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Almost Family

von Donna

Kapitel 3

Walter ist gegangen. Ich habe ihn nach Hause geschickt, obwohl die Nacht fast vorüber war. Ich weiß, er wäre geblieben, vielleicht wollte er bleiben, aber ich konnte ihn nicht lassen. Ich muss manchmal alleine sein und das war ich nicht seit... seit Mulder mit Walter nach Oregon gegangen ist. Diese Männer in meinem Leben scheinen nun Angst davor zu haben mich alleine zu lassen.



Natürlich bin ich nicht alleine. Du bist hier. Du bist hier bei mir, in mir, ein Teil von mir. Ich werde dich beschützen. Ich werde nicht zulassen, dass dir jemand weh tut... nicht dein Onkel Bill, nicht das FBI, niemand.



Ich wünschte, dein Vater wüsste von dir. Er würde Angst haben, er würde Angst vor den Implikationen mit dir haben. Er würde sich schuldig fühlen für das, was er mir angetan hat, würde sich für das verantwortlich machen, von dem er dachte, dass er es verhindern müsste. Er würde sich Sorgen über meinen Ruf machen, über die Kluft zwischen mir und meiner Mutter, über die Verschlechterung der Beziehung zu Bill.



Er würde mit allem falsch liegen, was er fühlt. Ich bin glücklich über alles, was mit dir zu tun hat. Ich könnte mir nicht noch weniger Gedanken darüber machen, was andere über meinen Ruf denken. Ich wollte dich schon immer, sogar schon bevor ich es selbst wusste. Als ich das erste Mal über Kinder nachdachte, darüber nachdachte eine Familie zu gründen, hatte ich noch nicht einmal deinen Vater getroffen. Deine Planung lag also irgendwo in ferner Zukunft… nachdem sich meine Karriere bewährt hätte und ich den richtigen Mann gefunden hätte. Ich möchte lachen, wenn ich sogar daran denke. Der Richtige.. wer hätte je gedacht, dass Fox Mulder der Richtige für mich wäre. Aber er ist es. Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich das schon weiß. Vielleicht sogar schon länger, als ich zugeben möchte. Vor Jahren, die Nacht, in der Tooms in mein Apartment geschlittert kam, das erste Mal, an dem er meine Tür eintrat, ein Teil von mir wusste das. Ich habe es ignoriert, es bekämpft, es ausgelacht und schließlich, schließlich ergab ich mich.



Er wird sich auch unzulänglich fühlen. Machte sich Sorgen über seine Fähigkeiten dir gegenüber ein Vater zu sein. Sein eigener Vater war nicht wirklich der Vater des Jahres, egal welchen Jahres. Das braucht eine Weile, bis er darüber hinwegkommt, aber er wird es. Ich kann mir keinen besseren, fürsorglicheren Vater vorstellen. Er wird wunderbar mit dir auskommen. Das konnte er schon bei Emily, instinktiv.



Emily. Sie war deine ältere Schwester, Halbschwester sozusagen. Sie war ein süßes Kind, aber sie hatte keine Chance... sie wurde nicht aus Liebe gezeugt, wie du es wurdest. Du wurdest aus Liebe gezeugt, denke niemals etwas anderes. Du warst kein Unfall oder ein Fehler. Vielleicht warst du nicht geplant, aber das macht dich nur zu einer Überraschung... eine wundervolle, entzückende, kaum vorstellbare Überraschung.



Ich hoffe, dass du wie dein Vater aussiehst. Vielleicht mit meiner Nase, aber er hat die schönsten Augen. Sie sind haselnussbraun, aber sie ändern ihre Farbe mit seiner Stimmung. In Meetings, wenn er gelangweilt oder müde war, waren sie braun. Als wir dich zeugten, waren sie fast leuchtend grün. Da war er wohl am glücklichsten wie ich ihn je gesehen habe. Er war nahe an diesem Glück als wir herausfanden, dass sich mein Krebs zurück bildete, aber nicht ganz. Er hat dickes, dunkles Haar mit der genau richtigen Welle, nicht außer Kontrolle geratene Locken, wie ich sie manchmal habe. Er ist groß und schlank... er hat keine Gewichtsprobleme. Ich bin klein, mein Liebling, zu der Zeit, in der du bereit bist um geboren zu werden, werde ich wahrscheinlich ganz rund sein. Ich hoffe... ich hoffe, dass dein Vater das sehen wird. Ich will, dass er bei mir ist, wenn du kommst, genauso wie er bei mir war, als das mit dir anfing.



