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Peace and Silence don’t excist

von SpookyLady

Kapitel 4

„Ich weiß, wo dein Sohn ist! ...Wo dein kleiner Will versteckt wird.“

„WO? Wo, verdammt noch mal!“

„Er ist wirklich süß! So süß wie Honig und so lebendig wie die fleißigen Bienen!“

„Bitte, tun sie ihm nichts an! GEBEN SIE IHN MIR ZURÜCK!“

„Na...na...na...wer wird denn gleich so hysterisch?! Ganz ruhig. Vielleicht wird ihm nichts geschehen. Mal sehen!“

„Sie verfluchter Schweinehund! Wenn er auch nur einen Kratzer hat, BRINGE ICH SIE UM!“

„Hah...dass ich nicht lache! So ein kleines, zerbrechliches Ding, wie sie es geworden sind, kann doch nur noch heulen! Was ist mit der starken Special Agent Dana Scully beim FBI geworden? Eine Frau, die sich gegen die Männerwelt durchzusetzen wusste, die eine blendende Karriere vor sich gehabt hätte, wenn sie sich nicht mit diesem dämlichen Spooky Mulder eingelassen hätte! Ich sag ihnen was: DAS war IHR größter FEHLER!“

„NEIIIIIIN!!!“



„Verdammt, Dana, wach auf.“


„Wissen sie, was aus ihnen geworden wäre? Sie wären ganz nach oben an die Spitze gekommen!“

„Was ist, wenn ich das gar nicht wollte?“

„Reden sie doch nicht so klein kariert. Natürlich wollten sie das. Mit diesem Mulder haben sie sich ihr Leben verbaut. Denken sie doch einmal an die Vorstellung, wie es gewesen wäre, wenn sie nie in diesen kleinen Keller gemusst hätten, um kleinen grünen Männchen hinterher zu jagen...“

„Sie sind grau...“

„Wissen sie: Sie wären nie entführt worden! Sie wären nie verletzt worden! Sie wären nicht immer wieder psychisch strapaziert worden! Sie hätten ein geregeltes Leben geführt – von Anfang an! Das, was sie jetzt zu genießen glauben, ihr perfektes Familienleben – oh ein Kind, oh ein Hündchen, oh ein Häuschen und nette Nachbarn und Freunde – ist doch alles nur eine Traumwelt und Schein!“

„Sie lügen! Es war wahr! Sie haben es mir nur zerstört!!!“

„Nein. Wissen sie was, Dana? Sie sind armselig. Es ist alles ihre Schuld! Aber ich gebe ihnen einen gutgemeinten Rat – schließlich bin ich alles andere als grausam...“



„Dana, Schatz, bitte, wach auf! Es ist nur ein Traum!“


„Sagen sie schon...“

„Es ist mehr ein Rätsel!“

„Hören sie auf Spielchen zu spielen! ICH BRINGE SIE UM!“

„Entweder sie wollen nun hören, was ich weiß oder ich gehe...Ihr dummer Mann, er scheint doch nicht ganz ohne zu sein.“

„Ach nein...“

„Er darf ihn nur nicht entkommen lassen...“

„Wen? Wen darf er nicht entkommen lassen? Von wem sprechen sie! VON WEM?“



„Dana!“, rief Fox.

„Du darfst ihn nicht entkommen lassen!“, befahl sie ihren Mann mit hastigem Atem, als sie langsam aus ihrem Traum aufwachte. „Wen meinst du? Von was redest du, Dana?“, fragte Will erschrocken, während er versuchte ihr einzelne vom Schweiß nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht zu wischen. „Ihn!“ Sie deutete mit ihrem rechten Zeigefinger in den Raum und verwirrt folgte Will dieser Richtung. Doch alles, was er sehen konnte, war nichts. „Dana, ich sehe niemanden. Da ist niemand. Es ist nur ein Traum gewesen, hörst du?“ Nach diesen Worten, die Will in seiner Aufregung so leise und beruhigend wie möglich ausgesprochen hatte, sank Danas Arm langsam aufs Bett zurück. Zwar blickten ihre Augen immer noch starr auf einen Punkt Richtung Tür, aber auch sie schien sich nun langsam zu beruhigen und schon kurze Zeit später war sie wieder so weit bei Bewusstsein, dass sie mit ihrem Mann, der durch ihre Rufe im Schlaf sofort aufgewacht war, über ihr Erlebnis sprechen konnte.

