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Whenever he is away I feed his fish

von Reticulanerin

Kapitel 2

Samstag 4:21am (WHASHINGTON AIRPORT)

Mulder stand mitten im Regen mit seinem Koffer in der Hand und schaute teilnahmslos auf die Straße, während er vergeblich hoffte ein Taxi ergattern zu können. Er wollte nur nach Hause und schlafen. Der Weg bis DC war anstrengend und nervenaufreibend gewesen. Er hatte nicht gedacht, dass es solche Schwierigkeiten brachte, seinen Flug ein Tag vor zu verlegen. Na ja nun war er ja fast zu Hause und hatte den stressigen Tag schon hinter sich gelassen. Er wollte nur noch duschen, eine Kleinigkeit essen, und dann würde er schlafen gehen. Morgen könnte er dann Scully anrufen. Er hatte sich die ganze Woche nicht bei ihr gemeldet... warum, wusste er selber nicht genau. Er musste die meiste Zeit über an sie denken. Eigentlich war er auch nur seiner Mom zuliebe mit nach Wisconsin geflogen, Er wollte sie nicht allein lassen.



Innerlich hatte er auf einen Anruf von Scully gehofft. Er wollte sie nicht nerven, so wie er es immer tat, wenn sie längere Zeit getrennt waren. Er wollte warten auf eine Meldung von Ihr, ... und da sie nichts dergleichen getan hatte, nahm er an, dass sie den Abstand zu ihm genoss. Ist ja auch kein Wunder, dachte er, Sie beide verbrachten die meiste Zeit des Tages zusammen, nur zum Schlafen ging jeder seinen Weg nach Hause.

Montag würde er sie wieder sehen, und dann wird alles seinen gewohnten Gang gehen.



Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er einen Schwall Regenwasser von einem vorbeifahrenden Auto entgegengeschleudert bekam. Fluchend drehte er sich zur Seite und schmiss dem Fahrer ein - Danke du Idiot - hinterher. Genervt und total nass trottete er in Richtung Stadtmitte in der Hoffnung ein freies Taxi auf dem Weg zu finden. Als er fünf Minuten gelaufen war und ihm auch schon egal war, wie heftig es regnete, hielt ein Yellow Cap neben ihm, ... und er dankte Gott dafür. Schnell stieg er ein und ließ sich nach Hause fahren.



Samstag 4:46am (MULDERS APPARTMENT)

Mulder schloss die Tür zu seiner Wohnung auf und schmiss seinen Koffer direkt in die Ecke hinter der Tür. Er stand mitten in seinem Flur... ganz ruhig und starrte zur Decke. Langsam ließ er seinen Mantel an seinen nassen Schultern herunterrutschen und ihn zu Boden Fallen. Dieser bleib natürlich auch dort liegen. Mulder ging ein paar Schritte und zog im laufen seine Schuhe aus... auch diese blieben dann mitten im Flur stehen als er geradewegs mit einem erleichtertem Seufzen ins Bad ging. Er wollte Duschen um sich ein wenig aufzuwärmen. Er zog sich schnell aus und schlüpfte unter die Dusche. Er stand dort ein paar Minuten regungslos und ließ sich einfach nur vom heißen Wasser berieseln. Er hatte die Augen geschlossen und seine Hände vor sein Gesicht gelegt ...er war einfach nur froh wieder zu Hause zu sein.



Nach einer Weile stellte er wiederwillig das Wasser ab und schnappte sich schnell ein großes grünes Handtuch vom Haken. Mit Boxershorts und T-Shirt bekleidet kam er dann aus dem Bad. Seine Haare standen kreuz und quer in alle Himmelsrichtungen ab und sein Handtuch hatte es sich sportlich um den Hals gehangen.



Plötzlich erschrak er und blieb in der Tür stehen als er bemerkte, dass dort Etwas oder Jemand auf seiner Couch lag. Langsam ging er hinüber um zu sehn was sich dort auf seinem Schlafplatz breit machte. Er ging sich im Laufen noch einmal mit seinem Handtuch über die Haare...

Verdutzt blieb er kurz von der Couch stehen als er erkannte wer vor ihm lag. Er blickte direkt in das kleine, friedlich schlafende Gesicht seiner Partnerin. Er neigte seinen Kopf zu Seite um zu schauen, ob sie tatsächlich schlief, oder ob sie vielleicht unmächtig war. Wie lange lag sie dort schon? Mulder wusste nicht was er nun denken sollte. Sie sollte seine Fische füttern, vielleicht war ihr schlecht geworden und sie musste sich hinlegen?!. Mulder ging vorsichtig näher und hockte sich direkt vor Scully. Er schaute sie eine kurze Zeit lang an, bevor er langsam seine Hand ausstreckte um ihre Stirn zu berühren. Er fühlte ob sie vielleicht Fieber hatte. Als er seine Hand zurückzog bemerkte er dass Scully eines seiner Shirts, fest umklammert in ihren Händen hielt. Es huschte ein schmales Lächeln über sein Gesicht, denn nun wusste er dass seine Partnerin nicht krank war. Sie lag dort so unschuldig auf seiner Couch und umklammerte sein Shirt als ob ihr Leben davon abhing.

Er starrte sie an und freute sich innerlich, dass sie da war, auch wenn sie ihn noch nicht bemerkt hatte, war er froh über Ihre Nähe.



Er gestand sich selber ein, dass er große Sehnsucht zu Scully hatte in der Zeit die er von ihr getrennt war, aber das würde sie niemals erfahren. Er hatte nicht vor Ihr seine Gefühle zu offenbaren. Er wollte nicht die langjährige gute Freundschaft zu Ihr gefährden. Viel zu schwer würde ihn eine Zurückweisung von ihr treffen, als er es wagen würde alles aufs Spiel zu setzen.

