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Familienbande IV: Zerfetzte Herzen

von Dawn

Kapitel 15

Unbekannter Ort
Samstag
??:?? Uhr


Das erste was er wahrnahm war Schmerz. Er umschloss seine fünf Sinne, sodass Mulder den Schmerz nicht nur fühlte, sondern auch sah, roch, schmeckte und hörte. Er konnte sich nicht erinnern wer er war, oder warum er solche Schmerzen hatte, sein Hirn war ein wirres Knäuel von Geräuschen und Bildern, die er nicht zu einem zusammenhängenden Gedanken zusammenführen konnte.

Schrittweise wurde ihm klar, dass er auf der Seite zusammengerollt auf einer harten, glatten Oberfläche lag. Ein nervtötendes Geräusch durchbrach seinen Schmerz – ein leises, konstantes Wimmern, dass seinen rauen Nervenenden abschürfte bis er schreien wollte. Er versuchte eine Hand zu heben um seinen Kopf zu erkunden, der die Quelle seiner Qual zu sein schien, aber etwas kaltes, metallisches kettete eine Hand an den Boden neben seiner Wagen und der andere Arm steckte unter seinem Körper fest. Er schob seine Zunge hervor um zu versuchen seine trockenen Lippen zu befeuchten und stöhnte ein wenig als diese kleine Bewegung das Pochen in seinem Hirn verstärkte. Die Lautstärke des leisen Schluchzens stieg an. Warum ließ Scully es nicht aufhören?

Wie ein Zauberspruch rückte dieser eine halbwegs klare Gedanke einen Schwall von Erinnerungen an den richtigen Platz. Er war Fox Mulder. Er hatte einen Serienmörder gejagt, ein Mörder, der kleine Mädchen entführte…

Mulders Augen folgen auf und er versuchte sich aufzusetzen, nur um zu bemerken, dass seine bisherigen Leiden nur die Spitze des Eisbergs waren. Glühender Schmerz durchfuhr seinen Schädel, riss einen heiseren Schrei aus seiner trockenen Kehle. Bevor der Schmerz sich legen konnte, überwältigte ihn eine Welle von Übelkeit, die ihn dazu brachte sich heftig und unbarmherzig zu übergeben. Das Wimmern stieg für einige Minuten zu einem Heulen an, bevor es leiser wurde.

Verschwaschen dankbar, das Mittagessen ausgelassen zu haben, zog Mulder sich selbst von der Schweinerei, die er gemacht hatte, weg. Sein verschwommener Blick registrierte die Tatsache, dass er mit Handschellen an einen großen Pfahl gefesselt war und er lehnte seine Stirn gegen das kalte Metal, während er versuchte sich zu erinnern, wie genau er in eine solche Situation geraten war.

Seine Erinnerung zu durchsuchen war, wie durch einen Schweizer Käse zu schauen, das Ganze war von unregelmäßigen Löchern durchbrochen. Er erinnerte sich, allein zu Steve Coles Haus gefahren zu sein, konnte sich aber nicht daran erinnern, warum Scully und Grey nicht bei ihm gewesen waren. Er wusste, dass er um die Rückseite des Hauses herum gegangen war, verdeckt in einige Fenster gespäht hatte, um festzustellen, dass sein Besitzer nicht darin war, und dass er sich dann auf den Weg zur Garage gemacht hatte. Aber er wusste nicht warum die Garage ihm so wichtig erschienen war, oder was er gesucht hatte.

Der Regen hatte etwas zugenommen, erinnerte er sich, er war dankbar für den leichten Überhang des Dachs gewesen, der ihm etwas Schutz geboten hatte. Eine dicke Schicht von Dreck und Schmutz bedeckte das einzige Fenster der Garage und machte es undurchsichtig. Mulder sah vor sich, wie er mit der Handfläche seiner rechten Hand den Dreck beiseite wischte und sie dann an seinem Trenchcoat abstreifte. Die Scheibe hatte sich kalt auf seiner Wange angefühlt als er sich dagegen drückte, um das Spiegeln zu vermeiden. Dann…
Nichts. Er spürte ein vages Triumphgefühl, dann intensiven Schmerz. Aus seiner momentanen misslichen Lage schloss er, dass er gefunden hatte, wonach er gesucht hatte, und Cole war darüber nicht begeistert gewesen.

