World of X

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The Ghosts of Halloween

von Destiny

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Eine Woche vor Halloween

Ganz Washington war in Halloween Laune. Überall sah man Häuser dekoriert. An den Türen hingen Skelette aus Pappe und Kürbisse standen auf den Veranden. Vereinzelt liefen auch schon Kinder in ihren Kostümen herum und verbreiteten die passenden Stimmung.
Auch die FBI-Zentrale wurde vor Halloween nicht verschont. Es war zwar nicht ganz so ausgeprägt, wie bei den anderen Häusern, aber doch standen vereinzelt Kürbisse und dazu passend eine schwarze Katze mit einem Buckel auf den Tresen der Information und in der Kantine.
Selbst die Agenten waren lockerer und man merkte, dass sie sich auf Halloween freuten. Denn es war das erste Mal, dass das FBI eine Halloweenfeier veranstaltete. Neben den zu bearbeiteten Fällen war natürlich die nächste wichtige Aufgabe diese zu organisieren. Die Agenten, die sich dazu zur Verfügung gestellt hatten, liefen schon seit der ganzen Woche hektisch in und her, da sie nicht mehr viel Zeit hatten. Schließlich hatten sie nur noch eine Woche.
Nur ein Agent versuchte dem ganzen Trubel aus dem Weg zu gehen. Im Gegensatz zu den anderen Agenten war seine Stimmung auf den Tiefpunkt. Er verstand nicht, warum man wegen Halloween so ein Theater machte. Mürrisch betrat er den Fahrstuhl und fuhr in den Keller, wo sich sein Büro befand. Mulder verdrehte die Augen als er vor seiner Tür stand. Dort hing unter seinen Namensschild ein kleines Gespenst mit einer Sprechblase, in der "Spooky" stand.

*Ha ha. Sehr witzig.*, war sein erster Gedanke.

Als er die Tür öffnete und sein Büro betrat fand er auf seinen Schreibtisch einen von den vielen Kürbissen, der ihn mit einer Grimasse anstarrte. Mulder versuchte ihn gar nicht zu beachten und ging, nachdem er sein Jacket ausgezogen hatte, sofort zu seinen Aktenschränken rüber und fing an ihm herumzuwühlen.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Scully betrat den Raum. Ohne sich umzudrehen begrüßte er sie.

"Guten Morgen, Scully."

"Happy Halloween, Mulder.", sagte Scully mit einem Grinsen.

"Oh man, Scully.", Mulder drehte sich jetzt doch zu ihr um. "Hat man Sie jetzt auch schon angesteckt?"

"Wie bitte?"

"Na ja, diese ganze Halloween - Sache. Ich verstehe nicht, was daran so toll ist."

"Ich habe mich doch gerade eben verhört, Mulder, oder?", er schaute sie nur an und schüttelte dann mit dem Kopf. Scully fing an zu Lachen und klatschte einmal in die Hände.

"Was haben Sie, Scully? Habe ich irgendwas falsches gesagt?", Mulder wusste nicht was sie hatte.

"Ich bitte Sie, Mulder. Spooky-Mulder, der jedem kleinen Hinweis nachläuft, was auch nur im entferntesten mit Aliens, Geistern, Satan und weiß der Teufel was noch zu tun hat, mag kein Halloween? Sie wollen mich doch jetzt auf den Arm nehmen. Das ist doch bestimmt jetzt nur so ein kleiner Streich von Ihnen, oder?"

"Scully, nur weil ich an dieses ganze Zeug glaube, heißt das noch lange nicht, dass ich Halloween toll finde. Und dass das FBI jetzt auch noch eine Feier deswegen veranstaltet finde ich ziemlich übertrieben. Sie etwa nicht?"

"Aha, jetzt weiß ich, was Sie in Wirklichkeit daran stört. Sie wollen nicht auf diese Feier."

"Ach kommen Sie, Scully, dass ist doch genauso lächerlich wie diese Weihnachtsfeier."

"Jetzt sind Sie aber ungerecht, Mulder.", Scully verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Ich finde die Idee ehrlich gesagt, gar nicht mal so schlecht."

"Ich bitte Sie, was ist denn daran so außergewöhnliches? Man verkleidet sich als Dracula oder Satan oder Skelett und das war es auch schon."