Er setzte sich neben die Couch und stützte seinen rechten Ellenbogen auf. Seine linke Hand wanderte ganz langsam und zurückhaltend zu Scullys Mund. Er wollte ihre weichen Lippen berühren, er wollte sie fühlen. Kurz vor seinem Ziel stoppte er seine Bewegung und ließ seine Hand eine Strähne Ihres weichen roten Haares von der Stirn streichen. Ohne seine Finger von ihrer Haut zu lassen, strich er hauchzart über ihren Nasenrücken bis runter zu ihren Lippen. Er konnte ihre Haut kaum spüren nur die Wärme die von ihr ausging. Er wollte sie auf keinen Fall wecken, aber zu schön war der liebliche Anblick seiner schlafenden Partnerin als das er seine Gedanken unterdrücken konnte. Er wollte sie Küssen... aber er tat nichts – verdammt, hör auf, sie ist deine Partnerin -... er blickte sie an und fragte sich warum sie sich wohl bei ihm einquartiert hatte. Hatte sie ihn auch vermisst?



Wieder musste er schmunzeln, als er auf sein Shirt blickte. Dieses mal strich er mit seiner Hand über ihren kleinen Finger, scheu und mit etwas zittrigen Händen griff er ihre Hand und schaute sie an. Dann spürte Er wie Sie ihren Griff verstärkte und seine Hand umklammerte. Ihm wurde ein wenig mulmig als sie anfing sich zu bewegen und sich auf den Rücken drehte. Was würde sie sagen oder tun, wenn sie jetzt aufwachte. Was würde sie von Mulder denken, wenn sie ihn so vor sich sitzen sah?



Er schloss die Augen als Sie sich im Schlaf ihre Lippen mit ihrer Zunge befeuchtete. Er wurde sich seiner Gefühle zu Scully mehr und mehr bewusst, als er nun auch seine zweite Hand nutzte um sie zu berühren. Daumen und Zeigefinger zogen die Sehen ihres Halses nach, der jetzt gut zugänglich war. Wieder stoppte seine Hand vor ihren Lippen, und Mulder dachte, dass er nie mehr aufhören könnte sie zu bewundern. Wie hilflos sie nun dalag. Er hätte alles mit ihr anstellen können. Er konnte ohne Probleme über sie herfallen. – was soll das? Du kannst wohl nur an das Eine denken ?! Sie ist deine Partnerin-

Er schämte sich für seine Gedanken und fragte sich, wie Scully reagieren würde, wenn sie wüsste was ihm durch den Kopf ging, wenn Sie ihn manchmal so ansah... wenn sie wüsste was ihm jetzt gerade in diesem Moment durch den Kopf ging, was sein Körper ihm für Antworten gab auf seine Gedanken. Ob Scully diese Gedanken eventuell doch mit ihm teilte. Er war schließlich auch nur ein Mann und so könnte Scully ihn auch einstufen... In eine Schublade mit all den anderen Männern ...aber auch Mulder hatte Gefühle.... die er aber nur ungern preisgab. Er und Scully hatten ein ganz besonderes Verhältnis zu einander aufgebaut, aber trotz allem ließ er Scully nicht näher an sich heran. Er wusste auch nicht warum das so war, ...es war vielleicht die Angst, durch zu aktives Handeln auch noch seine letzte Verbündete zu verlieren. Aber er wusste ganz genau, dass er sie schrecklich vermisst hatte, in der Zeit, die er Urlaub genommen hatte und verreist war.

- Hatte Sie hier auf mich gewartet? Ich wollte doch erst Morgen nach Hause kommen. Sie konnte nichts von meiner frühen Ankunft wissen. -



Mulder war müde und er wollte eigentlich schlafen gehen.... aber Scully schlief ja nun auf seinem Platz. In seinem Schlafzimmer konnte er nicht schlafen, das hätte mindestens bis Morgen gedauert, es soweit in Ordnung zu bringen, dass man nicht von irgendwelchem Zeugs erschlagen wurde. Er holte dann letztlich zwei große Decken aus seinem Schrank und ging zurück zu Scully. Er warf die Decke vorsichtig über ihren schönen Körper und deckte sie behutsam bis zum Hals zu. Dann küsste er hauchzart ihre Lippen und fühlte eine blitzartige Wärme, die durch seinen Körper fuhr. Er hatte das Verlangen nach „Mehr“ von ihr.... aber sein noch vorhandener Verstand riet ihm hier aufzuhören und sie in ruhe schlafen zu lassen.



Trotzdem wollte er heute Nacht ganz nahe bei Ihr sein... ganz vorsichtig, um sicher zu gehen, dass er sie nicht weckte, zog er den Couchtisch ein wenig zurück, damit er direkt neben Scully Platz fand. Er griff wieder nach Ihrer Hand und legte sich neben Scully auf den Boden. Er hielt ihre Hand fest um klammert und schaute noch mehrere Male hoch zu Ihr...Träumte Sie vielleicht? Träumte sie vielleicht von Ihm? Er wünschte es sich von ganzem Herzen... und er hoffte, Morgen ein paar Antworten von ihr zu bekommen. Er hoffte, dass er mit Ihr reden konnte, dass er reden konnte über die ganzen Dinge die ihn beschäftigten..... über die Dinge, die Sie und Er bis Heute noch nie angesprochen hatten. Er schlief ein... mit seinen Gedanken nur bei Scully versuchte er Sie mit in seine Traumwelt zu nehmen..... immer noch ihre Hand haltend.



45 Minuten später

Langsam wurde Scully wach und öffnete Ihre Augen. Es war noch immer dunkel und sie wusste nicht so recht wo sie war. Sie spürte dass jemand Ihre Hand hielt, und plötzlich erschrak sie.... Sie war bei Mulder im Wohnzimmer eingeschlafen... sie erinnerte sich wieder. Langsam drehte sie ihren Kopf zu Seite und entdeckte Mulder schlafend neben Ihr auf dem Fußboden. Er Hielt ihre Hand fest umklammert. –warum ist er hier? Er wollte doch erst Morgen... Oh nein, warum passiert das jetzt, wach auf Dana !?- Doch schnell realisierte sie, dass dies kein Traum war...

Sie wusste nicht was sie zuerst denken oder tun sollte, sie verspürte den Drang aufzustehen und sein Apartment so schnell wie möglich zu verlassen. Sie schämte sich ...

