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Peace and Silence don’t excist

von SpookyLady

Kapitel 3

2 Tage später

Es war ein kühler, verregneter Sonntagmorgen, an dem sich etwa dreißig Freunde und Bekannte, sowie die Familie von Luise Skinner auf einem Friedhof in Washington, D.C. versammelt hatten, um sie ein letztes Mal zu verabschieden. Walter Skinner, der auf Grund einer Sondergenehmigung das Krankenhaus für diesen Tag verlassen durfte, musste sich auf Krücken stützen und trug eine deutlich sichtbare Bandage um seinen Bauch. Er blickte auf seine rechte Hand herunter, in der er eine langstielige rote Rose hielt. Fox Mulder, der neben seinem besten Freund und Chef stand, blickte besorgt zu ihm und drückte die Hand seiner Frau Dana fester zusammen, die ganz in schwarz neben ihm stand und ihr Gesicht mit einem schwarzen Netz, welches an einem kleinen Hut befestigt war, verbarg. Etwas abseits hatten sich auch Agents Dogget und Reyes, sowie auch Danas Mutter und Samantha versammelt, um Luise auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Luises Familie und weitere nahe Verwandte und Freunde bildeten den Rest der Gruppe.

Einige Regentropfen fielen vom scheinbar mitweinendem Himmel, als Father O’Connell, ein alter, gütiger Mann, zu sprechen begann. „Erst vor zwei Jahren schloss Luise Bride den Bund der Ehe mit Walter Skinner. Sie versprachen sich einander sich zu ehren, sich zu lieben, sich umeinander zu sorgen bis, dass der Tod sie scheidet. Dass die Endgültigkeit dieses glückliche Paar jedoch so schnell entzweien würde, daran hat niemand gedacht. Und das ist auch nicht falsch. Wer möchte denn schon daran denken, dass alles Leben früher oder später ein Ende nimmt? Niemand. Wer möchte sich schon vorstellen, dass jemand, den man liebt, irgendwann einmal nicht mehr da ist? Niemand. Und erst recht denkt niemand daran, dass ein Leben durch Grausamkeit und Gewalt eines anderen beendet werden kann. Dass durch Hass und Unmenschlichkeit jemand von seinem Geliebten getrennt wird und der Schmerz und die Rache umso größer sind. Was sie, Mister Walter Skinner, seit dem Moment, in dem sie ihre Frau für dieses Leben verloren haben, durchstehen müssen, kann ihnen kaum jemand nachempfinden. Sie haben sie geliebt, aber sie lieben sie noch immer und daran sollten sie festhalten. Sie werden sie nie vergessen und wenn die Zeit reif ist, werden sie wieder miteinander vereint sein – für die Ewigkeit....“ Tränen liefen Walters Wangen hinunter, als er den Worten des Fathers lauschte und sein Freund Mulder legte ihm anerkennend die Hand auf seine Schulter. Während der Father nun auch der Familie von Luise Trost spendete, waren nur die raschelnden Blätter der Bäume zu hören, die sich im seichten Wind wiegten. Dana blickte mit gesenktem Kopf zu Boden, als sie an Luise dachte. Sie war eine so lebenslustige Frau, die immer versuchte das Positive in einer Sache zu sehen. Und gleichzeitig war sie eine große Stütze für Walter gewesen, der von der Arbeit beim FBI sehr eingenommen war. Sie erinnerte sich noch daran, wie es eines Abends an ihrer und Fox’ Haustür klopfte und Walter fröhlich lächelnd davor stand mit Luise im Arm, um sie ihnen vorzustellen. Sie war ihr auf Anhieb sympathisch. Bei einem Glas Wein schilderten Luise und Walter abwechselnd, durch welchen Zufall sie sich kennengelernt hatten. Es war vor dem FBI Gebäude, als Walter nach einer kleinen Mittagspause zurück in sein Büro wollte und aus Unachtsamkeit mit Luise zusammenstieß, da sie es beide scheinbar sehr eilig hatten. Walter entschuldigte sich übermäßig und erfuhr, dass Luise an diesem Tag für ein Vorstellungsgespräch als Sekretärin in einem Bürokomplex nicht weit vom FBI entfernt erscheinen sollte. Sie verabredeten sich für ein Essen und aus irgendeinem Grund muss es sofort gefunkt haben, sodass die beiden mit bester Laune noch am gleichen Abend als Paar bei Dana und Fox vorbeischauen wollten. Es schien alles sehr überstürzt geschehen zu sein, aber deswegen auch umso intensiver und glücklicher. Mit Tränen in den Augen blickte Dana aus den Erinnerungen erwacht auf, als der Father die letzten Worte seiner Rede sprach. „...Mit diesem Tag nehmen wir Abschied von unserer geliebten Tochter, geliebten Frau, geliebten Freundin, Verwandte und Bekannte. Möge Gott sie behüten. Amen.“ „Amen.“, ertönte eine leise, niedergeschlagene Stimmenflut, bevor zuerst die Eltern von Luise auf das Grab zugingen, um eine Blume auf den Sarg zu legen. Gefolgt von Walter, der langsam auf Krücken zum Grab humpelte und von Fox und Dana gestützt wurde. Er blieb vor dem braunen mit Kränzen und Blumen bedeckten Sarg stehen und verharrte. Mit ausdruckslosen Augen schien er ins Leere zu blicken, bevor er langsam seine rote Rose darauf legte. Er blieb stehen, während für ihn fremde Menschen weitere Blumen auf das Holz legten und sich der Bereich um das neue Begräbnis auf dem Friedhof von Menschen leerte. Nur die Eltern von Luise blieben noch, um mit Walter ein paar Worte des gegenseitigen Beileids zu tauschen und sich mit dem Versprechen zu trennen, dass sie in Kontakt bleiben würden, da Walter ein würdiger Mann für Luise gewesen war und er sehr wichtig für ihre Eltern geworden ist.

