World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Der Auftrag

von Spooky

1/1

Müde und bepackt mit seinen Taschen schleppte Mulder sich in seine Wohnung. Sie war nicht gerade ein Palast für andere Betrachter, aber mit den Jahren hatte er sich an seine vier Wände gewöhnt und der typische Junggesellenstil störte ihn in keinster Weise. Die wenigsten weiblichen Wesen bekamen seine Wohnung zu Gesicht und wenn dann gab es da niemanden, der bisher für längere Zeit geblieben war. Außer, ja außer Scully. Mulder schmunzelte, aber irgendwie zählte Scully nicht. Es wäre ihr niemals gerecht, sie mit diesen Frauen zu vergleichen, denn in seinem Leben und vor allem in Mulders Herzen nahm sie eine ganz besondere Rolle ein. Wann immer sie bisher seine Wohnung betreten hatte, musste sie über sein, wie er es nannte, kontrolliertes Chaos jedes Mal schmunzeln. Scully als Ordnungsfanatiker standen jedes Mal die Haare nur so zu Berge. Gott, wie sehr er sie in den letzten drei Wochen seines Urlaubes vermisst hatte. So sehr, dass... Wenn er nur nicht so ein grottenmieses Gewissen hätte. Eigentlich war es gar nicht sein Stil, irgendeine wildfremde Frau in einer Bar aufzugabeln und mit ihr später dann am Abend im Hotelbett zu landen, aber ein kleines bisschen konnte er es wenigstens auf den Alkohol schieben. Er war so deprimiert gewesen, weil er all die Pärchen den ganzen Tag über am Strand hatte sehen müssen und nur allzu schmerzlich war ihm bewusst geworden, wie sehr er Scully vermisste, wenn er sie nicht um sich hatte und wie sehr er sich in Wahrheit zu seiner Partnerin hingezogen fühlte. Seine Gefühle für Scully gingen weit über partnerschaftliche Gefühle hinaus und je länger er von ihr getrennt war, wie in diesem Urlaub, umso bewusster wurde es ihm. Wenn er nur nicht so ein elender Feigling wäre, was das anging! Scully seine Gefühle offenbaren? Und was, wenn sie lachen oder es als lächerlich abtun würde? Alles, nur das könnte er nicht ertragen. Dann doch lieber in stiller Bewunderung leben, mit der Gewissheit, dass er sie liebte und in der Hoffnung, dass es eines Tages ein gemeinsames Wir geben könnte mit der Frau, die schon vor langer Zeit Besitz von seinem Herzen ergriffen hatte.

Genau in dieser trüben Stimmung war diese Frau auf ihn zugekommen, hatte ihn angesprochen, ob er dort alleine sei und leicht betäubt vom Alkohol, hatte er nur ein leichtes „Yep“ über die Lippen gebracht. Andererseits war diese Dame auch nicht auf hochgestochene Konversation aus oder dafür geeignet. Vier Drinks und eine knappe Stunde später, vögelte er das letzte bisschen Verstand aus ihr heraus und in diesem Moment gab es auch noch kein verdammtes Gewissen. Sie stöhnte und wand sich unter ihm, als er hart und schnell immer wieder in sie stieß und so lausig es klingt, in diesem Moment baute genau das sein Ego auf. Es war lange her, dass er eine Frau zum Schreien und Kommen gebracht hatte und letzten Endes hatten sie es beide gewollt. Ein netter kleiner Fick, ohne Konsequenzen oder Verpflichtungen am nächsten Morgen. Es war nicht das, wonach er sich tief in seinem Herzen sehnte, aber es war anders und besser als das ewige Do it yourself - Verfahren und zur Hölle mit seinem Gewissen, immerhin war er nur sich selber Rechenschaft schuldig.

Gemächlich ließ er sich auf sein Sofa fallen, streckte seine Beine nach diesem langen Flug wieder richtig aus und während er sich langsam ausstreckte, stellte er den AB an, um seine angesammelten Mitteilungen abzuhören.

Seine Mom, die Jungs, ein Freund, wieder seine Mom und zum Schluss noch Skinner. Ganz prima. Irgendwie hatte er auf Scully gehofft, aber warum sollte sie auch anrufen? Sie wusste ja, dass er im Urlaub war. Mulder rappelte sich widerwillig hoch, weil Skinner um sein Erscheinen gebeten hatte, sobald er wieder in der Stadt sei und da es irgendwie dringend klang, machte er sich mehr oder weniger gleich auf den Weg.



„Guten Tag, Miss Tyler. Ich habe einen Termin bei Direktor Skinner. Könnten Sie ihm mitteilen, dass ich da bin?“ fragte Mulder freundlicher, als er für gewöhnlich mit Skinners Sekretärin sprach. Nach all den Jahren war er nicht gerade Tylers Lieblingsagent, denn nur allzu oft hatte er sich an ihr vorbei gemogelt ohne Termin oder hatte sich schlicht und ergreifend nicht darum geschert, wenn sie ihn aufhalten wollte. Im ersten Moment war sie daher ein kleines bisschen verwundert, als Mulder so höflich und gelassen nach seinem Termin fragte. Ja, es geschehen eben noch Zeichen und Wunder in dieser Welt, schmunzelte sie.



