World of X

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R is for Revelation

von Donnilee

Kapitel 1

DANA SCULLYS APARTEMENT

FREITAGNACHT, 23:00 UHR



Oh Gott, kann man so müde sein? Ich war es schon den ganzen Tag, aber ich kann mich nicht erinnern jemals so müde zu sein. Auch Mulder ist kaputt. Ich glaube wir hatten während der letzten Woche im Durchschnitt 3 Stunden Schlaf pro Nacht. Und das ist sehr wenig, sogar für Mulder, der weniger schläft als irgendjemand sonst, den ich kenne.



Der Fall war unglaublich stressig. Wir wurden von der Abteilung für Gewaltverbrechen angefordert und wurden in die Spezialeinheit beordert. Sie haben versucht den Führer einer Sektengruppe zu finden. Alle seine Anhänger hatten Selbstmord begangen. Insgesamt 30 Menschen. Er schien auf alle Fälle zu glauben er müsse sich nicht an seine eigenen Lehren halten. Seltsame Logik, nicht wahr?



Diese Sekte glaubte, dass ein außerirdisches Geschlecht Gottes sie holen kommen würde... ich vermute in irgendein Raumschiff.



Wegen seines ‚Glaubens’ an Aliens hat die AGV (Abteilung für Gewaltverbrechen) gezögert unsere Hilfe anzufordern. Mulder hat über dessen Glauben und seine Lehren gespottet und den Leiter der Spezialeinheit damit überrascht. Dieser war nämlich der Meinung, dass Mulder der verrückte sei.

Irgendwann habe ich Mulder heimlich gesagt, dass ich stolz auf sein Verhalten wäre, dass er diese außerirdischen Lehren nicht als Möglichkeit und Selbstverständlichkeit angenommen hatte.



Seine einzige Antwort war: Ich habe die Richtigen gesehen, weißt du nicht mehr?

Stattdessen hat er rund um die Uhr versucht ein Profil mit Hilfe der Beweise zu erstellen.

Ich war für in die ganze Woche auf Achse. Bin für ihn hin- und hergelaufen und habe irgendetwas für ihn geholt, habe im Internet gesucht, habe die Autopsien ausgewertet.



Dieses Mal hat es mich nicht gestört für ihn den Laufjungen zu spielen und Botengänge zu machen. Ich hätte diese Woche nicht gern in Mulders Haut gesteckt.



Der Hauptverdächtige war verschwunden und wurde überall gesucht. Diese ganze Sache mit der Spezialeinheit hat ihn enorm unter Druck gesetzt, weil er Informationen liefern sollte, die besagten, wo sich der Verdächtigte aufhielt.



Ich habe gemerkt wie alle ihre Hoffnung auf Mulder gesetzt haben. Bisher waren sie selbst nämlich nicht sehr erfolgreich gewesen. Und wenn etwas passiert wäre, hätten sie ihm alles in die Schuhe schieben können.



Aber anstatt böse zu werden, vertiefte sich Mulder nur noch mehr in die Texte, Beweise, medizinische Berichte und blieb einmal sogar die ganze Nacht wach, wo er die „Bibel“ dieses Typen las.



Die anderen Agenten erledigten die anderen Aufgaben, wie die Untersuchung jedes Mitgliedes seiner Familie, seiner früheren Kollegen und jeden seiner Bekannten aus seiner Vergangenheit, den ich ausfindig machen konnte.



Mulder hatte jedem von ihnen eine Reihe Fragen mitgegeben, die es zu beantworten gab. Ich habe sie dann eingesammelt und zusammengestellt, als sie wieder zurückkamen.



Wir haben diese Woche wie Zahnräder zusammen gearbeitet. Ich konnte nicht anders als ein bisschen stolz sein, denn wir haben alle Gerüchte und Unverschämtheiten der anderen abgewiesen. Wir haben die Untersuchung erfolgreich geleitet ohne jemandem anders auf den Schlips getreten zu sein.



Mulder hat sich im professionellen Umgang mit den anderen Agenten selbst übertroffen. Er hatte ihre Hilfe dankend angenommen und ihnen für ihre Mitarbeit gedankt, als die Informationen rein kamen.



Offen gesagt glaube ich, dass es dem Leiter ganz lieb war, dass Mulder die Sache übernommen habe. Er hatte vorher zu mir gesagt, er wäre etwas von Mulders Gewohnheiten, seine Arbeit zu verrichten, überrascht gewesen.

Und die niedere Meinung, welche er anfangs von Mulder gehabt hatte, hätte sich geändert.



Vielleicht hat Mulder diese Woche sogar ein paar Freunde dazu gewonnen. Selbst wenn nicht, hat er wenigstens den Respekt von ein paar Kollegen bekommen. Von einigen zwar nur widerwillig, aber keiner konnte behaupten Mulder, hätte sich nicht alle Mühe gegeben und über, sowie jenseits der Pflichten gearbeitet.



