World of X

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Zoe

von Leigh

Kapitel 1

Es war Montagmorgen, 8. 30 Uhr, als Agent Mulder und Agent Scully einen Anruf von Assistent Director Walter Skinner bekamen, der sie zu sich in sein Büro rufen ließ.



Scully war verwundert über dessen Anruf und verdächtigte Mulder. "Was haben sie denn jetzt schon wieder angestellt Mulder?" Sie sah ihn vorwurfsvoll an und er schaute sie mit seinem Dackelblick an. "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was er von uns möchte. Ich hab diesmal nichts ausgefressen, Ehrenwort! " Scully`s Augenbrauen schnellten nach oben.







Auf dem Weg in Skinners Büro, dachten beide angestrengt nach, was ihr Vorgesetzter von ihnen wollte, doch keiner von ihnen kam auf eine Möglichkeit. Als sie vor der Sekretärin standen, stand diese von ihrem Platz auf. "Agent Mulder, Agent Scully, Assistent Director Skinner erwartet sie bereits. Es ist sehr wichtig. " Sie schupste die Beiden ins Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen, bevor sie sich wieder an ihre Arbeit machte.



"Agent Mulder, Agent Scully nehmen sie doch bitte Platz!" und Skinner deutete auf die zwei Stühle vor seinem Schreibtisch. Agent Scully sah ihren Chef neugierig an. "Sir, weshalb haben sie uns rufen lassen?" "Nun Agents, das ist ganz einfach zu beantworten. Ich möchte ihnen jemand vorstellen. " "Wen denn?" platzte es aus Mulder heraus. "Ihre neue Partnerin, sie wird mit ihnen von jetzt an zusammen an den X Akten arbeiten." "Aber Sir!" "Agent Mulder, das ist ein Befehl und keine Bitte. Sie werden sie dann in ihren neuen Fall einweisen. Haben wir uns verstanden, Agent Mulder?" "Ja Sir!" Mulder sah verärgert aus.



"Nun, dass ist...!" Skinner deutete in Richtung Couch, als er von jemandem unterbrochen wurde. "Assistent Director Skinner, wenn ich mich selbst vorstellen dürfte. " Agent Scully und Agent Mulder bemerkten erst jetzt, dass auf der Sitzreihe jemand saß. Die Person stand auf und ging auf die Drei zu.



Es war eine junge Frau, falls sie überhaupt schon als "Frau" bezeichnet werden konnte, denn sie schien noch nicht einmal 20 Jahre alt zu sein. Sie war ein gutes Stück größer als Scully. Ihre Haare waren dunkel blond und zu einem Knoten zusammengebunden. "Ich bin Agent Zoe Thompson, ihre neue Partnerin. Ich hoffe, wir werden gut miteinander auskommen."

Sie streckte erst Scully, dann Mulder die Hand hin. Scully sah ihren Vorgesetzten fragend an. "Ist etwas Agent Scully?" Skinner war ihr fragender Blick nicht entgangen. Sie sah verlegen zu Boden. "Es ist nur, ist sie nicht etwas zu jung?" "Agent Scully, sie entspricht vielleicht nicht der Norm, aber ich glaube, von ihr können sie beide noch viel lernen. Und jetzt gehen sie wieder an ihre Arbeit und unterweisen Agent Thompson in ihren Fall!"



Mulder und Scully verließen das Büro, Agent Thompson lief hinter ihnen her. Sie sah nicht, dass die beiden Agenten sich Blicke zuwarfen. Als sie im Aufzug hinunter in das Kellerbüro fuhren, brach Scully das Schweigen zwischen Agent Thompson und ihnen.



"Sie sind also unsere neue Partnerin. Wo haben sie denn vorher gearbeitet?" "Ich war vorher in Baltimore stationiert und war dort für die Aktivitäten gegen Terroranschläge verantwortlich. Sicher haben sie schon davon gehört. " Mulder gab ihr eine knappe und desinteressierte Antwort. "Nein, sollten wir?" Man sah es Zoe richtig an, dass ihr neuer Kollege sie damit verletzt hatte. Dafür bekam er auch von Scully einen strafenden Blick zugeworfen.