„Ah, Agent Mulder. Immer nur herein, wenn ich bitten darf!“, wies ihn Skinner an und Mulder überlegte, ob seine Freundlichkeit vielleicht nur gespielt war und jeden Moment der Zorn Gottes auf ihn losbrechen würde, aber Skinner schien tatsächlich guter Dinge zu sein. Anscheinend lag nichts vor, womit er bei ihm in Ungnade gefallen war.

„Wie war Ihr Urlaub, Agent Mulder?“

„Gut, danke Sir. Sehr erholsam. Gibt es etwas bestimmtes, warum Sie mich zu sich gebeten haben?“ wagte Mulder sich ein Stück weiter vor.

„Ja natürlich, in der Tat. Es geht um Agent Scully“. Allein bei der Erwähnung ihres Namens schrillten in Mulders Kopf sämtliche Alarmglocken.

„Geht es ihr gut? Was ist mit Agent Scully?“ fragte er seinen Vorgesetzten hastig.

„Kein Grund zur Sorge. Es ist alles in allerbester Ordnung. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass sich in der nächsten Zeit ihr Dienstplan ein kleines bisschen ändern wird, weil ich sie beide bei einem anderen Fall dringend brauche“, erklärte Skinner.

„Was für ein Fall?“

„Sagt ihnen der Name Diego Hernandez etwas, Mulder?“

„Hm, ja etwas. Der Kerl, den das FBI schon seit Jahren hochnehmen möchte. Drogen, Prostitution, Mord, Entführungen... Aber bisher hatten wir nie einen Beweis, der ausreichen hätte können“.

„Ja, genau der. Er hat sich jetzt auch noch hier in DC niedergelassen mit einem neuen Nachtclub und in der letzten Zeit häufen sich in dieser Umgebung einfach zu viele Todesfälle. Alleine zwei Tänzerinnen aus seinem Club wurden kurz nach Dienstantritt ermordet aufgefunden.“

„Ein Zufall, Sir?“ fragte Mulder interessiert.

„Nein, unser Profiler denkt, dass es zu viele Übereinstimmungen gibt. Beide waren rothaarig, hübsch, ledig und in seinem Club angestellt. Sie wurden auf dieselbe, grausame Art und Weise getötet. Eine Handschrift“.

„Verstehe. Und wie passen Scully und ich darein?“

Skinner hielt sich einen Moment zurück und überlegte, wie er es Mulder am besten beibringen sollte, dass sie seine Partnerin als neuen Köder auf Hernandez angesetzt hatten, denn er wusste, wie besorgt Mulder ständig um Scully war.

„Ja, nun. Wir haben Scully in diesen Club eingeschleust. Vielleicht kommen wir so an die Beweise, die uns fehlen und dann können wir diesen Kerl endlich dingfest machen“.

„Sie haben Scully absichtlich dieser Gefahr ausgesetzt? Wie konnten Sie das tun? Bei allem Respekt, Sir, aber ich denke, dass Agent Scully nicht die nötige Erfahrung für einen solchen Einsatz hat. Wir gefährden so doch nur unnötig ihr Leben!“, regte Mulder sich beinahe auf.

„Mulder, wir haben Scully gefragt, ihr die Risiken erklärt und sie war einverstanden. Ich denke, dass sie selber am besten beurteilen kann, ob sie sich diesem Auftrag gewachsen fühlt. Außerdem ist alles schon angelaufen. Denken Sie doch mal daran, was wir erreichen können. Ich möchte, dass Sie mit Agent Right wegen dem Profil über Hernandez zusammenarbeiten. Wir können alle Ihre Hilfe gut gebrauchen und außerdem möchte ich, dass Sie sich ständig in Scullys Nähe aufhalten, wenn Sie im Club ist“.

„Sir, ich denke immer noch, dass...“, setze Mulder an, aber Skinner unterbrach ihn.

„Mulder, ich weiß, dass Sie sich Sorgen machen, aber Agent Scully hat genug Erfahrung, mittlerweile“.

„Was genau ist ihr Auftrag. Einfach nur dort abhängen?“

„Nein. Wir wissen, dass Hernandez mit beiden Frauen etwas hatte. Wir kommen nur an ihn heran, wenn Scully an ihn herankommt und sie ist genau sein Typ“.

Genau sein Typ. Ganz prima! Sie soll sich an einen Killer heran werfen, um Beweise zu erhaschen, dachte Mulder immer wieder, als er sich auf den Weg zu Scully machte. Solange an diesem Fall noch nicht viel gelaufen war, konnte sie noch immer aussteigen.



Nachdem er zweimal geklopft hatte, öffnete sich Scullys Haustür und überrascht, aber froh ihn zu sehen, strahlte Dana ihn an.

„Mulder! Hey, ich dachte, du kommst erst morgen wieder zurück aus Mexiko!“

„Soll ich lieber wieder gehen?“ fragte er noch immer leicht angesäuert nach dem Gespräch mit Skinner.

