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Familienbande VI: Seltsame Bettgenossen

von Dawn

Kapitel 13

Draußen vorm Georgetown Memorial
Dienstag
20:33 Uhr


„Gebt noch nicht auf. Bitte.“

Skinner schob seinen Kiefer vor, wandte die Augen ab und starrte lieber das zerstörte Gebäude an als das frustrierte Gesicht von Joe Adamson, dem Leiter der Rettungstruppe.

„Schauen Sie, Assistant Director Skinner, es ist nicht so, dass ich es nicht verstehe“, sagte Adamson müde und rieb seinen Ärmel über den Schweiß und den Dreck, der sein Gesicht bedeckte. „Aber wir haben erfolglos versucht Zugang zum 4. Stock zu erlangen und unsere Anstrengungen haben keinerlei Lebenszeichen ergeben. Nach dem was wir bis jetzt herausbekommen konnten, gibt es *keinen* vierten Stock mehr. Es ist fast so als sei der fünfte Stock herunter gestürzt, um seinen Platz einzunehmen.“

„Aber Sie waren in der Lage den kompletten fünften Stock zu erforschen, oder?“, beharrte Skinner. „Sie sagten, Sie haben es nur geschafft durch einen kleinen Teil von ihm zu durchforsten.“

Adamson zog seine Nase kraus und massierte seinen Nacken. „Das ist wahr. Um ehrlich zu sein, war unsere erste Priorität, die Verletzten in den Stockwerken, die wir erreichen konnten zu evakurieren. Überraschenderweise gab es Dank der frühen Warnung und der Effizienz des Krankenhauspersonals relativ wenige Todesopfer.“

„Dann müssen Sie zugeben…“

Adamson schüttelte den Kopf und hielt eine Hand hoch, um Skinners Protest zu unterbinden. „Nur weil wir nur einen Teil des Gebiets gesehen haben, heißt das nicht, dass ich keine Expertenmeinung abgeben kann, was die Chancen derjenigen angeht, die der Explosion am nächsten waren. Ehrlich gesagt, wäre es ein Wunder so eine Erschütterung zu überleben. Ich verstehe, dass es Ihre Agenten sind, Sir, und ich wünschte ich hätte bessere Nachrichten. Aber ich habe meine eigenen Leute, an die ich denken muss und im Dunkel weiterzumachen erhöht, trotz der Flutlichter, die Gefahr für sie beträchtlich. Wenn man die geringe Wahrscheinlichkeit noch Überlebende zu finden bedenkt, will ich das Risiko nicht eingehen.“

Skinner richtete die volle Intensität seines Blickes auf Adamson. „Ich verstehe was Sie sagen und ich zweifle nicht daran, dass es auf schwer verdienten Erfahrungen beruht. Aber Sie müssen was das angeht meinem Urteil vertrauen. Ich werde zugeben, dass ich meine Zweifel habe, ob Mulder und Scully diese Explosion überlebt haben.“ Skinners grimmiger Gesichtsausdruck wurde weicher und seine Mundwinkel zogen sich nach oben. „Aber wenn es jemand auf diesem Planeten schaffen könnte, dann wären es diese beiden. Ich habe sie schon mehr als einmal abgeschrieben, und Sie haben mir das Gegenteil beweisen. Ich werde diesen Fehler nicht nochmal machen.“

Er seufzte schwer. „Und während wir hier stehen und diskutieren, ob wir diese Suche für heute beenden sollen, sind zwei unausgebildete, aber extrem sture Männer irgendwo da drin und unternehmen ihre eigene kleine Rettungsaktion. Nur Gott weiß in welchen Schlamassel sie bis jetzt hineingeraten sind.“

Adamson sah ihn zweifelnd mit zusammen gekniffenen Augen an. „Sind Sie sich da sicher? Ich weiß Sie sagten sie seien bereits drinnen, aber niemand hat auch nur die geringste Spur von ihnen gesehen.“

