World of X

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Y is for You

von Donnilee

Kapitel 1

EAST SIDE FRIEDHOF

BALTIMORE, MD

MONTAG, 9. APRIL 2001

01:00 PM



Ich trat vom Grab zurück und schaute zu, wie sie trauerten. Ich wollte dort

bei ihr stehen,

aber ich wusste, dass ihr Bruder mich im Moment nicht willkommen heißen

würde. Und ich

glaube er war so schon sauer genug, dass ich überhaupt hier war. Er hatte mir

einen Blick

zugeworfen, der sagte, dass ich Nerven hatte. Es tut mir furchtbar leid,

dass ich ihr

Freund und Partner bin, Kumpel, ob du es magst oder nicht, wir sind so in

das Leben des

anderen verstrickt, dass du mich nicht loswerden wirst. Ich werde sie so

lange bei mir

behalten, wie sie bleiben will. Und wenn sie bleibt, wird es buchstäblich sein,

bis das der Tod uns scheidet.



Es ist ein bisschen beunruhigend, dass ich gerade jetzt in Hochzeitszitaten

denke, aber

das werde ich jetzt nicht weiter untersuchen. Scully´s kleiner Bruder ist

tot. Charlie,

der den ich nie getroffen habe, der sanfte, wie sie zu sagen pflegte. Es

schmerzt ihren

Kummer zu sehen. Und Maggie, guter Gott, niemand sollte zwei seiner Kinder

vor sich selbst

gehen sehen.



Es wird einen Empfang bei Maggie geben. Sie hat darauf bestanden, dass ich

komme. Ich bin

vorsichtig damit gewesen, aber ich werde gehen, weil sie mich darum geben

hat. Und sie hat

Bitte gesagt. Ich kann ihr nichts abschlagen, wenn sie ´Bitte` sagt. Ich

höre es nicht oft.

Und wenn, dann ist ihre Bitte von großer Wichtigkeit und sollte ich sie ihr

abschlagen,

würde ich ihr großen Schmerz zufügen. Und dieser Gedanke ist absolut nicht

zu tolerieren.

Ich würde ihr nie absichtlich wehtun. Gott weiß ich habe sie schon oft genug

verletzt, ohne

dass ich es wollte. Aber ich habe sie nie verletzt, indem ich ihr etwas

abgeschlagen habe,

um das sie mich gebeten hat.



Und sie will mich hier. Also nimm´s hin, Billy Boy. Ich fühle mich wie ein

kleiner Junge.

Na, na, na, na, na, sie will mich hier haben, sie will mich hier haben. Das

war doch alles

so extrem kindisch. Aber dieser Mann bringt das schlimmste in mir zum

Vorschein. Ich hoffe,

dass er heute zu sehr von seiner Trauer eingenommen ist, um mich in Frieden

zu lassen.

Die Zeit wird es zeigen.



Sie legen jetzt weiße Rosen auf den Sarg. Ihre Mutter und sie halten

Flaggen, die ihnen

von der Navy gegeben worden waren. Ich richtet mich für den Amerikanischen

Legionärs Gruß

auf. Aufrichten, Zielen, SCHUSS. Aufrichten, Zielen, SCHUSS. Aufrichten,

Zielen, SCHUSS.

Die Luft hallt mit dem Klang der feuernden Gewehre wider. Schweigen. Alles

was gehört

werden kann ist verstreutes Schniefen und unterdrücktes Weinen der Menge.



Ich beobachte Bill, Jr, wie er sie an ihrem Ellenbogen vom Grab wegführt.

Sie liefen auf

ihre Autos zu, als sie sich vorsichtig loslöst und sich umschaut. Sie

bemerkte, wie ich

lässig an einem Baum in zehn Meter Entfernung stehe.



Sie entdeckte mich und kam auf mich zu. Bill JR. machte Anstalten sie mit

einer Hand auf

ihrem Arm zurück zu halten, aber sie warf ihm nur einen strafenden Blick zu

und er ließ

sie gehen.



Ich richtete mich auf, als sie sich mir näherte. Sie machte ein paar

Zentimeter vor mir

halt, so dass ich genau nach unten blicken musste, um ihr Gesicht sehen zu

können. Ihr

Gesicht begann zu bröckeln und es brach mir mein Herz. Sie versuchte nicht schon

wieder in

Tränen auszubrechen. Ich flüsterte, "Oh Scully, Ich wünschte ich könnte...

"



Sie nickte. Ich hob meine Arme einladend, erwartete aber nicht, dass sie

mein Angebot

annahm. Sie überraschte mich, als sie in meine Arme fiel, ihre Arme um mich

schlang und

ihre Hände leicht gegen meinen Rücken presste. Ich zog sie sofort zu mir und

legte mit

meiner Hand ihren Kopf auf meine Brust.



Sie fing an zu zittern und ihr ganzer Körper zerbrach mit herzzerreißendem

Schluchzen. Maggie

war neben Bill stehen geblieben und sie schauten nun beide zu uns herüber.

Ich beobachtete sie

leise über ihren Kopf hinweg und richtete meine Augen dann wieder auf die

roten Haare, die

unter meinem Kinn verteilt waren.



Ohne zu denken, ließ ich meine Lippen zu ihrem Kopf und küsste sanft ihr

Haar. Sie atmete

stoßweise ein und ihre Schluchzer wurden langsamer. Ihre Arme wurden schlaff

und sie ging

einen Schritt zurück, blieb aber in meiner Umarmung. Sie schniefte und ich

reichte in meine

Tasche, um ihr ein Taschentusch zu geben. Sie nahm es und schnaubte sich die

Nase, während

sie ein leise "Danke" flüsterte.