„Nein, natürlich nicht. Komm´ rein, ich freu mich dich zu sehen?“ Im selben Moment schlang Scully ihre Arme um Mulder und hieß ihn willkommen. Wenn sie ehrlich war, hatte sie ihren gut aussehenden Partner nämlich ziemlich vermisst in den vergangenen Wochen. Mulder umarmte Scully ebenfalls und atmete den Duft ihres Parfums tief ein. Und da war es wieder. Sein Gewissen schlug ihm wie mit einem riesigen Hammer erneut vor den Kopf. Es war als hätte er Scully mit dieser Frau betrogen, auch wenn Mulder wusste, dass sie schließlich keine echte Beziehung führten, aber genau in dem Moment, als Scully ihn freudig umarmte, war es so stark wie nie zuvor.

„Wie war dein Urlaub? Möchtest du einen Kaffee?“ Scully schien gut gelaunt zu sein und er hoffte, sie hätte ihm diese Frage nach dem Urlaub nicht gestellt.

„Ja, hm, wie soll ich das sagen. Es war ok!“

„Nur ok? Du warst in Mexiko. Hast du irgendetwas Außergewöhnliches getan oder erlebt?“ hakte Dana neugierig nach.

„Ehm, nein, nichts Besonderes. Es war ganz normal“, antwortete er nach leichtem Zögern und machte es sich auf dem Sofa bequem, bis Dana mit dem Kaffee zurückkam.



Ohne Umschweife schnitt er ihren neuen Arbeitsauftrag an.

„Wieso hast du diesen Auftrag angenommen, Scully?“

„Was? Wieso ich ihn angenommen habe? Wieso nicht?“ fragte sie verwundert.

„Es gibt Hunderte anderer Agentinnen, die den Fall hätten übernehmen können“, konterte Mulder.

„Was soll das? Ich wollte es einfach. Skinner hat mich gefragt und ich sagte ja. Wir können Hernandez schnappen“.

„Ach ja? Wieso stellt ihr euch das alle so einfach vor? Er hat uns bis jetzt immer an der Nase herumgeführt. Wir vermuten auch nur, dass er hinter dem Tod der beiden Tänzerinnen steckt, mit denen er jeweils zusammen war. Bist du dir überhaupt im Klaren, wie gefährlich das sein könnte, Scully?“ Langsam keimte in ihr der Verdacht, dass Mulder nicht besonders begeistert von diesem Fall war.

„Was soll das Mulder? Ich meine, ich bin genauso Agentin, wie andere auch und ich bin den Anforderungen durchaus gewachsen!“, zischte sie ungehalten.

„Gewachsen? Das ist dein erster Undercovereinsatz in dieser Art!“, entgegnete er.

„Und das soll heißen? Das du mich nicht für fähig hältst?“

„Ich denke, dass es zu früh ist. Das ist alles.“

Scully schluckte. „Prima, du hältst mich also für unfähig diesen Fall durchzuziehen. Vielen Dank, Mulder. Das hätte ich von dir nicht erwartet“.

„Scully, so meine ich das doch nicht. Es ist nur, ich mache mir halt Sorgen. Hernandez ist gefährlich, er...“, aber Dana ließ ihn nicht aussprechen. Mittlerweile hatte sich ihre Laune rapide verschlechtert.

„Ich habe dich niemals gebeten meinen Beschützer zu spielen. Du führst dich auf wie Bill oder mein Vater. Hör endlich auf damit! Ich kann das nicht ertragen!“, schnappte sie und Mulder sah betreten zur Seite.

„Scully, ich mach mir nur Sorgen. Ich will dich nicht einschränken oder deine Kompetenz in Frage stellen. Ich will nur nicht, dass dir...“, aber Dana fiel ihm erneut ins Wort.

„Ich möchte, dass du gehst, Mulder. Verschwinde einfach, wenn du denkst, dass ich das nicht hinkriege. Ich habe es so satt, dich ständig als meinen Aufpasser zu sehen, verstanden?“ Im selben Moment taten ihr ihre Worte leid, als sie sah, wie verletzt Mulder blickte und anschließend auch ihre Wohnung verlassen hatte, aber manchmal brachte er sie mit seiner Sorge zur Weißglut.

„Verzeih mir“, murmelte sie leise, als Mulde die Tür hinter sich schloss, denn sie hatte gesehen, wie traurig er dreingeblickt hatte und schließlich war sie in ihrer Wut auch etwas zu weit gegangen.



In den folgenden Tagen des Auftrages gingen sie sich absichtlich aus dem Weg, denn Scully tat es leid, was sie Mulder an den Kopf geworfen hatte und Mulder war seinerseits zu stolz, um Dana hinterherzulaufen. Ihr eisiges Schweigen, dass nur für den Job unterbrochen wurde, schmerzte innerlich, aber zusammen waren sie wohl die dickköpfigsten Menschen, die man treffen konnte.



Hernandez ließ sich volle drei Tage nicht blicken, in denen Scully nun schon als GoGo- Girl dort tanzte und Mulder war insgeheim froh darüber, denn der Gedanke, dass sie sich dieser Gefahr aussetzte, schmeckte ihm noch immer nicht. Er genoss es Scully beim Tanzen zuzusehen, denn wenn sie eines konnte, dann war es mit Sicherheit das. Niemals zuvor hatte er ihr diese Ausstrahlung dabei zugetraut, aber die Art, wie sie ihren Körper zur Musik bewegte, war mit Sicherheit das erotischste, was er jemals gesehen hatte. Nur gut, dass es dunkel in diesem Laden war und Scully weit genug entfernt von ihm war, denn einige Male wurde Mulder seine Jeans bei diesem Anblick doch zu eng und jedes Mal zeigte sich auch wieder sein schlechtes Gewissen. Wenn er nur nicht dieser Frau begegnet wäre. Er musste das endlich vergessen.