Genauso wenig konnte jemand etwas an dem Ergebnis aussetzten. Mulders Profil war unheimlich detailliert und er konnte 5 Plätze nennen, wo sich der Täter aufhalten könnte. Die meisten basierten auf dessen Lebensgeschichte. An dem Ort, den Mulder als wahrscheinlichsten ausgewiesen hatte, fanden die Agenten ihn. Tyler Aurelius wurde verhaftet.





Mulder war den ganzen Weg vom Flughafen gefahren und ich konnte die Ermüdung in seinem ganzen Körper erkennen. Er hielt den Wagen vor meinem Appartement, stieg aus und öffnete den Kofferraum für mich. Ich hievte meinen Koffer aus dem Wagen und schwankte unter dessen Gewicht. Auch ich fühlte mich völlig alle und hatte keine Kraft mehr.



Mulder langte nach vorne und legte seinen Arm um meine Hüfte, als ich den Koffer abstellte, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Instinktiv griff ich nach ihm um meine Balance zu halten.



Er zog mich nach oben und beruhigte mich als ich vor Überraschung aufschrie.



„Hey, hey, Scully, sei vorsichtig!“



„Tut mir leid!“



„Es muss dir nicht leid tun.“ Er drückte mich kurz und eng an sich. Sein Körper fühlte sich so warm und solide an. Ich vermisste ihn, als er mich losließ und meinen Koffer nahm.



„Ich werde das für dich tragen!“



„Das ist nicht nötig, Mulder. Ich schaff das schon.“



„Ich weiß, das du es schaffst, aber lass mich dir doch wenigstens einmal helfen! Bitte!“



Er klang leicht gereizt. Aber wir waren beide so müde und kurz vor dem Einschlafen.



„Du hast mir die ganze Woche geholfen. Ich weiß, dass du dich kaum noch auf den Füßen halten kannst.“



„Das war mein Job dir zu helfen, Mulder!“



„Scully, warum musst du denn immer streiten. Gott, ist das jetzt schon eine Angewohnheit von dir? Weißt du was? Manchmal fällt es einem ziemlich schwer nett zu dir zu sein, weißt du das?“



Seine Bemerkung kränkte mich und Tränen mir traten in die Augen. Er war genauso erschöpft wie ich es war, und wir waren beide reizbar. Ich machte daraus keine große Sache. Ich wollte nicht, dass diese Woche mit einem Streit endete.



„Ok“, sagte ich sanft, „Danke, Mulder!“.



Er lächelte mir ein müdes Lächeln zu, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Manchmal hatte er wirklich die komischsten Wirkungen auf mich.



„Das war doch gar nicht so schwer, oder?“, witzelte er.



Er nahm die Tasche, machte den Kofferraum zu und drehte sich um, um mich ins Haus zu führen. Seine Hand legte er auf meinen Rücken, seinen üblichen Platz. Mir fiel auf wie gewöhnt ich schon an diese Geste war. Er ging an mir vorbei um mir die Tür zu öffnen und schob mich sanft hinein. Mulder konnte wahrlich ein Gentleman sein, wenn er wollte.



Es traf mich, dass ich einen Versuch sich ritterlich zu Verhalten, ablehnte. Ich war manchmal so paranoid, was das Berücksichtigen von Gleichwertigkeit und Leistungsfähigkeit angeht, dass ich vielen nicht erlaubte einfach nur nett zu mir zu sein. Das war ein nüchterner Gedanke. Wie oft hatte ich Mulder nicht schon zurückgewiesen, wenn er einfach nur ein Gentleman sein wollte? Seine Mutter war vielleicht ein Miststück, aber sie hatte einen Gentleman aufgezogen. Mulder war einer von den Wenigen, die es noch auf diesem Planeten gab.



Das war ein großer Kontrast zu einigen seiner Gewohnheiten. Aber ich konnte mich nicht über Mulders Verhalten mir gegenüber beklagen. Er hatte Respekt und behandelte mich wie eine Lady, ohne mir das Gefühl zu geben, deswegen eine niedere Stelle zu bekleiden.



Ich fischte meine Schlüssel aus der Tasche, während Mulder geduldig wartete. Er lehnte sich an der Wand im Hausflur. Ich blickte ihn an. Er strich sich mit der Hand über das Gesicht. Er schien wirklich sehr müde zu sein.



Ich öffnete die Tür und er trat hinter mir ein, setzte den Koffer ab und hielt den Fuß in die Tür. Es schien als wollte er schnell verschwinden. Aber plötzlich wollte ich nicht, das ging.



„Wir sehen uns dann bald, Scully. Wir haben jetzt 3 Tage frei und vielleicht werde ich sogar einen davon durchschlafen.“



Er schüttelte seinen Kopf ein wenig, als wäre dies ein Versuch wach zu bleiben. Er sollte in diesem Zustand wirklich nicht fahren. Ich grübelte, ob ich mir des Verlangen ihn hier zu haben überhaupt klar war. Man könnte eigentlich denken, dass ich nach einer Woche ständigem Kontakt eine Pause wollte. Aber das wollte ich nicht. Das waren Mulder und Scully bei der Arbeit. Ich wollte Mulder und Scully, als beste Freunde.