Dogget und Reyes, die das Geschehen mit einigem Abstand respektvoll würdigten, blickten plötzlich gleichzeitig in die selbe Richtung, in der sie einen Mann, der sich hinter einem Baum versteckte, erblickten. „Wer ist das?“, fragte Reyes. „Das werden wir gleich herausfinden.“, antwortete Dogget knapp und rannte los. Reyes überlegte kurz, ob sie sofort hinterher rennen sollte oder zuerst Agent Mulder Bescheid geben sollte, entschied sich jedoch binnen Sekunden für die erste Variante und lief hinter Dogget hinterher. Nachdem der fremde Mann hinter dem Baum mitbekommen hatte, dass er entdeckt wurde, setzte auch er sich in Bewegung und lief so schnell er konnte zu einem schwarzen jeepähnlichen Auto. Dogget beschleunigte sein Tempo, um den Verdächtigen nicht entkommen zu lassen, denn er wusste von Mulder, dass ein Mann mit einem schwarzen Wagen das Kind der Familie Mulder entführt hatte. „Bleiben sie stehen! FBI!“, schrie Dogget dem Mann hinterher, bevor dieser das Auto erreichte und hastig einstieg. Dogget erreichte den Wagen noch rechtzeitig um auf den Gepäckteil aufzuspringen, bevor der Wagen mit quietschenden Reifen losfuhr. „John!“, rief Agent Reyes ihm nach und blieb stehen, um sich das Nummernschild des Wagens einzuprägen. Dann blieb ihr nichts anderes übrig, als zurückzulaufen um Agent Mulder, Dana und Walter Bescheid zu geben.

Am Grab von Luise hatten sich nun auch Danas Mutter, die ihre Tochter im Arm hatte, und Samantha dazugesellt und die 5 wollten sich gerade entfernen, als sie Agent Reyes hastig auf sie zurennen sahen. Außer Atem blieb sie vor den überraschten Gesichtern stehen. „Mulder, John und ich entdeckten einen Verdächtigen, der der Beerdigung zusah. Er fährt einen schwarzen jeepähnlichen Wagen.“ Mulders Augen weiteten sich und auch die anderen Umstehenden erschraken vor der Möglichkeit, dass dieser jemand der Entführer von William und Mörder von Luise sein könnte. Meg zog ihre Tochter näher an sich heran, als sie spürte, dass Dana anfing zu zittern und Samantha drückte kurz Fox’ Arm, bevor sie ihm mit einem Blick deutete mit Agent Reyes die Verfolgung aufzunehmen. Für einen Moment war Mulder hin und her gerissen. Dann sah er mit festen Blick in Walters Augen und wendete sich dann zu seiner Frau. „Dana, ich bin bald wieder zurück. Nun wird alles wieder gut.“ Mit diesen Worten machten sich Mulder und Reyes auf mit dem Mietwagen von Reyes die Verfolgung des schwarzen Wagens aufzunehmen.