Nach dem letzten Tanz kam Scully zu ihm und überrascht über ihre Freundlichkeit, lächelte Mulder.

„Es tut mir leid, Mulder. Ich, ich wollte dir nicht wehtun letztens in meiner Wohnung. Ich mag es, wenn du für mich da bist und es gibt mir auch ein sichereres Gefühl. Ich bin sehr froh, dass du hier bei mir bist!“ Mulder schmunzelte, denn er wusste, dass diese kleine Entschuldigung Scully nicht leicht gefallen war.

„Schon okay. Ich mach mir nun mal Sorgen um dich. Das kann ich nicht einstellen, aber ich zweifle nicht an deiner Kompetenz für diesen Fall. Ich will eben nur nicht, dass dir etwas geschieht, verstehst du?“

Dana drückte ihm vorsichtig ein Küsschen auf die Wange, wobei sie sich etwas auf die Zehnspitzen stellen musste.

„Danke, dass ist wirklich süß von dir. Hm, es sieht nicht so aus, ob heute noch etwas geschieht. Ich hab jetzt auch frei. Wollen wir noch etwas trinken?“ Dana lächelte verführerisch und da sie Recht hatte, nahm er diese Gelegenheit gerne wahr und nickte zustimmend.

„Toll. Ich zieh mich nur kurz um, ok?“ Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass er ihr Outfit sehr schön fand, aber er wollte die nette Stimmung nicht gleich wieder durch eine sexistische Aussage zerstören, denn mit Sicherheit hätte Dana sie so aufgefasst.

Nach ca. zehn Minuten tauchte Dana wieder auf in Jeans und engem Shirt und Mulder blieb auch so fast die Spuke weg.

„Wow, du siehst atemberaubend aus!“, flüsterte er und verlegen brachte Dana nur ein „Danke“ heraus.

„Ich möchte tanzen“, sagte sie leise und zog Mulder an seiner Hand mit zur Tanzfläche. Just in dem Moment wurde ein Blues gespielt und Dana schlang spontan ihre Hände um seinen Hals. Mulders Herz schlug schneller, als er Dana sanft zu sich zog und seine Hände auf ihr Becken legte. Unbreak my Heart ertönte und langsam bewegten sie ihre Körper zur Musik. Es war als hörte die Welt um sie herum auf zu existieren. Nur noch Dana und Fox... und Mulder zog sie ein Stückchen näher, als hätte er Angst, es sei nur ein Traum und Scully würde jeden Moment aus seinen Armen verschwinden. Ihre Wange ruhte leicht an seinem Kinn und Dana genoss Mulders After Shave und die Weichheit seiner Haut. Sie hätten Stunden so weiter tanzen können, aber irgendwann schloss dieser Laden und weil es sehr spät war, brachte er sie heim. Auf der Rückfahrt regnete es in Strömen. Kleine Sturzbäche rannen an den Scheiben herab und stimmten Dana fast traurig, wie Mulder unschwer erkannte, denn seit der Abfahrt hatte sie keinen Ton mehr gesagt.

„Hey, Erde an Scully. Alles ok? Wir sind da!“, flachste Mulder vorsichtig und erntete ein leichtes Lächeln.

„Tut mir leid, ich wollte nicht unhöflich sein“, antwortete sie und bedankte sich schnell für die Heimfahrt. Sie wollte noch nicht, dass der Abend hier endete, denn die Stunden, in denen sie eng umschlungen getanzt hatte, waren die schönsten Stunden ihres Lebens gewesen. Nur noch ein bisschen länger den Klang seiner Stimme hören.

„Mulder, ich, ehm, hättest du noch Lust auf einen Kaffee oder so etwas?“ fragte sie schüchtern, nachdem sie all ihren Mut zusammengenommen hatte und in Mulders Kopf schrillten gleich alle Alarmglocken!

Kaffee oder so etwas? Genau so hatte es in Mexiko mit dieser Frau auch angefangen. Der einzige Unterschied war, dass er damals total betrunken war, aber Danas Nähe wirkte ebenfalls wie eine Droge auf ihn und er hatte keinen Ahnung, ob er sich in ihrer Nähe lange hätte zurückhalten können. Nicht so. Er wollte es langsam angehen lassen, wenn sie dasselbe füreinander empfanden und so lehnte er höflich ab.

„Eh, ich denke, nicht, dass das eine gute Idee wäre, Scully. Vielleicht ein anderes Mal. Es ist schon spät“, flüsterte er und Danas Herz zog sich zusammen. Wahrscheinlich machte sie sich falsche Hoffnungen, interpretierte zuviel in diesen Abend und verlegen verabschiedete sie sich und lief hoch durch den Regen in ihre Wohnung. Warum hatte sie ihn auch nur gefragt? Wahrscheinlich dachte Mulder jetzt wer weiß was von ihr, dachte sie, als es klopfte.



„Mulder?“ wunderte sie sich.