Skinners Hand schloss sich reflexartig um das Walkie-Talkie in seiner Tasche, das vorwurfsvoll, trotz wiederholter Versuche Grey zu erreichen, schwieg. „Sie sind da drin, in Ordnung.“, grummelte er. „Ich kann meine Hand nicht für Bill ins Feuer legen, aber ich weiß, dass Grey nicht aufgeben wird, bis er genau weiß, was mit ihnen geschehen ist. Das ist das Wenigste was ich tun kann.“

Adamson überdachte seine Feststellung und zuckte dann mit den Schultern. „In Ordnung. Machen Sie’s auf Ihre Weise – erst mal. Wir werden es nochmal mit dem fünften Stock versuchen. Aber bis wir irgendein Lebenszeichen haben, geh ich es konservativ an, Skinner.“

„Natürlich, ich verstehe.“

Skinner arbeite hart um die Flut der Erleichterung zurückzuhalten, die seine Knie weich werden ließ.

*Im Großen und Ganzen heißt das gar nichts. Die kalte, harte Tatsache ist, dass Adamson wahrscheinlich Recht hat. Wie können sie überlebt haben?*

„Mr. Skinner?“

Er drehte sich herum um Maggie Scully, die ihm ein dampfende Tasse Kaffee entgegenhielt und einen fragenden Ausdruck auf ihrem von Sorge gezeichneten Gesicht hatte, zu sehen. Kristen schwebte an ihrem Ellenbogen.

„Irgendwas Neues?“

Skinner akzeptierte die Tasse, nahm einen Schluck flüssiger Wärme, die sich in seinem kalten Körper ausbreitete, während er seine Antwort vorsichtig wählte. Maggie Scully mit schlechten Nachrichten anzurufen, wurde ein bekanntes, wenn auch unwillkommenes, Vorkommnis. Jedesmal wuchs seine Bewunderung für diese Frau ein Stück – ihre Kraft und Stärkte unter Beschuss erinnerten ihn an eine gewisse rothaarige Agentin.

„Keine Spur von Dana oder Mulder – oder unseren widerspenstigen Helfern, was das angeht. Aber er hat zugestimmt mit der Suche fortzufahren, zumindest vorerst.“

Maggie ließ ihre Augen zufallen und atmete aus. „Gott sei Dank dafür.“ Sie fixierte Skinner mit der Wärme in ihrem Blick. „Und ich danke Ihnen, Mr. Skinner. Glauben Sie nicht, dass ich Ihre Rolle bei dieser Entscheidung nicht zu schätzen weiß.“

Als er versuchte ein verlegenes Dementi auszusprechen, hielt Maggie eine stoppende Hand hoch. „Wir sind das schon einige Mal durchgegangen, Sie und ich. Sicherlich oft genug für mich um zu erkennen auf welch subtile Weise Sie Dana und Fox unterstützen.“ Sie schüttelte bedauernd ihren Kopf. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, um wen ich mir mehr Sorgen machen soll. Meine Schwiegertochter sagte mir, dass sich mein Sohn und Grey mehr schlecht als recht verstehen.“

Skinners Mund zuckte. „Ich würde mir keine Sorgen machen.“, sagte er und sah Kristen aus dem Augenwinkel heraus an. „Ich bin sicher, dass Grey auf sich aufpassen kann.“

Maggie streckte ihre Hand aus um sanft auf Kristens Arm zu klopfen. „Oh, da bin ich mir sicher. Ich mache mir Sorgen um Bill. Ich liebe meinen Sohn sehr, Mr. Skinner, aber es gibt Momente in denen er die Geduld eines Heiligen auf die Probe stellen würde.“

Skinner brach in überraschtes Gelächter aus, bevor er es sich verkneifen konnte. Zunächst war er erschrocken über sein unangebrachtes Lachen, doch das Zwinkern in Maggies Augen sagte ihm, dass sie sich nicht angegriffen fühlte – dass sie dieses Lösen der Spannung tatsächlich absichtlich provoziert hatte.

