World of X

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The Truth is out there

von Isabel Boehmer

Kapitel 4

Samantha war erwacht und starrte nun Scully an, die schon seid geraumer Zeit im Türrahmen stand. Plötzlich riss sie sie aus ihren Gedanken.

"Hallo."

Scully zuckte zusammen doch als sie sah, wer gerade mit ihr gesprochen hatte, lächelte sie. "Hallo Samantha. Wie geht es dir?" Die zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht. Mir geht es ganz gut. Und wie geht es Fox?"

"Ich denke, er ist übermüdet. Wenn er ein wenig schläft, geht es ihm sicher wieder besser."

"Wie heißt....du?"

Scully lächelte. "Dana. Mulder mag seinen Vornamen nicht besonders und deswegen reden wir uns beim Nachnamen an."

Samantha nickte verstehend. "Ja, das glaube ich. Ich weiß nicht mehr viel von ihm. Ich war zu klein, als...als..." Wieder brach sie in Tränen aus, aber diesmal
nahm Scully sie in die Arme und tröstete sie.

"Scht, ist ja gut Kleines."

"Dana ich bin nicht mehr so klein. Ich schätze mal ich bin genauso alt wie du.

Vielleicht ein bisschen jünger oder älter, aber was macht das schon? Die haben mich so jung wirken lassen. Ich weiß nicht mehr, was sie getan haben, aber schau mich doch an." Sie breitete die Arme aus. "Ich sehe ja noch fast aus wie ein Teenager."

Scully schüttelte ungläubig den Kopf. "Mulder hat mir gesagt du wärst ein Jahr jünger als ich. Aber das kann wissenschaftlich nicht stimmen. Du siehst tatsächlich aus wie 20 und nicht wie 35. Ich kann es mir nicht erklären. Wurdest du vielleicht einer Schönheitsoperation unterzogen?"

Sam schüttelte den Kopf.

"Dana du weißt gar nicht, was alles möglich ist. Ich habe so viel erlebt, was mir erst jetzt wieder einfällt - leider auch nur in Bruchstücken- und das kann man nicht erklären. Ich habe so viele Dinge gesehen. Sei froh, wenn du so etwas nie erleben musst."

"Was hast du denn gesehen?"

"Ich weiß es nicht mehr. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber nachts träume ich davon und ich weiß, dass es wahr ist. Dana es gibt mehr zwischen
Himmel und Erde als das menschliche Gehirn begreifen kann."

"Aber du träumst es doch nur. Es sind nur Träume."

"Und was glaubst du, wo ich die ganze Zeit über war?"

Scully senkte den Kopf und sagte leise: "ich weiß es nicht."

"Na siehst du. Glaube mir einfach. Ich kann dir zwar nicht sagen, was passiert ist, aber es ist passiert."

"Und jetzt? Was willst du jetzt tun?"

"Keine Ahnung. Ich habe keine Schule besucht. Ich weiß zwar, dass sie mir etwas beigebracht haben, aber ich weiß nicht mehr was. Ich habe vor, eine Abendschule zu besuchen. Immerhin bin ich noch so jung." Sie grinste.

"Schöne Idee. Wenn du willst, suche ich dir eine Wohnung."

"Nein, ich möchte bei meinen Eltern leben." Scully zuckte erschrocken zusammen.

"Was ist? Ich denke, dass was Alex gesagt hatte, war gelogen? Dana?"

"Dein Vater wurde 1995 von einem unbekannten Mann ermordet. Wir...Mulder und ich sind davon überzeugt, dass es Alex Krycek war..."

"Das glaube ich nicht! Alex ist kein Mörder!"

"Außerdem glaube ich, dass er meine Schwester ermordet hat."

"Dana! Das ist nicht wahr du lügst! Das kann nicht wahr sein!" Aufgebracht boxte und schüttelte sie Scully, doch die Agentin reagierte nicht.

"Tut mir leid..."

"Ich liebe ihn Dana. Er ist der einzige Mensch der mich je geliebt hat und jetzt wollt ihr wohl alles daran setzen ihn mir weg zu nehmen?"

"Und was ist mit deinem Bruder? Er liebt dich auch und er hat sein ganzes Lebennur damit verbracht nach dir zu suchen. Das war seine einzige Lebensaufgabe."

Sam schüttelte den Kopf.