In dem kleinen und viel zu engen Kellerbüro angekommen, setzte sich Mulder missmutig auf seinen Stuhl und reichte Agent Thompson die Akte, die auf seinem Schreibtisch lag. Sie besah sie sich und schaute Mulder mit einem strengen Gesichtsausdruck an. Dieser seinerseits versuchte sie zu testen. "Na Agent Thompson? Was halten sie davon?" "Nachdem was hier steht, ist der Gerichtsmediziner sich nicht sicher, woran die Frau gestorben ist. Auffallend sind die Verfärbungen an der Schulter und an ihrem Hals. Ihr Angreifer muss sie von hinten gepackt und danach erdrosselt haben. " "Ist das alles, was sie dazu zu sagen haben?" Agent Mulder sah sie mit einem prüfenden Blick an.



"Nein, wenn sie mich vielleicht ausreden lassen würden! Die Verfärbung an der Schulter zeigt eine Handabdruck, der aber nicht menschlich sein kann, denn die Finger sind zu lang und die Kuppen zu spitz. " "Ich bin beeindruckt! Sie scheinen also an das Paranormale zu glauben. " Mulder applaudierte ihr. "Agent Mulder, ich weiß nicht, was sie mit dieser Aussage beabsichtigen, aber ich habe zu den X Akten gewechselt, weil ich mir sicher bin, dass es Dinge gibt, die man mit reiner Logik nicht erfassen kann. Außerdem hab ich schon mehr gesehen als sie glauben!" Ihr Tonfall wurde etwas schnippig.







Scully hatte sich in der Zwischenzeit die Unterredung der beiden angehört und fand Mulders Benehmen etwas respektlos gegenüber der Neuen. Sie selbst wusste, wie schwer es war sich in eine neue Abteilung versetzen zu lassen. Auch Scully hatte am Anfang kein leichtes Spiel mit Mulder. Er war damals alleine für die X Akten zuständig und wollte es auch bleiben. Aber mit der Zeit hatte er sich an sie gewöhnt gehabt und schätzen gelernt. Sie wollte es Thompson etwas erleichtern.



Es war schon spät, als es an der Tür klopfte. Scully schreckte hoch. Sie stand auf, zog sich den Morgenmantel über und schlenderte zur Tür. Nachdem sie durch ihren Spion Mulder vor ihrer Tür stehen sah, öffnete sie diese.



"Mulder, was wollen sie hier? Haben sie mal auf die Uhr geschaut, wie spät es ist?" "Nein, hab ich nicht. Aber ich nehme an, sie werden es mir gleich sagen!" Er schaute sie verschmitzt an, er wusste, dass es normalerweise ihr Ausdruck war, um ihn etwas zu ärgern. "Es ist schon halb drei vorbei! Schlafen sie eigentlich nie?" "Na ja, kommt darauf an. Aber wenn sie etwas so wichtiges wie ich zutun gehabt hätten, hätten sie auch kein Auge zugetan!" "So? Was haben sie denn Interessantes für mich?"



Mulder zückte eine Akte aus seiner Jacke und drückte sie ihr in die Hand. Dann trat er in ihre Wohnung ein und setzte sich auf die Couch. Mit seiner linken Hand verwies er auf den freien Platz neben sich. Scully setzte sich zu ihm und öffnete mit Neugierde den Umschlag.