Als seine Beschwerden sich auf ein zu ertragendes Niveau abgesenkt hatten, war Mulder erneut in der Lage das leise Schluchzen wahrzunehmen. Langsam zog er sich hoch, bis er seinen Rücken gegen den Pfahl lehnen konnte, wobei er den Drang sich erneut zu übergeben, bekämpfte. Zum ersten Mal verstand er, dass er auf dem Boden eines Busses saß. Jemand hatte die vorderen Sitze entfernt und einen großen freien Platz um den Pfahl, an den er gefesselt war, geschaffen. Mulder blinzelte, da er doppelt sah, und spürte die Herkunft des Weines auf. Ein kleines Mädchen mit lockigem braunem Haar und mit weinerlichen blauen Augen drückte sich fester in eine Ecke zwischen einem der verbleibenden Sitze und der Wand des Bus’, und sah Mulder mit kaum zurückgehaltenem Schrecken an.
Ein weiteres Puzzelteil sprang an seinen Platz.

„Callie? Bist du Callie Westin?“, fragte Mulder, zusammen zuckend, da jede Silbe ein Schwert durch seinen Kopf stieß.

Nicht Worte, sondern ein bloßes Kopfnicken war die Rückmeldung auf seine Frage. Darum kämpfend ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen, schob Mulder sein eigenes Leid rücksichtslos beiseite.

„Callie, ich bin ein FBI Agent und ich bin hier um dir zu helfen. Mein Name ist Fox.“, sagte er beruhigend.

Selbst als er die Worte aussprach, bemerkte Mulder wie lächerlich sie klingen mussten. Unerklärlicherweise kam ihm eine Szene aus Star Wars in den Sinn – Luke und Han brechen in die Haftanstalt ein, um Leia zu retten, nur um selbst in die Falle zu gehen.

*Das ist eine Rettung! Als du hier ankamst, hattest du keinen Plan wie du wieder raus kommst?*

Er unterdrückte das hysterische Gelächter, das auszubrechen drohte und wandte seine abschweifende Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Mädchen zu. Callies Schluchzer wurden allmählich zu einem Schniefen, doch sie versuchte nicht sich ihm zu nähern. Frustriert, erkannte Mulder welch furchterregendes Bild er abgeben musste. Der Schmerz in seinem Kopf brachte ihn dazu und regelmäßigen Abständen das Gesicht zu verziehen, er konnte das getrocknete Blut spüren, das an seinem Hals und seinem Kragen klebte und er hatte gerade gekotzt, wie ein Betrunkener nach einem besonders produktiven Gelage. Dann traf ihn ein Geistesblitz.

„Callie, ich habe letzte Nacht mit Jason gesprochen. Ich habe ihm versprochen alles zu tun was ich kann und dich nach Hause bringe.“

Callies Lippen bebten und frische Tränen rannen ihre blassen Wagen hinunter. „Ich mö… mö.. möchte n…na… nach Hause!“, stöhnte sie.

Mulder streckte schweigend den Arm aus, der nicht von Handschellen behindert war und in Sekundenschnelle war dieser voll mit einem weichen Bündel mit seidigen Haaren und einem eisernerem Griff. Nur für einen Moment ließ das Kind auf seinem Schoss seinen eigenen Schmerz und seine Angst verblassen, und er lachte sogar.

„Shhh.“, summte er. „Ist schon gut, Kleines. Hat er dir wehgetan?“

Callie schüttelte ihren Kopf, löste ihren Würgegriff von seinem Hals und betrachtete ihn ernst. „Aber es gefällt mir nicht wie er mich ansieht. Und er redet… er redet als wär’ er zwei verschiedenen Personen.“

„Was meinst du?“, fragte Mulder.