Als sie fertig war, schaute sie es an, unsicher was sie jetzt damit machen

sollte und

machte ein angeekeltes Gesicht. Ich lächelte sanft, nahm es ihr weg und

steckte es dann

wieder zurück in meine Tasche. Sie verzog erneut ihr Gesicht und wir

tauschten ein

trauriges Lächeln aus. Ihre Arme hingen immernoch leicht unter meinen Trench

Coat um meine

Taille. " Tut mir leid, Mulder."



"Nichts, was dir leid tun sollte, Scully. Ich wünschte du würdest mich dich

öfter trösten

lassen." Sie entfernte sich von mir und ließ ihre Arme hängen.



Sie schaute mich an und neigte ihren Kopf in Anerkennung. Das war

eine Unterhaltung für ein

andermal. Sie fragte, "Du kommst immer noch mit zu meiner Mutter, nicht

wahr?"



Ich antwortete," Wenn du das auch willst." Ich hielt inne. " Ich möchte bei

dir sein,

Scully. Ich möchte... für dich da sein."



Sie öffnete ihren Mund, als ob sie sprechen wollte, aber ich fuhr fort. "

Ich werde

mich... gut fühlen... für dich da zu sein... wenn du mich lässt."



Ich schaute zu Boden. Sie legte ihre Hand auf meine Wange und meine Augen

suchten nach

ihren. Sie lächelte wieder ihr trauriges Lächeln, die Lippen geschlossen und

nickte.

"Ich... brauche dich bei mir, Mulder."



"Ich werde nirgendwohin gehen."



Sie überraschte mich wieder, als sie meine Hand nahm und leicht daran zog.

Ich folgte ihrer

Führung und folgte ihr, als wir uns auf den Weg zu Bill und ihrer Mutter

machten. Ihre

Mutter trug dasselbe traurige Lächeln, wie Scully vor ein paar Minuten. Bill

Jr. blickte

mich wie immer finster an, wie ein Bär, der einen Dorn in der Tatze hatte.

Zu meiner

Überraschung sagte er nichts und wir alle wandten uns um, um zu den Autos zu

gehen. Und

wieder überraschte sie mich, als wir neben dem Auto standen, in dem Bill und

ihre Mutter

gekommen waren. Sie drehte sich zu ihrer Mutter. "Mom, ich werde mit Mulder

fahren, wenn

es dir nichts ausmacht."



Ihre Mutter nickte und Bill konnte seine Verachtung letztendlich nicht mehr

zurückhalten.

"Dana, die Familie sollte zusammen sein, besonders in solchen Zeiten."



Sie drehte sich zu ihm und sagte sanft, "Bill, fang nicht damit an. Es sind zehn

Minuten bis

zum Haus. Wir werden den ganzen Nachmittag zusammen sein. Ich brauche das

heute wirklich

nicht."



Er blies Luft aus und murmelte, "Es tut mir leid."



Sie schaute ihre Mutter an. "Wir sehen uns zu Hause, Mom." Sie beugte sich

vor und gab

ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange.



Sie drehte sich um und ich führte sie zu meinem Auto, während ich immernoch ihre

Hand hielt.

Sie sahen im Gegensatz zu meinen Klauen , wie Porzellan aus. Meine Hand

verschlang ihre

fast vollständig. Ich war etwas verwirrt. Suchte sie einfach nur Trost darin

jemanden zu

berühren? Wahrscheinlich. Ich wollte, dass es mehr bedeutete, aber ich machte mir

wohl selbst

etwas vor. Auf der anderen Seite, sie hatte so etwas noch nie getan. Sie hatte

meine Hand

noch nie länger, als für eine kurze Berührung oder für ein paar Sekunden

gehalten. Ich öffnete

die Tür und hielt sie ihr auf, während sie hineinglitt.



Als ich hinter dem Steuer saß, sagte ich, "Scully, ich möchte für dich hier

sein, aber

ich möchte keinen Ärger mit deinem Bruder beginnen. Er hasst mich

offensichtlich, und

wenn mein Hiersein die Dinge unangenehm werden lässt ..."



"Nein, Mulder. Ich werde nicht zulassen, dass sie unangenehm werden. Bill

wird sich

benehmen müssen, besonders bei meiner Mutter. Ich habe ihr schon gesagt,

dass ich sein

Verhalten nicht dulden werde und sie hat mir zugestimmt. Sie wird mich

unterstützen.

Wenn es zuviel wird, wird meine Mutter ihn den Wind aus den Segeln nehmen.

Sie ist darin

sowieso besser, als ich."



Ich lächelte reumütig, ließ den Motor an und folgte der Prozession aus dem

Friedhof.



XXXXXXXXXXX

MAGGIE SCULLY´S HAUS

BALTIMORE, MD

MONTAG, 9. APRIL, 2001

13:30



Charlie Scully war ein Navy Mann, ganz wie sein Vater und sein Bruder gewesen.

Er war ein Nuklear

Mechaniker auf der U.S.S. Archerfish, ein Nuclear U-Boot, das in Groten,

Connecticut,

stationiert war, an der Electric Boat Fabrik, nahe der Coast Guard Acedemy.

Eine Art

Loch in den Dichtungen des Torpedo Raumes war kaputt gegangen und er hat

sich hinunter

begeben um es zu reparieren. Irgendetwas ist verdammt schief gegangen und es

hatte ein

Explosion gegeben. Sie war klein und gedämpft, aber trotzdem eine Explosion

und Charlie

wurde getötet. Es wurden immernoch Untersuchungen durchgeführt.