Es war die Personalakte von Zoe Thompson. Sie las sie sich durch und schaute Mulder mit einer hochgezogenen Augenbraun an. "Das Gleiche hab ich auch gedacht." Er sah sie an. "Mulder? Woher haben sie die?" "Es war nicht leicht an die Akte zu gelangen. Die Lone Gunmen haben mich unterstützt. Aber ich muss sie so schnell wie möglich zurückbringen. " Scully sah skeptisch in das Papier? "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie wurde nie geboren. In dieser Akte sind keine persönlichen Angaben gemacht, weder Geburtsdatum, Ort noch Familie. Wer ist sie?" "Das frag ich mich allerdings auch. Aber viel wichtiger ist, wie konnte sie zum FBI gelangen, sie ist ja nicht einmal Volljährig, soweit ich das beurteilen kann. " Mulder sah Scully fest in die Augen. "Wir sollten ihr einige Fragen bezüglich dem hier stellen." Scully wusste, dass dies nicht leicht werden würde aber was sollten sie sonst machen, um mehr Licht ins Dunkel zu bringen?



Agent Mulder und Agent Scully waren nicht die Einzigen, die in dieser Nacht nicht viel Schlaf fanden. So wie sich die Beiden Agenten den Kopf über ihre neue Kollegin Zoe Thompson zerbrachen, überlegte sich diese, wie sie sich gegenüber Mulder und Scully verhalten sollte. Sie wusste wie engstirnig und eigenbrötlerisch Mulder sein konnte und sie wusste auch, dass Scully nur ihm vertraute. Zoe kannte Scully und Mulder so gut wie sich selbst, schließlich hatte sie ein besonderes Verhältnis zu den Beiden, auch wenn diese noch nichts von ihrem "Glück" wussten. Sie war sich darüber im Klaren, dass ihre neuen Kollegen schon die Köpfe zusammengesteckt hatten und sich über ihre Person unterhielten.



Am nächsten Morgen wurde es ungewohnt still im Kellerbüro, als Agent Thompson zur Tür hereinkam. "Guten Morgen, Agents. " "Guten Morgen, Agent Thompson. " kam es knapp von Scully zurück. Mulder hob nicht einmal den Kopf als sie ihn grüßte. Er ließ Zoe erneut spüren, dass er sie nicht mochte. Zoe bemühte sich einen normalen Gesichtsausdruck zu machen, um sich nichts anmerken zu lassen. Sie wollte unbedingt das Vertrauen von Mulder gewinnen. Bei Scully hatte sie keine Bedenken, mit ihr würde sie besser zurechtkommen.



Plötzlich durchbrach ein schrilles Klingeln die Stille. Scully nahm den Hörer vom Telefon und hielt an ihr Ohr. "Ja, hier Agent Scully. " Am anderen Ende der Leitung war Assistent Director Skinner. "Agent Scully, kommen sie bitte alle in mein Büro." "Ja Sir, wir sind schon unterwegs." Sie legte den Hörer wieder auf das Gerät und wendete sich zu Mulder. "Wie sollen bei Skinner erscheinen." Dann drehte sie sich zu Agent Thompson um. "Sie sollen auch mitkommen."



Im Büro ihres Vorgesetzten angekommen, bat diese sie, sich zu setzen, er hatte extra noch einen Stuhl in sein Büro gestellt. "Agents! Ich habe einen neuen Fall für sie. Dazu müssen sie allerdings heute mittag um 15 Uhr bei Chief Harrison in Salem erscheinen. Er wird ihnen dann alles Weitere erklären und ihnen zur Seite stehen. Der Flug ist bereits gebucht. Sie können dann jetzt nach Hause fahren und ihre Sachen packen. Das wäre dann alles gewesen. " Scully, Thompson und Mulder verließen das Büro. Sie hatten noch 2 Stunden Zeit, bis ihre Maschine starten würde.



In Salem angekommen, fuhren sie gleich zu Chief Harisson. Dieser erwartete sie bereits. Er hoffte, dass die FBI Agenten ihm bei seinem Fall helfen konnten. "Sie sind also Agent Scully und Agent Mulder. Ich habe von ihnen und ihren Fällen schon viel gehört. " Er reichte den Beiden die Hand. Dann schaute er zu Agent Thompson. "Ist das ihre Tochter?" "Nein!" kam es entsetzt aus Mulders und Scullys Mund. Zoe sagte nichts, sie schaute nachdenklich zu Boden. Scully erklärte dem Chief wer diese junge Frau war. "Das ist Agent Thompson, unsere neue Kollegin bei den X Akten." "Chief Harisson betrachtete sich Thompson genauer und schaute dann zu den anderen Beiden. Er schüttelte den Kopf, er erkannte eine gewisse Ähnlichkeit mit ihnen, aber dachte sich aber nichts weiter dabei.