Der Wagen raste auf einer belebten Straße durch D.C. und ließ auf den Straßen liegende Pfützen vom letzten Regen aufspritzen. John Dogget hatte Schwierigkeiten sich festzuhalten, um bei Ausweichmanövern vor anderen Autos nicht aus dem Wagen geschleudert zu werden. Entgegenkommende Autos wichen nach links und rechts aus und Hupen ertönten, wenn der von dem Fremden gefahrene Wagen auf die Gegenfahrbahn geriet. Plötzlich tauchte an einer Kreuzung ein LKW auf und der Fahrer konnte noch rechtzeitig das Steuer herumreißen, bevor es zum Zusammenstoß gekommen wäre. In diesem Moment hatte John keinen Halt und wurde auf die linke Seite der Gepäckladefläche geschleudert, sodass er mit dem Kopf heftig gegen die stabile Metallkarosserie des Wagens prallte. Seine Haut platzte über der linken Schläfe auf und Blut strömte aus der Wunde. Für einen kurzen Moment musste er benommen liegen bleiben. Doch dann vergaß er den Schmerz sofort wieder, erhob sich langsam und nahm seine Waffe aus dem Halfter. „Halten sie sofort den Wagen an!“, drohte er mit seiner Waffe und der Fahrer sah Dogget im Rückspiegel. Er bremste scharf und ließ Dogget somit gegen das Rückfenster krachen, bevor er nach rechts abbog und auf einer wenig befahrenen Straße das Tempo verringerte. Nach etwa 100 Metern fuhr er auf den Standstreifen der Straße und hielt letztendlich an. Dogget sprang aus dem Wagen und stellte sich mit erhobener Waffe vor die Fahrertür. „Hände hoch!“, schrie er und sein warmes Blut lief ihm über seine linke Gesichtshälfte, von dem er sich aber nicht ablenken ließ. Der Mann in dem Wagen gehorchte und hob scheinbar gelangweilt die Arme. Dogget griff mit einer Hand zur Tür um sie zu öffnen und richtete dann sofort wieder die Waffe auf den Mann. „Ich verhafte sie vorerst. Sie gelten als verdächtig wegen Kindesentführung und Mord. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was sie sagen, kann vor Gericht gegen sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Können sie sich keinen leisten, kann ihnen auf Kosten des Staates einer zugeteilt werden und jetzt Aussteigen!“ Der Mann stieg aus dem Wagen und wurde sofort heftig von Dogget mit dem Rücken zu ihm zum Wagen gedreht, sodass er seine Hände auf das Autodach legen musste. Nach einer kurzen Durchsuchung nach Waffen, legte Dogget dem nichts sagenden Mann Handschellen an und griff dann zum Handy. „Monica? Ich habe den Kerl...Ja, alles klar.“ Dogget klappte sein Handy wieder zu und befahl dem Mann wieder ins Auto zu steigen. „Sie fahren! Direkt zum FBI Hauptquartier.“ „Mit Handschellen?“, war das erste, was der Fremde fragte. „Ja, sie Mistkerl! Und jetzt einsteigen!“ Dogget wurde die gesamte Zeit das Gefühl nicht los, dass er diesen Mann vor sich von irgendwoher kannte.