"Nein, dass ist etwas anderes. Mein Bruder liebt mich, wie ein Bruder seine Schwester liebt, aber Alex liebt mich als Frau und ich habe so lange niemanden gehabt, der mich wirklich so geliebt hat." Sie war wieder nah daran, in Tränen auszubrechen.

"Wenn er dich so sehr liebt, wo ist er denn dann jetzt? Wo ist dein Alex wenn du ihn brauchst? Glaubst du denn wirklich, dass du beide gleichzeitig haben kannst? Alex und Fox? Die beiden hassen sich abgrundtief."

"Ich will natürlich bei meinem Bruder bleiben. Aber irgendwann wird Alex kommen und dann wird er vielleicht meinen Bruder mögen und Fox wird ihn mögen. Vielleicht."

"Ja vielleicht. Und was ist wenn sie sich gegenseitig umbringen?"

"Das werden sie ganz sicher nicht."

"Sam. Alex gehört zu den Männern, die dir das angetan haben. Er und der Krebskandidat stecken hinter fast allem. Dieser Mann ist skrupellos. Er bringt jeden um, der ihm in die quere kommt. Für diese Leute ist er ein genauso großes Hindernis wie dein Bruder. Krycek hat zu viele Fehler gemacht. Er sollte mich töten und hat meine Schwester erschossen. Er ist denen ein Dorn im Auge und sie werden alles daran setzen, dass er bald stirbt."

"Ach Dana. Ich weiß ja auch nicht. Vielleicht bilde ich mir das alles ja auch ein. Vielleicht liebe ich ihn ja gar nicht. Vielleicht hast du ja recht. Ich möchte jetzt schlafen. Lass mich bitte ein bisschen alleine."

Scully nickte, strich noch einmal über ihre Haare und verlies den Raum. Und Samantha dachte wieder daran, welchen Spaß sie zusammen mit Alex hatte.





Washington DC. J. Edgar Hoover Building, zwei Tage später.

Die Verhandlung dauerte drei Stunden. Mulder musste sich allen Vorwürfen stellen, doch es verlief alles erfolgreich. Der Krebskandidat hatte sein Versprechen gehalten und die Anschuldigungen gegen Mulder wurden alle fallen gelassen. Er durfte wieder zu den X Akten. Samantha und Scully hatten die ganze Zeit ruhig der Verhandlung gefolgt und als sie beendet wurde, fielen sie Mulder um den Hals. Beide waren glücklich, dass Mulder es geschafft hatte und auch Mulder fiel ein Stein vom Herzen. Auch jetzt, da er seine Schwester wieder hatte, so gab es noch immer so viel zu tun. Und Scully würde ihm gerne helfen.

Er wollte die beiden auf einen Kaffee einladen, doch Scully wollte zuvor noch etwas erledigen, also kam nur Samantha mit ihm. Als sie bestellt hatten, machte
Sam ein bedrücktes Gesicht.

"Hey, was ist los?" Er machte sich mal wieder viel zu viele Sorgen um seine Schwester.

"Ach, ich denke nur gerade an Alex,...ich...ich weiß er ist ein Mörder und...aber ich liebe ihn doch. Ich meine, was soll ich denn gegen meine Gefühle tun Fox? Ich weiß, du magst ihn nicht, aber kannst du nicht darüber hinweg sehen?"

"Hinwegsehen? Darüber, dass er meinen Vater umgebracht hat? Das er Scullys Schwester umgebracht hat? Darüber das er mit den Männern zusammen gearbeitet
hat, die mir dich weggenommen haben? Sam ich kann das nicht einfach vergessen. Krycek ist ein Mörder der vor nichts zurück schreckt. Was soll ich also tun? Soll ich zu ihm hingehen und sagen: Hey Krycek, ich hasse Sie, aber wollen Sie meine Schwester heiraten? Das kann ich nicht Sam, dafür ist zu viel passiert."

"Das verstehe ich ja...aber trotzdem...ich kann einfach nicht glauben, dass er Daddy umgebracht hat. Warum sollte er das tun? Kann es nicht jemand anderes gewesen sein?"

Er schüttelte seinen Kopf. "Nein. Es war Krycek. Da bin ich mir sicher. Er hat im Auftrag von dem Krebskandidaten gehandelt. Aber ein Mord ist ein Mord.
Bitte Sam, versprich mir, dass du dich von ihm fern hältst. Ich weiß zwar nicht, wo er im Moment steckt, aber er lebt sicherlich noch und sucht dich. Bald wird
er hier wieder auftauchen und versuchen, dich dazu zu bringen, mit ihm zu kommen. Bitte Sam, versprich mir, dass du hier bleibst. Bitte."