Ich wollte wirklich nicht, dass er hinter dem Steuer einschlief. Das würde das befriedigende Gefühl, dass sich nach einem schwierigen abgeschlossenen Fall einstellte, sicher wieder zerstören. Ich bemerkte, dass ich noch nicht geantwortet hatte und dass er wohl darauf wartete, dass ich mich von ihm verabschiedete.



„Wir sehen und bald!“



Er drehte sich um, um zu gehen und ich griff nach seiner Hand. „Mulder, warte!“


Er stoppte und drehte sich langsam zu mir um, seine Augen meinen Arm herabwandernd, wo meine Hand sich um seine Finger schloss. Ich riss sie los, plötzlich peinlich berührt.



„Was ist, Scully?“


„Warum ... bleibst du heute Nacht nicht hier?“



Seine Augen weiteten sich, wurden aber wieder kleiner.



„Ich schaff das schon. Ich werde halten, um mir Kaffee zu kaufen. Ich hatte immerhin Zeit, um schon zehnmal Luft zu holen“, scherzte er.



Ich lächelte. „Du solltest eine perfekte Woche nicht mit einem Autounfall beenden, nur weil du dich dazu entscheidest ein Nickerchen hinter dem Lenkrad zu machen.“



Er drehte seinen Kopf ein Stückchen und schien etwas irritiert. Er war zu müde, um noch mehr Fragen zu stellen, oder zu diskutieren. Seine Schultern sanken in sich zusammen.



„Macht es dir was aus, Scully? Mein Gott, bin ich müde!“



„Ich hätte es dir nicht angeboten, wenn ich etwas dagegen hätte!“, antwortete ich.



Er lächelte sanft. „Ich werde zwei Sekunden nachdem ich diese Couch berührt habe, schlafen!“



Ich nahm Betttuch, Decke und Kissen und machte ihm die Couch zurecht. Ich fühlte Müdigkeit in all meinen Knochen. Ich ging ins Bad für meine allabendlichen Rituale, wie abschminken und fertig machen und zog mir etwas über. Normalerweise schlafe ich ja nackt, aber ich hielt es für besser, wenn ich wenigstens diese Nacht ein T-Shirt und einen Slip tragen würde. Ich schleppte mich in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Als ich in die Küche kam, war Mulder schon bis auf die Boxershorts ausgezogen.



Er drehte sich langsam zu mir, als er mich hörte. Mein Gott war dieser Mann prächtig. Von seinen zerstrubbelten Haaren bis zu seinen Zehenspitzen. Und er war ein schöner Mann. Seine seltsamen Gesichtszüge vermischten sich zu einem seltsam schönen und verlockenden Gesicht. Ich musste wohl vergessen haben, wie gut aussehend er doch war.



Seine wohlproportionierten Schultern liefen in einen muskulösen Unterleib und eine schmale Taille über. Sein Bizeps war doch noch ein bisschen größer, als ich dachte. Normalerweise waren sie hinter einem T-Shirt versteckt.



Das Ticken der Uhr auf dem Kaminsims, war das einzige Geräusch im Raum. Ich näherte mich ihm, wie schon so oft zuvor. Aber diesmal war ich nur halbwach und fühlte mich ausgelaugt.



Seine Atmung war ruhig, tiefe erschöpfte Atemzüge, seine Arme schwach an seiner Seite hängend, aber seine Figur immer noch aufrecht und gerade. Ich wollte seine Haut berühren, aber ich traute mich nicht. Meine Handflächen brannten mit dem Verlangen danach.



Ich war total entspannt als ich zu ihm ging. Die abendliche Atmosphäre war wie die, eines Traumes. Alles schien ein bisschen surreal als ich in einem komischen Zustand zwischen wach und schlafen schwebte. Ich blieb einen sehr knappen halben Meter vor ihm stehen.



Er schaute zu mir herunter, wartete, spürte, dass ich etwas sagen wollte. So leise, dass ich es kaum hören konnte, sagte er „Scully? Was ist?“.



Ich lächelte ihn an. „Ich war so stolz diese Woche ... deine Partnerin zu sein!“ Er lächelte nun auch. Meine Stimme war tief und leise, als ob die normale Lautstärke die Stimmung um uns herum zerstören würde.



„Hast du überhaupt irgendeine Vorstellung, wie gut du diese Woche warst?“



Sein Lächeln wurde noch breiter, seine Mundwinkel zuckten ein wenig, als ob das, was ich gerade gesagt hatte, ihn erheitern würde.



Er schüttelte negativ seinen Kopf. „Ich habe nur meine Arbeit getan, Scully!“ Sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen, als er mir meine Worte „zurückgab“.