Sie schniefte, als wir mit dem Auto fuhren und ich streckte meine

rechte Hand aus, um

ihren Arm zu berühren. Wieder war ich überrascht, als sie meine Hand nahm.

Sie krümmte ihre

Finger und verhakte dann unsere. Ich zitterte ein wenig bei diesem Gefühl

und ich fühlte

ein Prickeln, das meinen Arm herauf stieg. Was zur Hölle?



Sie anzufassen, hatte mich immer berührt, aber das hier war

lächerlich. Sie

brauchte einfach nur Trost und verdammt nochmal, ich würde ihn ihr geben,

ohne etwas dort

hinein zu interpretieren. Wenigstens einmal werde ich der Freund sein, der

ich sein sollte.



Ich sagte, "Es tut mir so leid, Scully. Ich wünschte, ich wüsste jetzt genau

das Richtige

zu sagen, aber das tue ich nicht. Alles was ich dir sagen kann ist, dass ich

für dich da bin,

egal was du brauchst. Und selbst wenn es etwas gibt, das du nicht brauchst,

irgendetwas, was du

möchtest. Ich werde dir alles geben, wonach du fragst, Scully."



Ich warf ihr einen Blick zu und sie lächelte mich an. " Du hast genau das

Richtige gesagt

Mulder", antwortete sie leise. Ich lächelte sie an und den Rest der Strecke

fuhren wir

in Stille.



Alle Verwandten noch einmal im Haus zu begrüßen,

nahm einige Zeit in Anspruch. Scully war viele

Minuten damit beschäftigt

irgendwelche Tanten, Onkels und deren Kinder zu umarmen und zu küssen. Ich

versuchte mich

selbst unauffällig in eine Ecke zu stellen. Ich nahm mir etwas zu Trinken und

einen kleinen

Snack und zog mich in die Ecke des Wohnzimmers zurück. Ich kannte niemanden

hier und niemand

kannte mich.



Ich fühlte mich ein bisschen unwohl, konnte aber damit umgehen. Ich fing

mehrere Male

Bill, Jr.`s Blicke auf, aber Maggie musste etwas zu ihm gesagt haben, denn er

kam nie in

meine Nähe. Ich hatte Scully aus den Augen verloren und fühlte mich

allmählich unwohl.

Ich spielte gerade mit dem Gedanken nach draußen zu gehen um etwas frische

Luft zu schnappen

und von der Menge weg zu kommen, als ich hörte, wie sie meinen Namen rief.

"Mulder ?" Wo

ist er hin? Mulder!"



Ich erhob meine Stimme gerade laut genug, um durch die Menge gehört zu

werden.

"Hier drüben!" Ich konnte sie hören, aber sie war komplett unsichtbar hinter

der Wand

aus Cousins. Ich stellte mein Glas und meinen leeren Pappteller auf den

Tisch und drehte

mich zu ihr um. Sie sah mich komisch an.



"Mulder, ich habe mich gefragt... "



"Was, Scully?"



"Ich will heute Nacht nicht bei Bill bleiben, so wie ich es geplant hatte.

Könnte ich mit bei

dir im Hotel bleiben?"



"WAS?" In meinen Ohren summte es. Was zur Hölle? Hatte ich gerade einen

Panikanfall? Ich

hörte meine Stimme, wie durch einen Tunnel. "Scully?"



Ihre Hände waren sofort da, um meine Arme zu greifen und sie rüttelte mich

wieder wach.

"Mulder! Geht es dir gut?"



"Uh, ja, mir war nur für einen Moment schwindelig. Es ist, es ist heiß

hier drinnen."



Ihr Gesicht war eine Maske der Besorgnis. "Lass uns rausgehen und frische

Luft schnappen.

Es ist warm hier."



Sie nahm meinen Ellenbogen und leitete mich in die Küche und zur Hintertür

hinaus. Ich

überquerte die Veranda, drehte mich um und lehnte mich gegen das Geländer,

während ich meine

Arme über der Brust kreuzte. "Es tut mir leid, ich weiß nicht was los war."



"Das braucht dir nicht leid tun. Besser ?" Sie machte einen Schritt

zwischen meine Beine

und ich ließ meine Arme fallen, meine Hände nach dem Geländer neben meinem

Hintern greifend.

Ich hatte ein Zimmer für mich in der Stadt in dem Holiday Inn gebucht. Sie

wusste, dass

ich nur ein Zimmer hatte. Und sie fragte, ob sie bei mir bleiben könne?

Oder wollte sie,

dass ich versuchte noch ein Zimmer zu bekommen? Aber dann würde sie ja nicht

´bei´ mir

bleiben. Sie wäre allein und ich glaubte nicht, dass es das war, was sie

heute Nacht wollte.

Ich wurde mehr und mehr verwirrt.



Ich schaute nach oben und fand ihr Gesicht nur ein paar Millimeter vor

meinem. Wir waren

jetzt, wo ich halb saß, auf Augenhöhe. Es fiel mir wieder auf, wie klein sie

war. Sie

hatte heute keine hohen Schuhe an. Sie schaute mich ruhig an. "Viel besser,"

murmelte

ich und sie lächelte.



Sie legte ihre Hände auf meine Schultern. Ich traute mich nicht, mich zu

bewegen. Was

war hier los? Scully berührte mich normalerweise nicht so. Sie hat mich in

den letzten

Tagen öfter angefasst, als in den letzten drei Monaten. Sie kam einen

Schritt auf mich

zu und presste ihren Körper an meinen, während sie ihre Arme um meinen Hals

legte.

