World of X

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Wenn Engel sterben...

von Karin Ropers, Steffi Raatz

Kapitel 1

...und dem Engel brachen die Flügel,
er stürzte zur Erde und wurde zu Fleisch und Blut,
er dankte Gott, dass er nun lieben durfte,
doch die andere Seite des Glücks, der Schmerz, holte ihn ein
und da sehnte er sich nach seinen Flügeln...



Ein kühler Wind pfiff durch die Straßen. Specialagent Dana Kathrine Scully vom FBI klappte ihren Mantelkragen hoch und betrachtete die Szene vor sich im fahlen Mondlicht. Es nieselte leicht und die Feuchtigkeit hatte sich durch ihre Kleidung gefressen. Die Straßenlaterne an der Ecke gab surrende Geräusche von sich und flackerte ab und zu auf, tauchte dann das Szenario in ein unwirkliches grelles Licht und ließ die junge FBI-Agentin erschauern. Ihr Partner hockte am Boden, blickte nachdenklich von seiner Position aus über das Szenario und schüttelte ab und an in einer ungläubigen Geste den Kopf. Die Latex-Handschuhe gaben ein knallendes Geräusch von sich, als er sie von seinen Händen zog und in die nächstliegende Mülltonne verfrachtete. Seine Partnerin zuckte unwillkürlich unter dem Geräusch zusammen. Sein Blick blieb geistesabwesend, völlig in Gedanken vertieft. Seine Partnerin trat an seine Seite und ließ ihren Blick wieder auf das grauenhafte Szenario vor ihnen wandern. Ihre Hand glitt in seine, wortlos, vertrauensvoll und nach Halt suchend. Seine Finger umschlossen ihre kleine, zarte Hand wie selbstverständlich.

Assistant Director Walter Skinner betrachtete seine beiden Spitzenagenten ein wenig besorgt. Zwischen ihnen hatte sich eine Vertrautheit eingestellt, die er vermutlich unterbinden hätte müssen, als er sie das erstemal bemerkt hatte, doch er hatte es nicht über das Herz gebracht. Sie waren schließlich so erfolgreich, weil sie einander mochten, für einander einstanden und gegenseitiges Vertrauen genossen. Hätte er dies unterbunden, wäre es sicherlich ein Nachteil für Ihn geworden. Nun jedoch wußte er, dass eben dieses Vertrauen ihrer aller Verderben sein konnte.

Scully und Mulder bemerkten nicht was um sie herum vorging, sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie spürte das sanfte Zittern, das durch den Körper ihres Partners ging. Er fühlte sich betroffen, fürchtete weitere solcher Szenen, vermochte jedoch nicht mit ihr darüber zu reden - vorerst jedenfalls noch nicht. Scully jedoch erahnte seine Gedanken. ließ ihm aber die Freiheit, selbst zu entscheiden, wann er mit ihr reden wollte.



Sie fuhren nach den Aufräumarbeiten mit Skinner zurück ins Büro. Alle schwiegen in Gedanken versunken, so dass es direkt unheimlich war. Vor dem Gebäude angekommen, zuckten alle wie auf Befehl zusammen und stiegen aus. Sie sahen sich an und gingen geschlossen zu Skinners Büro.

Der Kaffee, den Mulder aus dem Automaten geholt hatte, schmeckte tödlich, aber Skinners Sekretärin war um diese frühe Zeit noch nicht im Büro, so dass sie sich mit dem zufrieden geben mußten, was sie kriegen konnten.

"Drei..." durchbrach Scullys Stimme die Stille.

Skinner klappte die Akte auf und starrte auf die Fotos. Drei junge Frauen, verstümmelt bis zur Unkenntlichkeit; wieviel vermochten sie noch zu ertragen, wie viele würden noch folgen?

"Es mußt doch möglich sein, einen Täter zu ermitteln. Es muß doch irgendwelche Spuren geben! Es gibt keinen perfekten Mord! Es muß etwas geben!", brauste Mulder auf und schlug mit der Faust auf den Tisch.

Skinner und Scully zuckten zusammen, und sahen sich ratlos in die Augen.

"Wir müssen versuchen logisch an diese Fälle ran gehen, auch wenn es sinnlos scheint!" Skinner sah zu seinen beiden Agents und wartete auf ihre Reaktion.