"Sie sind ein Spielverderber, Mulder, wissen Sie das? Ich hatte eigentlich vor, dahin zu gehen und wollte Sie eigentlich fragen, ob Sie mich begleiten, aber ich denke, ich lasse es lieber. Ich finde auch jemand anderen, der mit mir dahin geht."

"Na fein, dann gehen Sie doch dahin. Wenn Sie sich unbedingt lächerlich machen wollen.", erwiderte Mulder mit einer Spur Eifersucht in seiner Stimme. Er war zu stolz, um seine Meinung jetzt zu ändern. Hätte er gewusst, dass Scully auch dahin gehen möchte, hätte er sich bestimmt nicht so verhalten, aber er kann jetzt auch nicht sagen, er würde dahin gehen, denn dann würde er sich ja selbst wieder sprechen und dieser Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht.

"Fein.", Scully wandte Mulder den Rücken zu und ging in Richtung Tür.

"Wohin gehen Sie?"

"Ich werde jetzt ins Labor gehen und noch Ergebnisse von unserem Fall abholen.", mit diesen Worten verschwand Scully und Mulder stand noch einen Augenblick überrascht dar. So hatte er Scully noch nie erlebt.

Die Woche verlief wie jede andere auch. Scully war immer noch enttäuscht von Mulder und dies zeigte sie ihm auch. Aber immer wenn das Thema "Halloweenfeier" zur Sprache kam, blockte er ab.

"Und haben Sie jetzt schon eine Begleitung zu dieser lächerlichen Feier gefunden?"

"Ja, habe ich.", log Scully. Sie hoffte immer noch, dass Mulder es sich doch noch anders überlegen würde. Er nickte einmal kurz.

"Und als was werden Sie sich verkleiden?"

"Das werden Sie dann sehen, wenn Sie kommen würden..."

"Oh nein, ich werde da nicht hingehen."

"Ach kommen Sie, Mulder. Was ist denn schon dabei, sich einmal abzulenken und nicht an die Arbeit zu denken? Das würde Ihnen auch mal ganz gut tun. Außerdem ist es doch nur just for fun. Es würde bestimmt lustig werden."

Mulder schüttelte immer noch seinen Kopf und Scully verdrehte genervt ihre Augen und wandte sich von Mulder ab.



Eine Woche später

Überall liefen auf den Straßen verkleidete Kinder herum und klopften an die Haustüren, um ihre Tüten mit Süßigkeiten zu füllen.
Und auch im FBI trafen so langsam alle Gäste ein. Bis auf Mulder natürlich. Scully hatte alles versucht, doch er hatte sich verehrend dagegen gewährt. Scully startete ihren letzten Versuch noch ein paar Stunden vor dem Beginn der Feier doch Mulder blieb stur.
Scully kam alleine und nicht, wie sie Mulder gesagt hatte mit Begleitung. Sie öffnete die Tür des großen geschmückten Saales und staunte nicht schlecht, als sie die ganzen Agenten sah. Sie selbst hatte sich als Patricia Adama (Anmerk. Von mir: Ich bin mir nicht sicher, ob das der richtige Name ist, aber ich hoffe, ihr wisst trotzdem wen ich meine). Scully hatte ein schwarzes langes, hautenges Kleid an, welches an ihren Füßen in einzelnen Streifen weit auseinander liefen und ihre zierliche Figur extra betonte. Ihr Dekolleté war weit ausgeschnitten und ließ tiefe Einblicke gewähren, was für sie ja eher untypisch war, da man sie nur immer im Kostüm sah. Dazu trug sie eine Perücke mit langen roten Haaren, welche ihr bis zu den Hüften reichten. Passend zu ihrer Verkleidung hatte sie sich geschminkt. Ihr Teint war von Natur aus hell, also, brauchte sie da nicht viel nachhelfen. Sie hatte einen dunkeln Lippenstift aufgetragen, welcher ihre Lippen besonders betonten. Ihre Augen hatte sie mit einem schwarzen Kayal umrandet.
Scully schritt durch den Saal und alle männlichen, aber auch weiblichen Agenten, drehten sich zu ihr um und man hörte vereinzelt Geflüster. Scully genoss es sichtlich. Selbst Skinner hatte es die Sprache verschlagen. Er stoppte mitten in seiner Erzählung und sah ihr mit weit aufgerissenen Augen hinterher. Er hatte sich nicht als Vampir, Skelett oder Zombie verkleidet, sondern als Pharao. Er trug eine rot weiße Krone, welche mit einer Schlange verziert wurde. Um den Hals trug er eine dicke Kette und an seinen Armen befanden sich mit Steinen verzierte Armbänder. Dazu passend trug er ein "königliches" Gewand.