Vorsichtig versuchte sie sich aus Mulders Griff zu befreien, aber dieser Versuch sich unbemerkt aus dem Staub zu machen ging daneben.



Mulder wachte auf...Er kam ganz langsam mit dem Kopf hoch und lugte über den Rand der Couch. Nun konnte er Scully in die Augen schauen. Sein Blick war noch sehr verschlafen, aber er nahm sie mit all seinen Sinnen voll wahr. Scully schloss die Augen und atmete tief durch.



„Scully!“ sagte Mulder leise, fast flüsternd.



„Mulder ich... oh mein Gott.“ Brachte sie nur hervor und wünschte es sei alles nur ein Traum.

Sie musterte Ihn und sie fand keinen Anfang... Sie wollte ihm alles erklären, sie wollte sich mehr oder weniger herausreden.



„Warum sind sie schon wieder zu Hause Mulder?“



„Ich habe es nicht mehr ausgehalten, ich wollte einfach nach Hause, ...ist das OK für Sie... oder soll ich wieder gehen?“



Jetzt musste Scully auch ein wenig grinsen, aber seine Art zu scherzen brachte sie nicht schonender aus dieser Situation heraus.



„Mulder das Ganze ist mir sehr peinlich ...ich konnte doch nicht ahnen dass sie.....“

Verschämt schaute sie auf die Decke die am Boden lag.

„warum haben sie mich nicht geweckt?



„Ich wollte hören was sie mir noch zu sagen haben“ sagte Mulder total ernst, ohne die Geringste Miene zu verziehen.



- oh nein, hatte ich im Schlaf gesprochen.... oh lieber Gott ich wünschte ich würde augenblicklich tot umfallen-



„Ich habe... habe ich gesprochen im Schlaf?“ Scullys Augen weiteten sich und sie spürte das sie rot anlief

„was habe ich denn gesagt... oh nein?“

„ist schon in Ordnung Scully, ich habe nur Spaß gemacht.... sie haben ganz friedlich geschlafen, und ich habe es nicht übers Herz gebracht sie aus ihren Träumen zu holen, also habe ich es mir hier Unten gemütlich gemacht“

Er zog seine Hand, die immer noch neben Scully auf der Couch lag, zurück und setzte sich aufrecht hin.



„sie können gerne weiter auf meiner Couch schlafen, es ist gar nicht so übel hier unten“.

Er zog seine Beine an seinen Körper heran und umklammerte diese mit seinen Armen. Er sah aus wie ein kleiner verspielter Junge, der gerade vor dem Fernseher saß und Tom und Jerry schaute.



Scully blickte Ihn an und bemerkte seine verwuselten Haare und den Geruch von seinem Aftershave... Es war so intensiv, dass er es erst vor kurzem benutzt haben musste.

Er hatte sich wahrscheinlich schon geduscht und wer weiß was sonst noch alles gemacht, während sie seelenruhig auf seine Couch ein Nickerchen gehalten hatte.



„Ähm .... nein ..... Danke Mulder.... ich... ich denke ich werde jetzt gehen.“

Sie rutschte schnell an die äußere kante der Couch und griff nach Ihren Schuhen. Schnell hatte sie diese angezogen und war auch schon auf dem Weg zur Tür.



Mulder saß noch immer auf dem Boden und Blickte sie an..... jeden Schritt den sie tat, verfolgte er aufmerksam.



„Scully....!!! ... wir sehen uns Morgen, hmmmm?“ Er hatte seine Kopf zu Seite geneigt und sein Lippen aufeinander gepresst.





„ich glaube nicht Mulder“ Sie schaute in seine Richtung, aber bewusst ging Ihr Blick an Ihn Vorbei..... Er hatte es natürlich auch bemerkt das Scully sich unwohl fühlte und Er wollte auf keinen Fall, dass sie jetzt einfach so davon ging.

Er wusste, dass es dann so ablaufen würde, wie schon einige Male zuvor... wenn er endlich gedacht hatte, dass er mit ihr reden könnte....wenn auch er sich mutig genug fühlte diesen entschiedenen Schritt zu wagen, machte er zum Schluss doch einen Rückzieher, oder Scully hatte irgendeinen Grund schnell zu verschwinden.



„wieso nicht? ...Ich ruf sie an OK?“ Sein Blick verriet ihr, das er verletzt war, aber sie konnte Ihm in dieser Situation nicht in die Augen schauen. Die Sache war Ihr dermaßen peinlich, dass sie sich fragte, ob sie ihm jemals wieder unter die Augen treten konnte.



„Mulder ich kann nicht.... ich .... muss nachdenken, es tut mir leid“



Mulder stand auf und ging auf sie zu. Scully blickte ihn von oben bis unten an, und da merkte Mulder , dass er nicht so viel an hatte, wie es für eine solche Situation angebracht gewesen wäre.

Er war jetzt eine Armlänge von Scully entfernt und er wollte sie festhalten. Er wollte ihr sagen, das sie nicht gehen sollte. Aber er tat nichts, außer seine Hand nach ihr auszustrecken.

Als er so in seiner Boxershorts vor Scully stand, und sein Aftershave ihr wieder in die Nase stieg hatte sie das Bedürfnis doch in seinem Apartment zu bleiben und sich ihm einfach an den Hals zu schmeißen. Dieser Anblick seiner Wild durcheinander liegenden nassen Haare und seine ausdrucksstarken Augen ließen Ihr Herz schneller schlagen und sie spürte ein starkes verlangen nach Mulder. Sie hatte das Gefühl von 100 Schmetterlingen im Bauch und Wolke 7 rund um Sie herum. Ihr Herz hatte sich bereits für Mulder entschieden, ... Aber ihr Verstand riet Ihr, diese Situation nicht noch mehr zu strapazieren. Sie war fest entschlossen heute Nacht nicht hier zu bleiben.



Mulder.... ich ....ich werde sie anrufen OK? Sie griff kurz nach seiner Hand, ließ aber nur zum Abschied Ihre Hand über seine gleiten, dann waren sie auch schon wieder getrennt.

Sie drehte sich zur Tür und ging raus auf den Flur... Mulder ging noch einen Schritt hinter ihr her, aber ohne sich noch einmal umzublicken zog sie die Tür hinter sich zu.