Mein Instinkt übernahm die Führung und ich schlang auch meine Arme um ihre Hüfte.

Ihr Kopf

ruhte auf meiner Schulter.



"Scully?"



Sie brummte in ihrem Hals. "Ich hatte vergessen, wie gut sich das anfühlt,"

murmelte sie.



Ich lachte kurz auf. "Scully? Wovon redest du?"



Auch sie lachte auf und drückte mich fester, woraufhin auch ich sie fester

in die Arme

schloss. "Einfach nur Umarmen. Fühlt sich gut an."



Das Terrassengeländer grub sich in meinen Hintern, also änderte ich die

Position meiner

Hüften, was ihr ganzes Gewicht zwischen meine Beine fallen ließ. Sie grunzte

leise und

ich fühlte, wie Blut aus meinem Kopf, südlich meines Gürtels schoss. Bevor

ich es

verhindern konnte, entkam ein leises Stöhnen meinen Lippen. Sie versteifte

sich, aber

ich hielt sie weiterhin fest.



Ich flüsterte in ihr Ohr. "Es tut mir leid, Scully, ich werde nichts

...dagegen unternehmen.

Ich will, wollte nicht .. " Hör auf zu stottern, mahnte ich mich selbst. "Es

tut mit leid."



Sie war noch für weitere Sekunden starr in meinen Armen, entspannte sich

dann aber und

ließ ihr Gewicht wieder gegen mich fallen. Ich ließ Luft aus meinen

angespannten Lippen.

Sie drehte ihren Kopf, was ihre Lippen nur Haaresbreite von meinem Hals

trennte.

" Is` Okay," murmelte sie. Ihr heißer Atem ließ einen Schauer über meinen

Rücken laufen. Sie

ignorierte es, genauso wie ich nach außen hin. Innen, zitterte ich. Es

fühlte sich verdammt

nochmal zu gut an sie in meinen Armen zu haben.



Ich redete mit mir selbst. ´Sei ein Freund, Fox. Sei einfach nur ein Freund.

Sie braucht

es gehalten zu werden, also nimm sie einfach nur in deine Arme.´ Wie oft

hatte ich mir

gewünscht, dass sie zu mir kommen würde, um Trost zu suchen, genau wie

jetzt. Und jetzt

tat sie es, endlich, diese Brücke zu überqueren und alles woran ich denken

konnte war,

wie erregend das doch war. Ruhig, Junge. Ich fühlte ihre Lippen plötzlich

meinen Nacken

streifen und ihre Lippen lächelten.



Ich keuchte. "Scully, was machst du da?"



Sie kicherte, "Ich denke ich habe endlich das Unmögliche geschafft, dich

sprachlos zu

machen. Das steht dir!" Ich lachte jetzt mit ihr, froh, dass sie einen Witz

daraus

gemacht hatte.



"Wenn du nach Trost suchst, ich bin für dich da. Ich weiß, dass ich dir das

schon

gesagt habe, aber ich denke es kann nicht schaden, es zu wiederholen."



"Ich brauche Trost und das du da bist hilft mir sehr, Mulder. Meine Familie

kennt mich

nicht mehr wirklich, oder versteht mich. Ich fühle... mich manchmal

verlassen unter ihnen.



"Das kann ich nachvollziehen."



"Aber ich fühle mich immer sicher, wenn ich bei dir bin."



Nun musste ich lachen. "Ich bin viele Dinge, aber "sicher" gehört nicht

dazu, Scully."



"Doch, das bist du. Du veränderst dich nicht. Ich kann immer darauf zählen,

dass du

... Mulder bist."



"Ich verstehe nicht ganz, was du meinst, Scully," gab ich zu.



"Ich weiß, was ich von dir erwarten kann und das ist angenehm."



"Oh."



Wir waren für einen Moment still, bewegten uns nur gelegentlich.

Meine Erregung war abgeflaut und ich genoss einfach nur das Gefühl einem

anderen Körper so nahe zu sein. Sie bewegte sich wieder, kuschelte sich an

mich und ich konnte den Seufzer der Zufriedenheit in meinem Hals nicht

zurückhalten.

Sanft, sagte ich, "Gott, Scully, hast du eine Ahnung wie gut sich das für

mich anfühlt?"



"Hmmm. Wahrscheinlich so gut wie für mich."



"Werden sie dich drinnen nicht vermissen?"



"Mag sein, aber bleib noch ein paar Minuten bei mir!"



"Okay." Und wir taten es. Mein Kopf war herabgesunken, um meine Nase in

ihrem nach Zitronen richtendem Haar zu

vergraben. Meine Augen waren geschlossen, als ich sie nahe bei mir hielt und

sie sanft schaukelte.



Die Terrassentür wurde aufgeschlagen und donnerte gegen die Wand. Wir

sprangen beide auf, öffneten unsere Augen,

aber sie entzog sich meiner Umarmung nicht, also hielt ich sie weiterhin

fest.



Bill, Jr. stand mit hochrotem Kopf in der Tür, die Arme in die Seite

gestemmt, mit seinem üblichen, unverzichtbar

finsteren

Blick. Ich schaute zu Scully und sie drehte sich ein wenig in meinen Armen,

um ihren Kopf zu drehen, gerade

genug um ihn zu sehen. Sie seufzte einen erschöpften Seufzer, drehte ihr

Gesicht wieder zu mir und ihre Stirn fiel

mit einem resignierendem Seufzer wieder gegen meine Brust.



"Dana? Du wirst von allen gesucht," sagte Bill kurz.



