World of X

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Resurrecting Dido

von Amy Schatz

Kapitel 9

* * *



Vor dem Washinton Mental Hospital

April 1998

Vier Monate später

Frühling

19:12 Uhr



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Why be afraid, if I’m not alone?

Life is nver easy, the rest is unknown

And up to now for me it’s been hands aigainst stone

Spent each and every moment searching for what to believe

Coming out of the dark, I finally see the light now

It’s shining on me

Coming out of the dark, I know the love that saved me Share it with me

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Dafür, dass es ein Abend im April war, war es noch relativ warm. Die Sonne war gerade im Begriff unter zu gehen und lies die Wolken in einem wundeschönen rot erstrahlen. Mulder und Scully traten Hand in Hand aus dem Krankenhaus; beide waren dankbar, dass Scullys letzte Sitzung so gut verlaufen war. Seit diesem Durchbruch vor vier Monaten, hat Scully die lange und beschwerliche Reise aus der Dunkelheit angetreten.



Seit diesem Zeitpunkt gab es Fortschritte und Rückschläge. Die Reise, die eine Genesung mit sich bringt, besteht nicht nur aus einem Weg. Es gab viele Momente, in denen sie wieder in die Tiefe gerissen wurde, die ihr Leben für so lange Zeit kontrollierte. Aber jedes Mal, wenn sie ihren Weg zurück fand, verbannte sie einen Teil der Dunkelheit aus ihrer Seele.



It was only a month ago that Scully had been released from the hospital,

and relegated to counseling sessions on an outpatient basis. She had

three a week. Two of them she went to alone, but the third one both she

and Mulder attended.



Einen Monat ist es her, dass Scully aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Es wurde ihr aufgetragen, an Sitzungen Teilzunehmen, um ihre völlige Genesung zu garantieren; dreimal in der Woche musste sie zu eben dieser Therapie. Zwei von ihnen besuchte sie alleine, doch bei der dritten war Mulder stets anwesend.



Scullys Psychiater, Dr. Marchand, hatte Mulder, drei Wochen nach Scullys ersten Schritt zurück in die Realität, darum gebeten, jeder dritten wöchentlichen Sitzung beizuwohnen. Dr. Marchand hatte nach zwei Sitzungen erkannt, dass Mulder und Scully einige Probleme hatten, die besprochen und aus der Welt geräumt werden könnten.



Auf der Straße, die sie wieder zu der Person zurück führen würde, die sie einmal war, war Scully nun schon sehr weit gekommen. Nachdem sie und Mulder sich ihre gegenseitige Liebe gestanden- die Liebe von der sie wussten, dass sie schon immer da war- ist ihre Freundschaft gewachsen und wurde zu einer viel besseren, als sie es zuvor war.

Früher war sie nicht perfekt und sie hätte auch nie zu dem Punkt geführt, an dem sie vielleicht auf ein Date eingewilligt hätten. Diese Art von Liebe war schon überschritten. Es war mehr die Art von Liebe, die ein Ehepaar bis ins hohe alter verband.

Wenn man es genau betrachtet, standen sie sich auch jetzt noch Scheu und mit Furcht gegenüber... wie ein Paar bei ihrem ersten Date.



Aber es gehörten ihnen und sie waren glücklich darüber.



Und eines Tages wird es zu dem, was ihnen schon immer vorbestimmt war. Sie waren beide glücklich, dass ihnen die Chance gegeben wurde, ihre Beziehung wachsen zu lassen.



Mulder blieb in mitten des kleinen Parks stehen, durch den sie grade gingen und betrachtete die Sonne, die bereit war, zwischen den Wipfeln der Bäume zu verschwinden. Bald sah er wieder zu Scully hinab, führe ihre Hand zu seinem Mund und küsste sie zärtlich.



„Du weißt, dass ich vor vier Monaten niemals geglaubt hätte, dass wir jemals hier zusammen stehen würden. Nicht so. Nicht in deiner Verfassung.“





Scully nickte. „Ich weiß. Genau wie ich dies niemals erwartet hätte. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so weit kommen würde. Ich kann nicht glauben, dass du hier mit mir stehst.“



Mulder schüttelte den Kopf. „Oh, Scully. *Ich* bin derjenige der noch immer nicht glauben kann, dass *du* hier mit mir stehst.“ Sie sah ihn mit einer noch nicht ganz ausgereiften Version ihres alten Blickes an und Mulders Herz schlug einen Salto in seiner Brust. Obwohl sie noch so verschieden war, von der Scully, die er früher einmal kannte, machte sie ab und zu Dinge, die ihn an alte Zeiten erinnerten. Manchmal könnte er sogar schwören, dass all das niemals mit ihr geschehen wäre und er und Scully wären nur hier, um einen Fall zu lösen.