Callie zuckte die Schultern und rieb mit einer kleinen Faust die Tränen weg. „Manchmal ist er nett. Er hat mir gesagt ich soll ich Steve nennen und er hat mir versprochen, er würde mir nichts Schlimmes antun und mich bald nach Hause bringen. Aber dann hat er sich verändert. Seine Stimme klang anders – gruseliger. Er nannte mich Alice, obwohl ich ihm immer wieder gesagt hab’, dass ich Callie heiße. Und er hat gesagt, dass er mich von hier zu einem besseren Ort bringt.“ Ihre Mundwinkel zeigten nach unten und sie schob ihre Lippe vor. „Ich will nicht an einen besseren Ort, Fox. Ich will nach Hause. Bitte, bring mich nach Hause!“

Mulder sah an sich selbst hinunter, was einen weiteren schmerzenden Stich auslöste. Cole hatte ihm sein Jackett und beide Waffen abgenommen, was ihm keine Möglichkeit ließ Scully zu kontaktieren und sich zu verteidigen. Er zog stark an der Hand, die in der Handschelle steckte, was nur dazu führte, dass er sich die Haut an seinem Handgelenk abschürfte. Der Metallpfahl, der sowohl am Boden als auch an der Decke befestigt war, wackelte nicht mal. Was seine körperliche Verfassung betraf – er hatte schon genug Schläge auf den Kopf bekommen um eine Gehirnerschütterung wie einen alten Freund zu erkennen. Erbrechen, Schwindel, verschwommene Sicht, und die Konzentrationsfähigkeit eines zweijährigen deuteten alle auf ein ernstes Trauma hin und schränkten seine Fähigkeit sich selbst zu retten erheblich ein, ganz zu schweigen von einem kleinen und relativ hilflosen Kind.

Mulder bemerkte, dass seine Gedanken wieder abschweiften und wandte seinen Blick wieder auf Callie.

„Hör zu, Kleines, du bist nicht gefesselt oder? Hast du versucht hier raus zu kommen?“

„Ich hab’s versucht.“, antwortete Callie mit gelegentlich ruckender Brust, jedoch wieder gefasst. „Er hat alles abgeschlossen und die Fenster lassen sich nicht mal öffnen. Er hat mich dabei erwischt wie ich versucht hab eins einzuschlagen, als er dich rein brachte und wurde richtig wütend. Hat gesagt, dass es mir noch sehr, sehr Leid tun würde, wenn ich das noch mal versuche. Hat gesagt, dass er Jason wehtun würde.“

Mulder biss seine Zähne gegen die Flut von Ärger ob der Worte des Mädchens zusammen. „Also gut, Callie, ich will, dass du mir genau zuhörst, weil wir nicht viel Zeit haben und Steve jeden Moment zurück kommen könnte. Ich werde versuchen Steve so gut ich kann abzulenken. Ich werde ihn festhalten, ihm ein Bein stellen – irgendwas, das die die Möglichkeit gibt hier raus zu kommen. Du musst darauf vorbereitet sein los zu rennen, wenn das passiert. Mach dir keine Sorgen um mich und halt nicht an, egal was passiert oder was Steve sagt. Du rennst einfach auf die Tür zu und hältst nicht an. Verstehst du?“

Callie nickte, aber ihre blauen Augen betrachteten ihn nüchtern, was Mulder an Jasons bewertenden Blick erinnerte. „Aber was ist mit *dir*, Fox? Wie wirst du abhauen?“

Wie erklärt man einem Kind, dass der Plan der ihr Leben retten soll wahrscheinlich das eigene kosten wird? Das der Plan selbst nur wenig mehr als eine letzte Anstrengung mit einer geringen Erfolgschance ist? Man lässt es.

Mulder lächelte. „Du wirst losgehen und Hilfe holen.“, antwortete er einfach. „Dann kommst du zurück und rettest mich.“

Seine Antwort hatte den gewünschten Effekt. Callie lächelte, zufrieden mit dem Gedanken daran nicht nur sich selbst, sondern auch ihren neuen Freund zu retten. „Was machen wir jetzt, Fox?“

Mulder lehnte seinen pochenden Kopf gegen den Pfahl und schloss seine Augen. „Wir ruhen uns etwas aus und warten.“, antwortete er, etwas besorgt als eine Worte sich schwerfällig dahin zogen, jedoch nicht gewillt über den Grund nachzudenken.

Er kämpfte gegen die Lethargie an, die in ihn kroch, seine Glieder bleiern werden und seine Gedanken zerschmelzen ließ. Scullys Stimme, scharf vor Sorge, hallte in seinem Kopf.