Skinner erlaubte sich ein offenes Lächeln der Anerkennung und hob einen Augenbrauche. „Bitte nennen Sie mich Walt, Mrs. Scully. Ich denke wir waren schon oft genug hier, um auf die Formalitäten zu verzichten.“

„Da hast du Recht. Und ich bin Maggie, Walt.“ Sie drehte sich mit kritischem Auge zu der zitterenden Kristen um. „Wir werden irgendwohin gehen, wo es warm ist und ein Kleinigkeit essen. Sollen wir dir etwas mitbringen?“

Skinner konnte spüren wie sein Magen applaudierte, als eine Mahlzeit erwähnt wurde. „Bitte. Irgendwas Warmes wird reichen.“

Maggie nickte, doch Kristen schüttelte vehement ihren Kopf. „Ich würde lieber nicht gehen, was wenn sie sie finden, was wenn…“

Maggie hakte sich bei Kristen ein. „Ich war für über dreißig Jahre die Frau eines Navy Offiziers, Kristen. Ich musste rumsitzen, während Bill sich in gefährliche Situationen begab und ich habe eine wichtige Lektion gelernt. Abgesehen davon mit ihn zuhause zu haben war es das nächstbeste sicherzustellen, dass ich darauf vorbereitet war ihn zu Hause willkommen zu heißen. Du wirst Grey nichts nützen, wenn du halbverhungert und erfroren bist.“

Kristen runzelte die Stirn und öffnete den Mund um zu protestieren, aber die Härte in Maggies braunen Augen änderte ihre Meinung. „Nun, vielleicht nur eine schnelle Mahlzeit.“, sagte sie widerwillig.

Skinner sah zu wie Maggie sie fort steuerte, bevor er sich wieder dem zusammenbrechenden Gebäude zuwandte. Kristen war in guten Händen. Er konnte nur hoffen, dass Mulder und Scully genauso gut ging.


Vierter Stock, Südwestflügel
Dienstag
21:22 Uhr


„Also… Erzähl mir nochmal warum du denkst, dass die Knicks dieses Jahr so gut sind?“

Scully bemühte sich ihre Stimme leicht und unterhaltend klingen zu lassen. Sie wollte nicht, dass Mulder spürte wie besorgt sie war.

„Scullee! Hab`s dir schon mal erklärt. Das is` weil…“

Mulders Nuscheln verlor sich und sie wusste, dass er sich nicht mal bewusst war, dass er mitten im Satz aufgehört hatte zu sprechen. Seine Zurechnungsfähigkeit und seine Auffassungsgabe hatten in der letzten Stunde stark abgenommen, sodass die Angst in Scully brodelte wie Wasser in einem Topf, der auf den Herd vergessen worden war.

„Mulder?“

„Mulder.“

Ihre einzige Antwort war ein unzusammenhängendes Murmeln. Scully wünschte sich verzweifelt ihn sehen zu können, in seine Augen blicken zu können, um bewerten zu können wie besorgt sie eigentlich sein sollte. Ein kaum wahrnehmbarer Lichtstrahl fiel in ihr Gefängnis und beleuchtete vage die Umrisse von Mulders Körper, aber nicht mehr. Sie gab sich mit Berührungen zufrieden, ließ ihre Finger über die zu heiße Haut auf seiner Stirn, die Wangen hinunter und rüber zu seinem Ohr wandern.

„Tut mir Leid, Liebster.“, murmelte sie.

Sie nahm sein Ohrläppchen zwischen und Daumen und Zeigefinger und kniff böse in das weiche Fleisch, wobei sie zusammenzuckte, als hätte sie sich den Schmerz selbst zugefügt hatte.

„Au!“

Zu spät erkannte Scully, das der einfache Trick um Mulder bei Bewusstsein zu halten Mulder auch dazu bringen würde reflexartig vor ihrer Hand zurückzuzucken. Sein Schmerzensschrei wurde zu einem Heulen, das ihr die Tränen in die Augen stiegen und eine hecktische Litanei von Entschuldigungen über ihre Lippen kommen ließ. Obwohl er zu einem leisen, schmerzerfüllten Wimmern und Luftstößen reduziert war, schaffte Mulder es ihre Hand zu nehmen und an seine Wange zu drücken, ihr schweigend zu vergeben.