"Wow.", war das einzige, was er hervorbrachte. "Würden Sie mich bitte entschuldigen?", wandte er sich wieder an die anderen und noch bevor sie antworten konnten, war er auch schon verschwunden.
Skinner wühlte sich durch die Menge bis er bei Scully angekommen war.

"Scully?", fragte er, immer noch total baff.

Scully drehte sich zu ihm um und schaute sich ihn erst mal von oben bis unten an. "Ja, Sir?"

Plötzlich fiel Skinner ein, dass er gar nicht wusste, was er von Scully wollte. "Ähm ... ich ... ich habe mich gefragt, wo Agent Mulder ist. Ich dachte, Sie würden gemeinsam kommen." Ja, gut gerettet.
Scullys Gesichtsausdruck veränderte sich. Jetzt lag eine Spur von Traurigkeit und auch Wut darin.

"Tja, wie Sie sehen sind wir das nicht. Er hatte keine Lust, glaube ich. Aber das ist mir jetzt auch egal. Ich bin hier her gekommen, um mich zu amüsieren und nicht, um über Mulder nachzudenken. Falls er doch noch Lust haben sollte, wird er schon kommen.", sagte Scully leicht gereizt. Skinner merkte sofort, dass er die falsche Frage gestellt hatte und es tat ihm leid.

"Na kommen Sie, Scully, mischen wir uns unter die Monster.", Scully schaute ihn an und hackte sich dann bei ihm ein. "Ach übrigens. Nettes Kostüm.", Scully musste schmunzeln und mischte sich mit Skinner zusammen unter den Rest.


Zur gleichen Zeit in Mulders Apartment

Mulder lag auf seiner Couch und zappte durch das Fernsehprogramm, aber er konnte nichts anständiges finden. Auf allen Kanälen lief nur dasselbe. Irgendwelche Horrorfilme, die er schon tausendmal gesehen hatte. Genervte schaltete er den Fernseher aus und warf die Fehrnbedinung ans andere Ende der Couch. Er legte sich auf die Seite und schloss seine Augen.
Kurze Zeit später wachte er erschrocken auf. Aus einer Ecke seines Wohnzimmers hörte er ein Geräusch. Schnell setzte er sich auf und griff nach seiner Waffe.

"Wer ist da?", fragte er in die Dunkelheit hinein. Aber er bekam keine Antwort.

Die Gestalt bewegte sich langsam und Mulder fuhr erschrocken herum. Sie kam jetzt immer näher auf ihn zu und er stand wie paralysiert da und konnte nichts machen. Immer näher kam die Gestalt, die wie Mulder feststellte, aussah wie Frohike in Dracula Gestalt. Ungläubig starrte Mulder auf Frohike. Er hatte doch gar nichts getrunken. Wieder schloss er seine Augen und redete sich ein, dass das alles nur ein Traum sei und er gleich aufwachen würde. Aber dies war nicht der Fall. Als er seine Augen wieder öffnete stand Frohike immer noch vor ihm.

"Komm mit, Mulder, ich möchte dir was zeigen.", er streckte Mulder seine Hand entgegen. Aber Mulder wich noch einen Schritt zurück, bis er mit seinen Fuß gegen die Couch stieß und auf ihr landete.

"Wer bist du und was möchtest du von mir? Falls du das witzig findest, bist du aber der einzige, denn ich finde es überhaupt nicht lustig."

"Ich bin der Geist der ....", begann Frohike, wurde aber von Mulder unterbrochen.

"Ja, klar. Lass mich raten. Du bist der Geist des Halloweens und jetzt möchtest du mir zeigen, was ich alles falsch gemacht habe."

"Ja, ...ähm ... um genau zu sein, sogar der Geist des vergangenen Halloweens.", verkündete Frohike stolz und verwirrt zu gleich.

"Okay, jetzt könnt ihr aufhören, Jungs.", sagte Mulder laut in den Raum hinein. "Das war wirklich witzig, aber jetzt ist es gut. Falls ihr mich daran erinnern wollt, was für ein Blödmann ich bin, habt ihr es geschafft, okay? Ihr könnt jetzt herauskommen. Hallo?"
Aber niemand antwortete ihm.
"Na schön und jetzt zu dir, Frohike, du kannst jetzt dieses lächerliche Kostüm ausziehen. Euer kleiner Scherz ist aufgeflogen.", aber "Frohike" ließ sich nicht beirren und wieder wiederholte seine bereits gesagten Worte nochmals.