*Mulder, du hast eine Gehirnerschütterung. Du musst wach bleiben.*

„Ich kann nicht, Babe.“, murmelte er, als er spürte wie die drohende Dunkelheit ihn von dem Schmerz fort trug und er sich ihr willentlich hingab.



Boston Field Office
Samstag
17:35 Uhr


„Hör auf.“

Scully hob ihren Kopf von dem Konferenztisch und sah Grey mit gerunzelter Stirn an. „Womit aufhören? Ich mache doch gar nichts!“

„Du gibst ihn auf.“, antwortete Grey. „Du ergibst dich der Tatsache, dass wir ihn nicht rechtzeitig finden werden.“

„Tu ich nicht!“, blaffte Scully und lehnte sich über den Tisch um ihn anzustarren. „Ich würde ihn nie aufgeben. *Niemals*.”

„Gut. Denn wir *werden* ihn finden, Dana. Wir werden rausfinden wo er ist und seinen Arsch aus der Schusslinie ziehen, genauso wie wir es immer machen.“

Angesichts seiner Vehemenz hob Scully eine Augenbraue. „Wen versuchst du zu überzeugen? Ich bin schon soweit.“

Grey seufzte, sackte nach vorne und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Ich kann nicht glauben, dass das passiert.“ Er schlug abrupt beide Hände, Handflächen nach unten, mit einem Krachen, das Scully aufschrecken ließ, auf den Tisch. „Wie konnte er das nur tun, einfach so darein marschieren? Ist er verrückt geworden? Hält er nie inne um nachzudenken – zumindest über die anderen, wenn schon nicht über sich selbst?“

Scully saß sein Gerede schweigend aus, gefangen zwischen dem Drang zu Weinen und zu Lachen. „Grey, du kennst die Antworten zu diesen Fragen bereits. Du warst der, der mich daran erinnert hat, wie persönlich dieser Fall für ihn ist. Mulders Problem ist nicht, dass er nicht an die anderen denkt. Das ist alles an was er denkt.“

„Ich hasse es so zu fühlen! Er ist Gott weiß wo mit einem Mörder gefangen und ich bin wütend auf ihn. Kannst du das glauben?“ Grey für sich mit beiden Händen durch die Haare und ließ sie dann sinken. „Was beschäftigt dich, Dana? Neben dem Offensichtlichen, meine ich.“

Scully starrte auf die eichene Tischplatte, und drückte ihre Zungenspitze in ihre Wange. „Als ich die Tatsache akzeptierte, dass ich Mulder liebe, musste ich akzeptieren, dass ich ihn verlieren könnte. Ich würde mich selbst betrügen, wenn ich mich nicht auf diese Möglichkeit vorbereiten würde, es liegt in der Natur der Dinge, die wir tun. Was ich nicht akzeptieren kann…“ Sie brach schwer atmend ab. „Was ich nicht akzeptieren kann“, fuhr sie leise fort, „ist, dass wenn Mulder jetzt stirbt, die letzten Worte zwischen uns Worte voll Ärger waren.“

Grey studierte ihr Gesicht. „Ihr habt gestritten?“

Scully spitze ihre Lippen und schüttelte den Kopf. „Eigentlich hat er gestritten – ich habe nur zugehört. Aber ich denke, dass war ein Teil des Problems. Er war ein misstrauischer, unsicherer Mistkerl und ich war zu müde und wütend um mich noch einer Sitzung um ihn aufzubauen zu widmen. Siehst du, ich bin schlimmer dran als du, Grey. Du hast die Zeichen nur *übersehen* -- ich habe sie erkannt und mich umgedreht.“

Grey griff über den Tisch um ihre Hand zu nehmen. „Sei nicht so hart mit dir, Dana. Ich liebe ihn, aber Fox braucht einen sehr großen emotionalen Aufwand.“

Scullys Lippen kräuselten sich, doch ihre Augen glänzten von Tränen. „Mulder nennt es ‚hohen Wartungsaufwand’. Er sagte er würde es mir nicht übel nehmen, wenn ich jemanden will, der weniger braucht.“

„Zum Beispiel?“

Skinner wählte diesen Moment um den Konferenzraum mit einem Stapel Akten in der Hand zu betreten. Scully drückte schnell Greys Hand und ließ sie los.

