World of X

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Peace and Silence don’t excist

von SpookyLady

Kapitel 5

„Was ist, Mon?“, schreckte John seine Partnerin aus ihren Gedanken, sodass sie zusammenzuckte. „Ich weiß, was Krycek vor hat.“, antwortete sie, während ihre Augen starr ins Leere blickten und sie sich an die Worte erinnerte, die Krycek ihr zuflüsterte, als dieser von ihr und John verhört wurde und Dogget gerade nicht anwesend war. „Er wartet darauf, dass der Alien – Kopfgeldjäger den Men in Black das Kind überliefert, denn er weiß, was die vor haben.“ „Was?“, fragte John enthusiastisch und blickte Monica fragend an. „Er weiß, dass sie den Kopfgeldjäger nur für diesen Zweck ausgenutzt haben und sie ihn deswegen nach der Übergabe umbringen werden. Dann wird er darauf warten und hoffen müssen, dass Mulder sein Kind von denen befreit und sobald das geschehen ist, wird er Mulder mit der Frage konfrontieren, wer ihm wichtiger ist: Seine Frau oder sein Kind. Vielleicht bringt er uns alle um. Er hat Dana als Geisel...Er kennt das Geheimnis.“ „Welches Geheimnis?“, fragte John verwirrt, da er überhaupt nicht ahnen konnte, woher Monica plötzlich diesen Zusammenhang erkennen konnte. „Er ist nicht von dieser Welt.“ „Wie bitte?“ John starrte seine Partnerin mit großen Augen an und noch immer konnte er nicht begreifen, was vor sich ging. Zu überrascht und durch Monicas Trance ähnliches Verhalten völlig durcheinander, fasste er sie an seine Schulter, sodass sie ihn direkt in seinen blauen Augen blickte und dann endlich aufzuwachen schien. „Wenn ein Einzelner das Geheimnis um William weiß, würde dieser alles tun, um diesen kleinen Jungen zu bekommen, sagte er zu mir. Er kennt das Geheimnis. ER möchte William und dafür hat er uns ausgenutzt! Verstehst du, John?“ Mit einem Schlag hatte sich Johns Schleier der Unwissenheit aufgelöst und er verstand. „Was sollen wir tun?“, fragte er und sah sich nach Krycek und Dana um – aber sie waren nicht zu sehen. „Wir müssen ihnen sofort helfen!“, war Monicas schnelle Antwort. „Hilf du Mulder. Ich werde Krycek suchen.“ „Okay!“



„Er hat uns angelogen. Er hat uns angelogen. Er hat uns die ganze Zeit angelogen. Ich wusste es. Ich wusste es. Man kann diesem miesen Schwein von Krycek nicht vertrauen. Warum musste es trotzdem so weit kommen?“

„Was haben sie vor, Krycek?“, fragte Dana einen Mann, der rein äußerlich wahrlich attraktiv war, jedoch eine undefinierbar, sogar böse Art an sich hatte. Sie versuchte seinem mehr als starken und schon schmerzhaften Griff in ihre rechten Schulter auszuweichen, doch er schob sie unnachgiebig vor sich her in Richtung der riesigen Halle, in der alle Fließbänder und hoch in der Luft hängende Drahtseile zusammenführten. „Das werden sie schon früh genug erfahren.“, antwortete er scheinbar beiläufig und führte sie wortlos weiter.

Mulder hatte sich hinter einem mannshohen Schrotthaufen versteckt, als er in etwa 10 Meter Entfernung die Men in Black vor ihren schwarzen Wagen wartend beobachtete. Die strahlend heiße Sonne, die den Schrott und das Gummi zum Kochen zu bringen schien, ließ auch ihn in seinen Jeans und seinem Pullover schwitzen. Mit einer Hand wischte er sich ein paar einzelne Schweißperlen von seiner Stirn. Er schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, setzte sein Herz für eine Millisekunde aus. Der Kopfgeldjäger war aufgetaucht und an seiner Hand hielt er seinen Sohn! Ein reflexartiger Trieb hätte ihn beinah aufspringen lassen, doch er musste sich zusammenreißen und einen kühlen Kopf bewahren, wenn er Willi heil von den bösen Männern befreien wollte.

„Gute Arbeit.“, lobte ein Man in Black den Alien – Kopfgeldjäger und Mulder konnte in dem Moment erkennen, wie der selbe Mann seinem Bodyguard ein Zeichen gab, der daraufhin unmerklich nickte.