"Ja...sicher..."

"Nein, versprich es mir, ich liebe dich viel zu sehr. Ich will dich nicht noch einmal verlieren."

"Ich verspreche es dir. Ich werde nicht mit ihm gehen. Aber ich liebe
ihn trotzdem."

"Ich kann dich nicht verstehen. Er hat..."

"Bitte Fox...ich weiß es. Lass uns bitte über etwas anderes reden. Erzähl mir etwas von dir. Wie war dein Leben? Ich weiß ja gar nichts über dich. Hast du eine Freundin, Kinder? Und was ist mit Mum? Wir haben bis jetzt nur über Daddy gesprochen nicht über unsere Mutter..."

Mulder war den Tränen nahe. "Mum....sie ist vor einem Monat gestorben. Sie ist einfach so eingeschlafen..."

Sam war ganz ruhig, denn für sie war ihre Mutter eine Fremde gewesen. Sie konnte sich kaum noch an sie erinnern. Doch der Gedanke daran, dass ihr Mutter Tot war, stimmte sie traurig.

"Tut mir leid..."

Er schüttelte den Kopf. "Nein...muss es nicht. Du hast sie nicht gekannt. Sie war eine wunderbare Frau und Mutter."

"Und...was ist mit dir? Erzähl mir etwas über dich."

"Was soll ich erzählen? Ich habe in England Psychologie studiert studiert und wurde vom FBI angeworben. Ich habe die X Akten entdeckt und nun arbeite ich
daran."

"Kein Frau, keine Kinder?"

"Ich war einmal verheiratet, aber das ist schon einige Zeit her...Bitte sag Scully nichts davon, sie weiß es nicht und ich will auch nicht, dass sie es erfährt."

"Warum hast du dich denn scheiden lassen?"

"Sie ist nach Deutschland gegangen. Außerdem war die Luft aus unserer Beziehung draußen. Und...sie ist vor ein paar Monaten gestorben. Erzähl aber Scully nichts davon. Sie mag sie nicht."

"Und du hast keine andere mehr gefunden?"

Plötzlich wurde Mulder sehr schweigsam und hörte auf zu reden. Was sollte er sagen?

"Fox?"

"Ja...ich...ach ich...hm."

"Ja? Du bist verliebt oder?"

"Ja...schon."

"In Dana."

Er machte ein erstauntes Gesicht. "Wie kommst du denn auf die Idee?"

"Fox. Ich bin eine Frau und ich sehe wenn ein Mann in eine Frau verliebt ist und das ist doch wohl offensichtlich, dass du total vernarrt in sie bist, oder stimmt es etwa nicht?"

"Doch schon..."

"Warum sagst du es ihr dann nicht? Ich meine, wie groß ist die Chance, dass sie dir eine Abfuhr erteilt ?"

"Ich habe es ihr schon einmal gesagt...aber ich weiß auch nicht, sie ist einfach abgehauen."

"Ist doch klar, sie hat Angst. Vielleicht hat sie auch gedacht, das wäre ein Scherz."

"Mit so etwas mache ich doch keine Witze."

"Vielleicht glaubt sie es aber. Hast du es ihr denn auch gezeigt, dass du sie liebst?"

"Ich...habe sie an Silvester geküsst."

"Wow, und?"

"Nichts und. Es...sie spricht nicht über so etwas. Am nächsten Tag war alles wieder wie vorher."

"Dann sprich du darüber. Rede mit ihr über deine Gefühle."

"Ich...warum ich? Sie hat mir noch kein Zeichen gegeben, dass sie etwas für mich empfindet."

"Du hast doch gesagt, sie könnte deine Ex-Frau nicht leiden. Warum wohl nicht?"

"Du meinst, sie weiß, dass wir verheiratet waren?"

"Nein. Ich meine, sie spürt, dass da mal was zwischen euch war und deswegen war sie eifersüchtig."

"Das kann sein..."

"Soll ich mit ihr reden?"

"Würdest du das machen?"

"Klar Bruderherz." Sie grinste ihn frech an und trank den letzten Schluck.