Agent Reyes und Mulder warteten schon ungeduldig auf Dogget und den Verdächtigen, als diese durch einen Eingang ins FBI Gebäude traten. Als Fox den Mann, den Dogget mitführte, wiedererkannte, brauchte er nur ein paar Schritte um bei ihnen zu sein und nur eine Sekunde um mit aller Kraft seine Faust in den Bauch des Mannes zu boxen. „Du verdammter Schweinehund! Du hast meinen Sohn entführt!!“ Mulder setzte immer wieder eine Faust nach der letzten nach und der Mann sackte langsam in sich zusammen. Dogget und Reyes sowie weitere 3 Agenten, die sich in der Vorhalle des Gebäudeteils des FBI befanden, hatten Mühe den aufgebrachten Mulder wegzuzerren. Umstehende Agenten und Angestellte verfolgten das Geschehen erschrocken. „Du Schwein! Du gottverdammter Hurensohn!“, schrie Mulder durch die gesamte Halle und versuchte sich wie wild aus den Armen der Agenten zu lösen. „Mulder, jetzt ist Schluss!“, musste Dogget ihn anherrschen, damit er langsam wieder zu Ruhe kam. Es brauchte noch eine Weile, ehe sich Mulder so weit beruhigt hatte wieder losgelassen zu werden und während er nach Luft rang, hauchte er den Namen des Mannes aus. „Krycek... Ich werde dich umbringen.“, flüsterte er leise und plötzlich griff er zu seiner Waffe und richtete sie auf Krycek. „Ich werde dich umbringen!“, schrie er noch einmal so laut, dass es alle hören konnten und nachdem die Agenten die Waffe in Mulders zitternder Hand erblickten, ging ein Aufschreien und Raunen durch die Halle. „Mulder.“, ertönte Johns Stimme und es war kein Laut in der Halle zu hören. „Nimm die Waffe runter. Sofort! Nimm sie runter, bevor etwas passiert, was alles zerstören wird.“ Mulder biss sich auf seine Unterlippe und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, als er ganz langsam seinen Arm senkte und die Waffe freiwillig fallen ließ. Erleichterung durchströmte den Raum und Dogget lächelte dankbar. „Gut.“, war das einzige, was er sagen konnte und er deutete zwei Agenten sich um den am bodenknienden Krycek zu kümmern. Seine Partnerin Monica reichte ihm ein kleines Tuch, damit er sich sein Blut, so gut es geht, abwischen konnte und er bedankte sich erschöpft. „Ich denke, Mulder sollte nicht an der Vernehmung teilnehmen.“, sprach Monica aus und blickte erwartungsvoll in Doggets Gesicht. Dieser steckte das Tuch in seine Jackentasche und antwortete: „Doch, er sollte dabei sein. Er würde sich sowieso nicht vom Gegenteil überzeugen lassen.“ Sie blickten sich an und waren sich einig.



„Wo ist William jr. Mulder und warum haben sie ihn entführt?“, fragte Agent Dogget das wohl schon 100. Mal. Müde rieb er sich den Nacken und wartete auf eine Antwort. Agent Reyes stand mit verschränkten Armen in einer Ecke des Raumes, von wo aus sie direkt in das Gesicht von Krycek blicken konnte, welches seit 2 Stunden keine Regung zeigte. Fox Mulder saß mit einigem Abstand neben Reyes auf einem Stuhl. Er wirkte sehr niedergeschlagen und traurig und Monica überlegte immer noch, ob es eine gute Idee gewesen war ihn am Verhör teilnehmen zu lassen. Er wiederum dachte nur an seine Dana, die völlig verzweifelt auf ihn warten musste. Er stellte sich vor sie in seine Arme zu schließen und mit Willi, der um ihre Beine tollen würde, wieder glücklich zu sein. In Frieden und Ruhe.

„Alex...“, erhob Mulder plötzlich das Wort und alle blickten überrascht zu ihm. „Wenn du unter Drogen standest, sag es. Wenn du erpresst wirst, sag es. Wenn du es aus eigenem Verschulden getan hast, sag es. Dieses Mal wirst du so wieso nicht davon kommen. Wo ist...“ Seine Stimme brach. „Wo ist ... mein Sohn?“ Fox Mulder in so einer Situation zusammenbrechen zu sehen, hatte es noch nie gegeben. Er hat seit 4 Tagen so gut wie gar nicht geschlafen und gegessen und die Sorge um seinen Sohn und seiner Frau wuchs mit jeder Stunde, die verstrich. Es wäre einfach nur verständlich, dachte Monica und wollte die Vernehmung für heute gerade eben beenden, als Krycek anfing zu sprechen. „Es tut mir leid, Mulder. Du kannst mich umbringen oder du kannst mich foltern. Das alles wird dir nicht helfen, deinen Sohn wiederzufinden. Ich weiß nicht, wo er ist.“, sagte Krycek mit einer Ruhe, die Mulder zum Rasen brachte. Mit aller Kraft schlug dieser mit seiner Faust auf den Tisch, bevor er sich abwand und Krycek, Reyes und Dogget allein im Raum zurückließ. Er wollte nur noch weg. Raus aus diesem verdammten FBI Gebäude und raus aus D.C. Er wollte zu Dana. Sie endlich wieder in den Arm nehmen. Sie festhalten, sie trösten, für sie da sein. Aber würde sie es ertragen, wenn er ohne Erfolg zu ihr zurückkommen würde?