Mulder stand nun mitten in seinem dunklen Flur und fragte sich was er falsch gemacht hatte... er wollte sie nicht in eine solche Situation bringen... er wusste nicht, dass es so ein Problem für sie war.... Er wäre dann in ein anderes Zimmer gegangen... selbst in der Küche hätte er geschlafen.



Er war traurig, enttäuscht und ratlos auf einmal... Wütend über sich selbst schoss er einen seiner Schuhe gegen die Wand und bückte sich dann nach seinem Mantel, der noch immer völlig nass im Flur lag. Langsam ging er zurück in sein Wohnzimmer und sah auf den Pizzakarton, den Scully hatte liegen lassen. Voller entsetzen sah er auf dem Tisch seine Zeitung mir dem freizügig gekleideten Mädel auf dem Cover. Nun merkte er, das ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg. –Du Trottel, kannst du das nicht wegräumen, was denkt sie nun von dir. Sie hat jetzt das ganz bestimmt das falsche Bild von mir. Das Bild eines Perverslings? –

Jetzt war Mulder froh, das Scully doch schon gegangen war, ... hätte er diese Zeitung schon entdeckt, als Scully noch bei ihm war, dann wäre er tot umgefallen. Jetzt war es Ihm sehr Peinlich und er wusste das Scully diese Zeitschrift bestimmt in den Händen hatte. Kurzerhand griff er nach der Zeitung und schmiss die in den Mülleimer. Er ärgerte sich über seine eigene Dummheit und schwor sich diese Zeitschriften demnächst nur noch bei sich in einer Schublade aufzuheben. Weit weg von Scullys Reichweite

Er ging zurück zu seiner Couch und setzte sich hin. Er legte seine Hände vor sein Gesicht und atmete laut aus. Er spürte noch die Wärme die Scullys Körper in der Decke unter ihm hinterlassen hatte. Langsam legte er sich hin und kuschelte sich in die Decke. Er zog die sie hoch bis über die Schultern und fragte sich ob sie in diesem Moment auch an Ihn dachte. Unzufrieden schloss er die Augen und sog noch einmal tief Luft ein. Es duftete noch ein wenig nach Scully. Wieder schlichen sich Gedanken an seine Partnerin in sein Kopf... einen Augenblick dachte er noch über alles nach, dann aber war der Drang nach Schlaf stärker und er nickte ein.



Samstag 11:34am (MULDERS APARTMENT)

Mulder wachte auf und wurde von dem grellen licht der Sonnenstrahlen die durch sein Fenster schienen geblendet. Schnell vergrub er sein Gesicht wieder in der Decke. ..in der Decke? Er schlief doch nie mit einer Decke auf der Couch?!

Er öffnete dann doch wieder seine Augen und blickte auf seinen Wohnzimmertisch. Pizza... Decke.... Er hatte also nicht geträumt, Scully ist heute Nach wirklich hier gewesen, als er nach Hause kam. Er dachte er hätte vielleicht nur geträumt.... vielleicht weil er Scully vermisste. Aber der Pizzakarton bewies ihm, dass es nicht so war. Als er sich aufrichtete, ging er mit seinen Fingern flüchtig durch sein zerzaustes Haar, er schaute sich um und überlegte was er essen konnte. Er hatte nichts brauchbares mehr im Haus. Und Scully hatte ihm auch nichts übrig gelassen von ihrer Abendmahlzeit. –Scully- Mulder lehnte sich auf der Couch zurück und sein Kopf ruhte auf der Rückenlehne. Mit seinen Händen strich er über sein T-Shirt ... er seufzte. Warum war Scully heute Nacht so plötzlich gegangen. -heute Nacht,... wenn das jemand hört.... man könnte denken, dass ich nicht artig war, ... darum ist sie weg. ?-

Hatte es sie gestört, das er ihre Hand gehalten hatte? Hatte sie Angst vor ihm, vor seinen Berührungen? Er konnte sich nicht erklären, warum Scully so nervös die Flucht ergriffen hatte. Sollte er sie anrufen? Er hatte sehr stark das Bedürfnis dazu sie anzurufen, aber das würde sie vielleicht zu sehr einengen. Sie würde sich melden, wenn ihr nach Reden zumute wäre. Also ließ er es. Aber sein ganzer Tag drehte sich nur um Scully... er überlegte, was er am Montag zu ihr sagen würde, ....wenn sie überhaupt zu sprechen bereit war...Er wusste nicht was er tun sollte.... er hatte auch die Angst im Nacken, das er alles nur noch schlimmer machte mit seinen doofen Fragen und seinen Andeutungen.





Sonntag 7:18pm (SCULLYS APARTMENT)

Scully hatte noch nichts gegessen und fühlte sich hundeelend. Sie Hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, dass sie nicht nach Hause gefahren ist, als sie noch konnte. Nun saß sie auf ihrer Couch und legte sich ebenfalls die richtigen Worte zurecht, die ihrer Meinung nach passend waren, um nicht ganz wie eine Vollidiotin da zustehen. Morgen würde sie Mulder im Büro wieder Treffen, und sie hatte Angst. ...



Vielleicht würde er sie nur veralbern, und sie würde gar nicht dazu kommen all das zu sagen was sie sagen wollte. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was Mulder nun über sie dachte. Wahrscheinlich hätte sie das Selbe gedacht, wenn sie ihn schlafend in ihrer Wohnung aufgefunden hätte. Und dann auch noch dieses blöde Shirt von Ihm...- Hätte ich das nicht wenigstens hängen lassen können?, das ist so verdammt peinlich...- Nun war ihre Ausrede, dass sie sich nicht so gut gefühlt hatte und sich hinlegen musste dahin.... Wenn sich das Gespräch nicht gleich zerschlug, dann würde sie ihm vielleicht sogar alles sagen.... alles das, was sie wirklich fühlte und was sie tatsächlich wollte. Sie wollte sich zusammen nehmen, schließlich war sie ja kein kleines dummes Mädchen mehr. Es konnte doch über alles gesprochen werden... Aber war sie auch bereit sich gegenüber Mulder zu outen, was ihre Gefühle zu ihm betraf? Sie traute es sich selber nicht zu und hoffte, das Mulder Ihr ein wenig dabei half.