Ich konnte nicht anders als auch zu lächeln. „Du weißt, dass du gut warst!“, neckte ich ihn, „Vergiss nicht, ich kenne dein ausgeprägtes Ego!“.



„Na ja, ich weiß, dass ich gut bin, aber du nicht! Du musstest es erst mir glauben!“ Er redete nicht über die Arbeit. Oft machten wir versteckte Andeutungen, aber selten in ruhigen Abendstunden, in denen wir nicht von der Außenwelt unterbrochen wurden. Ich fühlte meine verdammte irische Haut vom Nacken her rot werden und dann mein ganzes Gesicht überströmen.



Er lachte in sich hinein, tief, ruhig und leise weit hinten in seinem Hals und es fühlte sich an, als habe alle Luft den Raum verlassen. Er grinste mich an. Ich drehte mich weg, um mein Gesicht zu verstecken und er nahm zwei Finger an mein Kinn, um meinen Kopf wieder zu sich zu drehen.



Er neckte mich, „Hab’ dich!“.



Ich lachte um meine Verlegenheit zu überspielen. „Yeah…“, räusperte ich mich, „Das glaube ich auch!“



Wir befanden uns hier auf gefährlichem Gebiet. Er stand in Unterwäsche vor mir. Er war sich in keiner Weise seiner Nacktheit bewusst, als ob er wüsste wie wunderbar sein Körper wäre. Er versteckte es nicht. Er war einfach Mulder. Er fühlte sich wohl in seiner Haut, in seinem Körper. Er lief mit der Eleganz einer Katze, trotz seiner Größe. Das war eines der wenigen Dinge, über die Mulder zufrieden war. Der Rest seines Egos war falsche Fassade, um die Unzulänglichkeiten, die er sich einbildete, zu übertuschen.



„Im Ernst, Mulder, ich weiß nicht wie du es tust, oder wie du es getan hast!“ Ich musste diese Unterhaltung wieder auf sicheren Boden bringen. „...Was würde ich manchmal nicht alles tun, um in deinen Kopf zu gelangen.“



Er war stürmisch, brillant und viel faszinierender, als ich es normalerweise zugeben wollte. Aber heute Nacht war ich seltsam von ihm fasziniert. Wir waren so lange Partner und da war so viel, das ich nicht von ihm wusste.



„Was willst du wissen, Scully? Du kannst in meinen Kopf, wann immer du willst. Alles was du tun musst, ist zu fragen. Aber ich muss dich warnen, es ist manchmal ein sehr beängstigender Platz!“, scherzte er. „Ich werde dir alles sagen, Scully. Du weißt ich kann dich nicht anlügen. Aber hast du nie gefragt!“



Er drehte sich um und setzte sich in eine Ecke des Sofas, mit dem Gesicht zu mir und lehnte sich an die Lehne zurück. Er seufzte. Ich betrachtete das wenige Haar auf seiner Brust und folgte der Linie herunter zu seiner Hüfte, wo es dichter wurde und in seiner Shorts verschwand. Ich wollte es wirklich nicht, aber meine Augen waren gefangen, als ich sah, wie sein Penis steif wurde. Eigentlich sah ich ihn unter dem dunklen, synthetischen Stoff hart werden. Ich schüttelte den Kopf und schaute ihm wieder in die Augen.



„Tut mir leid!“, entschuldigte er sich ruhig, „aber wenn du mich so anschaust reagiere ich. Das tue ich immer, ich kann nichts dagegen machen.“ Er verwendete einen Ton, den es so klingen ließ, als ob wir uns darüber jeden Tag unterhalten würden. Das war ein bisschen nervenaufreibend.



„Immer tust? Wie meinst du das?“



„Ich meine, ... dass mein Körper seinen eigenen Verstand hat und wenn du mich mit einer anderen als komplett professionellen oder streitenden Weise anschaust ... wie jetzt auch ... erregt es mich!“



„Tut es das?“ Die Worte kamen aus meinem Mund, als Reaktion meiner Verwunderung.



„Ja!“



„Ich ... ich sollte jetzt ins Bett gehen, Mulder!“ Mir war das alles so peinlich. Ich hätte ihn nicht so offensichtlich anschauen sollen.