„Ich habe meine Aufgabe zu vollster Zufriedenheit durchgeführt. Nun liegt es an ihnen ihr Versprechen einzuhalten.“, antwortete der Jäger mit seiner tiefen Stimme. „Gewiss.“, sprach der Man in Black aus. „Unsere Aufgabe wird sofort erledigt.“, fügte er monoton hinzu und im selben Augenblick fiel der Kopfgeldjäger zu Boden – mit einem spitzen Instrument, das von einem der Bodyguards in seinen Nacken gebohrt wurde, zu Fall gebracht. „Es war uns eine Ehre mit ihnen zusammengearbeitet zu haben.“, sagte der zweite Man in Black, bevor er sich zu dem kleinen Jungen kniete, der die Szene lautlos mitzusehen musste. „Na, kleiner Mann. Bist du schon einmal in so einem tollen Auto mitgefahren?“ Klein Willi schüttelte mit dem Kopf und sah seinen um viele Jahrzehnte älteren Gegenüber mit großen, blauen Augen an. „Eindeutig die Augen seiner Mutter.“, stellte der Mann fest und Mulder ballte seine Hände zu Fäusten, während er seinen Sohn beobachtete. Dieser blickte plötzlich in seine Augen. „Was siehst du da, Kleiner?“, fragte der Mann, nachdem er den fixierten Blick von Willi mitbekommen hatte. Mulder duckte sich und biss die Zähne zusammen, als auch der Man in Black in seine Richtung blickte. Doch von sich selbst überrascht, konnte er seine Gefühle nicht länger zurückhalten und sprang mit einem Mal aus seinem Versteck hervor.

„Papa!“, rief der Kleine seinem Vater zu und rannte mit seinen kleinen Füßen und kleinen ausgebreiteten Ärmchen auf ihn zu. Fox beugte sich zu ihm herunter und wollte ihn gerade in seine Arme schließen, als ein lauter Knall ertönte und sich kurz darauf eine Kugel in seine rechte Brust bohrte und er zu Boden stürzte. Der Kleine blieb verdutzt stehen und schon im selben Augenblick ertönten weitere Schüsse, die die Luft erfüllten. Die zwei Bodyguards fielen zu Boden, als sie von Dogget und Reyes niedergeschossen worden waren und auch die beiden Men in Black hatten keine Chance sich mit ihren Waffen zu verteidigen und worden sofort erschossen. Dogget und Reyes rannten auf die beiden Wagen zu und forderten die geschockten Chauffeure auf auszusteigen. „Keine Bewegung!“, rief John einem von ihnen zu, als dieser seine Hand unerwartet zu seinem Hosenbund führte. Er gehorchte und hob abwehrend seine Hände, sodass Dogget ihn zum Wagen drehen konnte und ihm hinter seinem Rücken Handschellen anlegen konnte. Reyes tat das selbe mit dem anderen Chauffeur und als diese Aufgabe erledigt war, steckten sie ihre Waffen in ihre Halfter und rannten auf den am bodenliegenden Mulder und seinem Sohn zu. „Komm her zu mir, Willi.“, forderte Monica den völlig verwirrten Willi auf, der auf sie hörte und sich zu ihr wand. Seine großen blauen Augen strahlten so viele Gefühle aus, von denen sich Willi selbst wohl nicht bewusst war, Monica aber einen Stich durchs Herz fahren ließ. Er stapfte auf sie zu und als er nah genug war, setzte sie sich auf den Boden und zog ihn auf ihre Knie.

Derweil war John damit beschäftigt sein Jacket auf Mulders blutende Wunde zu drücken. „Das wird schon wieder, Mulder.“, sprach er ihm kumpelhaft und im Versuch aufmunternd zu klingen zu. Mulder konnte nur schwach lächeln, bevor ihn ein Schmerzensstich durchzuckte. „Ough, verdammt.“ Er hob seinen Kopf, um eine Bewegung hinter Dogget wahrzunehmen. „Dana!“, rief er so laut er konnte und John drehte sich erschrocken um, als er Dana in den Fängen Kryceks sah. „Woher haben sie die Waffe?“, fragte er aufgebracht und stand auf. Unter ihm versuchte sich Mulder mühsam aufzurichten. „Sie wollten diesem Versager heute seine Waffe zurückgeben, oder?“, antwortete Krycek indirekt und deutete auf Mulder, sodass Dogget verstand: Er hatte bei einem Assistent Direktor Mulders Waffe zurückerhalten, nachdem er auf die Notwendigkeit dafür gepocht hatte. Zu blöd, dass er Mulder die Waffe nicht gleich, nachdem er gekommen war, zurückgegeben hatte. Dana sah zu ihrem Mann und blickte ihn mit angstvollen Augen in die seine, bevor ihr Blick das erste Mal auf ihren Sohn Willi fiel, der auf Monicas Knien saß. Ein lauter Seufzer entfuhr ihren Lippen, der Krycek nicht erging. „Na, ist das nicht schön? Da ist er. Dein Sohn. Nach so vielen Tagen siehst du ihn unversehrt wieder. Was habe ich gesagt?“ Seine Worte hauchte er in Danas Ohr, sodass Mulder rasend vor Wut wurde. „Lass sie in Ruhe, du verdammtes Schwein!“ Krycek lächelte ihn nur siegessicher an, bevor er seinen Arm fester um Danas Hals drücken musste, als sie versuchte sich von ihm zu reißen. „Ich bringe dich um.“, warnte er sie und drückte den Lauf der Waffe, die Mulder gehörte, an Danas Schläfe, sodass ihr nichts anderes übrig blieb als sich zu fügen. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie blickte zu ihrem Mann William. „Ich möchte nur den Jungen. Mehr nicht!“, sagte Alex und Danas Blick fiel auf ihren Sohn, der von Monica festgehalten werden musste, damit er nicht zu seiner Mummy rennen würde. „Nein, töte mich, aber lass meinen Willi in Frieden.“, zischte sie Alex zu, der nur grinsen konnte.