Montag morgen 7:45am (MULDERS BÜRO)



Mulder saß auf seinem Stuhl und hatte sich wie immer gemütlich zurückgelehnt. Er schaute zur Decke und dachte nach als plötzlich die Tür zu seinem Büro aufging. Er spürte sein Herz schneller schlagen... und er hatte spontan alle seine so gut zurechtgelegten Worte vergessen, als Scully vorsichtig an der Tür vorbei lugte und ins Büro kam. Schnell setzte er sich vernünftig hin und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie nervös er war.



Auch Scully wirkte sehr nervös und Angespannt.



„guten Morgen“ sagte Sie leise.



„Morgen Scully, sie sind aber früh dran heute. Wie geht’s? Haben sie sich gut erholt am Wochenende?“

Mulder überlegte sich augenblicklich was er da gerade für ein Quatsch fragte.... es hatte ihn doch noch nie interessiert ob Scully sich erholt hatte am Wochenende.... na ja zumindest fragte er sie so etwas für Gewöhnlich nicht...



„Ja, ... das habe ich zumindest versucht....“ Sie schaute auf den Boden und hoffte auf eine schnelle Reaktion von Mulder.

Aber er sagte nichts.... er schaute sie nur an....Scully wusste nicht recht, ob Mulder zu reden bereit war... nun schaute auch sie hoch und Blickte direkt in seinen Typischen „was habe ich getan“ –Blick. Sie fühlte sich hilflos und hätte am liebsten wieder die Flucht ergriffen.



Doch dann setzte sie sich mit einem fast schon genervten und unzufrierenden Stöhnen auf den noch freien Stuhl....



„Ich habe mich ganz und gar nicht erholt, Mulder“ Sprudelte es plötzlich aus ihr heraus.



„ich habe die ganze Nacht wachgelegen.... und ich habe mir gedacht, was sie nun von mir denken... Mulder ich möchte mir bei ihnen entschuldigen... das war nicht geplant. ...ich war völlig erschöpft und wollte nur....“



Mulder hörte ihr aufmerksam zu bis er ihr plötzlich ins Wort fiel....und heftig seinen Kopf schüttelte



„Schhhhhh, ....“ er beugte sich vor und stütze sich mit seinen Unterarmen auf den Schreibtisch auf. „Scully bitte sagen sie mir doch mal, wofür sie sich entschuldigen wollen!... Sie haben mich nicht gestört.... und ich müsste mich wohl am ehesten entschuldigen...ich wollte ihnen nicht zu nahe treten...ich hätte im Schlafzimmer schlafen sollen....MIR tut es leid.“



Scully schaute ihn nun an und er merkte das auch sie jetzt ihre Worte verloren hatte....

„Scully ich war in gewisser weise sogar froh dass sie....“



Mulder Satz wurde von dem Durchdringenden Klingeln seines Telefons unterbrochen... Scully zuckte zusammen, auch sie hatte nicht damit gerechnet. Mulder schloss genervt seine Augen



„Moment“ sagte er und hob den Hörer ab!



„JA! Guten morgen Assistent Director.... ! ja ..... ja ich weiß bescheit... ist in Ordnung wir werden uns darum kümmern.“



Mulder legte auf und sah Scully an....

„Das war Skinner, ... er hat Arbeit für uns.“ Er zog die Schultern hoch und presste seine Lippen aufeinander.



„Scully was halten sie davon, wenn wir uns heute Abend weiter unterhalten!?“



Scully bekam große Augen.... sie war sich nicht sicher ob sie das wollte, aber auch sie wusste dass noch nicht alles gesagt war, also nickte sie ihm kurz andeutungsweise zu.



„ich komme sie heute nach Feierabend besuchen, ist das in Ordnung für sie?



Sie konnte ihm nicht antworten und schaffte wieder nur ein Nicken.



„Scully.....? alles in Ordnung? Passt es ihnen heute Abend nicht? Dann verschieben wir das auf ein anders mal...?!“



„Nein, nein...Mulder..... ist schon gut... das passt wunderbar. „

Sie stand nun auf und wartete das ihr Partner es ihr nachtat.



Auch Mulder stand nun langsam auf uns schnappte sich seine Jacke...zusammen gingen sie hinaus zum Parkhaus, niemand schnitt das Thema vom Wochenende noch mal an und so starteten sie in ihren Arbeitstag.



Montag Abend 19:43pm (SCULLYS APARTMENT)



Scully saß auf ihrer Couch und überlegte, was sie zuerst tun sollte….ihre Wohnung sah aus wie ein Schlachtfeld und sie hatte Hunger…. Duschen wollte sie noch und andere Kleidung anziehen. In ca. einer Stunde würde Mulder vor der Tür stehen, sie hatten sich für neun Uhr bei ihr verabredet. Schnell huschte sie durch ihre Wohnung und räumte ein paar Sachen beiseite. Sie drehte sich langsam in alle Richtungen des Raumes um zu sehen, ob auch jede Ecke ordentlich war. Obwohl sie wusste, das ihr Partner nicht viel wert auf Ordnung legte, wollte sie alles strahlend aufgeräumt haben.

Dann machte sie sich schnell zwei Brote mit Quark und Marmelade die sie in windeseile auf aß.

Als sie dann letztendlich unter ihrer langersehnter Dusche stand entspannte sie sich ein wenig. Dieser Tag war nicht besonders aufregend gewesen, aber trotzdem sehr anstrengend. Sie freute sich sehr auf Mulder und hoffte das er genauso bereit war zu reden, wie heute Morgen im Büro. Scully hatte das Gefühl, das Mulder noch mehr hätte sagen wollen, wenn nicht das Klingende Telefon gestört hätte. Aber wiederum, war sie froh, dass er nicht die Gelegenheit für mehr Worte gefunden hat. Es wäre im Büro bestimmt nicht so abgelaufen, wie sie es sich vorstellte. Es ist doch etwas ganz anderes, wenn man sich außerhalb des Arbeitsumfeldes miteinander unterhielt.