"Ich werde in einer Minute wieder da sein."



"Jetzt, Dana."



"Verpiss dich, Bill."



"Dana!" schrie er und hörte sich sehr geschockt an. Sogar ich war geschockt.

Ich habe sie noch nie so reden hören,

geschweige denn mit einem Mitglied ihrer Familie.



"Was?", gab sie aufgebracht zurück. "Kann ich nicht einmal zwei Minuten für

mich haben? Vielleicht sind mir die Leute

einfach ein bisschen auf die Nerven gegangen. Hast du dir das schon einmal

überlegt? Du bist nicht mein verdammter

Beschützer, Bill."



"Ich bin nur hier, weil du von einigen gesucht wirst."



"Quatsch."



"Sogar Mom hat mir aufgetragen nach dir zu suchen."



"Vielleicht, aber darum geht es nicht.



Sie schaute ihn immernoch nicht an. "Worum geht es dann, Dana?"



Sie seufzte laut."Es geht nicht darum, was du sagst, sondern WIE du es sagst,

Bill. "Jetzt, Dana!", ahmte sie ihn nach.

"Du schreist mich die ganze Zeit an. Ich habe es langsam satt." Das sagte

sie ruhig.



Sie richtete sich auf und drehte sich in meinen Armen. Ich ließ sie sinken,

nur damit sie sich gegen meine Brust lehnte,

meine Hände nahm und sie über ihren Bauch legte, ihre kleinen Hände meine

bedeckend. Ich versuchte verzweifelt hier die

Fassung zu bewahren, aber ich flippte total aus. Sie lungerte hier mit mir

herum, als ob wir ein Paar wären. Und während

ich allein schon bei dem Gedanken Freudensprünge gemacht hätte, war ich verwirrt.

Von null auf sechzig an einem Tag. Das machte

einfach keinen Sinn.



Außer wenn sie eine Show für ihren Bruder abzog. Das musste es sein. Mir so

nahe zu sein musste ihn absolut durchdrehen

lassen. Wenn sie ihn nun reizen wollte, würde sie es auf diese Weise tun

müssen. Also sollte ich einfach nur freundlich

sein und mitspielen. Aber es hatte tiefen Einfluss auf mich. Er blickte mich

finster an, redete aber mit ihr. "Seit wann

seit ihr euch denn so nahe?" Seine Verachtung war kaum zu verbergen.



"Geht dich überhaupt nichts an," sagte sie genauso spitz.



Er murmelte, Komm einfach rein. Mom will dich sehen." Er drehte sich um und

verschwand durch die Hintertür.



Ich schluckte. "Ich wusste, das ich hier Ärger machen würde."



"Unsinn. Wenn hier irgendeiner Ärger macht, dann bin ich das. Ich weiß, wie

ich ihn reizen kann, aber das tue ich gewöhnlich

nicht, denn ein wütender Bill ist kein netter Anblick. Aber ich weiß auch,

dass Mom mit ihm geredet hat und er mich nicht

angreifen wird, also verhalte ich mich vielleicht ein bisschen, wie ein

Teenager und genieße das Gefühl, dass ich ihn ärgern

kann

ohne selbst Ärger zu bekommen."



Ich hob meine Hand und drehte ihren Kopf zu mir, indem ich zwei Finger an

ihr Kinn legte. Ich lehnte mich herüber, um ihr

ins Gesicht schauen zu können. Ich schaute auf ihre Hände herab, die noch

immer über meinem anderen Arm lagen.

"Machst du das hier deswegen?"



Ein geschockter Blick kam über ihr Gesicht, als ihr klar wurde, was ich

dachte. "Oh, Mulder, Nein!"



Ich blickte von ihr weg. "Bist du sicher? Den wenn du es tätest, wäre es

ok. Ich werde mitspielen. Aber ich möchte es

wissen, so dass ich nicht..."



"Dass du nicht was?" fragte sie unschuldig.



"Dass ich nichts hineininterpretiere," antwortete ich leise.



Ich schaute ihr wieder ins Gesicht und konnte sehen, wie sich ihre Augen

weiteten, als sie verstand, was ich meinte. Ich

konnte ihr Verhalten, als mehr als nur freundschaftlich oder trostsuchend

ansehen. Sie drehte ihren Kopf, entzog sich aber

nicht meiner Umarmung. Nach einem Moment sagte sie, "Es war beides."



"Huh?"



"Ich habe Trost gesucht, aber es war auch wegen Bill."



"Oh..."



"Und es war noch etwas," fügte sie hinzu.



Ich war einen Moment ruhig, aber als sie nicht fortfuhr, fragte ich, "Etwas

anderes?"



"Ich weiß nicht, ob es daher kommt, dass ich so sehr aufgewühlt bin und

meine schützende Mauer so niedrig ist...oder ob wir

uns nur näher kommen... oder..."



"Spuck es aus, ich werde dich nicht beißen."



Sie machte ein Geräusch, das sehr nach einem ´Ha´ klang und war dann wieder

für einen Moment still.



"Ich fühle mich in den letzten Tagen mehr zu dir hingezogen, als sonst." Ich

wollte sagen ´Ich fühle mich schon seit Jahren

zu dir hingezogen´, behielt es aber für mich. Und was meinte sie mit ´mehr,

als sonst´?



Sie fuhr fort,"Manchmal ist es komisch. Es war noch nie so wie jetzt."



"Wie was?"



"Ich war immer total unabhängig."



"Das bist du noch immer. Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die

unabhängiger und selbstständiger war, als du, Scully."



"Nicht mehr."