Scully und Mulder sahen sich abwartend an, dann ergriff sie das Wort: "Ich habe an den ersten zwei Leichen eine Autopsie vorgenommen und kann mit Sicherheit sagen, dass es keine Hinweise auf den Mörder oder die Mordwaffe gibt. Fast scheint es, als wurden die Leichen von Geisterhand in der Luft zerrissen."

"Wir können festhalten, dass es sich um 3 Frauen handelt. Bisher gibt es noch kein männliches Opfer, vielleicht haben wir hierin bereits einen Hinweis", sprach Mulder seine Gedanken aus.

"Eine Uhrzeit für den Todeszeitpunkt konnten wir nie feststellen, aber wir haben die Leichen immer im Morgengrauen entdeckt. Vielleicht können wir daraus auch auf eine Tatzeit schließen?" Skinner strich über die Fotos.

Das Telefon klingelte und durchbrach die Stille, die sich wieder zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Skinner nahm das Gespräch entgegen und verzog das Gesicht aufgrund der Nachricht, die er erhielt. Er drehte sich zu Scully und Mulder um, hielt den Hörer zu und erzählte mit kurzen knappen Worten: "Zwei Leichen sind weg!"

Scully und Mulder starrten ihn stumm an und suchten nach Worten.

Mulder hatte sich zuerst wieder gefaßt und ergriff das Wort: "Das Konsortium ist aufgelöst, der CSM tot, wer also sollte Interesse an den Leichen haben?"

"Der Verursacher", erwiderte seine Partnerin und wartete gespannt, bis Skinner den Hörer wieder auflegte, "und?"

"Ich würde sagen, Sie sehen sich das mal an, Agent Scully." Sie war so neugierig, er hätte sie nicht einmal bitten müssen, sie wäre so oder so gegangen. Wenn Skinner der Meinung war, sie sollte sich den Ort des Verschwindens ansehen, dann mußte dort auch noch etwas zu finden sein.



Und es war tatsächlich so. Sie hatte kaum den Autopsieraum betreten, da fiel ihr der Schimmer auf den Bahren schon ins Auge.

Langsam näherte sie sich den Metalliegen und strich sich einen Latexhandschuh über, ehe sie die fein pudrige Substanz berührte. Der feine Goldstaub blieb an dem Latex haften und sie spürte eine sanfte Wärme.

Ihrer Versuchung nachgebend pustete sie vorsichtig und ließ den Goldstaub durch die Luft tanzen. Wie ein Zauber wirkte es, als die Substanz durch die Luft wirbelte. Scully hielt den Atem an und betrachtete fasziniert die Schönheit.

'Wie Engelsstaub' schoß es ihr durch den Kopf, doch sie verdrängte diesen ihr unsinnig erscheinenden Gedanken sofort wieder.

Wenn sie also rational an die Sache heranging, zu welchem Schluß würde sie dann kommen? Wer oder was hinterließ Goldstaub an dem Tatort? Ein Künstler? Ein Goldschmied? Doch was sollten die mit den Morden zu tun haben? Es klang alles so unwahrscheinlich.

Und doch war es die Realität.

Mulder sah Scully zu und stellte sich die Frage, ob es wirklich Engel geben könnte. Doch weshalb sollte ein Engel einen Mord begehen? Vielleicht hatte dieser Engel auch nur die Leichen geholt, um ihre Seelen zu retten? Er faßte sich an den Kopf. Das klang selbst für seine Verhältnisse zu unwirklich und abstrus.

"Es scheint wie Zauberstaub... haben Sie das gesehen? Empfinden Sie ebenso?", sie sah ihn mit großen Augen an.

Er nickte nur leicht.

"Ich werde es ins Labor bringen. Ich möchte wissen, was es ist!", murmelte sie und starrte das Pulver fasziniert an, ehe sie verschwand.

Mulder stand noch eine Weile neben einer der Bahren und überlegte. Hatte er diese Substanz vielleicht am Tatort gesehen? Nein, sie war erst aufgetaucht, als die Leichen verschwanden.

Scully hatte den Raum bereits verlassen und so konnte er sie nicht mehr fragen, ob sie etwas ungewöhnliches wahrgenommen hatte. Irgendwas schien mehr als unheimlich an diesem Fall. Es war fast überirdisch. Drei Leichen, keine Waffe, nicht mal eine Vorstellung, was die Waffe gewesen sein könnte, keine Indizien, keine Spuren... was ging hier nur vor?