Sie lagen für unbestimmte Zeit still in der Dunkelheit, lange genug, dass Scully befürchtete, dass er trotz ihrer unabsichtlichen Folter bewusstlos geworden war. Dann sprach Mulder, seine Worte etwas verstümmelt, aber fließend.

„Glaubste Sam is‘ am Leben?“

Als würde sie erst zum zweiten Akt in ein Theaterstück gehen, versuchte Scully zu verstehen, was geschehen war und was noch vor ihr lag. Mulders Silhouette, dunkel und unscharf, verriet nichts, aber die Stimme war verwoben mit Müdigkeit und Resignation.

„Warum stellst du mir diese Frage jetzt, Mulder?“, fragte sie in der Hoffnung die Bodenbeschaffenheit dieses unbekannten Geländes zu definieren. „Du warst dir immer sicher, dass sie da draußen ist, irgendwo, und dass du sie eines Tages finden wirst. Ist es wirklich wichtig was ich denke – was alle anderen denken?“

Er war so still, sein abgehackter, ungleichmäßiger Atem war ihr einziges Zeichen, dass der Schatten neben ihr nicht zu einer in den Stein gemeißelten Statue gehörte.

„War mir ma‘ vieler Dinge sicher, Scully. Nich‘ mehr.“

Ah. Scully war sowohl erleichtert als auch beunruhigt, dass sie wieder bei dem Thema von Bill Mulders Verrat waren. Überlass es Mulder in einem Moment vor Schmerzen und Schock fast den Kopf zu verlieren und im nächsten nach den Antworten zu den größten Mysterien des Lebens zu forschen.

„Mulder. Ich weiß, dass es dich erschüttert hat von dem zweiten Gesicht deines Vaters zu erfahren. Aber das muss deinen Glauben, deine Überzeugungen nicht ändern.“

Mulders Griff um ihre Finger verstärkte sich. „Tut es. Ändert alles, Scully. Is‘ wie Domino. Nichts bleib‘ steh’n.“

Scully schüttelte ihren Kopf, erkannte, dass er die Geste nicht sehen konnte und zog stattdessen ihre ineinander verschränkten Hände an ihre Lippen. „Sogar Dominosteine brauchen eine feste Fläche unter ihnen, Liebster. Es gibt Fundamente, die die Taten deines Vaters, wie verräterisch sie auch sein mögen, nicht berühren können.“

„Zum Beispiel?“

Scully tat einen tiefen Atemzug. „Zum Beispiel, der Mann der du bist. Du bist ein guter Mensch, Mulder. Ein paar Fehler, ja, aber nicht mehr als der Rest von uns. Und deine Beziehung zu Samantha – Liebe kann nicht konstruiert, nicht genetisch programmiert werden. Was ihr füreinander empfunden habt, hat sich nicht geändert, nur weil dein Vater mit dem Teufel gehandelt hat. Du hast ihr dein Leben gewidmet, es damit verbracht nach ihr zu suchen um sie nach Hause zu bringen. Hat irgendwas das du erfahren hast das wirklich geändert?“

Er schwieg und sie konnte ihn praktisch denken hören. Die Finger, die mit ihren verwoben waren, zitterten und sein Atem fing sich, wurde erst schneller und dann langsamer als er um Zurückhaltung kämpfte.

„Schwankte mal dazwisch’n seine Aufmerksamkeit zu wollen un‘ zu scheuen.“, sagte er leise, „Die einzige Emotion, die er mir zeigte, war Ärger, Enttäuschung. Dachte `s wär wegen Sam. Dachte er gibt mir die Schuld.“ Ein Pause und weiteres schnelles Luftschnappen. „Er *wusste* es, Scully. Er *wusste* warum sie sie genommen haben, aber er hat mich bluten lassen. Wie konnte er damit leben?“

Scully lief auf dem Drahtseil, jeder Schritt sorgfältig und akribisch geplant. „Nach allem was du mir erzählt hast, Liebster, konnte er es nicht – zumindest nicht sehr gut. Er wurde ein Alkoholiker, seine Ehe zerbrach und er sich von seinem Sohn entfremdet. Ich glaube nicht, dass du der einzige Empfänger seiner Schuld warst.“