"Ich kann dir wieder nicht folgen. Dreh dich um!"



Das tat sie und schaute mich an. Ihre Hände lagen sanft auf meiner Hüfte,

nur kurz über meinem Gürtel. "Der Gedanke, hier

zu dieser Beerdigung zu fahren ... ohne dich, war entsetzlich." Ihre Stimme

senkte sich zu einem Flüstern, aber sie fuhr

fort. "Ich fühlte mich unglaublich ... erleichtert, als du gesagt hast, du

würdest mitkommen. Ich war erstaunt, wie groß

diese Erleichterung war."



Sie blickte mich nicht an, sondern meine Brust. Ihre Hände fuhren von meiner

Hüfte hinauf und ruhten auf meinem Brustkorb.

"Die Erkenntnis, dass du alles hast stehen und liegen lassen, um mit mir zu

kommen ... hat mir viel bedeutet. Bedeutet mir viel."

Ich hob ihr Kinn mit meinen Fingern an, bis ihre Augen meine trafen. Ich

sagte leise, "Ich würde alles für dich tun, Scully.

Ist dir das immernoch nicht klar?"



Sie sah aus, also ob sie jeden Moment anfangen würde zu weinen, aber diesmal

nicht aus Traurigkeit. Ich sprach weiter,

"Alles was du tun musst, ist fragen. Aber du fragst selten. Es ließ mich

erschaudern , dass du es getan hast."



Ich machte wieder eine Pause, versuchte einen Weg zu finden das hier zu

sagen, ohne sie irgendwie zu beschuldigen oder ihre

Würde zu verletzen. "So oft ... wollte ich für dich da sein, deinen Schmerz

... teilen. Aber du hast mich nicht gelassen.

Aber gleichzeitig warst du immer für mich da, ohne Fragen. Und als ich nicht

dasselbe für dich tun konnte, oder du mich nicht

gelassen hast, fühlte ich mich..."



"Fühlte ?" warf sie sofort ein.



Ich teilte ihr selten mit, wie ich mich wegen einiger Sachen fühlte. Ich

sagte ihr, was ich dachte, aber nicht was ich

fühlte. "Ich fühlte mich unzulänglich ... als ob ich deine Freundschaft

nicht verdiente."



"Oh, Mulder." Sie umarmte mich wieder, ihre Arme um meinen Hals geschlungen.



"Es tut mir leid," entschuldigte sie sich. "Ich wollte nie, dass du dich so

fühlst. Ich habe dich so oft gebraucht, aber ich

wusste einfach nicht, wie ich dich fragen sollte. Es ist etwas Neues für

mich. Ich bin so daran gewöhnt mich selbst zu beherrschen

und mir selbst etwas beweisen zu müssen ... "



"Mir musstest du nie etwas beweisen."



"Doch, das musste ich."



"Naja, vielleicht am Anfang. Aber du musst mir schon seit langer, langer

Zeit nichts mehr beweisen. Zumindest sehe ich das so."



Sie nickte wieder. Und wieder fühlte ich, wie ihre Lippen meinen Hals

berührten. Und wieder zitterte ich, weil ich nicht

in der Lage war die Auswirkungen ihrer Berührung zu stoppen. Sie wusste es

nicht, aber mein Hals war extrem sensibel.

Ich wusste nicht, ob andere Männer dieselbe Sensibilität hatten, nur das es

bei mir so war. Eine Frau konnte mich sofort

stumm und hilflos werden lassen, indem sie nur meinen Hals küsste. Es ließ

meine Beine schwach werden. "Mulder," sie

flüsterte meinen Namen.



"Hmmm?"



"Was geschieht mit uns?"



"Ich weiß es nicht, aber mir gefällt es bisher," antwortete ich.



Ihre Lippen lächelten gegen meine Haut und ich zog mich aus Reflex zurück,

wegen des Kitzelns, dass es verursachte. Sie

schaute

zu mir herauf und zog ihre Stirn kraus, nicht sicher was sie getan hatte. Ich

entschied mich ihr die Wahrheit zu sagen. Wenn

sie es wüsste, dann würde ich wissen, dass sie diesen Effekt auf mich haben

will, wenn sie in Zukunft meinen Hals berührte.



"Mulder, was ist los?"



"Nichts. Uh, wenn wir in Zukunft aufmerksamer und liebevoller miteinander

umgehen werden, und das hoffe ich ..." ich machte

eine kleine Pause. "Ich sollte dir wahrscheinlich etwas sagen, damit wir

zukünftige ... Missverständnisse vermeiden können."



"Was?" Sie schaute verwirrt und perplex gleichzeitig drein. Ihre Augen waren

auf mein Gesicht geheftet."



"Mein Hals ist ... extrem ... uh, ..."



Der Beginn eines Lächelns machte sich auf ihrem Gesicht breit. "Spuck es

aus, Mulder," neckte sie mich, meine eigenen Worte

wiederholend.



"Mein Hals ist extrem sensibel, genauso wie meine Ohren."



"Sensibel? Du meinst kitzlig?"



Es war mir ein bisschen peinlich und ich war ein bisschen verärgert, dass

sie es nicht verstand. Vielleicht stellte sie sich

auch nur dumm, nur um zu sehen, was ich sagen würde. Ich schaute ihr genau

in die Augen und sagte, "Nein, nicht kitzlig."



"Du meinst ... " sie verstummte allmählich.



Ich nickte. "Es ist eine .. erogene Zone für mich. Es törnt mich an."



" Nur von dem was ich gerade getan habe?" fragte sie, ein bisschen

verwundert.