"Ich werde sie fragen, ob sie Lust hat, heute Abend mit mir spazieren zu gehen."

"Mach das. Ich muss jetzt wieder arbeiten gehen. Glaubst du, du kommst alleine zurecht? Oder willst du mit mir kommen?"

"Nein, nein. Ich wollte mich mal informieren, wo es Abendkurse gibt, oder wo ich sonst etwas lernen könnte. Ich kann ja noch nicht einmal richtig rechnen."

"Gute Idee. Aber wenn du willst, dann kümmere ich mich darum..."

"Nein, nein. Ich will das alleine schaffen."

"Ok, dann mal viel Spaß." Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und winkte ihr noch einmal zu.





Washington DC. Central Park 18.57 Uhr

Die Abend war wieder warm und die Kältewelle war vorüber gezogen. Die Sonne stand am Horizont und leuchtete in den schönsten Farben. Samantha hatte das noch so wenig gesehen und sie genoss es mit allen Sinnen. Scully lief neben ihr und auch sie liebte diese Stille, die den ganzen Park umgab. Sie hatten wenig gesprochen, aber schließlich setzten sie sich auf eine Parkbank vor einen kleinen Teich und fingen an zu reden.

"Hast du dich zu einem Kurs angemeldet?"

"Ja...eigentlich beginnen die neuen Kurse, in der neue Leute einsteigen können immer Montags, also heute. Aber sie machen eine Ausnahme und ich kann schon morgen dort anfangen. Ist das nicht toll, Dana? Ich freue mich schon sehr darauf. Ich habe sogar schon eine nette Frau kennen gelernt und wir wollen morgen zusammen ins Kino gehen. Ist das nicht toll?"

"Ich freue mich für dich. Wirklich. Aber es gibt da etwas, was ich dir sagen muss. Es geht um Krycek."

"Was ist mit ihm ?" Als würde sie etwas böses ahnen, war sie plötzlich aufgesprungen.

"Er...gestern Mittag wurde er gefunden. Er...ist Tot. Tut mir leid Sam..." Sam versuchte sich zusammenzureißen, doch sie schaffte es nicht. Sie brach in bittere Tränen aus, die sie nicht stoppen konnte und auch als Scully sie tröstend in die Arme nahm, rollten immer mehr Tränen über ihr Gesicht. Sie liebte ihn doch. Warum war das jetzt passiert? Warum gerade jetzt? Vielleicht hätte ihr Bruder ihn irgendwann akzeptiert und nun war das passiert. Es konnte doch nicht wahr sein! Es durfte nicht wahr sein. Sie wollte nicht, dass es wahr ist. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es stimmte.

"Ich habe ihn geliebt Dana."

"Ich weiß es doch, ich weiß es..."

Samantha lag noch immer in ihren Armen, versuchte sich aber zu fangen und aufzustehen.

"Ich...es ist ok, ich weiß, ich..." Sie konnte es nicht. Sie würde es nie schaffen. Er war Tot. Er würde nie wieder zurück kommen. Nie wieder würde sie in seinen Armen liegen. Nie wieder würde sie seinen Atem spüren, nie wieder...

"Sam, es ist nicht immer einfach einen Menschen zu verlieren, wenn man ihn liebt. Ich weiß das. Ich habe meine Schwester verloren. Und eigentlich wäre ich jetzt an ihrer Stelle. Ich...du musst es versuchen. Wenn du stark bist, wirst du es schaffen. Wenn du nur an dich glaubst, dann kannst du alles schaffen."

Samantha saß da wie ein Häufchen Elend und konnte sich nicht mehr auf das konzentrieren, was Scully sagte. Sie hörte alles, aber in ihrem Kopf war nur eines: Alex. Sie hatten nicht viel Zeit miteinander verbracht, aber war immer lieb zu ihr gewesen. Er hat sie in den Arm genommen, wenn sie traurig war. Er hat sie gewärmt, wenn es kalt war und er hat sie zum ersten Mal wie ein Mensch behandelt. Es konnte doch nicht sein. Oder doch? Sie wollte es plötzlich nicht mehr wissen, es war ihr alles egal. Die ganze Zeit war der Gedanke an ihn in ihrem Kopf und nun wollte sie es nicht mehr. Es war ihr alles egal und auch die Sache mit Alex verschwand in einem Türchen in ihrer Seele und wurde fest dort verschlossen. Sie verdrängte ihre Gefühle und hörte auf daran zu denken. Daran, wie er wohl gestorben war und vor allem daran, wie sehr sie ihn geliebt hatte.