"Komm mit, Mulder, ich möchte dir was zeigen.", und bevor er diesmal etwas erwidern konnte, fand er sich umhüllt im Nebel wider. Erstaunt und schockiert schaute er sich um. Und so plötzlich wie der Nebel erschienen war, verschwand er auch wieder.

"Wow, wie hast du das gemacht? Und wo bin ich hier überhaupt?"

"Du bist in der Vergangenheit. Wir sind hier vor deinem Elternhaus. Aber schau dir selber an, was passiert."
Frohike ging einen Schritt zur Seite, um Mulder Platzt zumachen. Er konnte sehen, wie er selbst, als Kind sich bereit machte, für das alljährliche Einsammeln von Süßigkeiten. Er hatte sich als Mr. Spock verkleidet. Er wollte sich mit seinen Freunden treffen und dann um die Häuser ziehen. Als sie kamen und ihn sahen, fingen sie an zu lachen. Der junge Mulder wusste nicht was los war.

"Was... was habt ihr denn?"

"Sieh dich doch mal an.", fing einer an und lachte weiter. "Wen willst du denn darstellen? `Beam me up - Scotty´?"

"Ja, ...ja, aber...ich dachte...."

"Jetzt hör mir mal zu, Foxy, wir haben Halloween und feiern keinen Kindergeburtstag. Die Tradition von Halloween ist die, dass man versucht Leute zu erschrecken und nicht herum läuft wie ein Baby. Na kommt schon, lasst uns jetzt Leute erschrecken, aber ohne Scotty.", lachend drehten sie sich um und ließen den kleinen Mulder alleine zurück.

"Das war Kyle Summers. Wir waren Freunde, aber danach hatten wir keinen Kontakt mehr.", wandte sich der erwachsene Mulder "Frohike" zu. "Ich hätte nie gedacht, dass er mich so behandeln würde. Ich habe es ihm nie verziehen. Seitdem habe ich es vermieden mich zu verkleiden, weil ich so etwas nicht nochmals durchmachen wollte."

"Ja, ich weiß.", antwortete Frohike. "Seit diesem Tag hast du Halloween verabscheut, aber die Dinge ändern sich.", mit diesem Satz war er auf einmal verschwunden und Mulder befand sich wieder in seinem Wohnzimmer.
Überrascht schaute er sich um. Immer wieder redete er sich ein, dass das alles nur ein Traum sei und das alles gar nicht passieren würde. Erschöpft ließ er sich auf seine Couch fallen. Als er auf die Uhr sah, stellte er fest, dass es erst 19:30 Uhr war.
*Oh man, Junge, du solltest schleunigst einen Psychiater aufsuchen.*

Wieder nickte er auf seiner Couch ein und wie schon beim ersten mal wurde er durch ein Geräusch geweckt.

*Nicht schon wieder.* war sein einziger Gedanke und ohne die Augen auf zu machen fragte er:

"Was willst du?", Mulder hatte schon eine schlimme Vorahnung.

"Ich bin der Geist des gegenwärtigen Halloweens."

"Ja klar, und ich Elvis.", antwortete Mulder sarkastisch.

"Nein, dass glaube ich nicht.... Wir müssen los.", jetzt erst öffnete Mulder seine Augen und stieß einen Überraschungsschrei aus, als er die Person vor sich sah. Byers stand in einem Elvis-Outfit vor ihm.

"Ich habe es immer gewusst. Elvis weiht noch unter uns.", war das erste was er nach seinem ersten Schock hervorbrachte. "Und du wirst mir jetzt zeigen, was die Leute heute so an Halloween machen, habe ich recht?"

"Das ist korrekt. Komm, wir wollen keine Zeit verlieren."