In der Tiefgarage des FBI Gebäudes war er auf dem Weg zu seinem Mietwagen, als er plötzlich einen Laut wahrnahm. Zuerst beachtete er ihn nicht weiter, doch nachdem der selbe Laut noch einmal ertönte, blieb Mulder stehen. Er war schlecht gelaunt und überreizt und das brachte er deutlich zum Ausdruck: „Wer ist da?“, rief er und wartete. Als nichts geschah, ging er weiter zu seinem Wagen und dort stand ... Alex Krycek? Mulder blickte verwirrt zu dem Mann, der haargenau so aussah wie Krycek. Jedoch konnte er es nicht sein, da sich der wahre Krycek oben bei Dogget und Reyes befand. „Wer sind sie?“, fragte Mulder und wollte zu seiner Waffe greifen, die er aber nicht mehr besaß, nachdem er auf Krycek gezielt hatte. Er würde sie sich bei seinem nächsten Vorgesetzten abholen müssen, wenn er sich die Standpauke, die ihn noch zu erwarten hat, angehört haben würde. Langsam kam der Mann auf Mulder zu und während er immer näher kam, musste Mulder mit Schrecken feststellen, dass sich das Gesicht des Fremden in ein anderes verwandelte. „Sie sind der Kopfgeldjäger. Sie haben die Fährte auf Krycek zurückführen lassen. Aber warum und warum schlich der echte Krycek auf der Beerdigung herum? Sie haben meinen Sohn entführt? Aber...“ Mulder traute sich diese Frage nicht auszusprechen. Ihm graute vor dem Gedanken, den diese Frage und die mögliche positive Antwort beinhaltete. „Nein!“, sagte er stattdessen, um diesen Gedanken fortzuwerfen, doch der Alien Kopfgeldjäger nickte. „Doch...“ „NEIN! Das ist nur ein Vorwand unseren Sohn zu entführen, um die gesamte Vergangenheit wieder aufzurollen und unseren Frieden und unsere Ruhe zu stören! Sie Schwein! Wer steckt noch dahinter? Wer gehört alles zu der Verschwörung und warum lassen sie uns nicht in Frieden? Die X-Akten sind geschlossen. Sie können machen, was sie wollen. Ich möchte mich nicht mehr darum kümmern! Was wollen sie noch?“ Der Kopfgeldjäger kam immer näher und kurz vor Mulder blieb er stehen. „Frieden und Ruhe gibt es nicht.“, war die einzige Antwort auf Mulders Vermutungen und mit einem Hieb schleuderte er den wehrlosen Mulder gegen ein Auto, dessen Alarmanlage ansprang. Benommen lag Mulder auf dem Boden. Sein Kopf brummte ihm und er konnte nicht glauben, dass seine von dem Kopfgeldjäger ausgesprochenen Gedanken tatsächlich wahr sein konnten. „Ihr Sohn ist etwas ganz besonderes. Bald werden sie ihn zurück haben.“, fügte der Kopfgeldjäger noch hinzu, bevor er sich von Mulder abwand und verschwand. Dieser lag verzweifelt gegen das Auto gelehnt und Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er verfluchte die ganze Welt und wollte am liebsten sterben.