Er schwang seine Beine von der Couch und stand auf. Meine Atmung wurde schneller, als er sich zu mir lehnte, aber seinen Kopf zur Seite drehte und mir ins Ohr flüsterte. „Ich war diese Woche auch stolz dich als meinen Partner zu haben. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich gemacht hätte.“



Er machte eine kurze Pause. „Und was das andere angeht. Ich bin dein Freund, Scully. Du bist meine beste Freundin. Ich würde dich nie ... ohne deine Erlaubnis berühren. Aber vergiss niemals, das ich auch ein Mann bin.“



Er lehnte sich wieder zurück, um mir in die Augen zu schauen. Es war kein Vorwurf darin, nur Resignation und ein leises Einverständnis. „Das Mann mir großem M, Scully. Es scheint, als ob du das manchmal vergisst und mich wie eine deiner Freundinnen behandelst. Das bin ich aber nicht!“



Ich war von seinen Augen gefangen und konnte nicht wegschauen. Ja, tatsächlich. Fox Mulder war ein Mann, mit jeder Bedeutung dieses Wortes. Er wartete ein paar Sekunden, während ich mit mir rang, was ich sagen sollte. Ein prickelndes Gefühl der Aufregung durchfuhr mich ganz unerwartet. Ich erwachte, wollte es aber nicht wirklich. Mein Gehirn schrie, das ich Gute Nacht sagen und ins Bett gehen sollte. Mein müder Körper und meine weibliche Seele jedoch sagten mir, dass die Mauern nie so niedrig waren.



Letztendlich sagte er, „Gute Nacht, Scully!“



Ich hörte mich selbst sagen, „Du sagtest du würdest mir alles sagen. Heißt das immer oder nur jetzt?“



„Immer, aber ich bin wahrscheinlich etwas...offener heute Abend!“ Er schaute mich an und drehte sich um, um sich wieder auf die Couch zu setzten. Ich setzte mich neben ihn, wusste dass ich mit dem Feuer spielte. Aber das war vielleicht auch die einzige Gelegenheit, die ich während der nächsten Zeit bekommen würde, um in Fox Mulders Kopf zu gelangen. Die Gelegenheiten waren wenige und lagen weit auseinander. Und obwohl ich müde war, war es fast so als wäre ich schon zu müde, um überhaupt einschlafen zu können.



Als ob er meine Gedanken hat lesen können, sagt er, „Ich bin so müde, aber gleichzeitig so aufgedreht. Das Fahren und alles, ich hatte bisher keine Gelegenheit mich auszuruhen und runterzufahren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich gleich schlafen kann. Aber du solltest es tun, Scully!“



„Was ist, wenn ich mit dir reden will?“



Er drehte sich auf der Couch, legte sich so hin, das ein Bein auf der Couch lag und eins auf dem Boden blieb. Er zog die Denke von der Lehne und deckte sich zu. Ich war ein wenig enttäuscht, versuchte es aber nicht zu zeigen. „Dann kannst du. Worüber willst du reden?“


„Über dich!“



„Was über mich?“


„Bist du noch immer bereit, mir wirklich alles zu erzählen, Mulder?“



„Denke ich!“



„Ich habe gerade darüber nachgedacht, wie wir uns in manchen Dingen kennen und in anderen Situationen wiederum überhaupt nicht!“



„Ich vermute, das ist richtig. Du willst auf unsere Privatleben hinaus?“



„Ja.“



„Was willst du wissen?“



„Willst du ‚Zwanzig Fragen’ spielen?“



„Sicher, aber nur solange ich auch drankomme.“



Das konnte gefährlich werden. Aber fair ist fair. „Ok.“ Ich lehnte mich zurück und lege meinen Kopf auf die Lehne, überlegte, was ich als erstes fragen sollte.



„Fällt dir nichts ein, Scully? Soll ich lieber anfangen?“



„Nein. Ich versuche mich nur zu entscheiden, was ich als erstes fragen soll. Ich habe nämlich eine Menge Fragen!“



„Ahhh.“



„Wann hattest du das letzte Mal mit jemandem eine Beziehung?“



„Beziehung?“



„Eine romantische.“ Ich drehte meinen Kopf, um ihn sehen zu können, und sah, wie sich seine Augen weiteten. Er war überrascht, dass ich solche Fragen stellte. Wahrscheinlich erwartete er Fragen, wie, was seine Lieblingsfarbe war.



Er räusperte sich. „Vor ... ähm ... langer Zeit!“



Ich zog meine Augenbraue hoch, als ob ich sagen wollte ‚Das ist nicht genug’.



„Ich ... wahrscheinlich ... vor acht Jahren.“



„Du hattest seit acht Jahren keinen Sex?“



Er lachte. „Das hast du nicht gefragt. Du hast gefragt, wann ich das letzte Mal mit jemandem zusammen war.“



„Oh ja, ok. Frage Nummer zwei. Wann wurdest du das letzte Mal flachgelegt?“



Er bellte ein überraschtes Husten, brachte es aber sofort wieder unter Kontrolle. „Vor fünf Jahren.“ Seine Gesichtszüge verdunkelten sich.



„Wer war es?“



„Du kennst sie nicht!“



„Das habe ich nicht gefragt.“ Seine Mundwinkel gingen leicht nach oben, als ich seine Worte benutzte.



„Ihr Name ... war Kristen Kyler.“



Ich fühlte ein komisches Ziehen in meiner Brust. Ich hatte keinen Schimmer, wer das war. Ich habe ihn nicht einmal jemals diesen Namen erwähnen hören. Es beschäftigte mich, dass er mit jemandem zusammen war und ich davon keinen blassen Schimmer hatte.