„Ich weiß auch nicht, wer er ist, den du nicht entkommen lassen darfst.“, brach Dana die kurz herrschende Stille und dachte nach. Fox lag dicht neben ihr und guckte gegen die Decke, bevor er die Zähne zusammenbiss um sich dann zu erheben, um Dana direkt in ihre Augen zu sehen. „Schatz, ich glaube, ich weiß, wer es ist. Gestern haben wir den Mann verhört, der bei der Beerdigung von Dogget und Reyes gesehen wurde. Es ist...Krycek.“ „Was?!“ Sofort bereute Will die Tatsache, dass er seiner geliebten Frau mit dieser Offenbarung der bisherigen Ermittlungen preisgegeben hatte, dass wohlmöglich niemand anderes als wieder Krycek in dieser Sache verwickelt war. „Ich dachte, er wäre tot!“, versuchte Dana sich selbst zu entspannen und einen klaren Gedanken zu fassen. Mulder nahm ihren Arm. „Er kann aber diesmal vielleicht unser Freund sein und vielleicht soll ich ihn deswegen nicht entkommen lassen, wie es die Stimme in deinem Traum riet, weil er wertvolle Informationen besitzt.“ Mit etwas lauterer Stimme hatte Will versucht Dana zur Ruhe und Besinnung kommen zu lassen, doch genau das veranlasste sie dazu wütend zu werden. „Will, du kannst nicht verlangen, dass ich dir das so einfach abnehmen soll! Du weißt, wer Krycek ist ... Was für ein mieses Schwein er ist.“, fügte sie scharf hinzu und funkelte ihren Mann mit glitzernden Augen an. „Dana...ich...“ „Nein, Will!“, unterbrach sie ihn laut und stand auf. In ihrer Unterwäsche bekleidet ging sie zur Fußseite des Bettes und drehte sich dann zu Will, der sie vom Bett aus mit einem ebenso festen Blick ansah wie sie ihn. „Krycek, dieser Name.“, zischte sie und hob ihren Kopf mit gespielt übertriebener Abneigung, sodass sie mit den Händen in den Hüften die Lampe an der Decke beobachtete. „Glaubst du das tatsächlich?“ „Zumindest ist es ein Versuch wert unseren Sohn wiederzufinden!“, schrie Fox erbost und mit funkelnden Augen und in dem Moment seines Ausbruchs fuhr er erschrocken zurück und hielt inne. Er sah die Wandlung des Gesichtsausdrucks Danas, wie er sich vom vorerst wütenden auflöste und in einen schwer getroffenen überging – ein Ausdruck, der wohl das Endgültigste ausdrücken könnte. „Dana, ich...es...“ Will wollte sich für diesen Ausrutscher entschuldigen, doch ehe er dazu kam, krachte die Tür des Zimmers laut ins Schloss. Er hörte nur noch, wie jemand die Treppen hinunterlief und kurz darauf Megs Stimme in der Stille des frühen Morgens nach seinem Namen rief. „Fox?“ Es klopfte kurz an der Tür zum Gästezimmer, bevor sie aufging und Meg in einem Morgenmantel vor Fox stand, der gerade aufgestanden war. Danas Mumm ging nicht darauf ein, dass Fox nur in Boxershorts und Hemd vor ihr stand – dafür war ihr gemeinsames Verhältnis zu gut. Stattdessen sah sie ihn fragend an und Will blieb nichts anderes übrig, als mit dem Kopf zu nicken, um deutlich zu machen, dass er das schon wieder in Ordnung bringen würde. „Sie ist vor die Tür gegangen.“, rief Meg ihm noch hinterher, ehe er die Treppen in nur wenigen Schritten überwunden hatte. Im Flur, der zur Haustür führte, blieb er stehen. Draußen, vor der offenen Tür, stand seine Dana nur in Spitzenunterwäsche bekleidet und blickte in die Richtung, in der sich der Himmel langsam von seiner tief schwarzen Farbe verabschiedete und dafür die Farbe der wärmenden rötlich und gelben Strahlen der Sonne annahm.