Mulder folgte Scully aus dem Autopsieraum, nur, dass er in Richtung ihres Büro abdrehte, während Scully schon fast im Labor war.

Scully erschien wenige Minuten nach ihm in ihrem gemeinsamen Büro und sah ein wenig ratlos aus: "Hoffentlich hilft uns die Analyse weiter."

Er nickte und sah zu ihr auf: "Ist Ihnen dieser Goldstaub schon an den Tatorten aufgefallen?"

Sie sah ihn erstaunt an - genau diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt? Woher kam dieses Zeug nur?

Zum Antworten kam sie jedoch nicht mehr, Skinners Anruf folgte auf dem Fuße und sie machten sich, bereits mit einer unschönen Vorahnung, wieder zu ihm auf den Weg.

"Sir?" Scully klopfte an der Bürotür an und schielte in das Büro ihres Vorgesetzten.

"Agents... kommen Sie herein", Skinners Stimme klang belegt und Scullys flaues Gefühl im Magen wurde stärker.

"Wir haben eine weitere Leiche gefunden", tönte es aus Skinners Mund und in die Ohren der beiden Agenten.

Mulder ballte seine rechte Hand zu einer Faust und hatte das dringende Bedürfnis, irgend etwas zu zerstören: "Das gibt es doch gar nicht!"

"Oh ja, leider doch Agents, hier ist die Adresse. Viel Glück!"



Scully starrte das Geschehen mit Gänsehaut an, während ihr Partner die Umgebung nach Spuren durchsuchte.

Sie brauchte die Leiche nicht mehr obduzieren, sie benötigte auch keine Analysen mehr. Es war mehr als eindeutig, dass es sich wieder um den selben Mörder handelte.

Sie ging in die Knie und hob einen roten hochhackigen Schuh auf und starrte auf das Opfer. Was hatte diese junge Frau getan, um sich den Zorn eines oder einer anderen zu zuziehen?

Mulder kam schulterzuckend zurück zu ihr und zog sich die Latexhandschuhe aus. Wie jedesmal zuckte sie unter dem Geräusch zusammen, das die Stille durchbrach.

Keiner wagte zu reden, keiner wagte Geräusche zu verursachen, zu schlimm war das, was sie zu Gesicht bekamen.

"Scully", Mulders Stimme klang rauh, als er sie ansprach, "lassen Sie uns ins Büro zurück fahren und so schnell wie möglich versuchen, das Schwein zu erwischen! Das alles hier macht mich fertig!" Er sah sehr erschöpft aus und sie widersprach Mulder nicht.



Zurück im Büro hielt Scully das Reagenzgläschen mit Goldstaub in der Hand. Immer wieder drehte sie es hin und her. Irgend etwas war mit diesem Pulver, irgendein entscheidender Hinweis war hier in ihrer Hand und doch konnte sie es nicht sehen. Das einzige was sie spüren konnte, war dieses anheimelnde Gefühl der Wärme und Zufriedenheit, dass dieses Pulver ausströmte. Mulder beobachtete seine Partnerin aufmerksam und bemerkte, dass sie still und beseelt vor sich hin lächelte. Er sprach sie leise an, und Scully sah verträumt zu ihm hin: "Scully, was ist mit Ihnen?"

Scully reichte ihm die Ampulle mit dem Pulver wortlos hinüber und Mulder konnte die Wärme ebenfalls spüren. Er hatte außerdem das Gefühl, dass ein Blitz durch ihrer beider Körper strömte, als sie sich berührten.

Scully schüttelte das Gefühl von Wärme und Benommenheit von sich und sah zu ihrem Partner hinüber, der nun beseelt aus der Wäsche blickte. War es ihr eben genauso gegangen? Was zum Teufel hatte dieses Pulver nur an sich?

"Mulder?... Mulder!", rief sie ihn, ehe er reagierte.

Er legte das Reagenzglas widerstrebend beiseite und schüttelte sich benommen, so wie es zuvor Scully getan hatte.

"Was zum..." er sah sie verwirrt an.

"Das Pulver", erwiderte seine Partnerin, "ich weiß nicht, was es ist, aber es löst in mir und wahrscheinlich auch in Ihnen ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit aus, dem wir uns nicht verschließen können. Wissen Sie, was ich denke?"