Und wieder war Mulder von Nebel umgeben. Als sich der Nebel gelichtet hatte staunte er nicht schlecht. Er befand sich mitten auf der FBI-Halloweenfeier. Überall liefen verkleidete Agenten herum. Mulder musste sich das Lachen verkneifen, als er Skinner und Anhang sah. Er schüttelte den Kopf.
Byers im Elvis-Kostüm zeigte auf eine bestimmte Ecke des Raumes. Mulder ging in die angezeigte Richtung und sah Scully, wie sie an einem Tisch stand und an einen Drink nippte. Er blieb wie angewurzelt stehen, als er sie sah. Seine Kinnlade klappte nach unten und er brauchte seine Zeit, bis er sich wieder gefangen hatte. Er stellte sich an den Tisch zu Scully, doch diese konnte ihn nicht sehen. Mulder schaute sich verwirrt nach Elvis-Byers um. Dieser gab ihm zu verstehe, dass man ihn weder sehen noch hören konnte. Plötzlich jedoch gesellte sich jemand anderes zu ihnen. Es war Agent Wright.

"Guten Abend, schöne Frau.", er hatte schon vor langem ein Auge auf Scully geworfen.

"Agent Wright, was kann ich für Sie tun?", fragte Scully überrascht.

"Na ja, ich habe gesehen, wie Sie hier so alleine standen und da dachte ich mir, dass ich Ihnen doch ein wenig Gesellschaft leiste.", er setzte sein `Ich bin ja so unwiederstehlich-Lächeln´ auf.

"Hey, lassen Sie meine Scully in Ruhe.", fuhr Mulder den Agenten an.

"Er kann dich nicht hören.", erinnerte ihn Byers.

"Wie kommen Sie darauf, dass ich Gesellschaft brauche?", fragte Scully Wright.

"Da Sie ja offensichtlich nicht mit Spooky-Mulder hier sind, dachte ich, ich versuche mein Glück vielleicht mal. Oder kommt er etwa noch oder hat er Sie versetzt?", fragte Wright mit einer Selbstsicherheit, bei der Scully schlecht wurde.

"Nein, er hat mich nicht versetzt und ich bin mir sicher, dass er noch erscheinen wird. Er hat es mir versprochen.", fügte Scully leiser hinzu.

"Sie hofft immer noch, dass du erscheinst. Du musst wissen, dass sie dich angelogen hat. Sie hat keine Begleitung.", mischte sich Elvis-Byers ein.

"Ja klar, wundert mich ehrlich gesagt, dass er nicht hier ist. Halloween müsste doch perfekt für ihn sein. Hier kann er so viele Aliens, Vampire und andere Monster jagen. Diese Chance lässt er sich entgehen?"

"Passen Sie ja auf, was Sie sagen."

"Seien wir doch mal ehrlich. Wann hat er Sie schon mal irgendwohin begleitet? Letztes Jahr waren Sie auch alleine auf der Weihnachtsfeier. Merken Sie eigentlich gar nicht, wie sehr er Sie nur ausnutzt? So was gutes und hübsches wie Sie hat er doch gar nicht verdient."

"Halten Sie denn Mund. Sie wissen doch gar nicht wovon Sie da reden.", Scullys Stimme wurde lauter und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Ihre Stimme klang erstickt.
Mulder schaute sie voller Mitgefühl an. Dass sie es sich so zu Herzen nehmen würde, hätte er nicht gedacht. Er lief auf Agent Wright zu, konnte ihn aber nicht fassen, da er durch ihn hindurch lief. Inzwischen waren auch die Gespräche im näheren Umkreis verstummt.

"Ach kommen Sie, Dana, nehmen Sie sich alles so zu Herzen, wenn jemand etwas über Ihren Mulder sagt?"

Scully holte einmal tief Luft und schaute ihn dann wieder in die Augen. "Für Sie, Agent Wright, heiße ich immer noch Scully und jetzt hören Sie auf irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen, die nicht stimmen, klar?"

"Wow, jetzt sind wir also, wieder die kühle Agentin, der niemand zu nahe kommen darf. Die eisige Jungfrau."

Scullys Mundwinkel zuckte kaum merklich, aber Mulder konnte sehen, dass bei ihr ein wunder Punkt getroffen wurde. Ohne etwas zu sagen, drehte sie sich um und verließ den Saal.
Mulder starrte ihn hasserfüllt an. Am liebsten hätte er ihm jetzt so richtig die Meinung gesagt, aber man konnte ihn ja nicht verstehen.
Bevor sich Mulder versah, war er wieder in seiner Wohnung und lag auf seiner Couch. Als er auf seine Uhr schaute, stellte er fest, dass erst 5 Minuten vergangen waren, doch für ihn kamen es wie Stunden vor.