„Das würdest du nicht glauben.“, murmelte sie müde. „Haben sie die Analyse der Blutgruppen, Sir?“

Skinner warf den Ordner vor ihr auf den Tisch. „Keine Überraschungen, Scully. Die Blutgruppe stimmt mit Mulders überein und sie haben einige seiner Fingerabdrücke auf dem Fenster gefunden.“

„Das Auto wurde auf Foxs Namen gemietet.“, bestätigte Grey und schob Skinner seinen eigenen Ordner zu. „Er hat seinen FBI Ausweis als Druckmittel benutzt, damit er so schnell wie möglich zum Hotel gebracht wurde.“

„Ich habe Cole überprüft, in der Hoffung etwas zu finden, dass uns sagen könnte wo er hin ist.“, sagte Skinner, der auf einer Ecke des Tischs saß. „Ich fürchte ich habe nichts gefunden. Die Eltern von Cole sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Lebengekommen und ihr Haus wurde kurz darauf verkauft. Er hat keine Geschwister und laut seinem Chef nicht viele Freunde. Er nannte ihn einen richtigen Einzelgänger, der für sich war.“

„Da geht meine Überlegung hin.“, sagte Grey düster. „Ich dachte er sei vielleicht zurück nach Delaware gegangen, wo er mit seinen Verwandten lebte.“

Scully riss ihre Augen von der rücksichtslos tickenden Uhr los, senkte den Kopf und massierte die festen Muskeln in ihrem Nacken. „Wir wissen nicht genug über Cole.“, beobachtete sie, wobei Frustration in ihren Tonfall schärfte. „Mulder würde sagen, das…“, sie erstarrte und setzte sich auf.

„Mulder würde was sagen?“, stachelte Skinner.

„Wir gehen das von der falschen Seite an.“, sagte Scully langsam. „Letzte Nacht, als Mulder und ich den Fall diskutierten, hat er diese verrückte Theorie losgelassen…“

„Nichts außergewöhnliches.“, murmelte Grey.

Scully warf ihm einen bezwingenden Blick zu und fuhr fort. „Er schlug vor, dass der Mörder den Geist von John Lee Roche kanalisiert, daher seine Fähigkeit all die kleinen Details zu wissen, die nur Roche wissen konnte.“

„Kanalisieren?“, wiederholte Skinner ungläubig. „Scully, Sie wollen doch nicht sagen…“

„Nein, Sir, aber das ist unwichtig. Ob Sie Mulders Theorie glauben oder nicht, Sie müssen zugeben, dass *Cole* es zu einem gewissen Grad glaubt. Er hat getan was er konnte um Mulders Knöpfe die Roche betreffen zu drücken.“

„Ich glaube, ich weiß worauf du hinaus willst.“, sagte Grey, der Feuer fing. „Wir sollten uns nicht fragen, wo *Cole* hin gehen würde. Wir sollten raus finden wohin *Roche* gehen würde.“

„Wenn man die Vermutung, dass Cole sich wie Roche verhält, weiterspinnt, muss man das Element der Rache mit einbeziehen.“, sinnierte Skinner. „Immerhin hat Mulder verhindert, dass Roche bekam was er wollte, und das nicht nur einmal. Folglich wird er wollen, dass eine Rache für Mulder eine Bedeutung hat.“

„Das ist es!“, Scully stemmte sich hoch und lief schnell um den großen Tisch zu einer Karte der Gegend um Boston, die an die Wand gepinnt war. „Er würde da hin gehen, wo es geendet hat, wo Mulder Roche getötet hat.“ Sie überflog die Karte schnell, und zeigte dann mit zitterndem Finger darauf. „Genau hier. Der Ort an den Roche Katelyn Holmes brachte. Der Ort an dem er Mulder zwang zwischen Samantha und einem unschuldigen Kind zu wählen. Revere.“

Zwei lange Schritte und Grey hatte die Tür geöffnet und tippte ungeduldig mit dem Fuß. „Worauf wartet ihr noch? Los geht’s.“
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