„Ich, ich weiß, dass ich lieber fahren sollte, aber ich konnte nicht!“

„Konntest nicht?“

„Nein, ich konnte nicht. Ich will nicht fahren, Dana. Nicht bevor... Ich bin so ein elender Feigling. Ich...“

Dana schmunzelte, legte sanft ihre Hände um Mulders Hals und zog sich etwas daran nach oben, denn ohne Schuhe war ihr Größenunterschied doch bemerkenswert. Sie wunderte sich fast selber über ihre Courage, aber plötzlich waren ihre Lippen auf seinen und diese erste hauchzarte Berührung war einfach umwerfender als alles, was sie bis dahin erlebt hatte. Vorsichtig löste sie ihren Mund von seien Lippen und Mulders Atem ging nur noch stoßweise. Sie küsste ihn, Dana Scully küsste ihn und erst nach einem Moment wurde er sich dessen richtig bewusst, was dort mit ihnen passierte und zärtlich und liebevoll erforschten sie dieses neue unbekannte Terrain. Danas Lippen schmeckten nach Honig, nach süßem Honig und ihre Zungen spielten verliebt miteinander, bis sie gezwungen waren nach Luft zu schnappen. Sie lächelten glücklich und zufrieden und ungeduldig zog er sie wieder in seine Arme um sie erneut zu schmecken.

In dieser Nacht schlief er nicht auf seiner Couch, auch nicht in seinem Bett, genauer gesagt, hatten sie beide nicht besonders viel in dieser Nacht geschlafen, denn verliebt und glücklich hatten die sich ihren Gefühlen hingegeben und miteinander die Nacht verbracht.

Miteinander verbracht? Eigentlich traf diese Beschreibung nicht ganz das, was sie miteinander erlebten und teilten. Sie hatten sich langsam und zärtlich , leidenschaftlich und wild geliebt, bis das Morgengrauen kam und sie erschöpft, aber unendlich glücklich einschliefen. Es war schneller passiert, als sie es jemals geplant hatten, aber zärtlich vereint, hatten sie schnell gemerkt, dass dies das letzte Teilchen war, dass ihnen fehlte, wonach sie sich immer gesehnt hatten und als Mulder schon einen Moment lang zufrieden schlummerte, strich sie ihm sanft über seinen Brustkorb und lächelte. Niemals zuvor hatte sie ein Mann dabei so total befriedigt, aber Mulders Art sie zu lieben gefiel ihr, weil es tiefer war, intensiver, weil sie sich wirklich liebten und für sein Alter war er phänomenal. Sie hatte auch noch nie mit einem Mann geschlafen, dem ihre Befriedigung dabei so wichtig war. Bei Mulder stand sie an erster Stelle und jetzt in den Armen des Mannes zu liegen, den sie schon so lange liebte, füllte sie innerlich mit Zufriedenheit.



Leider klingelte der Wecker viel zu früh am nächsten Morgen, aber mit Mulder zu duschen war eine mehr als angenehme Variante zur allmorgendlichen Routine. Als er unter die Dusche glitt, sich von hinten an sie schmiegte und sie hinter ihrem Ohr am Hals sanft küsste, schmiegte Dana sich glücklich an ihn. Es war schön ihn zu spüren, denn mit dieser Nacht hatte sich alles verändert zwischen ihnen und es dauerte nicht lange Scully spürte noch etwas, dass sich rapide veränderte hinter ihr. Mulders Erektion drückte hart gegen ihren Po und allein das Gefühl ihn dort zu spüren, ließ sie dieses angenehme Prickeln zwischen ihren Beinen wieder spüren, das sich verstärkte, als Mulder seine Zärtlichkeiten vertiefte und ihr sanft ins Ohr flüsterte, wozu er gerade in diesem Moment Lust hatte. Früher hätte sie das bei einem Kerl total auf die Palme gebracht, wenn der ihr mitgeteilt hätte, dass und wie er sie lieben wollte, aber bei Mulder war es etwas anderes. Es war etwas anderes, weil er Sex als etwas ansah, dass sie beide befriedigen sollte und seine sanfte Stimme und die Bilder, die er in ihr auslöste, erregten sie total.

„Zeig mir wie!“, flüsterte sie verführerisch und sanft und langsam drehte er sie um, hob ihren Po vorsichtig gegen die Wand, so dass ihre Gesichter nun auf gleicher Höhe waren.

„Hmm“, stöhnte er leise in den Kuss hinein. „Du hast keine Ahnung, wie oft wir das schon in meiner Phantasie getan haben“, flüsterte Mulder leise und küsste sie sanft. Er hatte Phantasien von ihr? Mit ihr unter der Dusche? Dana lächelte und schlang ihre Beine vorsichtig, aber fest um sein Becken, bis seine Erektion hart zwischen ihren Beinen rieb und sie fast wahnsinnig machte vor Verlangen danach. Bitte, bitte, lass mich nicht warten, schoss es ihr durch den Kopf, aber dieses Mal hatte Mulder anscheinend alle Zeit der Welt.

„Genau so“, hauchte er leise. „Du reibst verlangend gegen mich. Ich bin so hart. Kannst du spüren, wie sehr ich dich will, Dana?“ aber mehr als ein Nicken, brachte sie nicht zustande. „Möchtest du wissen wie wir es getan haben? Wir haben es so oft schon getan in meinen Träumen“. Dana nickte erneut. Sie genoss den Klang seiner Stimme und es machte sie mehr als scharf zu hören, wie sie es in seiner Phantasie miteinander getrieben hatten. Mulder küsste zärtlich ihren Hals und vorsichtig griff er zwischen sie, streichelte mit seinem Finger über Klitoris und registrierte ein wohliges Stöhnen.