*Was zum Teufel ist ihr eigentlich los?*

Aber noch bevor er sich diese Frage beantworten konnte erschien eine dritte Gestalt. Diesmal sah sie aus wie der Sensenmann. Durch die Kapuze wurde das Gesicht verdeckt, aber er konnte schwören, dass er etwas blondes Haar unter der Kapuze sah und so war er sicher, dass es sich um Langly handeln musste - falls er es wirklich war.

"Warte nichts verraten. Du bist der Geist des zukünftigen Halloweens, oder?", aber die Gestalt gab ihm keine Antwort, sondern nickte nur. "Ach, entschuldige hatte ich vergessen, du sprichst ja nicht. Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Da habe ich schon so oft Christmas Carol gesehen und habe es vergessen. Entschuldigung."

Die Gestalt zeigte keine Regung, dass einzige, was sie nach einer gewissen Zeit tat war, dass sie ihren Arm hob und er und Mulder sich auf einmal in einen kleinen, dunklen Raum befanden. Mulder drehte sich mehrmals um seine eigene Achse und schaute sich erstaunt um. Wo befand er sich jetzt schon wieder?
Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er erkannte, dass er sich in seinem Büro befand. Aber es hatte sich verändert. Sein Poster hing nicht mehr an der Wand und auch sein Schreibtisch fehlte. Das einzige, was noch vorhanden war, waren die Aktenschränke, aber er konnte anhand der dicken Staubschicht erkennen, dass sie nicht mehr bearbeitet wurden. Er öffnete den Schrank und holte die ersten Akten heraus. Es handelten sich um die X-Akten. Nachdem er sie sich durchgesehen hatte, steckte er sie wieder zurück in den Schrank und schloss ihn wieder.

"Was ... was soll das? Was willst du mir zeigen?"

Die Gestalt hob wieder seinen Arm und sie befanden sich in einen anderen Raum innerhalb des FBIs. Es müsste der zweite Stock sein. Er sah, wie Scully an ihrem Schreibtisch saß und nichts tat. Sie hatte rot unterlaufende Augen.

"Was ist mir ihr? Warum hat sie geweint?", aber er bekam keine Antwort. Schließlich sah er, wie Skinner auf sie zu kam.

"Agent Scully, wie Sie wissen, findet heute wieder die Halloweenfeier statt und ich würde mich freuen, wenn Sie auch erscheinen würden. Wir haben Sie auf den letzten Feiern vermisst."

Scully schaute ihn mit ihren verheulten Augen an. "Es .... es tut mir leid, aber ... aber ich kann das noch nicht."

Skinner schaute sie voller Mitgefühl an.

"Was ist denn passiert? Warum will sie da nicht hingehen? Sie hatte sich doch immer so auf solche Feiern gefreut?", fragte Mulder ungeduldig. Aber die Gestalt zeigte nur auf Scully und Skinner und er verstummte, um sich anzuhören, was passiert war.

"Dana, Sie können nicht jedes Halloween meiden. Irgendwann müssen Sie es überwinden. Ich weiß, dass es schwer für Sie ist, weil er nun mal ein guter Freund war, aber das Leben geht für weiter und Ich denke nicht, dass er es so gewollt hätte."

"Ich weiß, ... aber ich muss dann immer an damals denken und ... und um ehrlich zu sein fürchte ich mich davor. Ich ... ich meine, ich kann mir heute noch nicht dafür verzeihen."

"Es war doch nicht Ihre Schuld."

"Doch, das war sie!"

"Nein, dass war sie nicht. Es war ganz und alleine seine Entscheidung. Er wollte nicht zu dieser Feier kommen und niemand ahnte, dass so etwas schreckliches passieren würde."

"Was .... was ist passiert? Wovon reden die da? Scully, was ist passiert?", fragte Mulder verzweifelt, aber Scully konnte ihn nicht hören. Die Gestalt gab ihm zu verstehen, dass er ruhig sein sollte.

"Wenn ich bei ihm geblieben wäre, wäre es nicht passiert."

"Agent Scully, er wurde in seiner Wohnung überfallen. Sie wissen genauso gut, wie ich, dass er an der ihm zugefügten Verletzung gestorben ist. Sie hätten ihm da auch nicht mehr helfen könne. Wir hätten höchstens noch einen Agenten verloren.", wieder standen Scully Tränen in den Augen und auch Mulder musste erstmals schlucken, als es hörte.