Aber dann sieht er ihr langes Haar- länger als die Scully, die vor zwei Jahren noch existierte, es jemals tragen würde- und wurde an die vergangenen Monate erinnert. An alles, was er ihr angetan hatte.



Er hielt einige Tränen zurück und umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen. „Ich weiß, dass ich dir sehr weh getan habe. Es sollte mir keine Vergebung gewehrt sein- nicht für das, was ich verursacht habe.“



Zart berührt sie seine Hand und nimmt sie in die ihre. „Mulder. Wenn ich eines weiß, dann ist es, dass das Leben zu kurz ist um Hass gegen einen Menschen zu hegen- besonders nicht gegen den, den du liebst. Es gab eine Zeit, die noch gar nicht so lange zurück liegt, in der ich nicht mehr leben wollte. Ich hatte keine Aufgabe mehr. Es schien alles so ausweglos.“



Sie seufzte, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Wenn Dinge sehr emotional wurden, hatte sie immer noch Schwierigkeiten. Man konnte sehen, dass die Dunkelheit noch immer etwas Kontrolle über sie hatte.



„Als ich erfuhr, dass ich Krebs habe- das es keine Behandlungsmöglichkeiten gab oder eine Heilung ausgeschlossen war- begann eine Kreislauf, der mich immer tiefer in den Abgrund zog. Dann... s... starbst du... oder zumindest dachte ich das. Und das... war’s für mich. Ich habe aufgegeben.“



Mulder sah auf sie hinab, seine Augen waren gefüllt mit Schmerz. Vorsichtig berührte er ihre Wange. „Es tut mir leid-„



Scully schüttelte den Kopf. „Es spielt keine Rolle mehr. All dies hat mich etwas gelehrt: Ich will leben. Ich will nicht sterben. Ich liebe das Leben. Ich liebe *dieses* Leben; *mein* Leben. Das Leben, dass ich mit dir habe. Und ich bereue nicht eine Sekunde davon.“



„Wenn ich alles, was ich getan habe, nicht getan hätte-„



Sie unterbrach ihn. „Es ist OK, Mulder. Du hast getan, was du zu diesem Zeitpunkt für richtig hieltst. Ich denke, dass du nach all dem, nicht noch einmal die selbe Wahl treffen würdest. Aber das ist nun mal das Leben: wachsen und verändern. Du hattest niemals die Absicht, mich zu verletzen. Was geschehen ist, ist eben geschehen und wir können es nicht ändern. Wir können nur daraus lernen und weiter machen.“



Er nickte, wollte sie für all ihre Stärke und ihren Mut küssen. „Ich denke, ich bin endlich bereit dazu, einen Schritt nach vorne zu tun- in meinem Leben, mit dir.“



„Mulder... die X-Akten... was wird aus ihnen?“



Langsam schüttelte er den Kopf. „Die X-Akten und ich warten, wenn es das ist, was du willst. Wenn nicht, dann bleiben sie geschlossen. Ich denke, dass ich sehr zufrieden damit bin, wieder Profile für Serientäter zu erstellen. Außerdem könnte ich ohne dich niemals an den X-Akten arbeiten. Wir können unsere Suche privat vorsetzen. Das FBI brauchen wir dazu nicht.

Der Rest unseres Lebens wird nicht aus Sitzungen und Ärzten bestehen, weißt du. Du bist so stark, Scully. Stärker als irgendjemand sonst, dass weiß ich. Und du bist mutig. Ich weiß, dass du, zu was auch immer du dich jetzt entschließt, es irgendwann erreichen wirst. Sei es, zum FBI zurück zu kehren, oder nach Quantico zu gehen, oder sogar an ein Krankenhaus, als Ärztin... Was auch immer es sein mag, du wirst es schaffen. Das weiß ich.“



Scully lächelt in an. Ihr Haar weht im aufkommenden Wind. Sie reicht nach oben und berührt seine Wange. Zart, liebevoll. „Danke, dass du an mich glaubst, Mulder. Ich weiß, dass du immer an mich geglaubt hast und du hast mir dies auch immer gesagt. Dafür möchte ich dir danken.“