Auf einmal schreckte Scully hoch.... wie lange duschte sie schon? Sie sprang aus der Dusche und trocknete sich so schnell sie konnte ab, rannte in ihr Schlafzimmer und schaute auf die Uhr. Es war schon 8:54pm.... Mulder war meistens pünktlich..... nur noch ein paar Minuten und er wird vor ihrer Tür stehen. Sie wühlte in ihrem Schrank und kramte ihre Unterwäsche hervor. Schnell schlüpfte sie hinein. Aus dem nächsten Schrank zog sie zwei Blaue jeans und überlegte welche sie anziehen sollte... sie entschied sich für die engere Variante und zog sie schnell an. Da hörte sie auch schon ein Klopfen an Ihrer Tür. Völlig hektisch zog sie sich ein weißes enges Oberteil über den Kopf und ging in Richtung Tür.

Sie stand nun vor ihrer Tür und machte sich die Knöpfe der Jeans zu. Mulder war heute überpünktlich .... sogar 4 Minuten zu früh. Scully lugte durch ihren Spion während sie ihr Top zurechtzupfte. Mulder stand einen Schritt von der Tür entfernt und schaute zu Boden....Oder an sich herunter um noch mal sein Outfit zu checken.... das Konnte Scully nicht wirklich genau erkennen. Sie öffnete schwungvoll die Tür und stand genau vor ihm.



„Hallo Scully“



„Guten Abend Mulder kommen sie doch rein.“



Mulder schaute sie verdutzt an, denn ihre Haare hingen nass nach unten und sie hatte sich, soweit Mulder das beurteilen konnte, noch nicht gekämmt.

Auch sie bemerkte, dass ihre Haare noch wild durcheinander lagen und wurde verlegen.



„ähmmm, bitte entschuldigen sie, aber ich habe nicht so früh mit ihnen gerechnet.“



„neun Uhr Scully, oder habe ich mich vertan mit der Zeit“?



Sie fuhr sich durch die Haare...“Nein, Nein, neun Uhr ist korrekt.

Mulder schaute auf seine Uhr...“Wir haben jetzt 1 Minute vor neun....“ er lachte sie an und Scully schwieg. Mit einer einladenden Handbewegung lotste sie Mulder in ihr Wohnzimmer.



„entschuldigen sie mich bitte einen kleinen Augenblick, ich werde dann mal kurz meine Haare ein wenig zurecht legen, OK?, Machen sie es sich schon mal bequem ich bin gleich bei ihnen.“



„in Ordnung Scully, lassen sie sich ruhig Zeit. Ich habe übrigens eine Flasche Wein mitgebracht... Sie haben doch nichts dagegen, oder?“



Er zog seine Jacke aus und legte sie über die Lehne eines Sessels. Dann hockte er sich auf Scullys Couch und lehnte sich zurück.

Aus dem Badezimmer kam Scullys Stimme zurück. „ das ist schön Mulder, ich denke das kann ich nach dem heutigen Tag gut brauchen“ Sie hatte ihre Haare nun zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammen gebunden und kam dann zurück ins Wohnzimmer.



Als sie Mulder auf der Couch sitzen sah, registrierte sie erst welche Kleidung er trug.

Auch er hatte eine recht knappe Jeans an. Sie war total verwaschen und sah tierisch bequem aus. Er trug schwarze Schuhe und ein schwarzes T-Shirt. Zu ihrem Erstaunen stellte Scully fest, dass er sein Shirt in der Hose trug und ein schwarzer Ledergürtel seine Hüften zierte. Mulder war sonst immer der Typ für den Klassischen „Schlabberlook“ gewesen, er zog es vor seine Shirts über der Hose hängen zu lassen. Aber Scully fand diese neue Variante sehr viel besser. Es belohnte seinen Sportlichen Körper mehr.



Scully schaute ihren Partner an, der mit dem Rücken zu ihr saß.... und fragte sich ob er immer noch regelmäßig Joggen ging... Auf jeden Fall hielt er sich immer fit und das konnte man ihm zweifelsohne ansehen.



Als sie ihn so anstarrte blickte sie plötzlich auf und ihr fiel ein, warum sie mitten im Zimmer stand.... Sie wollte Weingläser holen... Sie huschte in die Küche und holte schnell zwei ihrer schönsten Gläser aus dem Schrank... im vorbeigehen zog sie noch schnell den Korkenzieher aus der Letzten Küchenschublade und ging sofort wieder zurück ins Wohnzimmer.

Sie stellte Die Gläser Auf den Tisch und drückte Mulder mit einem breiten Grinden den Korkenzieher in die Hand. Dann ließ sie sich neben ihm auf der Couch nieder.



Mit einem Lächeln bohrte Mulder den Korkenzieher in den Korken und klemmte sich die Flasche mit dem Rotwein zwischen die Beine.... mit einem kräftigen Zug hatte er die Flasche auch schon vom Korken befreit und schaute Scully triumphierend an.

Auch Scully lächelte noch immer und Nickte ihrem Partner zu.



Mulder goss ihnen beiden Wein ein und reichte ein Glas an Scully. „Chers!“ Mulder hob sein Glas etwas in die Höhe und Scully tat es ihm nach. Als sich ihre Gläser leise Klirrend trafen schaute Mulder am Glas vorbei direkt in Scullys Augen. Er schaute sie so durchdringend an, das Scully eine Gänsehaut bekam.



„Chers Mulder“ Beide lächelten zufrieden und nippten ein paar mal an ihrem Wein, bis Scully plötzlich die Stille brach.

„ Wie habe ich das vermisst.... solche ruhigen Abende zu Hause mit einer Guten Flasche Rotwein. Ich hatte schon lange nicht mehr die Gelegenheit mich so zurückzulehnen und einfach an gar nichts zu denken. Ich finde das könnten wir ruhig öfter mal machen, ..was meinen sie, hmmm?“



„oh ja“ sagte Mulder zufrieden und lehnte sich langsam zurück...“jetzt fehlt nur noch ein guter Film“



Scully biss sich auf die Lippen, um ein Lachen zu verbergen, aber Mulder hatte sie schon enttarnt...