"Das wäre mir egal gewesen!!!!, schrie Scullyl ihn schon fast an. "Lieber wäre ich auch gestorben, als ... als das hier alles durchzumachen! Es ist die Hölle!", jetzt war Scully am weinen, nachdem sie sich wieder soweit beruhigt hatte, fuhr sie fort. "Ich halte das nicht mehr lange durch. Alles erinnert mich an ihn...Ich habe ...ich habe ihm im Krankenhaus versprochen, dass ich weiter machen werde und dies habe ich bis jetzt auch versucht, aber ich habe keine Kraft mehr."

"Dana, ..."

"Nein! Ich habe die X-Akten nicht mehr, ich habe ihn nicht mehr ... ich habe gar nichts mehr. Und ich sehe keinen Grund mehr noch weiter zu machen.", Scullys anfängliche Trauer ist jetzt in Wut um geschwankt.

"Soll das heißen, dass Sie kündigen wollen?", fragte Skinner leicht entsetzt. Dass es sie so mitnehmen würde, hatte er nicht gedacht.

"Nennen Sie es, wie Sie wollen.", bevor Skinner was unternehmen konnte, zog Scully ihre Waffe und hielt sie sich an den Kopf.

Mulder war total entsetzt. "SCULLY! NEIN! Was machen Sie denn da?", aber Scully schaute nur in Skinners Augen und dieser stand unter Schock.

"Scully, geben Sie mir die Waffe.", versuchte Skinner auf sie einzureden, nachdem er sich einigermaßen von seinem Schock erholt hatte.

Aber Scully entsicherte die Waffe und immer wieder rannen Tränen über ihre Wangen. "Ich werde hier jetzt einen Schlussstrich ziehen. Wir alle ziehen irgendwann mal unsere Schlussstriche und hier ist meiner. Ich will und kann nicht mehr mit dieser Schuld und Einsamkeit weiterleben. Also, versuchen Sie mich nicht aufzuhalten."

"Bitte, Scully, überlegen Sie doch mal, wem Sie damit alles verletzen. Denken Sie an Ihre Mutter und auch an Mulder. Glauben Sie, er hätte gewollt, dass Sie das tun?"

Für einen kurzen Moment konnte man sehen, wie Scully zögerte. Aber dann schloss sie ihre Augen und atmete einmal tief ein und aus. Sie öffnete sie wieder und wandte ihren Blick von Skinner ab und schaute jetzt in die Richtung, in der Mulder stand. Es schien so, als ob sie genau in seine Augen schauen würde. "Jetzt werden wir nie mehr getrennt sein.", waren ihr letzten Worte. Ein lauter Schuss tönte durch den Raum und Scully sackte in sich zusammen. Skinner und "Mulder" rannten auf sie zu. Skinner nahm sie in den Arm und schrie den anderen Agenten zu, dass sie einen Arzt rufen sollten. Doch es war zu spät. Scully schloss mit einem Lächeln und einen Ausdruck von Glück und Erleichterung in ihrem Gesicht, die Augen. Jetzt würden sie wieder zusammensein.
Mulder starrt entsetzt auf die am Boden liegende Scully.

"Nein! Scully!", an die Gestalt gewandt. "Tu doch was! Sie darf nicht sterben!"

Aber bevor Mulder sich versah lag er wieder auf seiner Couch. Mit einem entsetzen Schrei sprang er auf und sein erster Gedanke war: Scully.
Schnell durchwühlte er seinen Kleiderschrank. Er war sich ganz sicher, dass er noch irgendwo ein Kostüm hatte. Die Lone Gunmen hatte ihm mal ein Elviskostüm gegeben. In der hintersten Ecke des Schrankes fand er es schließlich und beäugte es kritisch. Mit einem Schulterzucken ging er ins Badezimmer und zog sich um.




FBI-Zentrale
Halloweenfeier
Selber Abend

Mulder betrat die FBI-Zentrale und schaute sich überrascht um. Überall waren Kürbisse, Spinnen und Fledermäuse. Nach längeren Suchen fand er schließlich den Saal, mit den ganzen verkleideten Agenten. Langsam öffnete er die Tür und betrat den dahinter liegenden Raum. Keiner hatte bemerkt, dass noch ein Gast erschienen war. Er blickte sich im Saal um und hielt Ausschau nach Scully. War gar nicht so einfach unter all den Kostümen Scully zu finden. Suchend schritt er durch die Menge. Schließlich fand er jemanden, der Scully sein könnte, aber er war sich nicht sicher.
Mulder ging auf die Person zu, die ein enges schwarzes Kleid anhatte und rote lange Haare hatte. Das konnte nur Scully sein. Er schlich sich von hinten an und legte seine Arme und die Person.