„Wie wär’s, wenn wir vernünftig über die Sache reden?“, mischte sich Dogget ein, der bis jetzt nichts gesagt und getan hatte. Sein Vorschlag ließ bei allen Skeptik hervorrufen, doch Dogget blieb unbeirrt, denn er hatte im Gegensatz zu allen anderen mitbekommen, wie sich der Alien – Kopfgeldjäger wieder erhoben hatte und nun mit der Waffe, mit der er selbst eigentlich schon getötet worden sein sollte, auf Krycek zuschlich. „Reden? Na klar!“, antwortete Krycek mit triefendem Sarkasmus. „Es gibt auch nichts besseres! Konflikte sollten immer friedlich ausdiskutiert werden, was?“ „Sie sagen es!“, sagte John und ein Lächeln auf seinen Lippen ließ Alex für einen Augenblick die Kontrolle verlieren und bevor er erraten hatte, was vorging, spürte er plötzlich einen stechenden Schmerz in seinem Nacken. Sein Griff um Danas Hals löste sich augenblicklich, sodass sie erschöpft aufatmen konnte. Doch bevor sie von Alex fliehen konnte, röchelte dieser noch einmal, bevor er wie ein Stein zusammensackte und Dana mit sich zog, sodass er letzten Endes auf ihren Beinen lag. Sofort kam Monica auf sie zu, um sie zu befreien. „Danke.“, sprach Dana zu Monica, bevor sie aufstand und sich zu dem Kopfgeldjäger wand. Ängstlich, aber doch neugierig und dankbar sah sie ihn an. „Wie..Wieso?“, fragte sie ihn, doch eine Antwort blieb aus. Stattdessen wendete sich der Mann ab und ging wortlos auf eine der Limousinen zu, forderte beide Chauffeure auf einzusteigen um kurz darauf loszufahren und zu verschwinden.

„Mummy!“, hörte Dana da plötzlich ihren Sohn Willi rufen, der an ihrer Hose zupfte, sodass sie das augenblickliche Geschehen sofort vergaß und sich überglücklich und erleichtert zu ihrem Sohn drehte. „Willi!“, rief sie aus und kniete sich nieder, um ihren Sohn in ihre Arme zu nehmen. Der legte sich an ihren Oberkörper und legte seine kleinen Arme um ihren Körper, sodass Dana der Atem stockte, nachdem sie dieses Gefühl so lange vermisst hatte. Der Atem des Kleinen erwärmte ihre Wange, an die er mit seinem Kopf gelehnt war und das Heben und Senken seines Brustkorbes ließ Dana Schritt für Schritt ihr Herz erwärmen. „Ich hab dich so lieb, Willi.“, flüsterte sie ihm zu. „Ich hab dich auch ganz doll lieb.“, antwortete der Drei Käse Hoch wie ein Charmeur, sodass Dana lachen musste. „Wie dein Daddy bist du.“, lächelte sie und schaute zu ihrem Mann hinüber, der sie überglücklich anblickte, sich dann jedoch wieder zu Monica und John wandte, da sie ihm gerade halfen aufzustehen, um ihn zum Auto zu bringen und ins Krankenhaus zu fahren.

Ein aufkommender, frischer Wind ließ die Riesenmagnete an den Stahlseilen schwingen und feinen Sand aufwirbeln, der sich in der immer noch heißen Luft mitführen ließ und die Sonne am Himmel war Zeuge, dass die Welt voller Wunder ist.



13 Tage später

Es war eine warme Sommernacht, die auch noch zu später Stund’ von Vogelgezwitscher erfüllt war und einen schwarzen Himmel von aber tausenden Sternen erleuchten ließ.

