World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Cath na Gnéithe

von Dana Skinner

Prolog

Die X-Akte landete mit einem leisen Klatschen auf dem staubigen Schreibtisch und er ließ sich in seinen Sessel fallen, um sich den Fall genauer anzusehen. Eine junge Frau war vor zwei Wochen spurlos in einem Waldstück verschwunden, nicht weit entfernt von Washington D.C. Niemand hatte die das Mädchen bisher gefunden. Kein Lebenszeichen, keine Anzeichen die auf eine Entführung hinwiesen. Mitten in der Nacht verschwand sie in einem weißen Leinenkleid, ohne Schuhe. Fußabdrücke von nackten Füßen säumten den Weg bis in den Wald, dann lösten diese Abdrücke sich quasi in Luft auf und man sah buchstäblich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Er blätterte die Fotos durch, die am Tatort gemacht wurden und kratzte sich nachdenklich am Kinn. In diesem Waldstück stand ein Feriencamp, in denen Mädchen und Jungen ihre letzten Ferien verbrachten, bevor sie sich ins Berufsleben stürzten. Das Mädchen war auf mysteriöse Art und Weise zu Tode gekommen. Nur auf das „wie“ so etwas passieren konnte kam der Special Agent noch nicht.

Aber das würde sich hoffentlich sehr bald ändern, denn er würde mit seiner Partnerin Dana Scully ins Wald-Camp fahren und sich dort mit ihr akribisch alles absuchen. Er musste dieses Rätsel einfach lösen – daran führte kein Weg vorbei. Das arme Mädchen hatte es verdient, ihren Frieden zu finden! Seufzend schlug er die Akte zu und lehnte sich im Sessel zurück, um die Arme hinter dem Kopf zu verschränken und die Beine auf dem Tisch zu platzieren. Wann wohl Scully auftauchen würde? Sein Blick fiel auf die Digitalanzeige seines Radioweckers, der auf der Kommode rechts von ihm stand. Erst kurz nach acht Uhr früh. Ob er sie anrufen sollte? Schließlich konnte man ja nie früh genug am Tatort sein. Unschlüssig knabberte er an seiner Unterlippe herum und schloss für einen kleinen Moment seine haselnussbraunen Augen. Nein. Wenn er sie jetzt aus dem Bett schmeißen würde, hätte sie den restlichen Tag lang nur schlechte Laune und wäre leicht reizbar. Das musste er nicht unbedingt haben, dachte er bei sich und musste schmunzeln. Obwohl sie süß war, wenn sie bissige Kommentare in seine Richtung schleuderte, weil er sie wieder mal an den Rand des Wahnsinns brachte mit seinen bahnbrechenden Theorien.

Mulder versuchte sich zu entspannen und gähnte ausgiebig. Bevor seine Partnerin im Büro aufkreuzte, konnte er ja noch ein kleines Nickerchen machen. Schaden würde es nicht: umso ausgeschlafener und aufmerksamer war er im Nachhinein.
Rezensionen