„Wie ... wie oft?“ Wollte ich das wirklich wissen?



„Willst du all dieses Zeug wirklich wissen?“ Was? Las er jetzt meine Gedanken?



„Ja.“



„Einmal.“



„Du hast sie nie erwähnt.“



„Es war es nicht wert, es zu erwähnen. Es war ... ein riesigen Fehler.“



„Warum?“



„Das ist Frage Nummer 5,Scully. Willst du all deine Fragen über dieses Thema verschwenden?“



Ich schaute ihn nur an, ohne zu antworten. Er wollte offensichtlich nicht darüber reden. Aber das war es auch, warum ich es unbedingt wissen wollte. Er räusperte sich wieder.



„Ich war mit ihr wegen falschesten Gründen überhaupt zusammen. Ich habe verletzt, ich war alleine und ich dachte ... ich dachte, ich könnte sie retten. Aber das ist eine andere Geschichte. Und ich war mit ihr wegen dem schlechtesten Grund überhaupt zusammen.“


Ich zog meine Augenbraue in die Höhe, wollte dass er weiter sprach. Ich mochte nicht noch meine 6. Frage mit „Warum?“ verschwenden. Er traf meinen Blick ruhig. „Ich war depressiv und ich habe ... um dich ... getrauert.“



Ich schluckte und fühlte meine Augen groß werden. „Um mich?“ Oops, das war Frage Nummer 6.



„Es war, als du weg warst. Ich war verletzlich. Sie brauchte Hilfe. Sie wollte und ich dachte ... vielleicht könnte sie mir helfen ... dich ... zu vergessen. Ich weiß es war dumm. Ich wollte nicht vergessen. Ich wollte nur ... für eine Nacht ... vergessen.“



Ich nickte. Ich wollte mehr darüber erfahren. Aber er hatte Recht. Da waren noch andere Dinge, die ich wissen wollte. Und je mehr Informationen ich einholen konnte, umso besser war ich dran. Ich konnte immer noch mal darauf zurückkommen, später.



„Du hast diese ganzen Videos zuhause.“



Er lachte wieder und schaute erleichtert, dass ich das Thema wechselte. „Das war keine Frage, Scully!“



„Ich weiß.“ Nun grinste ich auch. „Schaust du sie oft?“



„Nicht wirklich. Nicht mehr.“



„Warum nicht?“



„Keine Rothaarigen dabei.“ Ich verschluckte mich an einem Schluck Wasser, den ich gerade genommen hatte und er lachte.



„Sorry, Scully, ich konnte einfach nicht widerstehen.“



Er machte nur Witze. Oh Gott, er machte nur Witze. Ich schaute ihn an und sein neckendes Lächeln verschwand. „Ich bin ok, Mulder. Ich habe nur nicht gerade jetzt erwartet, das du mich veralbern würdest.“



„Ich habe das nicht wirklich als Witz gemeint.“



„Was meinst du?“



„Das war die neunte“, erinnerte er mich ruhig, wartete darauf, das ich die Frage zurücknahm. Ich schaute ihn nur an, mein Herz ging ein bisschen schneller, als es sollte.



Er leckte seine Lippen und meine Augen waren daran gefesselt. „Ich meine, ich habe dich geneckt, aber keinen Witz gemacht. Das ist der Grund dass ich sie nicht schaue. Ich benutze lieber...meine Fantasie.“



Wir starrten uns an. Oh mein Gott. Dachte er wirklich in dieser Weise über mich nach? War es möglich? Ich konnte seinem Blick nicht standhalten und schaute als erste weg. Er sagte sanft, „Scully, ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst. Sei vorsichtig, mit dem was du fragst, denn ich bin verdammt müde und werde die Wahrheit nicht irgendwie verschönern. Was immer du jetzt fragst, du wirst die Antwort bekommen. Also sei dir sicher, mit dem was du wissen willst.“



„Ich weiß, es ist in Ordnung. Ich bin nur etwas überrascht.“



„Überrascht, dass ich so über dich denke, oder dass ich es dir sage?“



Ich schaute ihn an. Er hatte es gerade bestätigt. Er dachte also wirklich in dieser Weise über mich nach. Ich wusste es, irgendwo tief hinten in meinem Kopf, aber solange ich es ignorierte, musste ich mich nicht mit den Folgen auseinander setzten. Jetzt würde ich mir die ganze Zeit Gedanken darüber machen. War es nur normale männliche/weibliche Anziehungskraft oder hatte er jenseits dessen, was wir bisher hatten, Gefühle für mich? „Du bist noch nicht dran“, scherzte ich letztendlich.