Ihr Gehirn schaltete sich ab und sie wollte nicht mehr daran denken, ihr Herz starb in diesem Moment und ihre Liebe zu Alex verschloss sich und plötzlich war
alles nicht mehr real. Es passierte in einer Welt, die jenseits jeden Verstandes liegt, und nun nicht mehr greifbar war. Sie musste es vergessen "Dana, es ist gut. Ich denke, wir sollten über etwas anderes reden. Wie gehts dir denn so?"

Misstrauisch sah Scully sie an. "Bist du dir sicher?"

"Klar doch. Mir gehts phantastisch." Sie versuchte ein gequältes Lächeln.

"Gut..."

"Also wie gehts dir?"

"Es geht mir gut."

"Ich würde gerne etwas über dich erfahren...ich...habe so viel verpasst und ich würde gerne alles über Fox Freunde erfahren Also...erzählst du mir etwas über dich?"

"Sicher, was willst du wissen?"

"Leben deine Eltern noch?"

"Mein Vater ist gestorben...meine Mutter lebt noch. Sie mag Mulder sehr."

"Und du?"

"Bitte?"

"Magst du Fox?"

"Sicher...er ist mein Partner"

"Dein Partner?"

"Ja, sicher."

"Und du magst ihn nur als Partner?"

"Nein, ich, wir haben schon viel zusammen erlebt und ich mag ihn wie einen Freund."

"Wie einen Freund?"

Scully wurde es unangenehm. "Was soll das? Warum fragst du mich das alles?"

"Weil....Fox liebt dich Dana. Eigentlich dürfte ich es dir nicht sagen. Aber erliebt dich mehr als alles andere und er wollte wissen, wie du für ihn empfindest. Er..."

"Er tut was?"

"Jetzt tu bloß nicht so, als hättest du es nicht gewusst. Er hat es dir doch gesagt, oder etwa nicht?"

"Doch, einmal, aber da stand er unter Drogen und hat allen eine wirre Geschichte erzählt. Ich habe ja nicht gewusst..." Sie war sichtlich überrascht. Mulder war in sie verliebt. Hatte sie es gewusst? Nein. Sie hatte es sich immer gewünscht, es aber nie wahr haben wollen. Und jetzt sollte es wirklich so sein? Konnte es denn sein? Durfte es denn sein?

"Und?"

"Sam, ich..."

"Ja? Du liebst ihn doch auch oder? Ich meine, ich sehe dir an, dass du ihn liebst. Oder willst du behaupten, dass es nicht so wäre?"

"Doch schon...Aber bitte sag es ihm nicht."

"Warum nicht? Du liebst ihn, er liebt dich. Wo ist das Problem?"

"Wir...er müsste aufhören bei den X-Akten zu arbeiten, oder ich. Wir müssten getrennt arbeiten und ich will genauso wenig wie er in einer anderen Abteilung
arbeiten."

"Ist dir deine Arbeit denn so wichtig?"

"Nein, mir nicht, aber Mulder. Ich könnte Ärztin werden, aber Mulder würde es nie ohne seine X-Akten schaffen."

"Du hast recht. Aber bitte rede mit ihm. Er ist so kaputt. Er will nicht mehr so leben. Er liebt dich wirklich sehr."

Scully schluckte. "Ich werde zu ihm gehen und mit ihm reden, aber ich...ich will mich nicht fest legen. Ich rede nicht gerne über so etwas."

"Das verstehe ich ja. Aber du musst. Glaub mir, es ist nichts schlimmer, als den Mann zu verlieren, den man liebt. Und irgendwann ist alles zu spät und du kannst ihm nicht mehr sagen, dass du ihn liebst."

Scully wusste, das sie an Krycek dachte und drückte sie leicht. "Hey Sam, ist ok. Ich werde mit ihm reden. Gleich heute Abend."

Sie blieben noch ein wenig sitzen, aber keiner redete etwas. Manchmal hörte man ein kurzes Seufzen, aber dann war auch schon alles wieder still. Jeder dachte
an sein eigenes Problem und keiner konnte mehr darüber reden. Es war in den letzten paar Wochen so viel passiert und keine von beiden wusste, wie es
weitergehen sollte.
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