„Ich meine einen schönen Actionfilm, oder ein Krimi.....oder so!“



Scully grinste bis über beide Ohren.....“Oder so...Mulder?“



Um Mulder nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen wechselte Scully das Thema und stand plötzlich von der Couch auf.



„Ich könnte aber schöne Musik auflegen.... „



Sie ging zu ihrer Stereo-Anlage und kramte aus der darunter liegenden Schublade eine CD hervor und hielt sie Mulder entgegen. Mulder legte eine Hand unter sein Kinn und versuchte aus der Entfernung zu erkennen, welche CD Scully ihm andrehen wollte.



„Ah Bee Gees, das ist gut Scully, immer mal rein damit.“



Scully kannte Mulder Musikgeschmack überhaupt nicht, und gerade darum war sie in diesem Moment richtig stolz auf sich, das sie gleich die richtige Wahl getroffen hatte. Sie schob die CD ins Fach und Drückte auf Play. Als sie zu Mulder zurück auf die Couch ging schenkte sie beiden noch etwas Wein nach. Sie hörten einige Sekunden der Musik zu und genossen die Zweisamkeit.



Sie unterhielten sich über Die Musik und über den Musikgeschmack des Anderen... Mulder wusste das Scully ab und zu Metall hörte, aber Scully hatte noch immer keinen blassen Schimmer was Mulder bevorzugte. Sie Tippte auf Klassik, war sich aber nicht ganz sicher....sie schenkte wieder Wein nach und bemerkte, dass sich die Flasche dem Ende neigte. So plauderten sie noch eine ganze Zeit weiter über belanglose Dinge... bis wieder diese unangenehme Stille den Raum füllte. Mulder fühlte sich unwohl und er konnte Scully auch diese unangenehme Bedrückung ansehen. Sie rutschte auf dem Sofa hin und her und versuchte krampfhaft ein Gesprächsthema zu finden, welches diese Spannung aus dem Raum nahm. Aber sie fand nichts was sie hätte sagen können, ..oder sagen wollen. Einerseits fürchtete sie sich vor solchen Momenten, aber andererseits sehnte sie diese herbei wenn sie alleine war.



Nun waren schon einige Minuten vergangen und sie beide saßen noch immer nebeneinander auf der Couch und sagten nichts. Es war nichts weiter zu hören als die Musik aus der hinteren Ecke des Zimmers. Scully hielt ihr Weinglas mittlerweile so lange in den Händen, dass sie das Gefühl hatte der Wein würde schon anfangen zu kochen. Trinken wollte sie ganz bestimmt nichts mehr. Und außerdem hatte sie sowieso schon zu viel davon gehabt. Aber sie konnte sich an dem Glas fest halten... so konnte sie ihre Nervosität verbergen... Sie wusste ganz genau, dass noch lange nicht alles gesagt war, was hätte gesagt werden müssen. Aber sie hatte im Moment noch nicht den Mut die Stille zu brechen. Sie hoffte auf Mulder, ... der aber nicht viel anders neben ihr auf der Couch saß. Er starrte auf Scullys Wohnzimmertisch, auf dem Nichts weiter stand als eine Kerze und die leere Flasche Wein. Auch er fühlte sich immer noch nicht ganz wohl in seiner Haut und auch er wusste, dass diese Situation äußerst schwer war.



Dann holte er tief Luft und schaute Scully an, er wollte nun all seinen Mut zusammen nehmen. Sein Blick wich nicht mehr von ihr ab.



Sie starrte auf ihr Weinglas und machte keinerlei Anstallten sich ihm zu zuwenden.

Langsam griff er nach ihrem Glas und stellte es zusammen mit seinem auf den Tisch. Jetzt saß er seitlich auf der Couch und blickte auf ihre Hände. Er konnte sie aus dieser Position von oben bis unten betrachten... er wollte gar nicht mehr damit aufhören...... bis sie ihn aus seinen Gedanken riss.



„Mulder ....“



„Nein Scully“ Mulder schloss seine Augen und schüttelte ganz langsam seien Kopf während er mit ihr sprach.

„sagen sie nichts....“ Nun griff er nach ihrer Hand und legte sie zwischen seine Hände. Er streichelte zart ihren Handrücken und schaute ihr nun tief in die Augen.



Scully hatte das Gefühl es würde ihr die Luft abgedrückt.... sie wusste, dass nun der Moment gekommen war. Mulder hielt ihre Hand.... Ihr Herz begann schneller zu schlagen und sie versuchte ihre Angst zu verbergen.



„Scully ich möchte, dass sie wissen, ...dass sie eine ...ganz besondere Rolle in meinem Leben spielen, ich möchte auch, dass sie wissen, das ich es nicht ertragen kann, wenn sie nicht mit mir sprechen“

Seine Stimme nahm einen traurigen Ton an.... und er rang um weitere Worte.



„Ich würde niemals zulassen, dass ihnen etwas geschieht, und sie können immer zu mir kommen“



.... jetzt verzogen sich seine Lippen zu einem kleinen Grinsen als er sagte „ auch wenn ich nicht zu Haue bin...“



Scully fühlte wieder diese Wärme, die sich langsam ihre Ohren hoch schlich....



„Mulder, ich wollte nicht.... Ich hatte nicht damit gerechnet, das....“



„ist schon in Ordnung, Scully... wenn ich erblich bin, habe ich mich sogar gefreut, das sie da waren“



Jetzt lächelte auch sie ein wenig und legte ihre Hand auf seine.



„ehrlich?“ sagte sie mit ruhiger, fast zitternder Stimme.



„ja.... ganz ehrlich... Ich habe mich auf meine verlassene kalte Wohnung eingestellt, und dann komm ich nach Hause und jemand ist da, der auf mich wartet....“



„ich habe nicht gewartet!“.... sagte Scully gerade weg raus.



Mulders Augen setzten plötzlich diesen Hundeblick auf und schauten Scully von unter her ganz traurig an.