Der große Garten der Familie Mulder, in dem eine riesige grüne Wiese mit vereinzelten Blumen blühte und mehrere Äpfelbäume zumindest am Tag Schatten spendeten und im Herbst viele gutschmeckende Äpfel fallen ließen, war in dieser Nacht von Lichterketten und großen Windlichtern erhellt. Musik, die vor sich hinspielte und das Vogelgezwitscher dennoch nicht übertönte, machte die vollkommene, ausgelassene, fröhliche Atmosphäre perfekt.

Alle waren da: Danas Mum, sowie ihre Brüder mit Familie und Freundinnen von ihr mit ihren Freunden und natürlich Samantha, von der man nun wusste, warum sie damals John Dogget anrufen wollte. Sie unterhielt sich prächtig mit ihm und schien ihn wohl sehr zu mögen. Auch Monica und einige andere Agenten des FBI, allen voran aber auch Director Skinner waren anwesend, der mit der Schwester und den Eltern seiner Frau angereist war und nur noch für einige Zeit am Krückstock gebunden sein würde. George und Lilly, die Dana und William am Schicksalstag kennengelernt hatten, waren ebenfalls da, sowie Miss Farmer, die Nachbarin und die Eltern der Schulfreunde von Klein-Willi und natürlich die Freunde selbst, sowie einige Patienten aus Danas Praxis. Und zu guter letzt die Lone Gunmen, die sich schon den ganzen Abend über am Büffet aufhielten, das auf der Veranda aufgebaut worden war.

Der Anlass für diese Feier war nicht unbedingt die Tatsache, dass Klein – Willi wohlbehalten wiedergefunden wurde und der damit zusammenhängende Fall weitgehend geklärt war. Es ging viel mehr darum, dass Dana und William all die Leute um sich herum haben wollten, die sie mochten und mit denen sie manchmal viel zu selten privat oder freundschaftlich in Kontakt waren, denn eins hatten sie nach diesem Ereignis gelernt: Nichts ist selbstverständlich. Zu schnell kann alles verloren gehen, sodass einem erst im Nachhinein bewusst wird, dass das, was einem plötzlich aus den Händen geglitten ist, so kostbar wie das eigene Leben ist und man es deswegen jeden Tag lieben und ehren muss.

„Sweety?“ „Ja, Honey?“ “”Vor all diesen Leuten ist es mir unangenehm erregt zu sein.”, sagte William zu seiner Frau, mit der er in einer großen Hängematte unter zwei Apfelbäumen etwas abseits vom bunten Treiben lag und in den Sternenhimmel blickte oder mit ihr ihren Sohn mit den Kindern beim Herumtollen zusah. Dana lachte auf und rutschte von ihm herunter, um sich neben ihn an seinen Oberkörper zu kuscheln, sodass er seinen Arm um sie legen konnte. „Besser?“, fragte sie ihn grinsend und sah ihn an. „Ja, danke, viel besser.“, antwortete er verlegen und grinste zurück. „Hach, es ist alles so wunderbar in diesem Augenblick.“, träumte Dana und schloss wohlgeborgen in Williams Armen ihre Augen, um wie eine Katze zu schnurren. William drückte sie noch fester an sich und sah zu wie Willi, frech, wie er ist, einem der anderen Jungen die Hose herunterzog, sodass umstehende Gäste lachten. „Ja...“, antwortete er matt. Ihm fehlten die Worte, um sein Gefühl der Ruhe und des Friedens auszudrücken. „Eine Frage geht mir nicht aus dem Kopf.“, begann Dana und William wusste, worauf sie hinauswollte. Er verkrampfte sich leicht, denn an die damaligen Tage zu denken, fiel ihm schwer. „Warum hat uns der Kopfgeldjäger erst alles zerstört, unseren Sohn entführt und Walters Frau getötet, wenn er unseren Sohn und uns doch wieder vor Alex gerettet hat?“ William schloss für einen Augenblick die Augen, um dann zu antworten: „Wir kennen ihn nicht. Vielleicht ist er doch mehr Mensch, als wir von ihm annehmen. Vielleicht ist er auch jemand mit einem Herz und einem Gewissen.“

Diese Antwort genügte Dana und lächelnd schloss sie wieder ihre Augen.

Kinderlachen, Vogelgezwitscher, heiteres Erzählen und Auflachen der Gäste, die ruhige Musik, das Bellen ihres Hundes Blue, die Stimme ihres Sohnes und der Atem ihres Mannes an ihrem Ohr ließ Dana in Ruhe und Frieden einschlafen und sie an die freudige Nachricht, die sie ihrem Mann und den anderen Gästen noch heute berichten würde, erinnern: William würde bald eine kleine Schwester bekommen.



THE END
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