„Hey, willst du, dass die Autofahrer einer Massenkarambolage entgegenfahren, weil sie ihren Blick nicht von deiner reizenden Figur lösen konnten?“, schmeichelte er sie ehrlich gemeint und schlang seine starken Arme um ihre Taille, um sie zurück in den Flur zu ziehen. „Oder möchtest du dich erkälten? Ich meine, das wäre auch kein schlechter Zug von dir mich an dich zu fesseln, weil ich mich dann nur um dich kümmern würde.“ Dana huschte ein Grinsen über ihre Lippen und lehnte ihren Rücken gegen seine Brust. „Es tut mir leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe. Es war nicht so gemeint.“, rückte Will heraus und fühlte sich sichtlich betreten. „Ich weiß.“, antwortete Dana leise und drehte sich zu ihm, um ihren Mann in ihre Arme schließen zu können. In dem Moment hörten sie hinter sich ein Geräusch und überrascht wendeten sie sich um. „Was ist Mumm?“, fragte Dana. „Agent Dogget rief gerade eben an. Er entschuldigte sich, weil es erst halb fünf Uhr morgens ist, aber es ist dringend.“ Damit sah sie zu Fox, der verstand und zum Telefon ging. „Was ist Mumm?“, fragte Dana ihre Mutter noch einmal und erntete einen nichts wissenden Blick, sodass sie zusammen ins Wohnzimmer gingen.

„...Bist du dir sicher?“, hörten Dana und Meg Wills aufgeregte Stimme und sie sahen sich besorgt an. „Ja, ihr geht es besser. Wir werden so schnell wie möglich dort sein.“ Damit wurde das Gespräch beendet. Es dauerte noch einen Moment, ehe sich Will zu den beiden Frauen umdrehte. Sein Blick drückte Kummer, aber auch Hoffnung aus. „Monica und John haben neue Informationen.“, brachte er erleichtert über seine Lippen. „Welche?“, fragte Meg, da Dana vor Sprachlosigkeit schwieg. „Das hat er mir nicht gesagt. Er sagte nur, dass Dana und ich, wenn es ihr besser geht, so schnell es geht nach Washington zurück müssen.“


„Wie geht es dir?“, fragte Will Dana und sah sie von der Seite an ohne den Blick von der Straße zu wenden. Seit einer 1 Stunde waren sie nun schon mit dem Auto unterwegs, um zu einem Treffpunkt in der Nähe Washingtons zu gelangen, an dem sie beide auf Dogget, Reyes und Krycek treffen würden.

Die Sonne stand mittlerweile schon vollständig über dem Horizont und es versprach ein schöner Tag zu werden – zumindest, was das Wetter betraf.

„Ich habe Angst, Will. Angst vor dem, was uns erwarten wird.“, antwortete Dana leise und vermied es ihren Mann anzusehen. Sie blickte stattdessen durch das Seitenfenster des Autos und beobachtete einen Schwarm schwarzer Vögel, die in Wellen und so schwunghaft wie ein Band im Wind dahinsegelten. Ihre Augen wurden feucht und in dem Bemühen nicht in Tränen auszubrechen, sog sie scharf die Luft ein und wischte sich mit ihrer rechten Hand über ihre Augen. „Schon okay.“, sprach ihr Will zu und sah sie kurz von der Seite an, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging. „Ich...wir schaffen das, okay Dana?“, fügte er hinten ran und seine Hände griffen fester um das Lenkrad, sodass sichtbar wurde, wie sich seine Muskeln anspannten. „Du hast recht. Ich bin nur so verzweifelt. Was, wenn es ihm nicht gut geht, wenn er...er leiden muss?“ Die letzten drei Worte brachte sie nur mit Mühe heraus, denn ihre Stimme versagte, als ihr zwei Tränen ihre Wangen hinunterliefen. „Hör mir zu, Dana.“, setzte Will energisch an, um ihr leises Schluchzen zu überbieten. „Es geht ihm gut und ich verspreche dir, dass wir ihn heute finden werden. Ich verspreche es dir, `kay?“, betonte er die letzten Worte und als er sah, wie seine Dana tapfer mit dem Kopf nickte, trat er das Gaspedal vollends durch, sodass der Wagen mit Höchstgeschwindigkeit dem Ziel entgegenbrauste.



