich Scully.

„Ja, nur lassen sie diese Dinger aus dem Spiel.“, Lenny zeigte halb wütend halb schüchtern auf die Handschellen.

„Werden wir.“, antwortete Mulder ruhig und blickte zu Scully die augenblicklich mit der Befragung begann.

„Gut Mr Living ich bitte sie nun auf alle Fragen die ich ihnen stelle möglichst ehrlich zu antworten und rückzufragen, wenn sie etwas was ich sage nicht genau verstehen, ok?“

„Ja.“, willigte Lenny leise ein und begann sich aufgeregt am Kopf zu kratzen.

„Wissen sie wer James Hardfield ist und haben sie eine Ahnung was mit ihm passiert sein könnte?“

„Nein.“

Mulder blickte hastig zu Scully, er konnte aus ihren Augen lesen, dass sie das gleiche dachte wie er. Der Mann log.

„Und warum haben sie dann die Akten ihres Cousins zum Fall Living unerlaubt aus unserem Hotelzimmer entwendet?“,

Lenny blickte zu Boden. Er hasste das FBI. Sie kannten für alles was nicht ding- und nadelfest war eine Antwort und nun steckte er mitten in solch einer Sache. Verdammt was sollte er bloß tun? Mit dem Lügen fortfahren?

Als Mulder bemerkte, dass Living zögerte, zog er die Polizeiakten unter seiner Jacke hervor.

„Die haben wir bei ihnen im Schreibtisch gefunden Leonard. Es hat keinen Zweck zu lügen. Außerdem sind wir ebenfalls in Besitz ihres Ausweises.“, klärte er Lenny auf.

„Es tut mir leid Agents. Ich habe gedacht es sei richtig was ich tue.“

„Mr. Living warum sind sie bei uns eingebrochen“, hakte Scully nach.

„Ich musste es tun.“

„Wer ist ihr Auftraggeber Leonard? Ihr Cousin?“, begann nun Mulder.

„Nein, ich kann ihnen das nicht verraten, haben sie bitte Verständnis.“

„Und was ist das hier?“, Mulder reichte Lenny den Zettel vom Schreibtisch.

„Ein Treffen von meinem Chef.“

„Warum geht ihr Chef zu diesem Treffen?“, fragte Mulder.

„Er bringt die Ware an den Mann.“

„Welche Ware?“

„Die Karten.“

„Verdammt Leonard, was für Karten.“

„Also gut, ich habe wohl keine andere Wahl. Ich gehöre zu einer Gruppe die alte Schatzkarten an Abenteurer verkauft. Reicht ihnen das?“

„Legal oder illegal?“, Scully legte Mulder warnend die Hand auf den Arm, er durfte ja nicht zu weit gehen.

Lenny zitterte und das Blut wich ihm fast vollkommen aus dem Gesicht. Schließlich formten sich seine weißen Lippen langsam zu Worten:

„Illegal. Die Karten sind gefälscht, Sie sollen angeblich zu Nazischätzen von unermesslichem Wert führen, doch sie führen in Wahrheit zu nichts, zu nichts außer Enttäuschung.“ Lenny blickte immer weiter zu Boden.

„Und sie haben James Hardfield so eine Karte verkauft, habe ich recht?“, Mulder fühlte sich auf einer heißen Spur.

„Ja, das habe ich. Aber mit diesem Drachen hat das nichts zu tun ehrlich. Ich habe keine Ahnung warum dieser Hardfield so tief in den Wald gegangen ist. Der Schatz hätte am Waldrand zu finden sein müssen. Hardfield hat sich in diesen Wäldern ausgekannt. Ich kenne ich schon seit meiner Kindheit. Er hätte herausgefunden, dass die Karte eine Fälschung ist, aber wie sie wissen, ist er nie zurückgekehrt. Ich wollte aussteigen, als ich erfuhr, dass er verschwunden war. Ich habe bei ihnen angerufen und gesagt ich hätte sie reingelegt. Das hatte ich aber gar nicht vor, nur ich wurde von einem der Mitarbeiter unterbrochen und musste so tun als hätte ich einen Telefonstreich verübt.“

Scully warf ihrem Partner einen schrägen Blick zu, weil er ihr nichts davon erzählt hatte.

„Verstehe. Wird ihr Chef heute Abend wieder solche Karten verkaufen?“, fragte Mulder weiter.

„Ja das wird er.“, gab Lenny kopfschüttelnd zu.

„Gut Lenny, danke für ihre Aussage. Wir werden sie aber trotzdem festnehmen müssen. Ich hoffe, das ist ihnen klar.“

„Ja schon in Ordnung.“ Mulder ließ die Schellen langsam um Lennys Handgelenke zusammenschnappen und führte ihn aus dem Anwesen .
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