„Ich will dich Dana. Ich will dich so sehr!“ Ihr Kopf fiel leicht gegen die Rückwand, als Mulders zweiter Finger in sie glitt und nun sein Damen über das empfindliche Nervenbündel strich. Sie konnte es kaum fassen, wie schnell sie diese Fingerarbeit ihrem Höhepunkt entgegenbrachte, wie leicht es war sich in seinen Armen fallen zu lassen, aber dieses Mal wollte sie mehr. Sanft schob sie seine Hand weg und führte seine Spitze an ihren Eingang.

„Bitte, lass mich nicht mehr warten“, flüsterte sie und knabberte leicht an seinen weichen Lippen, bis er mit einem Stoß tief in sie glitt und sie für sich beanspruchte. Dana atmetet tief aus, stöhnte leise, genoss aber seine Leidenschaft mit der er in sie eingedrungen war. Sie mochte es die Kontrolle zu behalten, aber vorsichtig lehrte er sie auch diese andere Seite zu lieben, sich völlig gehen zu lassen und einfach nur zu genießen, während er stürmisch und leidenschaftlich in sie stieß und sie liebte, als gäbe es kein Morgen. Danas sinnliches Stöhnen machte ihn rasend vor Verlangen und als sie vom Orgasmus überwältigt seinen Namen schrie, schickte auch er seine vielen kleinen Foxies in sie.

Am liebsten hätten sie den ganzen Morgen unter der Dusche verbracht, aber der plötzliche Verlust des Warmwassers erinnerte sie daran, dass es Zeit war zu gehen. Immerhin erwartete sie eine Menge Arbeit im Büro. Mulder musste nach Quantico wegen dem Profil und erst am Abend würden sie sich wieder sehen können. Gemeinsam waren sie bei seinem Lieblingsitaliener verabredet.



Scully zählte gegen 18:00 Uhr schon die noch verbleibenden Minuten. Als es an der Tür klopfte und eine ihr unbekannte Frau eintrat.

„Entschuldigung, Miss. Ich bin auf der Suche nach Fox Mulder. Können sie mir da helfen? Man sagte mir, ich würde Fox hier finden!“, fragte sie höflich und dennoch war sie Dana sofort suspekt. Immerhin nannte sie Mulder Fox und das taten nur wenige Menschen.

„Tut mir leid. Er ist gerade nicht da. Ich bin seine Partnerin. Kann ich ihnen helfen?“

„Hm, ich weiß nicht. Jetzt wo ich hier bin, kommt es mir so dumm vor, aber sie wissen ja, wie das ist. Man lernt jemandem im Urlaub kennen, alles geht viel zu schnell und dann ist es auch schon vorbei. Aber dann sitzen sie zu Hause und kriegen diesen Kerl nicht aus ihrem Kopf“. Dana schluckte und schluckte, als ihr Puls anfing zu rasen. Er hatte etwas mit ihr gehabt in Mexiko? Na ja, sie sah blendend aus und war sicher sein Typ, aber...

„Ehm kennen sie meinen Partner aus dem Urlaub?“ fragte sie vorsichtig, ohne wirklich die Antwort hören zu wollen.

„Ja! Kennen ist aber zu viel ausgedrückt. Wir hatten eine Nacht zusammen und jetzt muss ich immer wieder daran denken. Ich weiß, dass klingt jetzt kitschig, aber er ist der fantastischste Liebhaber, den ich jemals hatte und ich glaube eben, dass wir eine zweite Chance bräuchten. Ich hoffe doch, er hat keine Frau oder so etwas, oder?“ Dana wurde fast ohnmächtig, bis sich dieses Gefühl in Eifersucht und Trauer verwandelte. Er war ein erstklassiger Liebhaber? Wem erzählte diese Person das? Schließlich konnte sie noch immer ein leichtes, aber wohliges Ziehen zwischen ihren Beinen spüren. Dana kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. Er hatte ihr gesagt, dass er nur sie liebt schon seit langem, dass er nur in ihrer Nähe glücklich sei. Dieses kleine Tete a Tete hatte er dabei offensichtlich vergessen? Er liebte nur sie? Natürlich! Deshalb hatte er auch vor nicht mal zwei Wochen eine völlig Fremde gevögelt. Auch wenn sie in der Zeit nicht zusammen waren, fühlte Scully sich auf merkwürdige Weise hintergangen. Er hatte mit dieser Frau geschlafen und offensichtlich nicht weniger intensiv, als er sie am Morgen genommen hatte, denn schließlich stand diese Person nun hier und suchte nach ihm. Was wenn Fox das mit ihnen auch nur als netten One- Night- Stand ansah, als Möglichkeit sich mal auszutoben? Scullys Wut wuchs bei jedem weiteren Gedanken.
“Sie wollen Mulder wieder sehen? Ich kann Ihnen die Adresse geben, wo sie ihn heute Abend mit unter ab 18:00 sehen werden. Bitte sehr!“ Miss Parker verabschiedete sich dankbar und Scully stürzte auf die Toilette, um ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Sie hatte Mulder ganz anders eingeschätzt. Nicht als einen Kerl, der auf die nächst beste Frau sprang. Aber was wusste sie auch schon von ihm?