Er grinste, „Erwischt.“



„Ok, Frage Nummer zehn.“ Ich machte eine Pause. Konnte ich es wirklich fragen? Wollte ich es überhaupt wissen. „Wie ... fühlst du für mich?“ Ich hielt meine Hand hoch um ihn zu stoppen. „Ich weiß du respektierst mich, ich weiß, wir sind beste Freunde. Ich weiß was du ‚denkst’. Ich will wissen was du fühlst.“ Ich machte noch mal eine Pause. „Sei ehrlich!“



Er schwieg für einen Moment und ich schaute ihn an. Die Farben in seinen Augen wirbelten nur so herum. Goldene Flecken tanzten in ihnen, was sie so aussehen ließ, als würden sie funkeln. Er schluckte schwer und ich beobachtete seinen Adamsapfel hoch und runter hüpfen. „Sei vorsichtig, was du fragst, Scully!“



Ich fühlte mich selbst ein wenig zittern, fragte mich, ob ich einen Fehler gemacht hatte. „Sag es mir!“ Meine Stimme war kaum ein Flüstern.



Er leckt wieder seine Lippen. „Ich fühle so viel, wenn ich mit dir zusammen bin, Scully. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“



Ich lächelte hin an, lehnte mich zurück und machte es mir bequem, das Gesicht ein wenig zu ihm gedreht. „Nimm die Zeit. Ich werde warten.“



Er lächelte zurück, zog seine Augenbrauen in die Höhe. „Ok.“ Der Raum versank in Schweigen. Nach ein paar Minuten nickte er, als habe er eine Entscheidung getroffen.



„Noch einmal, Scully. Bist du dir absolut sicher, das du die Antwort auf diese Frage willst, die detailreiche, bestimmte Antwort?“



Diesmal war ich an der Reihe meine trockenen Lippen zu befeuchten. Ich sah, wie seine Augen zu ihnen schauten, doch dann blickte er mir wieder in die Augen. Wollte ich? Ich wusste nicht, ob ich die Antwort wollte. Aber in meinem Herzen war mir klar, dass ich diese Antwort brauchte. Sonst würde ich aus der Situation, in der ich mich gerade befand nie wieder herauskommen. Die Antwort nicht zu kennen hielt mich zurück. Wenn er Gefühle für mich hatte, war ich vielleicht mutig genug vorwärts, besser gesagt weiter zu gehen. Wenn nicht, dann würde ich es akzeptieren und weiter machen. Aber wenigstes würde ich es wissen.



Ich nickte. Er seufzte.



„Ok, ich fühle mich stärker, sicherer, wenn du bei mir bist, als ob ich es mit der ganzen Welt aufnehmen könnte. Normalerweise fühle ich mich nicht, als hätte ich etwas Gutes in meinem Leben verdient, aber du ... gibst mir dieses Gefühl. Als ob ich etwas richtig gemacht hatte, dass du noch immer bei mir bist. Ich fühle mich oft ... als müsste ich dich beschützen. Ich kann nichts dafür. Ich denke es, weil ich weiß wie es ist ohne dich zu sein. Es war die jedes Mal Hölle auf Erden und ich will das nie wieder durchmachen müssen. Ich glaube nicht, dass ich es noch mal überleben würde. Manchmal bin ich verärgert.“ Er stoppte hier und lächelte.



„Es gibt so viel, was du mir glauben sollst. Aber vor einer Weile habe ich gemerkt, dass, solange du an mich glaubst, es mir egal ist, ob du auch das glaubst, was ich glaube. Du gibst mir das Gefühl beschützt zu sein und das ist der Mühe wert.“ Er machte eine Pause. „Ich bin ein besserer Mann, wegen dir, Scully und ich bin dir dafür dankbar.“



„Manchmal ... oft ... bin ich aufgeregt.“ Er schloss seine Augen. „Ich sehe dich nur ... dich in einer bestimmten Weise bewegen und mein Herz beginnt zu rasen und meine Brust zieht sich zusammen.“ Er schnappte ein wenig nach Luft. „Manchmal...erregst du mich so, das ich schreien möchte.“



Er unterbrach sich mit einem freudlosen Kichern, hielt seine Augen aber noch immer geschlossen.



„Manchmal ... die wenigen Momente, in denen ich dich gehalten habe, habe ich mich gefühlt, wie ... ich weiß nicht. Wie als ob ich endlich zuhause wäre. Als wäre wenigstens in diesem Moment die Welt in Ordnung.“



Ich fühlte die Tränen in meine Augen steigen. Oh Gott, er erzählte es wirklich im Detail. Und es war überwältigend. OK, Dana, bleib ruhig. Du hast danach gefragt, dachte ich.