"Also, bei welchem Fall brauchen sie denn unsere Hilfe?" drängte Mulder den Polizisten. "Ach ja. Vor ungefähr zwei Wochen verschwand ein drei Jahre altes Mädchen. Das Kind ist wieder wohlbehalten hier bei ihrem Vater angekommen, allerdings ist sie jetzt fast 8 Jahre älter. Wir haben erst geglaubt, sie wäre nicht das Mädchen, für die wir sie hielten, aber durch einen DNA-Test konnte nachgewiesen werden, dass sie tatsächlich die ist, für die sie sich ausgibt. Ich hoffe sie könne uns helfen und herausfinden, was mit der Kleinen passiert ist. " Agent Thompson hörte genau hin, was der Chief ihnen erzählte. Agent Scully zog ihre Augenbrauen hoch, denn sie wollte nicht so recht glauben, was da an ihr Ohr drang. "Und sie sagen, das Mädchen wäre nur drei Wochen verschwunden gewesen und wäre jetzt 8 Jahre älter?" "Ja Ma`am!" gab Mr Harisson zurück. "Können wir mit ihr reden?" fragte Agent Mulder voller Neugierde. "Ja, aber sie redet mit niemandem, seit ihrer Rückkehr, hat sie noch mit keinem gesprochen."



Als sie beim Haus der Familie ankamen, empfingen sie neugierige Blicke der Nachbarn. "Es gibt hier nichts zu sehen Leute. Sie könne wieder in ihre Häuser gehen!" Chief Harisson drehte sich wieder dem Haus zu. Er klopfte an die Tür und einige Augenblicke später öffnete ihnen ein Mann in den Dreißigern die Haustüre. "Ah, sind es Chief, kommen sie doch bitte herein." Die Vier betraten das große Haus. "Sie müssen die FBI Agenten sein, die Harisson erwähnt hat." "Ganz recht, das sind Agent Scully, Agent Mulder und Agent Thompson!" Der Mann wand sich an die anderen Drei. "Ich bin Tom Mening, der Vater von Sarah." "Sehr erfreut, könnten wir ihre Tochter mal sehen und mit ihr sprechen?" "Warten sie einen Moment, ich geh sie holen." Und schon war er verschwunden.



Nachdem Mr Mening seine Tochter geholt hatte und Scully und Mulder vergeblich versucht hatten ein Wort aus ihr heraus zubekommen, schritt Zoe ein. "Dürfte ich einmal mit ihr reden?" "Nur zu Thompson, aber sie werden auch keinen Erfolg haben." gab Mulder spöttisch zurück "Das werden wir dann sehen Agent Mulder." Sie ging auf Sarah zu, diese ihrerseits starrte sie unglaubwürdig an.





"Salve! Sum Zoe. Es Sarah?" "Woher weißt du dass ich dich verstehe?" Sarah sah sie erstaunt an. "Ich weiß, wo du warst. Warum du älter werden musstest und wie sie das gemacht haben." "Aber woher?" "Ich selbst war dort, ich gehöre zu ihnen, so wie du jetzt auch. Du hast Angst das ist verständlich, aber sie tun einem nichts. Im Gegenteil." "Ich vertraue dir. Sehen wir uns wieder?" "Ich weiß es nicht, vielleicht." Zoe ging aus dem Zimmer, sie konnte nicht mehr weiter reden, sie dachte an die Vergangenheit und wer sie war. Sarah kam auch heraus und ging auf ihren Dad zu. "Papa, ich hab dich so vermisst!" Dieser hob sein kleines Mädchen hoch und drückte sie fest an sich. Scully und Mulder waren verblüfft, sie wechselten untereinander Blicke, die nur sie verstanden. Mr Mening wendete sich Zoe zu. "Danke Agent Thompson, für ihre Hilfe." Sie lächelte ihn an und wendete sich zum Gehen. Mulder und Scully taten es ihr gleich.