Dieser verdammte Verkehr hatte ihn fast zu spät kommen lassen zu seinem Date mit Scully und zufrieden registrierte Mulder, dass Dana auch noch nicht eingetroffen war, als er sich an den Tisch setzte. Er hatte den ganzen Tag über kaum einen Gedanken fassen können, weil er sich schon so auf den Abend gefreut hatte.

Wahrscheinlich wird sie aufgehalten, dachte er, denn Dana war schon 30 Minuten zu spät, als ihm plötzlich eine Frau auffiel, die direkt auf ihn zu steuerte. Es war nicht Dana! Ganz und gar nicht und Mulder erstarrte förmlich, als er erkannte, wer vor ihm stand.

„Hi, Fox!“

„Hi“. Mulder versuchte sich krampfhaft an einen Namen zu erinnern, aber es fiel ihm beim besten Willen nicht ein. „Das ist ja ein Zufall. Was tust du hier?“ fragte er leicht nervös, denn er erwartete jeden Moment, die Frau die er liebte.

„Das ist kein Zufall. Ich weiß, dass das blöd klingt, aber ich kann dich nicht vergessen. Ich musste dich einfach wieder sehen. Du hast mir erzählt, wo du arbeitest und wohnst und heute habe ich mich endlich getraut. Ich war heute Morgen in deinen Büro, aber dort war nur deine Partnerin, Miss Scully, oder so“.

In Mulders Kopf schrillten sämtliche Alarmglocken. „Du hast mit Scully gesprochen?“

„Ja, und sie war sehr verständnisvoll. Sie hat mir diese Adresse gegeben und gesagt, dass ich dich hier finden würde, Fox!“, erzählte sie und langsam begann sich alles zu drehen.

„Du hast mit Dana gesprochen?“ wiederholte er sich.

„Ja, das sagte ich doch schon. Ich habe ihr gesagt, dass ich den wundervollsten Liebhaber, den ich jemals hatte, einfach nicht vergessen konnte und...“. Sie brach ab, als Mulder aufsprang und nach seiner Jacke griff.

„Was ist denn los, Fox? Hör zu, ich will dich nicht überrumpeln. Ich will nur reden“.

Mulder kam sich vor, wie der letzte Arsch, bevor er die nächsten Worte aussprach, aber er empfand nun mal nichts für sie und hatte das auch niemals getan! „Hör zu, ich... ich. Da gibt es nichts zwischen uns. Ich dachte, dass du es auch nur wolltest. Ich liebe dich nicht. Und es gibt da jemand anderen in meinem Leben!“, versuchte Mulder es so sanft wie möglich herüber zubringen, aber im nächsten Moment hatte er auch schon ihre Hand in seinem Gesicht und sie fauchte ihn an.

„Ich dachte, du wärest anders, aber du bist genauso ein schwanzgesteuerter Kerl, wie alle anderen“, schrie sie halb und Mulder war mehr als klar, dass es in dieser Nacht auch genauso gewesen war. Schnaubend verließ besagte Dame das Restaurant und Mulder fuhr zu Dana. Sie würde mit Sicherheit nicht mehr auftauchen und er wollte sie sprechen. Es ihr erklären, denn sicherlich war sie mehr als wütend, zumal er ihr gestanden hatte, dass es da schon seit Jahren niemand anderen als sie gegeben hatte. Miss Parker hatte er natürlich vorsorglich unterschlagen, aber Dana war nicht da. Sie war nicht in ihrer Wohnung, nicht bei ihrer Mom und von Skinner erfuhr er dann, dass sie zum Club von Hernandez gefahren sei, weil sie die Nacht eben hatte nutzen wollen, um mögliche Beweise zu sammeln. Also fuhr Mulder ebenfalls ins Büro und begab sich an die Arbeit, denn wahrscheinlich würde Dana ihn eh nicht mehr sprechen wollen und immerhin war ja Agent Right bei ihr.

Dass es unter Ihnen, im Team des FBI, einen Spitzel gab, der auf Hernandez’ Gehaltsliste stand, und das dies genau Right war, erfuhren sie viel zu spät. Scully hatte irgendwann in dieser Nacht bei Skinner angerufen und meldete, dass Hernandez in dieser Nacht Drogen im Club umschlagen wolle, aber als sie mit einer Spezialeinheit eingreifen wollten, waren die Männer gewarnt und es entbrannte ein heftiges Feuergefecht.

Der Club hatte Feuer gefangen durch umgestürzte Kerzen und als endlich die Eingreiftruppe die Überhand gewonnen hatte und man selbst Hernandez in Gewahrsam hielt, suchte Mulder im Gewühl nach Scully. Wo um Himmelswillen steckte sie? Sie hatte doch schließlich den Tipp gegeben. Überall wuselten Agenten und Feuerwehrmänner herum, aber nirgends eine Spur von Scully. Agent Right wurde festgenommen, als Hernandez ihn beschuldigte und schließlich wandte sich Mulder ungehalten an ihn, als er Dana nicht finden konnte.

„Wo ist Scully!?“ verlangte er zu wissen und Hernandez lachte heiser auf.