"Happy Halloween.", flüsterte er in ihr Ohr. Erst noch überrascht, aber dann doch glücklich drehte sich Scully zu ihm um. Immer noch hatte Mulder seine Arme um Scullys Hüften gelegt und wie es aussah störte es sie auch nicht.

"Mulder? Sind Sie das?", fragte sie mit einem Lächeln.

"Nein, ich bin Elvis und ich lebe noch.", sagte Mulder mit Elvis imitierter Stimme. Darüber fing Scully an zu lachen. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, fragte sie ernst:

"Ich dachte Sie wollten nicht kommen. Waren Sie nicht derjenige, der gesagt hat, dass Halloween doch nur Kinderkram sei?"

"Das soll ich gesagt haben? Nie! Ich doch nicht.", Scully zog eine Braue in die Höhe. "Na schön, aber man kann doch schließlich auch seine Meinung ändern, oder nicht. Außerdem muss ich doch verhindern, dass Sie ihren überaus hübschen Kopf hinhalten müssen, weil ich nicht erschienen bin."

"Aber, woher ...?"

Mulder schaute sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht an. "Sagen wir, Intuition. Sie wissen doch, ich bin `Spooky Mulder´, entschuldigen Sie, `Spooky-Elvis.´.

"Wie konnte ich das nur vergessen?"

"Scully, ...", Mulders Stimme war auf einmal ernst. "Ich ... ich wollte Ihnen nur sagen, dass ... dass es mir leid tut."

"Was tut Ihnen leid?"

"Na ja, ich wollte mich dafür entschuldigen, wie ich mich letzte Woche verhalten habe. Ich war ein Idiot. Ich meine, ich war zu stolz, um mich zu entschuldigen."
"Was meinen Sie damit?"

"Ähm ... ich ... ich meine, nachdem ich mich so blöd im Büro benommen habe und Sie gesagt haben, dass Sie hierhin gehen würden, konnte ich nicht über meinen Schatten springen. Es tut mir leid, wenn Sie wegen mir Schwierigkeiten hatten."

"Ach, Mulder. Ich war doch auch nicht besser. Ich hätte Sie nicht drängen sollen, da ich ja schließlich wusste, dass Sie Halloween nicht mögen.", versöhnend sahen sie sich an. Mulder blickte sie verführerisch von oben bis unten an.

"Das solltest du auch mal im Dienst tragen."

"Du?"; fragte Scully leicht irritiert. Mulder schaute sie daraufhin mit seinem Dackelblick an. Sie verdrehte ihre Augen, da Mulder ganz genau wusste, dass sie bei diesem Blick nicht nein sagen konnte.

"Darauf habe ich schon lange gesagt.", sagte sie leise und schaute ihm dabei in die Augen.

"Ich auch. So, Scully, und jetzt kommt das, worauf ich mich schon die ganze Zeit freue.", Scully sah in fragend an.
"Na, der Bruderschaftskuss natürlich.", sie schüttelte lachend ihren Kopf. "Und was ist? Bekomme ich ihn?", fragte er mit einem verschmitzten Lächeln.

"Mal sehen.", erwiderte sie geheimnisvoll.

Vorsichtig schlang sie ihre Arme um ihn und Mulder tat es ihr gleich. Beide schauten sich in die Augen und langsam näherten sich ihre Lippen. Sie vergaßen völlig, wo sie waren und es war ihnen auch egal. Als sich ihre Lippen trafen, war für beide ein Traum in Erfüllung gegangen, den sie schon lange hatten. Es war zwar nur ein Bruderschaftskuss, aber beide wussten, dass es mehr war.
Und eins war für sie sicher: Es war das schönste Halloween, was sie je hatten.


ENDE
Ich hoffe sie hat euch gefallen. Mir ist sie eingefallen, als ich von Halloween Challenge erfahren habe und da dachte ich mir, dazu musst du was schreiben. Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich die Weihnachtsgeister in Halloweengeister verwandelt habe, aber ich fand die Idee irgendwie lustig.

Eure Destiny
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