Im Auto, saß Zoe ganz still und nachdenklich auf ihrem Sitz, als Scully sie ansprach. "Agent Thompson, wie haben sie das gemacht?" "Ich hab sie etwas gefragt und sie gab mir Antwort." "Sie hat ihnen auch nicht zufällig erzählt, was ihr zugestoßen ist?" gab Mulder sarkastisch zurück. Aber Thompson reagierte nicht auf seine Frage, sie starrte aus dem Fenster und sah die Landschaft an sich vorbei fliegen. So wie die Landschaft an ihr vorbei zog, so zogen auch Bilder aus der Vergangenheit vor ihrem inneren Auge vorbei.



Ganz leise flüsterte sie vor sich hin. "Haben sie etwas gesagt, Agent Thompson?" Scully schaute nach hinten zu Zoe. "Nein, warum fragen sie?" Ich dachte, sie hätten etwas gesagt." damit drehte Scully sich wieder nach vorne.



Im Motel angekommen bekamen sie zwei Zimmer zugewiesen, eines für Mulder und das andere für Scully und Thompson. Scully sah ihre Chance mehr über ihre Kollegin in Erfahrung zu bringen.



Als beide schon im Bett lagen fing Scully an. "Agent Thompson sie haben uns noch gar nichts über sich und ihre Familie erzählt." "Da gibt es leider nicht viel zu erzählen." gab sie traurig zurück. "Warum denn nicht?" Scully wollte nicht locker lassen. "Meine Eltern wissen nichts von meiner Existenz." "Soll das etwa heißen, dass sie..." "Ja, ich bin ein Produkt der Wissenschaft, wie viele andere auch." "Das tut mir leid Agent Thompson!" Scully musste plötzlich an Emily denken. Diese junge Frau war genauso wie Emily entstanden. "Wissen sie etwas über ihre Eltern?" "Ja, ich weiß fast alles über sie, aber... ich will mich ihnen nicht aufdrängen. Meine große Schwester hat mir viel über

die Beiden erzählt, aber sie ist vor ein paar Jahren gestorben." Zoe liefen Tränen übers Gesicht und Scully vernahm ein leises Schluchzen. Sie wollte Zoe trösten, aber wie? "Ich habe meine Schwester verloren und meine Tochter, sie war wie sie, Agent Thompson, ein Produkt der Wissenschaft. Und ich glaube, wenn sie ihren Eltern einmal

gegenüberstehen, zögern sie nicht ihnen zu sagen wer sie sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sie nicht akzeptieren." "Danke!"



Zoe lag noch lange wach, nach diesem Gespräch. Sie hörte immer wieder die Worte von Scully. Schließlich überwältigte sie die Müdigkeit und sie schlief ein. Auch Scully dachte über das Gespräch nach, ihr tat Zoe leid. Sie musste Mulder unbedingt erzählen, was sie erfahren hatte. Als sie den ruhigen Atem von Zoe vernahm, stand sie auf und schlich sich aus dem Zimmer und klopfte bei Mulder an.



"Scully? Ist etwas passiert?" fragte er besorgt. "Nicht direkt. Es geht um Agent Thompson." "Achso, kann das nicht bis morgen warten?" gab er missmutig zurück. "Nein, es ist wichtig!" Er deutete auf das kleine Sofa und beide setzten sich.