Ich weiß nicht, wie lange ich das Apartment deines Vaters behalten kann. Ich weiß, das ist nichts, worüber ich mir jetzt Gedanken machen sollte. Aber da sind Sachen, die ich für mich da behalten muss. Das Sofa. Dein Vater hat ein Ledersofa. Ich muss sagen, dass es wohl sein wichtigstes Möbelstück ist, ich weiß, dass es meines ist.



Lass uns das klarstellen, das ist das Sofa, auf dem du gezeugt wurdest. Ich bin zu ihm gefahren… das mache ich oft… um mit ihm zu sprechen. Okay, um mit ihm über einen alten Freund von mir zu sprechen. Ich war müde, ich war total erschöpft... und ich musste... und ich musste deinem Vater helfen, einiges zu verstehen, bevor ich mich ausruhen konnte. Um ehrlich zu sein, haben wir das Gespräch nicht beendet, bevor ich genau da auf diesem Sofa eingeschlafen bin.



Dein Vater deckte mich mit einer Decke zu, die er hinter dem Sofa hatte und ließ mich schlafen. Er blieb da neben mir, ließ mich an ihm gelehnt schlafen, vielleicht für eine Stunde oder so. Es war ziemlich behaglich für mich, ich lag auf deinem Vater, als ich aufwachte. Es schien ihm nichts auszumachen. Er hätte sicherlich weggehen können, wenn er es gewollt hätte. Vielleicht hätte ich eine andere Entscheidung gefällt, wenn ich wacher gewesen wäre, aber ich bin froh, dass ich das nicht tat.



Dein Vater setzte mich überhaupt nicht unter Druck. Es war meine Entscheidung. Ich wachte in den Armen deines Vaters auf und wollte für immer da bleiben. Ich musste deinen Vater überzeugen, dass ich aufrichtig war. Ein Teil von ihm glaubte mir sofort… du und ich werden darüber reden, wenn du ein bisschen älter bist. Tatsächlich war ich dazu fähig, ihn ganz zu überreden. Also fingen wir an dich auf diesem Sofa zu schaffen. Wir gingen in sein Bett und machten dort die Nacht über weiter, dich zu zeugen.



Ich muss vor dir zugeben, dass ich am nächsten Morgen Panik hatte. Ich schlüpfte nach draußen, bevor er aufwachte. Das war dumm von mir und verletzte deinen Vater. Das ist etwas, das ich nie wieder tun will. Ich liebe deinen Vater, ich brauche ihn dringend. Wenn es nicht für dich wäre, wüsste ich nicht... ob ich weiter machen könnte.



Unsere Freunde sind besorgt über mich. Du hast vier Onkel, die bereit dazu sind, mich mit Aufmerksamkeit zu überschütten und sich mehr sorgen, als ich denke, dass ich ertragen kann. Nein, das ist nicht wahr. Ich lehne mich schon an sie und das Wissen, dass ich es kann, hat mich davon abgehalten verrückt zu werden, während ich mir Sorgen um deinen Vater mache.



Ich sollte versuchen etwas zu schlafen... du hast es nötig, dass ich ausgeruht bin. Ich plane, morgen ins Büro zu gehen. Walter wird ausflippen, aber ich muss ihnen bei der Suche helfen. Ich mache alles, was ich tun kann, um ihn nach Hause, zu dir und zu mir, zu bringen. Ich werde das schaffen. Du kannst auch mich zählen, Baby. Du kannst immer auf mich zählen und bald kannst du auch auf deinen Vater zählen.



Gute Nacht mein Kleines.
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