"Scully ... alles was du tun musst, ist darauf zu atmen."



Ihr Mund formte ein perfektes ´O´ aus Überraschung und dann breitete sich

auf ihrem Gesicht ein Grinsen aus. Sie murmelte,

"Tut mir leid."



Ich schaute ihr wieder in die Augen und sagte, "Mir nicht."



Ich hatte sie wieder überrascht. Nun sah es wieder so aus, als ob sie sich

unwohl fühlte. "Wir sollten besser wieder

reingehen."



"Geh schon vor. Ich werde noch ein bisschen draußen bleiben. Aus den Augen,

aus den Sinn, weißt du."



"Oh nein, das wirst du nicht. Keiner von uns wird sich vor dem großen, bösen

Bill verstecken."



"Darum geht es nicht, Scully. Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre mir das völlig

gleichgültig. Aber heute braucht deine Mutter

nicht unbedingt Spannungen zwischen ihren Kindern."



"Du hast Recht. Ich werde ihn nicht mehr ärgern. Aber wenn es zu Spannungen

kommen sollte, dann wegen ihm und nicht wegen

mir. Und ich werde dich nicht in einer Ecke verstecken."



Damit nickte sie deutlich, als ob dies das Ende der Diskussion wäre, nahm

meine Hand und zog mich auf die Beine. Ich zog

meine Augenbraue in die Höhe und schaute sie an, während ich meinen Kopf

leicht schüttelte. Ich wunderte mich immer

wieder über diese Frau. Ich würde sie nie ganz durchschauen. Wieder wurde

ich hinter ihr hergezogen, ihre Hand in meiner.

Ich war mir immernoch nicht darüber im Klaren, was hier eigentlich

passierte, aber ich hoffte höllisch, dass sie mehr

als nur Freundschaft von mir wollte.



Den Eindruck, den wir heute bei ihren Verwandten hinterließen, ließ darauf

schließen, dass sie es wollte. Aber bei Scully

konntest du dir nie sicher sein. Für eine Frau von Welt konnte sie unglaublich

naiv sein, was das Erscheinen verschiedener

Dinge anging. Und sie war naiv, was ihre Schönheit anbelangte und deren

Effekt auf andere Leute, besonders auf mich.



Ich sah, wie uns verschiedene ihrer Cousins und Cousinen mit einem kleinen

Grinsen auf dem Gesicht nachschauten. Sie hielt

meine Hand fest, als wir uns unseren Weg durch das Wohnzimmer und durch den

Speiseraum bahnten, wo sich die meisten

Gäste aufhielten. Eine riesige Menge an Essen war im Speisezimmer

zusammengekommen, von den Verwandten mitgebracht.

Einige Leute bedienten sich am Buffett. Ich hatte Hunger, also füllte ich

mir meinen Teller. Scully legte sich selbst

einige wenige Stücke auf ihren Teller, nicht genug, um einen Vogel zu füttern,

aber ich würde nicht heute mit ihr darüber

streiten.



Wir gingen zurück ins Wohnzimmer und ich wackelte ihr mit den Augenbrauen

zu, als ich einen freien Platz auf der Couch

entdeckte. Er war nicht den ganzen Tag frei gewesen. Schnell lief ich

hinüber und ließ mich fallen. Sie grinste und stellte

sich vor mich. "Und wo soll ich sitzen? Etwa auf der Lehne?"



Ich neckte sie mit meiner gewöhnlichen Anspielung und sagte, "Du könntest dich

auf meinen Schoß setzten, kleines Mädchen."



Ich hatte beabsichtigt aufzustehen und ihr den Platz zu überlassen. Ich

wollte gerade aufstehen, als sie mich wieder

überraschte. Sie ließ sich fallen und ihr kleiner Po landete genau auf

meinen Oberschenkeln, sie drehte sich zur Seite

und lehnte sich gegen die Armlehne. Ich starrte sie erstaunt an und sie

grinste wieder.



Plötzlich erschien Bill und sagte, "Es ist die Beerdigungsfeier deines

Bruders. Worüber lachst du verdammt nochmal?"



Gott, konnte dieser Kerl noch mehr von einem Arschloch haben?



Dana starrte ihn an in stummem Schock, dass er so gefühl- und taktlos war.

Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht und

wurde sofort von einem missbilligendem Ausdruck ersetzt. Bevor sie

antworten konnte, war Maggie gekommen und nahm

ihn beim Ellenbogen und schaute ihn mit dem ´Scully Todes Blick´ an. Ich

hatte ihn schon zu oft gesehen und wusste, was

er bedeutete." Bill, ich werde dein heutiges Verhalten nicht tolerieren,"

sagte sie steif.



Er drehte sich zu seiner Mutter. "Um Gottes Willen, Mom, Charlie ist ... "



Sie unterbrach ihn. "Tot, Bill, ja ich weiß. Und wir sind alle gleich

aufgewühlt und trauern. Und wenn uns jemand

helfen kann, unsere Gedanken auch nur einen Moment davon abzuwenden ,so dass

es uns nicht überwältigt, dann sollten wir

dankbar sein. Wenigstens heute sollten wir unsere Verschiedenheiten

vergessen." Es schwammen Tränen in ihren blauen

Augen, die Scully´s so ähnelten.



Die schaute ihn deutlich an und er schien zu schrumpfen, vor der Ermahnung

seiner Mutter. Naja, wer hätte das gedacht? Jemand

konnte den Rüpel demütigen. Es war gut zu wissen, dass es wenigstens einer

konnte. Mrs. Scully war immer noch Herr dieser

Familie. Und sie war immernoch groß und einflussreich. Ich musste mir von

innen in die Wange beißen, um nicht loszulachen.



