World of X

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Imagination

von AmberScully

Kapitel 2

Kapitel 2
23:54 Uhr

Die Agentin schlief tief und ihr Atem ging gleichmäßig, als Nick das Schlafzimmer leise betrat. Sofort blickte er sich im Raum um, und entdeckte ihre Waffe nur eine Armlänge entfernt auf dem Nachttisch liegend. Er lächelte. Genau dieses Verhalten hatte er bereits in den letzten Wochen von ihr beobachten können. Wenn schon keine Alarmanlage installiert, dann zumindest einen Revolver griffbereit neben dem Bett. Damit fühlte sie sich sicherer. Doch diese Sicherheitsvorkehrung würde ihr nichts nützen, denn der Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Und dazu kam die Tatsache, dass sie schlief und ihm wehrlos ausgeliefert war.

Scully ahnte zu dieser Zeit nicht, wie der Eindringling nun näher an ihr Bett trat, für einen Moment inne hielt und sie beim Schlafen beobachtete.
Nein, die Agentin träumte von ihrem Partner und besten Vertrauten, Agent Fox Mulder. Die beiden waren beide Agenten des FBI´s und kannten sich nun schon seit fast sechs Jahren und waren ein eingespieltes Team. Sie hatten zusammen viele X-Akten und kaum lösbare Fälle bearbeitet und manche Opfer vor dem Tod bewahrt. Verbrecher und Betrüger saßen allein wegen ihnen hinter Gittern. Monster und Geistergeschichten hatten endlich einen Sinn und waren zu Ruhe gekommen. Und auch wenn Scully zu dem Beginn ihrer Zusammenarbeit nicht an Übernatürliches geglaubt hatte, so war sie nun vom Gegenteil überzeugt. Zumindest manchmal. Mulder war es, der die außergewöhnlichsten Antworten auf die Verhaltensmustern der Täter zu erkennen wusste und somit schon in viele Fälle Licht ins Dunkeln gebracht hatte.
Doch auch wenn die beiden so eng miteinander arbeiteten, fast jeden Tag miteinander verbrachten und gemeinsam die entlegensten Städte und Dorfgemeinschaften bereisten, waren sie kein Paar. Zwar fühlten sie, wenn der andere Hilfe brauchte, waren immer füreinander da und konnten miteinander lachen, genauso wie auch streiten, doch es lief alles auf einer freundschaftlichen Basis ab.
Doch eine Sache hatte sich innerhalb der vielen Jahren nicht zwischen den beiden geändert. Sie siezten sich. Warum wussten sie nicht. Es war einfach so und wurde auf beiden Seiten akzeptiert.

Als Nick so vor ihrem Bett stand und Scully beobachtete, ging ihm nur ein Gedanke durch den Kopf.
,Sie ist eine Schönheit', noch schöner, wie aus seiner Erinnerung. Atemberaubend war das Wort, welches er verwenden würde, um sie zu beschreiben. Am liebsten hätte er sie noch lange beobachtet, aber die Zeit ran ihm allmählich davon. Es war Frühsommer und ab 5:30 Uhr würde die Sonne bereits wieder ihren Weg zum höchsten Punkt am Himmel suchen - bis dahin musste er noch ein paar Meilen hinter sich gebracht haben.

Nick beugte sich leise vor und hielt ihr dann das Tuch mit dem Betäubungsmittel vor den Mund. Sein Druck war stark. Mit der anderen Hand drückte er ihren Oberkörper und ihre Arme entschlossen auf die Kissen, auf denen sie lag. Wenn sie gleich aufwachen würde, wollte er ihr keine Chance geben, sich zu befreien.

Es dauerte nur wenige Sekunden, da öffnete Scully die Augen mit erschrockenen Blick und versuchte sofort, sich zu orientieren. Was geschah hier gerade mit ihr? Warum bekam sie keine Luft mehr und schaffte es nicht, irgendwelche Töne hervorzubringen? Als sie sich zu bewegen versuchte, hielt sie jemand mit aller Kraft fest und sie konnte nicht im Ansatz die Kräfte mobilisieren, die sie gebraucht hätte, um sich zu befreien. Was spielte sich hier gerade ab?
Dann schaffte sie es, eine Antwort auf diese Fragen zu bekommen, denn nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte sie einen fremden Mann, der sich über sie gebeugt hatte und ihr ein Tuch auf den Mund presste, wessen Geruch sie ohne Umschweife erkannte. Es war Chloroform - und gerade spielte sich ihre Entführung ab!
Panisch versuchte sie sich gegen diesen Eindringling zu wehren, doch dann übermannte sie das Betäubungsmittel und ehe sie noch einen weiteren Gedanken zu Stande bringen konnte, fiel sie auch schon wieder in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

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