Ein Seufzer so dünn wie Seidenpapier. „Mulders sind eine uramerikanische Familie, was Babe?“

Scully biss sich auf die Lippe. „Ich gebe zu, dass dein Familienleben ziemlich dysfunktional war, aber niemandes ist perfekt.“

„Deins kam nah ran.“

Innerlich zuckte sie angesichts seiner Wehmut zusammen. Sie wusste, dass sie zugelassen hatte, dass Mulder ihr seine Seele offenbarte was seine Familie anging, ohne je wirklich viel über ihre eigene mit ihm zu teilen. Ja, auf der Oberfläche und im Vergleich zu Mulders, schien ihre Jugend glatt verlaufen zu sein. Aber Mulder dachte, dass ihre Familie nur einen kleinen Schritt von „Father Knows Best“ Anm. d. Übersetzer: Father Knows Best ist eine amerkianische Familienserie aus den 50ern entfernt war und sie war mitschuldig den Mythos aufrecht zu erhalten.

„Mulder.“ Es war schwer die Worte auszusprechen, ihr Lippen und Zunge fühlten sich schwer und unkooperativ an. „Meine Familie war nicht… Wir hatten unsere eigenen Probleme. Mein Vater für lange Zeitspannen auf See und jedesmal wenn er zurückkam mussten wir uns neu darauf einstellen ihn um uns zu haben. Er war viel strenger als Mom, also fühlte es sich an als hätten sich mitten im Spiel die Regeln geändert. Er hat so sehr versucht „uns auf Vordermann zu bringen“, dass er am Ende überreagiert. Vor allem Melissa fand seine Verbote erstickend und sie rebellierte nur um ihn herauszufordern. Sie färbte sich die Haare grün, probierte Drogen, rannte von zu Hause weg… Und als ob das nicht genug wäre, hatte Bill versucht in seinen Fußstapfen zu treten, nachdem er tot war, herrschte über den Rest von uns und bestand darauf, dass er der Mann im Haus ist. Er und Charlie sprechen kaum noch miteinander, was auch ein Grund ist, warum du Charlie nie kennengelernt hast. Und ich…“

„Das brave Mädchen.“, flüsterte Mulder.

Scullys Lippen bogen sich in der Andeutung eines Lächelns nach oben.
„Ja. Das war ich. Daddys Mädchen, die immer am Meisten versucht hat ihn zufrieden zu stellen, seinen Standards zu entsprechen. Ich habe ihn so sehr geliebt und bewundert, dass ich bereit war alles zu tun, um ihn Stolz zu machen.“

„Aber du bist in die Pathologie gegangen. Das FBI…“ Mulders Stimme verlor sich, doch sie hörte deutlich was unausgesprochen blieb.

*Die X-Akten.*

Sie erkundete die Erinnerungen an die Enttäuschung ihres Vaters auf die Art wie die Zunge eines Kindes das Loch von einem fehlenden Zahn abtastet und vorsichtig auf Schmerz testet. Zu ihrer großen Erleichterung fand sie nur einen tauben Schmerz.

„Das ist die Gefahr dabei, sein Kind so zu erziehen, dass es eine eigene Persönlichkeit entwickelt.“, sinnierte Scully, „Irgendwann tut sie es.“

Mulders Daumen folgte den Linien ihrer Handfläche. „Er wäre Stolz, Babe.“

„Das hoffe ich. Aber was wichtiger ist, ist das *ich* stolz bin. Du hast mir diese Gabe geschenkt, Mulder. Zusammen leisten wir gute Arbeit, wichtige Arbeit.“ Sie drückte seine Hand. „Noch ein Fundament. Zweifle nie daran.“

Mulder atmete einen Luftstoß aus, der ein Lachen hätte sein können, dann seufzte er. „Danke, Babe. Ich bin froh das du eine eigene Persönlichkeit hast.“

Scully grinste. „Ich werde dich daran erinnern, Liebster. Darauf kannst du zählen.“
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