„Wo bleiben die nur?“, fragte John nervös, während er vor seinem Wagen hin und her ging und immer wieder in eine Richtung blickte, in der eine Straße im schlechten Zustand durch einen kleinen Wald führte. Monica, die eher lässig an dem Wagen gelehnt stand, zog genüsslich an ihrer Zigarette, obwohl sie sich eigentlich vorgenommen hatte aufzuhören. „Sie werden gleich hier sein, John. Es ist jetzt gerade mal 10 Uhr.“ „Und wo ist dieser Krycek, wenn man ihn gerade braucht.“, nörgelte John weiter herum und Monica fasste ihn bestimmt an seinem Arm, um ihn in seinem aufgeregten Hin und Her Gehen zu unterbrechen. „John.“, betonte sie seinen Namen und blickte ihn eindringlich an. „Ganz ruhig.“ Er konnte nur nicken und in dem Moment hörten sie beide ein Geräusch, das aus Richtung der Straße immer näher kam. „Da sind sie doch.“, sagte Monica aus und ließ ihre Zigarette zu Boden fallen, um sie gleich darauf auszutreten. John ging auf den anfahrenden Wagen zu und als dieser zum Stehen kam und Dana und Will ausstiegen, tauchte auch Alex Krycek neben ihnen auf. Als Dana Krycek vor sich stehen sah, musste sie einen Augenblick lang um Fassung ringen. Sie wollte bis zu diesem Zeitpunkt nicht wahr haben, dass er wirklich noch am Leben war. Alex schien ihr Verhalten nicht entgangen zu sein, denn er blickte sie mit einem undefinierbaren Lächeln an, das schon fast abartig direkt war. Dana musste ihren Blick angewidert abwenden und griff instinktiv nach Wills Hand, der sie beschützend festhielt.

„Was gibt es hier, John?“, fragte Will ohne Umschweife, als er sich kurz ein Bild der Umgebung gemacht hatte. Sie mussten sich auf einem stillgelegten Schrottplatz befinden, denn in einiger Entfernung ragten riesige Berge von zusammengepressten oder demolierten Autos verschiedener Art und Farbe in die Höhe. Förderbänder, die durch massige containerartige Bausteinblöcke, in denen die Autos klein gedrückt oder zersägt wurden, unterbrochen waren, führten von einem Schrotthaufen zum anderen, liefen aber alle in einer großen verlassenen Halle zusammen, die der Kontrollpunkt des Schrottplatzes gewesen sein musste und der Ort, von dem aus riesige Metallringe, die in der Luft an meterdicken Drähten hingen, gelenkt worden.