„Wie geht es ihnen, Mister Skinner?“, fragte Miss Scully durch den Telefonhörer. Auf Danas Wunsch hatte sie ihn angerufen, um sich nach seinem Zustand zu erkundigen. „Danke, es geht mir schon besser. Ich werde morgen von Luises Schwester abgeholt. Da ich noch zwei Wochen zwangsbeurlaubt worden bin und kaum helfen kann, was die Ermittlungen angeht, werde ich dort für diese zwei Wochen unterkommen. Danach werde ich wieder arbeitsfähig sein.“, antwortete Walter matt, aber doch schon mit Kräften. „Das freut mich zu hören, Mister Skinner. Ich möchte ihnen die besten Grüße von Dana ausrichten. Ihr geht es nicht so gut, weswegen sie leider nicht mit ihnen persönlich reden kann.“ „Hm, das kann ich verstehen. Richten sie ihr bitte gute Besserung aus und wenn es zum Stand der Ermittlungen Neuigkeiten gibt, lassen sie Mulder mir Bescheid geben. Ich werde ihnen die Nummer der Familie Bride hinterlassen...“ Miss Scully nahm Stift und Zettel zur Hand, um die Nummer festzuhalten. „Gut, das werde ich machen. Bitte erholen sie sich gut und...“ Miss Scully zögerte vor Verlegenheit, bevor sie ein bisschen zaghaft fortfuhr. „Es wird alles wieder gut werden und ich spreche ihnen noch einmal mein tiefes Beileid aus. Es tut mir leid.“ „Ich danke ihnen, Miss Scully.“, tönte es vom anderen Ende der Leitung durch den Hörer. „Machen sie es gut.“ Damit war das Gespräch beendet. Meg drehte sich um und erschrak, als ihre Tochter Dana direkt vor ihr stand. „Dana, Schatz. Warum liegst du nicht im Bett?“, fragte Meg besorgt. Dana ging es seit etwa einem Tag nicht gut und ihre Brechanfälle haben zugenommen. Musste sie sich bis vor einer Woche nur gelegentlich übergeben, d.h. einmal in einer Woche, musste sie an diesem Tag schon vier mal zur Toilette rennen. Außerdem litt sie unter Schüttelfrost und gleichzeitigem Fieber. Ein Arzt, den Meg schon konsultiert hatte, stellte keine eindeutige Diagnose fest und verschrieb ihr Schmerz- und Fiebersenkmittel, sowie etwas gegen den verstimmten Magen. „Du musst dich ausruhen, Darling.“ „Mumm, ich bin so allein.“, war die erste Gefühlsäußerung seit Tagen von ihr und Meg befürchtete schon, dass Dana deshalb körperlich so krank war, weil sie seelisch völlig überfordert ist. „Aber Dana, du bist nicht allein. Sam und ich sind für dich da und du weißt, dass Fox alles in seiner Macht stehende tut, um euern Sohn wiederzufinden...“ „Ich vermisse ihn so schrecklich, Mumm.“ Wen sie im Augenblick mehr vermisste, konnte Meg nicht sagen. Jedoch war sie sich sicher, dass es im Moment das beste wäre, wenn wenigstens Fox bei ihr sein würde. „Du wirst bald nicht mehr allein sein. Ich werde ihn für dich anrufen. Bitte geh wieder ins Bett. Du musst schlafen. Samantha wird dir kalte Umschläge machen, einverstanden?“ Sam, die gerade mit einer Teetasse aus der Küche kam, nickte und führte Dana zurück ins Schlafzimmer. Als die beiden aus dem Raum waren, legte Meg ihre beiden Hände an ihre Wangen, um kurz für sich zu denken.

Wenn das so weitergeht, werden alle vor Erschöpfung zusammenbrechen.



Mulder wachte auf, als sein Handy klingelte. Er musste wohl eingeschlafen sein, denn er lag immer noch im Parkhaus des FBI Gebäudes und niemand schien ihn entdeckt oder vermisst zu haben. Mühsam rappelte er sich auf und lehnte sich an das Auto, dessen Alarmanlage irgendwann verstummt sein musste. „Mulder.“, sprach er übermüdet in das Handy. „Fox, hier ist Meg.“ Sofort war er hellwach. „Was ist passiert?“ Er befürchtete Schlimmes und Meg antwortete ohne zu zögern. „Dana geht es nicht gut. Um ehrlich zu sein ist sie krank und der Arzt weiß nicht, was ihr fehlt. Sie braucht dich Fox.“ „Ich verstehe. Ich bin sofort da.“ Er wollte schon auflegen, um sich auf den Weg zu machen, als Meg noch etwas hinzuzufügen hatte: „Fox, bitte sei vorsichtig. Es ist schon spät und ich kann mir vorstellen, dass du sehr müde bist. Wenn du heute nicht mehr dazu in der Lage bist, schlafe dich erst einmal aus und komme morgen.“ „Nein, Meg. Ich möchte zu ihr. Heute noch. Es wird mir nichts passieren. Ich verspreche es. Bis dann.“ Damit beendete er das Gespräch und stand auf. Mit langsamen Schritten ging er zu seinem Wagen und öffnete die Fahrertür. Er hatte immer noch starke Kopfschmerzen. Und eigentlich hatte Meg recht. Er sollte sich lieber erst schlafen legen und am nächsten Morgen losfahren, doch diese Ruhe brachte er auch nicht mehr auf und so startete er den Motor und fuhr los.