"Sie kann einem leid tun?" "Warum?" "Sie ist so wie Emily." "Wie Emily?" "Ja, sie ist genauso entstanden wie Emily. Sie traut sich nicht zu ihren Eltern zu gehen und ihnen zu sagen, wer sie ist. Sie weiß alles von ihnen, aber ihre Eltern wissen nicht einmal, dass sie existiert." Mulder sah nachdenklich aus. "Wahrscheinlich steht deswegen nichts in ihrer Personalakte. Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich etwas freundlicher zu ihr gewesen. Aber eines verstehe ich immer noch nicht." "Und das wäre?" "Sie dürfte überhaupt noch nicht arbeiten, jedenfalls nicht beim FBI. Sie ist höchstens 18 Jahre alt, wenn sie die schon hat." Scully sah ihn an. "Sie hat mir nichts über ihr Alter erzählt, aber bei der nächsten Gelegenheit frage ich sie danach."



Die nächste Gelegenheit fand sich schnell. Am nächsten Morgen, als Scully und Thompson zum Frühstück in die Mensa gingen, fing Scully wieder von dem gestrigen Gespräch zwischen ihnen an. "Agent Thompson! Ich hätte da noch eine Frage, falls es ihnen nichts ausmacht." Zoe sah sie an. "Es macht mir nichts aus, fragen sie nur." "Also, wie soll ich anfangen. Nun, sie haben mir erzählt, sie sind ein Experiment der Wissenschaft. Es würde mich interessieren, wie alt sie eigentlich sind." Zoe sah zu Boden. "Na ja, kommt darauf an, welches Angaben sie genau wissen wollen." "Wie soll ich das denn verstehen?" Geboren wurde ich eigentlich am 2. 4. 1998, dass heißt ich bin eigentlich erst 5 Jahre alt, aber biologisch gesehen bin ich 16 Jahre alt."



Scully sah Agent Thompson erstaunt an. "Aber wie ist das möglich?" "Wie sie das genau machen, weiß ich auch nicht, aber ich weiß, dass es etwas mit den Reifungskammern zu tun hat. Das sind Behälter, in denen eine klare Flüssigkeit ist. Wie werden einige Tage in künstlichen Schlaf versetzt und verbringen die Zeit in den Reifungskammern."



"Agent Thompson, ist Sarah Mening auch Teil dieses Programms?" "Ich nehme es an. Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen." "Verstehe!"



Mittwochnachmittag, war der Rückflug nach Washington D. C und die Agenten verabschiedeten sich von Chief Harisson und Mr Mening, der ihnen noch einmal für ihre Große Hilfe dankte.



In der FBI Zentrale erwartete Skinner sie schon, er hatte eine beunruhigende Nachricht für Agent Scully. "Agents, ich muss ihnen etwas Dringendes sagen?" "Sir?" kam es aus allen dreien hervor. "Donnie Pfaster konnte leider gestern Nacht aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen. Zurzeit fehlt jede Spur von ihm. Aber wir wissen auf wen er es abgesehen hat!" Director Skinner sah zu Scully, die blass und unruhig wurde. "Agent Scully, das beste für sie wäre, wenn sie in nächster Zeit aus Washington D. C. verschwinden würden." "Sir, sie ist vor ihm nirgends sicher." Mulders Tonfall klang besorgt. Scully hörte nichts mehr, sie sah immer wieder die Bilder ihrer Entführung durch diesen Kerl vor sich.



"Agent Scully?" Sie schreckte aus ihren Gedanken auf. "Entschuldigen sie, Sir." "Ich weiß, dass es ein Schock für sie ist, aber wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren, wenn wir ihnen helfen wollen. Ich schlage vor, sie tauchen für eine Weile unter. Da wäre dann die Frage mit dem wohin. Haben sie einen Vorschlag Agents?" "Ja Sir! In der Nähe von Quantico gibt es ein kleines Haus am See. Es ist eigentlich von der Außenwelt abgeschnitten. Ich war ein paar Mal dort." "Nun gut Agent Thompson, dann werden sie und Agent Scully zu diesem Haus fahren und dort einige Zeit verbringen, bis sie von uns die Nachricht bekommen, dass wir diesen Donnie Pfaster hinter Schloss und Riegel haben. Am besten ist es, sie fahren gleich los."

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