"Vermutlich werden Sie mir das gleich verraten", lächelte er.

"Das Pulver ist der Schlüssel zu unserem Mörder", eröffnete sie ihm ihre Gedanken.

"Aber wieso soll etwas so schönes, reines so mörderisch sein?"

Sie sah ihn aufmerksam an: "Denken sie an die Lorelei..."

"Ja, ich weiß..." Mulder zuckte mit den Schultern, "lassen Sie uns noch mal durchgehen was wir haben. Ich hoffe, wir können dann klarer sehen. Ich habe den Verdacht, dass wir die Lösung vor der Nase haben und nur nicht realisieren was es ist."

"Das ist es doch, wovon ich die ganze Zeit rede, Partner!", brauste Scully ein wenig ärgerlich auf, "rede ich spanisch oder so?"

"Na ja, manches mal..." griente er und wurde mit einem Schnauben und ihrem wütenden Blick bestraft.

Scully griff sich wieder das Reagenzglas mit dem goldenen Pülverchen und starrte es an: "Wer könnte so etwas verwenden? Gibt es nicht irgendwelche Riten oder Formeln?"

"Was halten Sie davon, wenn wir Frohike und Konsorten einschalten? Wenn jemand etwas darüber herausfinden könnte, dann vielleicht sie", kam seine Stimme aus dem Hintergrund.

Scully sah ihn schief an: "Sicher, auf zu den Freaks... Mulder, wir können kein Beweismaterial mitnehmen!"

"Legen Sie doch bitte einmal Ihre Skrupel beiseite. Was soll schon passieren... wir werden vielleicht einen Hinweis erhalten!", er klang euphorisch.

"Na gut, aber mir ist das ganz und gar nicht geheuer", murmelte sie und ließ das Fläschen in ihrer Jackentasche verschwinden.



Auf dem Weg zu den Lone Gunmen war Scully immer noch mulmig und sie hatte Angst. Kurz hegte sie den Verdacht, dass sie verfolgt wurden, doch als sie sich Mulder dahingehend gegenüber äußerte, lachte er sie aus: "Ach was, Scully! Verfolgungswahn ist doch mein Ressort!"

Doch sie wußte irgendwas stimmte nicht. Sie hatte sich einmal umgesehen, als sie die Gasse zum Geheimversteck der Lone Gunmen betreten hatten, doch lediglich eine alte Frau erschien in ihrem Blickfeld und diese konnte wohl kaum ihre Verfolgerin sein. Dennoch erschien es ihr merkwürdig und als sie ein weiteres mal zurück blickte, war niemand mehr zu sehen.

Im Bürobereich der Lone Gunmen ließ Scullys Unruhe etwas nach.

"Wir haben Euch etwas mitgebracht, vielleicht könnt Ihr was mit diesem Stoff anfangen!" Mulder stupste Scully in die Seite, um sie aufzufordern, das Reagenzglas zu übergeben.

Widerwillig kramte sie in ihrer Jackentasche und zückte das Beweismaterial: "Es muß etwas wie Goldstaub sein. Unser Labor konnte nichts genaues feststellen bis dato."

"Wir wollten Euch vorsichtshalber gleichzeitig mit der Untersuchung betrauen", mischte sich Mulder ein und nahm Scully das Reagenzglas aus der Hand.

Sie sah ihn erstaunt an und sein Blick folgte ihrem Finger, der auf das Glasröhrchen zeigte.

"Gold?", kam es von Frohike und die beiden Agenten sahen sich fragend an.

Das Pulver in dem Reagenzglas war schwarz...

"Na so was, das gib es doch gar nicht!" Scully faßte sich als erste von diesem Schrecken.

"Das glaub ich ja wohl nicht!" Mulder konnte nur stammeln.

Frohike nahm der erstaunten Scully das Reagenzglas ab und ging damit zum Laborteil hinüber: "Dann wollen wir mal schauen, was wir hier hübsches an Pulver haben!"

"So wie das jetzt aussieht, werdet Ihr wohl kaum noch was finden", brummte Mulder und strich sich die Haare aus der Stirn.

"Oh, Du wirst nicht glauben, was wir alles analysieren können. Heutzutage ist es durchaus möglich den ursprünglichen Stoff in all dem zu finden", erklärte Langley und schüttete etwas von den Pülverchen in ein anderes Reagenzglas.