„An diesem Ort wird ihre Suche heute ein Ende haben.“, sprach Krycek monoton und alle Blicke wandten sich auf ihn. Besonders Will und Dana blickten überrascht und ein wenig ungläubig, da sie noch nicht wussten, was Monica und John schon von Alex wussten. „Wenn das eine Falle ist...“, drohte Will und wurde mit einem höhnischen Lachen Alex’ unterbrochen. „Mulder, warum sollte ich dich in eine Falle locken wollen? Glaubst du allen Ernstes, dass mir das Spaß machen würde?“ „Allerdings.“, antwortete Will kühl und sein Blick war eisern wie Stahl. „Hört zu, Leute.“ Er blickte in die Runde und erntete skeptische Blicke. „Egal, was ihr von mir haltet, mit diesem Tag wird sich für immer etwas ändern.“ „Worauf du wetten kannst, Krycek. Ich werde dich höchstpersönlich umbringen, wenn wir Willi gefunden haben.“, unterbrach Will ihn ungebremst und Dana griff fester um seine Hand, um ihn zu beruhigen. Alex nickte unmerklich mit dem Kopf und sah Will für einen Augenblick registrierend an. Fast sah es so aus, als würde er lächeln. Dann fuhr er fort: „Ihr Sohn wird heute von dem Alien Kopfgeldjäger hier her gebracht werden, damit er wichtigen Männern der Regierung übergeben wird, die ihn wiederum darauf vorbereiten wollen von den Aliens mitgenommen zu werden.“ „Aber...“ Dana blickte mit offenem Mund zu John, der ihr fast unmerklich deutete, dass Krycek höchstwahrscheinlich Recht hatte. „Warum? Warum er?“, fragte Will dem Wutausbruch nahe. Er konnte Kryceks Visage nicht sehen. Das konnte er noch nie und ihm jetzt zu vertrauen, war fast zu viel für Mulder. „Wann soll der Deal stattfinden und was kommt für den Kopfgeldjäger dabei heraus?“, fragte Will mit Mühe, denn auszusprechen, dass sein Sohn unter Leuten gehandelt wird, war nicht erträglich. „Gegen Mittag. Keine Ahnung, wie viele eintreffen werden. Den Killer wird es sein Leben retten, wenn er seine Aufgabe perfekt durchgeführt haben wird, denn wenn er sich als untauglich erweist, scheuen die Men in Black keine Mühen ihn zu beseitigen.“ „Woher weißt du das alles? Woher sollen wir uns sicher sein, dass du nicht für die selben Männer arbeitest, die auch den Kopfgeldjäger auf unseren Sohn angesetzt haben?“, fragte Will ihn scharf und die Antwort interessierte jeden in der Runde. „Gegen den Strom zu schwimmen ist schwer Agent Mulder, nicht wahr?“, war die einfache Antwort und John blickte irritiert zu Monica. „Ich kann dich auch einfach abknallen, du mieses Schwein. Ich hätte es schon damals machen sollen.“, giftete Mulder ihn an, doch Krycek lachte nur. „Tja, Pech gehabt. Seit dem hast du deine Waffe auch noch nicht zurück, oder?“ „Schluss jetzt!“, mischte sich Dogget ein. „Wir sollten lieber überlegen, was wir tun werden. Es bleibt uns vielleicht nur noch eine Stunde.“ „John hat Recht. Es ist gleich halb 11 Uhr.“, unterstützte Monica ihren Partner und Dana nahm ihren Mann beim Arm, um ihn von Krycek wegzuziehen. „Okay.“, flüsterte er und drehte sich zu ihr. „Lass dich nicht von ihm provozieren. Wir sind hier nicht im Boxring, Will.“, scherzte Dana leicht und Will lächelte sie an, obwohl er innerlich immer noch kochte. „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“ Will nahm Danas Hände und hielt sie fest. Während ihre Augen ängstlich und besorgt in seine schauten, versuchte er stark zu bleiben, um Dana den nötigen Mut zu geben. „Wir schaffen das.“, drückte er noch einmal ihre Hände, bevor er sich zu John und Monica wand, die beide mit den Händen in die Hüften gestemmt dastanden und in die immer wärmer werdende Mittagssonne blickten. „Wir sollten die Autos hier wegschaffen und uns ein Versteck suchen. Wo zum Teufel ist dieser verdammte Krycek hin?“ „Ich fahr sie weg.“, bot sich Monica an die Autos außer Sichtweite zu fahren und um gleichzeitig der gereizten Laune Mulders zu entgehen. Sie verstand seinen Hass, den er gegen Krycek aussprühte, doch sie selbst hatte zumindest eine kleine Hoffnung, dass Alex ihnen die Wahrheit sagte. Nachdem Mulder wutentbrannt den Verhörraum verlassen hatte, hatte sie selbst noch einmal versucht mit Krycek zu sprechen und tatsächlich ließ er sich auf sie ein und erzählte ihr und John von dem heutigen Tag. Doch sie hatte noch ein anderes Geheimnis inne. Eins, das sie von ihm erfahren hatte, als Dogget den Raum verlassen hatte um etwas zu trinken zu holen. Am liebsten wollte sie es vergessen, aber sie wusste, dass sie das nicht konnte – zu sehr hallten Kryceks gestrige Worte noch durch ihren Kopf.