In der Nacht kam er bei den Scullys an. Er stellte den Wagen vor dem Haus ab und stieg aus. Für einen kurzen Moment atmete er die frische, klare Luft ein und blickte in den wolkenlosen Nachthimmel, bevor er auf die Haustür zuging. Dort angekommen, klopfte er einmal an und schon kurz darauf öffnete ihm seine Schwester die Tür. „Fox.“, rief sie fröhlich aus und fiel ihrem Bruder um den Hals. „Ist das eine Freude dich wiederzusehen. Wie geht es dir?“, fragte sie und blickte in sein Gesicht. Ein Ansatz eines Bartes zierte sein Gesicht und unter seinen Augen lagen dicke, dunkle Ringe. Sein Haar war zersaust und auch seine Sachen waren vollkommen hinüber. „Komm rein.“ Sam hielt ihm die Tür auf und als erstes ging er ins Wohnzimmer um Meg zu begrüßen, die freudig und erleichtert aufsprang, als sie ihren Schwiegersohn erblickte. „Gott sei Dank, bist du wohlbehalten hier angekommen.“ Sie nahmen sich kurz in die Arme, bevor Fox seine Besorgnis um seine Frau nicht mehr zurückhalten konnte. „Wo ist sie?“ „Sie ist oben im Gästezimmer. Vielleicht schläft sie gerade. Dort ist genug Platz für euch beide und das Badezimmer habt ihr auch für euch alleine. Bitte, Fox, bleibe für ein oder zwei Tage hier.“ Meg Scully sah Fox mit Sorgen ins Gesicht. Dieser nickte. „Okay, ich werde Dogget und Reyes anrufen, dass sie auch pausieren können und mal eine Nacht schlafen können. Danke Meg.“ „Ich werde sie anrufen.“, meldete sich Sam zu Wort und mit ihrem Übereifer schaffte sie es sogar Fox und Meg zum Lächeln zu bringen. „Warum du?“, fragte Fox seine Schwester lächelnd. „Ähm...nur so. Lass es mich einfach machen, ja?“ Sie bettelte schon fast und obwohl weder Fox noch Meg erraten konnten, warum sie diese Aufgabe so gerne übernehmen wollte, überreichte ihr Mulder sein Handy. „Ich werde jetzt nach oben gehen. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“, kam es aus Megs und Sams Mund gleichzeitig.

Langsam drehte Fox den Türknauf zum Gästezimmer und trat ein. In dem Zimmer war es angenehm warm und gelbes Licht schuf eine angenehme Atmosphäre. Es roch ein wenig nach Arzneimitteln und Pfefferminztee, aber gleichzeitig ließ das geöffnete Fenster frische Sommernachtsluft hereinwehen. Er ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen und heftete ihn letztendlich auf eine wunderschöne Gestalt fest, die scheinbar ruhig schlafend im Bett lag. Wie schön und zerbrechlich sie doch war, dachte er und sein Herz schien für einen Augenblick stehen zu bleiben, als ihm bewusst wurde, wie wenig er in den letzten Tagen für sie da war. Was sie alles ohne ihn durchmachen musste, ließ ihn ein schlechtes Gewissen heimsuchen und wie er sie so liegen sah, schwor er sich sie nie wieder alleine zu lassen.