"Die Wissenschaft bringt da ungeahnte Techniken mit sich", ergänzte Byers und tippte am Computer ein paar Daten ein, ehe Langley das Reagenzglas in ein merkwürdiges Gerät steckte. Selbst Scully als Wissenschaftlerin und Ärztin war dieses Gerät fremd.

Es ähnelte einer Zentrifuge, mit der man alle Stoffe bis ins kleinste Einzelteil trennen konnte, doch irgendwie war es doch anders. Langley schaltete das Gerät an und es begann sich zu drehen.

"Eine Zentrifuge?" Mulder hob die Augenbrauen.

"Denkst Du!", erwiderte Byers und deutete auf seinen Monitor, "dieses Gerät kann weitaus mehr!"

"Ich habe so etwas noch nie gesehen", gestand Scully ein und betrachtete fasziniert die Daten und Kurven, die über den Bildschirm bei Byers flimmerten.

Byers versuchte die Graphiken und Daten zu erklären: "Das sind die Kurven für verschiedene Stoffe, z. B. Aluminium, Kupfer oder Silber. Diese Daten hier sind ihr chemischer Aufbau usw.!"

"Hm, das klingt unglaublich interessant", Scully vertiefte sich in die Betrachtung des Bildschirmes, als plötzlich ein hoher schriller Ton erklang. Das Gerät war fertig und Byers starrte ein wenig verständnislos auf die Daten.

"So, was hat euer tolles Gerät denn nun herausgefunden?", fotzelte Mulder und ließ die Hände in seinen Hosentaschen verschwinden.

"Das ist merkwürdig..." grübelte Byers, "laut Diagnosegerät gibt es dieses Pulver oder was auch immer es war gar nicht."

Scully und Mulder sahen sich vielsagend an. Das wurde ja immer mysteriöser.

"Wie, zeig mal her!", kam es von Langley und Frohike.

"Hier bitte, seht doch selbst!", antwortete Byers.

Scully und Mulder sahen sich fast einvernehmlich an und grinsten dann beide.

"Habe ich mir ja schon fast gedacht, dass nichts zu finden ist!" Mulder sprach diese Worte aus bevor Scully es tun konnte.

"Aber Sie wollten doch so unbedingt hierher!", sie sah ihn unverwandt an.

"Ja, da dachte ich aber auch noch, dass wir Engelsstaub hätten", versuchte er sich herauszureden und hörte doch nur Scullys wütendes Schnaufen: "Engelsstaub... ts!"

"Moooooment", unterbrach Frohike die fröhliche Gemeinde, "sagtest Du Engelsstaub?"

Mulder sah ihn irritiert an: "Ja sicher, aber das war nur so gesagt, hatte keinen Hintergrund..."

"Engelsstaub wurde lange Zeit von einem Zigeunerstamm zur Rettung von Seelen verwandt", erklärte Langley, "laut Forschung glaubten die Zigeuner an Engel, die zu Menschen wurden, doch ihre Macht behielten. Wenn diese Engel Menschen berührten, starben diese und die Seele konnte nur mit Hilfe dieses Engelsstaubes in den Himmel gelangen. Ich glaube, dass dieser Engelsstaub aus Kristallen und einer Pflanze bestand. Die genauen Zutaten kann ich Euch nicht nennen, aber wenn Ihr wollt, kriegen wir noch mehr raus!"

Scully packte Mulders Arm: "Vorhin auf dem Weg hierher hat uns eine alte Zigeunerin verfolgt."

"Ach wirklich, ich dachte, Sie wollten mich vorhin verkohlen." Mulder sprach´s und grinste dann in die Runde.

"Mulder bitte!", fuhr sie ihn an, "das war kein Scherz!"

Erstaunt zog er eine Augenbraue in die Höhe: "Nicht?"

"Nein, natürlich nicht! Sie kennen mich doch jetzt lange genug. Sie sollten eigentlich wissen, dass ich mit so was keine Scherze mache!" gab sie ein wenig entrüstet zurück.

Er zuckte lediglich mit den Schultern.

Scully schwenkte ihren Blick zu den drei Lone Gunmen zurück und wollte grade mit ihrer Frage beginnen, da winkte Frohike bereits ab: "Schon gut, Scully, wir finden heraus, was Engelsstaub ist und wer es benutzt hat."
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