„Ach das ist ihr Name. Passt auch viel besser zu der kleinen Schlampe!“, zischte er und bekam im nächsten Moment Mulders Wut zu spüren, als er ihn ungehalten gegen einen Streifenwagen stieß.

„Sagen Sie mir, wo sie ist!“, drohte er und Hernandez lachte erneut. „Tja, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass sie wahrscheinlich etwas zu spät kommen werden. Lästige Spitzel entsorge ich nämlich meistens im Keller und na ja, sie sehen ja selbst!“ Der Club stand bereits an den meisten Stellen in Flammen und Mulders Herz hörte nicht auf zu rasen, als er sich an Agent Right wandte.

„Wenn sie tot ist, dann schwöre ich, bring ich Sie um!“, zischte er und rannte auf den Club zu, bis er von einem Feuerwehrmann aufgehalten wurde.

„Sir, Sie können da nicht rein. Es besteht Einsturzgefahr!“, schrie dieser, aber es reichte nicht aus, um Mulder aufzuhalten, der trotz seiner Phobie vor Feuer in das Haus stürzte.

Beißender Qualm kam ihm entgegen, aber mit dem Sauerstoffgerät, dass er dem Feuerwehrmann entrissen hatte, ging es mehr als gut, nachdem er es aufgesetzt hatte. Keller. Im Keller hatte Hernandez gesagt und immer wieder rief er nach Dana, wozu er das Gerät für einen kurzen Moment absetzen musste, erhielt aber keine Antwort. Schließlich fand er den Keller, der zwar noch nicht brannte, aber mehr oder weniger verraucht war.

Dana lag regungslos auf dem Boden und als Mulder sich neben sie kniete, sie ansprach und ihren Puls fühlte, gab sie keinen Mucks von sich. Wenigstens lebte sie, wenn ihr Puls auch langsam ging. Mulder nahm sie auf seinen Arm und trug sie heraus, wo ein Sanitäter sie ihm abnahm und zur Erstversorgung in den Krankenwagen legte. Keine Sekunde wich er von ihrer Stelle, streichelte ihre Wange und flüsterte, dass alles wieder gut würde. Skinner lächelte, wohl wissend was Mulder für seine Partnerin empfand und schließlich hatte er keine Bedenken, so lange ihre Arbeit gut lief.

Auch im Hospital kam Dana lange Zeit nicht zu sich, aber wenigstens war ihr Zustand stabil und dennoch wich er keinen Augenblick von ihrer Seite. Wenn er nicht mit dieser Frau geschlafen hätte, läge sie nun nicht dort, sinnierte er, als Dana leise stöhnte und zu sich kam.

„Hey, du bist in Sicherheit. Alles ist in Ordnung“, flüsterte er leise und küsste ihre Wange, bis sie ihre Augen öffnete und ihn ansah.

Schließlich sah sie weg und drehte auch ihren Kopf weg und Mulders Herz zog sich zusammen.

„Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe. Ich hätte dir davon erzählen sollen, aber ich wollte nicht, dass du mich für einen dieser Typen hältst“, erklärte er sanft, aber so leicht war Dana nicht zu beruhigen.

„Es tut mir leid, aber alles was ich dir gesagt habe, das meine ich auch so. Ich liebe dich Dana und es hat niemals eine andere gegeben, die mir etwas bedeutet hätte!“, versuchte er, aber Dana war sauer und eifersüchtig.

„So, dann hast du es wohl verdrängt, dass du mit dieser Frau rum gemacht hast, oder? Was war das mit mir? Auch nur ein netter, kleiner Fick ohne Bedeutung ? Woher soll ich wissen, dass es anders ist bei uns? Dass du nicht ständig mit anderen Weibern herummachst und es dann als belanglos abtust, Mulder?“

Sanft streichelte er über ihre Stirn. „Ich liebe dich Dana. Ich liebe dich mehr als alles andere in meinem Leben und ich könnte dir niemals damit wehtun. Du bist alles, was ich will. Ich weiß, dass das mit dieser Frau ein Fehler war und ich habe es dir nicht gesagt, weil ich nicht wollte, dass du denkst, ich würde so etwas ständig machen“.

„Ist mir doch egal. Schließlich sind wir da nicht zusammen gewesen. Also konntest du auch tun und lassen, wozu du gerade Lust hattest“, zischte sie beleidigt und Mulder lächelte.

„Ich liebe dich und das mit uns ist etwas anderes. Ich wollte dich vom ersten Tag an, aber ich...“ Dana legte vorsichtig ihren Zeigefinger an seine Lippen.

„Schht. Ich habe eigentlich überhaupt kein Recht sauer zu sein, aber es tat so weh im ersten Moment, als die mir davon erzählte. Ich liebe dich, Fox und schließlich reagierst du ja auch nicht so, auf verflossene Kerle, nicht wahr?“

Dana lächelte, als Mulder beim Erwähnen anderer Männer seinen Kopf streckte, aber sie zog ihn zu sich und küsste ihm auf seine weichen Lippen.

„Ich liebe dich, Fox Mulder“, flüsterte sie und in diesem Moment wusste er, dass alles was vor ihrer Zeit geschehen war, belanglos wurde im Angesicht ihrer Zukunft.



Ende
Rezensionen