Er zog seine Schuhe aus und ging auf Socken über den weichen Teppich des Zimmers. Am Bett angekommen, wollte er sich gerade hinsetzen, als sie ihre Augen öffnete und verschlafen in den Raum blickte. „Fox, bist du es?“ Sie streckte sich, schloss noch einmal ihre Augen, um sie sofort richtig zu öffnen und sah ihn an. „Will!“, entfuhr es ihr und sie sprang hektisch auf. „Dana. Oh Dana, wie ich dich vermisst habe. Es tat mir so weh...“ Er setzte sich auf den Bettrand und sie fiel ihm fröhlich schluchzend um den Hals. „Will, ich liebe dich so sehr. Ich liebe dich so sehr.“ Sie umarmten sich eine scheinbar endlose Ewigkeit, bis sich Fox von ihr löste und in ihre strahlend blauen Augen blickte. „Wie schön du aussiehst, Schatz. Wie ich diesen Anblick vermisst habe. Du kannst es dir gar nicht vorstellen.“ Seine Augen strahlten förmlich und Dana verlor sich sofort in ihnen. „Küss mich.“, sagte sie und Fox ließ sich das nicht zweimal sagen. Solange konnte er sie nicht mehr fühlen und schmecken und sein angestautes Verlangen nach ihr drückte er in diesem gefühlvollen und gleichzeitig stürmischen Kuss aus, sodass beide nach Luft ringen mussten. „Wie ich das vermisst habe.“, lächelte Dana sehnsüchtig und ließ ihre Finger über sein Gesicht wandern. „Du solltest dich mal wieder rasieren.“, stellte sie fest und grinste. „Wie wär’s, wenn du das für mich machst?“, stellte er sie schelmisch grinsend auf die Probe und sie erhob sich vom Bett und zog ihn an seiner Hand mit sich ins Bad. Dort angekommen drehte sie den Wasserhahn der Dusche auf, stellte die richtige Temperatur ein und wendete sich dann wieder ihrem Mann zu. Mit ihren Händen fuhr sie langsam über seinen durchtrainierten Oberkörper, den sie auch durch das Hemd ertasten konnte. Doch um ihm noch näher zu sein, wanderte sie zu seinen Hemdknöpfen und öffnete einen nach dem anderen. Fox streichelte währenddessen sanft ihren Rücken und massierte ihre verkrampften Schultern, sodass sie kurz ihre Augen schloss, um diese Massage genießen zu können. Dann zog sie ihm das Hemd aus und erblickte seinen nackten Oberkörper, auf den sie so lange Zeit verzichten musste. Sie schmiegte sich an ihn und streckte sich nach seinen weichen Lippen aus um ihn zu küssen. Das warme Wasser verwandelte sich teilweise in Wasserdampf, sodass sie langsam in weiße Dunstwolken eingehüllt worden. Mulder zog ihr ihren Pullover aus und mit einem tiefen Seufzer der Befriedigung erblickte er ihren makellosen, braungebrannten Oberkörper. Während er ihren Hals und ihr Schlüsselbein mit Küssen bedeckte, zog sie ihm die Hose aus. Als auch er ihre Hose abgestreift hatte, stiegen sie zusammen unter die warme Dusche und begannen sich gegenseitig mit den Händen zu massieren und zu streicheln und vergaßen dabei nicht, sich unter der warmen Wasserbrause, die auf sie herabprasselte, leidenschaftlich und unentwegt zu küssen.

Etwa nach einer Stunde traten sie nur mit trockener Unterwäsche bekleidet und frisch gewaschen und Fox frisch rasiert aus dem Badezimmer ins Gästezimmer zurück und kuschelten sich sofort enganschmiegend ins Bett. Mit der kuscheligen Decke bedeckten sie nur teilweise ihre Körper, sodass sichtbar war, wie Dana ihre Beine zwischen seine legte und sie sich so eng wie möglich aneinander kuschelten. Fox legte seine Arme beschützend um den zierlichen Körper seiner Frau und spielte mit ihren duftenden roten Haaren. „Das war schön.“, schnurrte Dana säuselnd in sein Ohr und er lächelte ebenfalls zufrieden. „Oh ja. Du bist umwerfend.“, antwortete er leise und küsste sie auf die Stirn, bevor beide ihre Augen schlossen und irgendwann zusammen einschliefen.
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