Mulder nickte, reichte nach oben und zog ihre Hand von seiner Wange, nahm sie vorsichtig in die seine. Er sah ihr direkt in die Augen. „Ich habe dich auch immer geliebt.“



Scully nickte ebenfalls, überwältigt von seinen Worten. „Ich... weiß.... Ich weiß.“



Er drückte ihre Hand, versuchte sich zu vergewissern, dass sie ihm auch zuhörte. „Ich weiß, dass du es weißt, Scully. Aber ich habe es dir niemals so gezeigt, wie ich hätte sollen. Ich habe dir niemals gesagt, dass ich dich liebe. Niemals so, wie ich dir sagte, dass ich an dich glaube.“



Sie zuckte zusammen, doch er konnte sehen, dass seine Worte Schmerz freigesetzt hatten, den sie lange versuchte zu vergessen. „Es spielt keine Rolle. Beides ist das gleiche für uns...“



Er nickte zustimmend und griff nach einer Strähne des nahezu kupferfarbenen Haares. „Vielleicht. Aber ich will, dass du beides hörst. Du brauchst es- jeder braucht es.“ Er holte einmal tief Luft. „Ich glaube an dich, Scully. Du kannst dein Leben zu dem machen, was auch immer zu willst. Und ich liebe dich- mehr als alles andere. Ich will nie mehr ohne dich sein. Das, was zwischen uns ist- diese Liebe- muss nicht schmerzen. Sie muss nicht tragisch sein. Sie kann gut, stark und gesund sein und ich denke, dass wir beide dies gelernt haben.



Scully sah ihn an und ihr Gesicht strahlte vor Glück. Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen der Freude. „Ich denke, es wurde Zeit, dass wir es endlich lernen. Und ich bin glücklich, dass wir beide sagen können, dass wir dies getan haben.“



Mulder sah auf sie hinab, war selbst den Tränen nahe.



Schnell schüttelte Scully ihren Kopf, versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich liebe dich, Mulder. Das weißt du. Doch mehr als alles andere vertraue ich dir. Ich vertraue dir, dass du für mich da bist, in guten wie in schlechten Zeiten- und ich denke, wir haben die schlechtesten Zeiten hinter uns, die man sich vorstellen kann. Und ich vertraue dir darin, dass du die Person, zu der ich geworden bin, liebst... Die Frau, die in den Krieg zog und als jemand anderes zurück kam.



Er nickte. „Immer, Scully.“



Er ließ ihre Hand los und wendete sich wieder der Sonne zu. „Ich denke, es wird ein warmer Sommer. Es wird wunderschön. Wir können viel unternehmen. Wie Wasserski- fahren, schwimmen, picknicken,...



Scully trat näher an ihn heran, nahm seine Hand und lies ihren Kopf an seiner Schulter ruhen. „Wir werden all die Sachen *jeden* Sommer machen...“



Mulder beugte sich nach unten, um ihr in die Augen sehen zu können. Schließlich küsste er ihre Lippen, lies die seinen eine Weile darauf ruhen. Als er ihre Lippen wieder entließ, lächelte er. „Du hast recht, Scully. Aber sehen wir den Tatsachen ins Gesicht. Du hast *immer* recht!“



Auch Scully lächelte und schlang ihr Arme um seine Hüfte. Sie wusste, dass sie sich vielleicht niemals wieder richtig erholen würde. Aber es war OK. Scully wusste, dass sie nicht mehr perfekt sein musste. Sie wusste, dass sie ihre Gefühle nun offenbaren konnte- zeigen konnte, dass ihr Dinge nahe gehen. Scully musste nicht mehr stark sein- denn Mulder würde sie immer lieben, egal was geschieht. Und er würde immer da sein um ihr zu helfen. Er würde sie wieder auf den richtigen Weg bringen.

Sie fühlte, wie sie allmählich wieder zu dem wurde, was sie einmal war. Nicht haargenau das Selbe, aber auch nicht wirklich anders. Nur verändert: ein wenig älter, ein wenig weißer, ein wenig trauriger und in mancher Hinsicht vielleicht ein wenig besser. Aber im Inneren war immer noch die selbe Seele, die auch zuvor dort war.



Es fühlte sich an, wie eine Verjüngung ihres Herzens. Eine Wiedergeburt ihres Geistes.

Eine Auferstehung.


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„The struggle has passed. The beautifful night has come again. I have never felt such peace.“

--frim „Mina“ by Marie Kiraly



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