„haben sie nicht?“ „nein das habe ich nicht!“



„und warum haben sie sonst bei mir auf der Couch geschlafen, hä?“



„ich war erschöpft und hatte mir vorgenommen nur meine Pizza bei ihnen zu essen...“



Mulder grinste jetzt bis über beide Ohren... „aha,... und beim essen legen sie sich auf die Couch und ziehen dabei auch immer ihre Schuhe aus, was?“



Scully merkte das Mulder sie nun in die Enge trieb, und sie wollte auf keinen Fall die Wahrheit sagen.... Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie die ganze Zeit über, egal ob sie nun in seiner Wohnung war oder nicht, nur an ihn gedacht hatte. Zumindest wollte sie ihm das nicht in diesem Kontext sagen...Mulder würde es bestimmt nicht so ernsthaft auffassen, wie sie es tatsächlich meinte.



„Mulder ich weiß gar nicht was sie wollen... ich habe es mir nur gemütlich gemacht..... ich habe mir ihre kleine Bettlektüre geschnappt, die auf Ihrem Wohnzimmertisch lag.... und darüber bin ich dann dummerweise eingeschlafen....ich konnte ja nicht ahnen dass sie so früh zurück nach DC kommen würden.“ Jetzt schenkte Scully ihm das breiteste Grinsen, was sie auf Lager hatte. Sie sagte es so gerade raus, ... es hörte sich an, als ob sie über das Programm in der TV Zeitung sprach.



„Oh nein, sie haben sich die Zeitung doch angesehen, stimmt`s?“ Mulder rutschte nun auf dem Sofa hin und her und versuchte sich passende Worte einfallen zu lassen, um das Thema zu wechseln und die Sache zu entschärfen.



Sie presste immer noch grinsend ihre Lippen aufeinander und nickte. Sie musste lachen....



„Ich würde sagen eins zu null, oder wie würden sie das beurteilen?“



„Ich gebe mich geschlagen, ... das ist mir sehr peinlich, ich .... ich bin nicht so, wie sie jetzt vielleicht denken.“



Scully war nun bereit sich auf ein kleines Spielchen einzulassen.

„Was denke ich denn Mulder, ...wie sind sie denn?“



Mulder leckte mit seiner Zunge über seine Lippen und räusperte sich.



„na ja, ich denke sie haben jetzt ein falsches Bild von mir...ich stehe nicht auf diese Frauen in den Zeitungen“



„Sondern?“ Scully hatte nun das Spiel in den Händen.... sie hatte sich fest vorgenommen, ihrem Partner einige delikate Details zu entlocken. Er hatte mindestens schon genauso viel getrunken wie Scully, wenn nicht so gar schon ein wenig mehr. Diese Chance wollte sie sich nicht entgehen lassen.



Aber nun wurde sein Grinsen zu einer ernsten Maske, ohne dieses Glitzern in den Augen. Er starrte förmlich wieder in die Leere und fing an zu reden.

„Scully, ich denke... ich habe einige dieser Zeitungen.... weil....weil ich dann nicht so alleine bin, verstehen sie? Ich schaue mir gerne Diverse Filme an, aber ich bin nicht so....!“



Jetzt merkte Scully, dass sich das Gespräch wieder in eine Völlig ernste Angelegenheit entwickelte. Ihr Partner vertraute ihr private Dinge an, und sie wollte ihn nicht enttäuschen, oder verletzen, indem sie seine Worte ins Lächerliche zog.



„Mulder,.... wie sind sie nicht?“ Sie versuchte möglichst einfühlsam und vertrauensvoll zu sprechen



„Ich bin nicht so ein perverses Schwein, das junge Mädchen aufreißt..... mit ihnen ins Bett geht, um sie nachher fallen zu lassen. Ich bin genau das Gegenteil, von dem, was in diesen Heften suggeriert wird...eigentlich bin ich schüchtern, und ich würde es nie wagen, eine Frau dermaßen zu erniedrigen...“

Er schaute Ihr nicht in die Augen während er mit ihr sprach. „Ich kann nicht einmal mit der Frau, die mir am wichtigsten ist in meinem Leben.....“ Er atmete tief ein, kniff seine Augen zusammen und zögerte ein wenig. „verdammt...! Ich kann nicht mal mit ihnen richtig reden, Scully, ....über Dinge,... die sie genauso etwas angehen wie mich...“



Sie legte ihre Hand auf sein Bein und blickte ihn Verständnisvoll an....



„Mulder, sie können immer mit mir reden, sie können immer auf mich zählen.... ich dachte dass wissen sie?!“



„ja... das tue ich...“ Seine stimme wurde leiser und zum Schluss flüsterte er nur noch.

„Ich habe sie vermisst Scully.....die ganze Zeit habe ich sie vermisst.“ Er blickte sie mit kleinen und fast traurig wirkenden Augen an und atmete erleichtert aus... Er hatte es endlich raus gebracht... lange hatte er mit sich gekämpft... und ob Scully so für ihn empfand, wie er es hoffte, dass konnte er in diesem Moment noch nicht abschätzen... Er konnte nur beten, das es so war....Nun hoffte er, dass sich dieses Gespräch so weiterentwickelte, wie er es sich vorstellte.



Doch er ließ Scully nicht die Zeit zum Antworten...Er nahm vorsichtig ihre Hand und führte sie hoch zu seinem Gesicht. Zärtlich ließ er ihre weiche Haut über seine Wangen gleiten, er schloss die Augen und legte seinen Kopf nun ganz in ihre Hand. Er hatte sich auf der Couch zurückgelehnt und Scullys Hand als Kissen benutzt...

Noch immer hatte er seinen Augen geschlossen, und Scully Blickte ihn an.

Nun nahm sie all ihren Mut zusammen und lehnte sich zu ihm rüber. Sie konnte nun seinen Atem hören und ihr Herz begann heftiger zu schlagen. Vorsichtig kam sie ihm immer näher bis sie Hauchzart mit ihren Lippen seine Stirn berührte. Nach einem kurzen Moment zog sie sich zurück, aber nur so weit, dass sie ungefähr eine Nassenlänge von seinem Gesicht entfernt war.
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