Er schluckte hart und öffnete seine Augen. Unsere Augen waren sofort ineinander versunken. Dann ließ er die Bombe platzen. „Und wenn ich in deine Augen schaue, dann denke ich, ich kann in deine Seele blicken ... so wunderschön ... mit deinem puren Herzen ... und deinem unendlichen Mitgefühl ... und dann weiß ich es. Dann weiß ich, das ich so in dich verliebt bin, dass ... dass es kein Zurück mehr gibt. Das es niemals wieder jemanden anders für mich geben wird. Ich werde dich haben ... oder ich werde ... keine haben.“



Mit Verwunderung stellte ich fest, wie die Tränen meine Wange herunter rollte. Ich habe sie nicht mal zu rollen beginnen gespürt. Wieder schloss er seine Augen. „Das war die lange Antwort. Die kurze Antwort“, er lehnte seinen Kopf wieder zurück auf die Lehne, „die kurze Antwort ist, das ich dich liebe, in jeder Hinsicht, wie man jemanden lieben kann. Als Kollege, als beste Freundin, als Frau, und als ... Seelenverwandte.“



Er blieb in dieser Position, öffnete seine Augen nicht. „Wow, ich weiß nicht wie es dir geht, aber mir geht es besser.“



Ich lachte. Ich konnte nicht anders. Ich wischte meine Tränen an meinem Shirt ab, all die Emotionen, die in mir waren machten mich ein bisschen hysterisch. Ich atmete tief ein, konnte aber nicht aufhören zu kichern.



Er öffnete seine Augen und hob seinen Kopf an, während er sich auf die Unterlippe biss, um nicht in mein Lachen einzufallen.



„Das ist ... das ist ... „, ich bekam plötzlich Schluckauf, „Un ... glaublich, Mulder.“



Er lächelte sanft. „Warum?“



„Du bist noch immer nicht dran“, platze ich raus. Wieder mussten wir wieder lachen. Es fühlte sich so gut an.



„Ich schätze, ich sollte froh sein, dass du mir nicht sagst, ich soll meinen Hintern hier raus zerren.“



„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, ich musste wieder schlucken.



„Ich wollte nicht, dass du dich jetzt unwohl fühlst, Scully. Du wusstest es sowieso schon, nicht wahr? Ein bisschen beängstigend, das jetzt laut zu hören, huh?“



Ich nickte. „Ich war nicht ... sicher. Ich ... wir werden später noch mal darüber reden. Ich hab noch ... ein paar Fragen.“



„Ok, lassen wir es darauf beruhen. Allein für dieses Thema brauchen wir eine ganze Nacht.“



Er schien mir so ruhig und gelassen, was sein ‚Geständnis’ anging. Vielleicht wirkte ich nach außen hin auch ruhig, aber in mir sah es ganz anders aus. Ich war aufgewühlt. In meinem Inneren polterte es, was ein langsames, tiefes Gefühl in meinem Bauch aufsteigen ließ. Es fiel mir schwer zu atmen und ich war so müde, dass mir plötzlich schwindelig wurde. Ich stellte mein Glas zurück auf den Tisch, ein bisschen härter, als ich es geplant hatte und zuckte zusammen.



Er setzte sich sofort auf und wollte nach mir fassen, aber ich hielt ihn mit meiner Handbewegung zurück.



„Ich bin nur müde!“, erklärte ich.



„Vielleicht sollten wir uns morgen weiter unterhalten, nach 12 Stunden Schlaf.“



„Ja, vielleicht.“ Ich brauchte etwas mehr Zeit. Ich musste über das Gesagte nachdenken. Ich hatte erst 10 Fragen gestellt. Nicht, dass er mich nicht mehr hätte fragen lassen, aber nicht ohne nicht auch dranzukommen. Und ich wusste nicht, ob ich dazu noch imstande war.



Ich stand unsicher auf. „Versprich, dass du mich morgen weiter fragen lässt!“



Er lachte. „Ich verspreche es. Scully?“



„Was?“



„Wir sind ok, oder? Ich habe nicht alles ruiniert, weil ich die Frage etwas zu ehrlich beantwortet habe, oder? Ich war einfach zu müde um drum herum zu reden.“



Er sagte es, als ob es sein Fehler wäre.



„Nein, wir sind in Ordnung. Ich bin nur so müde, dass mir schwindelig ist und ich nicht mehr denken kann. Ich kann das momentan nicht richtig verarbeiten.“



Er nickte und blickte finster drein, offensichtlich verwirrt, das ich wegrannte, wegen dem, was er gesagt hatte. Ich realisierte, dass ich nicht einmal über meine Gefühle geredet hatte. Ich war noch nicht ganz bereit dazu. Ich ging zu ihm und fuhr ihm durchs Haar, um ihm Sicherheit zu geben. Die Frage in seinen Augen war, ‚Sind wir wirklich in Ordnung’?



Ich lächelte und nickte. Dann sagte ich wohlüberlegt, „Wir sind ok, Mulder!“ Er nickte wiederholt, lächelte leicht und lehnte sich zurück, um es sich auf der Couch bequem zu machen.



Ich bahnte mir langsam meinen Weg ins Schlafzimmer. Ich wunderte mich über das Verlangen ihn zu fragen, ob er mit mir komme. Doch ich unterdrückte es. Ich war einfach zu müde um gerade zu denken. Das Beste war nicht jetzt eine Lebens verändernde Entscheidung zu treffen.
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