Die Sonne hatte nun fast ihren höchsten Stand erreicht und an diesem Ort, wo es keinen schattigen Platz gab, unter dem man sich von den heißen Strahlen der Sonne schützen konnte und noch dazu das Blech der Autos so sehr erhitzt wurde, dass die Luft über ihnen zu schwimmen schien, sollte nun Klein – Willi von dem Alien Kopfgeldjäger hergebracht werden und den Men in Black übergeben werden. Dana wurde schlecht bei dem Gedanken, dass ihrem Sohn irgendetwas zugestoßen sein könnte, etwas, das ihn unter Schmerzen leiden ließ. Sie versuchte tief durchzuatmen, doch alles, was ihr in die Nase kroch, war ein übelriechender Gestank von Gummi. Sie wollte sich gerade zu Will wenden, der sich neben sie in der Nähe eines Automüllberges gestellt hatte, als sie plötzlich jemanden rufen hörte. „Sie kommen!“ John hatte sie gewarnt und rannte auf ein Förderband zu, hinter dem sich auch Monica und Alex versteckt hatten. „Wie wollen wir das anstellen, Will?“, fragte Dana berechtigt und Will wusste keine Antwort. Schweigend stand er neben ihr und beobachtete zwei schwarze ungekennzeichnete Limousinen, die von der holprigen Straße in die Nähe der großen Halle fuhren und schließlich kurz davor anhielten. Insgesamt stiegen je 2 Männer in vornehmen Anzügen mit Schlips und hochpolierten Schuhen aus dem Wagen, wobei 2 von ihnen wie zwei Bodyguards aussahen und die anderen zwei Herren in einem höheren Alter zu beschützen schienen. Im Wagen sitzen blieben nur je ein Chauffeur. „Ich werde mich mal näher ranschleichen.“, sagte Will zu Dana und wollte sich soeben aus dem Staub machen, als sich ein zierliche, aber doch kräftige Hand um seinen linken Arm legte. „Will, sei vorsichtig.“ Ein Moment des Schweigens und ein Gefühl der tiefsten Verbundenheit lag zwischen ihnen, sodass sich keiner getraute zu atmen, ehe Will nickte und sich leise davonschlich. John, der mitbekommen hatte, dass sich Mulder von Dana trennte, winkte ihr zu, doch sie schüttelte nur mit dem Kopf. Sie wollte allein sein und das allein durchziehen und außerdem hielt sie es für besser nicht in Kryceks Nähe zu sein. In dem Moment bemerkte sie, dass John ihr immer noch zuwinkte und ihr etwas erklären wollte. Sie strengte ihre Augen an, um ihn besser sehen zu können und da verstand sie, was er ihr sagen wollte. Krycek war nicht bei ihnen! Doch das war noch nicht alles, was John ihr zu Verstehen geben wollte. Er warnte sie doch vor etwas! Doch vor was? Scully wollte ihm deutlich machen, dass sie ihn nicht verstand, aber in dem Augenblick packte sie jemand von hinten und hielt ihren Mund zu. Sie sah, wie John seine Arme herabsenkte. Nun verstand sie. Krycek hatte sie aus irgendeinem Grund als Geisel genommen!



„Wenn ein Einzelner das Geheimnis um William weiß, glauben sie mir, Monica, würde dieser alles tun, um diesen kleinen Jungen zu bekommen.“

„Was ist das Geheimnis?“
„Er ist nicht von dieser Welt.“
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