Die Stimmung war verdorben, als ich Dana anschaute, immernoch auf meinem

Schoß sitzend. Sie starrte auf das Essen auf

ihrem Teller, während sie immernoch kaute. Tränen schwammen in ihren Augen

und es sah aus, als hätte sie Probleme das Stück

italienische Brot herunterzuschlucken, welches sie in ihrem Mund hatte.

Ihre Unterlippe zitterte wieder.



Ich lehnte mich vor und schmiss meinen Pappteller auf den Tisch. Vorsichtig

nahm ich auch ihren aus ihrem Schoß und stellte

ihn neben meinen. Scheiß drauf, wie´s aussieht, dachte ich. Ich schlang

meine Arme um sie. Sie saß seitlich auf meinem Schoß.

Ich spreizte meine Beine und ihr Hintern fiel zwischen meine Schenkel. Sie

hatte noch nicht aufgeschaut.



Ich zog sie nahe zu mir und wieder kollabierte sie auf meiner Brust, ihre

Handflächen flach auf meinen Brustmuskeln, ihre

Wange an mein Brustbein gepresst und sie schluchzte. Lange, herzzerreißende

Schluchzer, die ihre zarte Gestalt zerstörten.

Ich blickte zu Maggie und sah Tränen in ihren Augen. Ich flüsterte auf Danas

Kopf. "Shhh, es ist ok, Es tut mir leid."



An diesem Punkt weinte sie laut auf, "Oh, Mulder!" Zur selben Zeit glitten

ihre Hände herauf und sie schlang sie um meinen

Hals. Ich sagte das einzige, was ich konnte.



"Ich bin hier, Scully. Ich bin hier."



Wieder schluchzte sie und brachte ein "Lass mich nicht allein!" heraus. Ich

hatte keine Ahnung, woher sie die Idee haben

könnte, dass ich sie hier so allein lassen würde. Wieder flüsterte ich ihr

dumme Worte ins Ohr, um sie zu trösten. Sie waren

immer einfallslos und unzulänglich in solchen Situationen, aber was sollte

ich sonst sagen?



"Shhh, ich bin genau hier. Ich werde dich nie verlassen, Scully. Nie. Ich

hab´dich. Lass es raus. Ich bin hier. Ich werde

nirgendwo hingehen."



Wir veränderten unsere Position und zogen uns gegenseitig heran. Ich warf

über ihren Kopf hinweg einen Blick auf ihre Mutter

und Bill, die immernoch dort standen. Ich warf Bill einen Blick zu der sagte,

´Toll gemacht, du Arschloch."



Ich war mir sicher, dass sie gehört hatten, wie ich in ihr Haar gemurmelt

hatte und es war mir scheißegal wie intim das

aussah. Scully brauchte mich. Und wenigstens einmal, ließ sie sich von mir

trösten und mich um sie kümmern und ich wäre

verdammt, wenn ich sie jetzt im Stich lassen würde. Bill hin oder her.



Dann dämmerte es mir. Dass Bill auf uns herumhackte, war wahrscheinlich das,

was sie glauben machte, ich würde sie verlassen

wollen. Normalerweise wäre das ein Grund für meinen Abschied. Aber diesmal

nicht. Mein Herz brach wieder, als sie sich

an mich klammerte und sich ihre kleinen Finger in meinem Haar festhielten.



Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Danach konnte ich nicht aufhören. Ich

küsste ihre Stirn, ihre Wangen, ihre wässrigen

Augen und ihre Schläfen. Ich beugte mich sogar herunter, um ihre Lippen zu

streifen sanft mit meinen zu streichen.

Letztendlich beruhigte sie sich und ich saß einfach da und wog sie in meinen

Armen. Bill und ihre Mutter waren weggegangen,

aber sie beobachteten uns immernoch vom anderen Ende des Raumes.



Bill umarmte seine Mutter und verließ den Raum. Maggie kam näher und setzte

sich behutsam neben mich. Der Platz neben mir

war sofort von einem namenlosen Cousin freigemacht worden, als Bill

hereingekommen war. Der Arme Junge wollte wohl nicht in

der Mitte gefangen werden und ich konnte es ihm nicht verübeln.



Sie berührte Danas Arm, der gerade auf meiner Brust ruhte. "Geht es dir gut,

Honey?"



Sie nickte und schniefte. "Das werde ich sein, Mom. Es tut mir leid. Ich

möchte nicht mit Bill streiten, aber ist so ein

Blödmann."



" Er trägt seine Trauer bei dir aus."



"Nein, dass tut er nicht."



"Naja, schon in gewisser Weise. Er ist einfach aufgebracht und mag ..."



"Mich nicht." warf ich ein.



Maggie nickte. "Und du bist eine leichte Zielscheibe für seinen Ärger, Fox.

Er ist sauer auf seinen Bruder und er weiß nicht,

was er daraus machen soll. Es auf dich und Dana und eure Beziehung zu

richten, ist das leichteste."



Dana sagte, "Das macht es auch nicht mehr erträglich."



"Nein, das tut es nicht. Und er weiß, dass du auch trauerst. Ich habe ihn

daran erinnert. Aber das hat er für einen Moment

vergessen. Er ist unglücklich und er will, dass alle mit ihm unglücklich

sind."



"Na dann hat er sein Ziel ja erreicht." Erwiderte Scully. Sie hatte sich

immernoch nicht aus der Position auf meinem Schoß

bewegt, lehnte sich gegen mich, ihre Brust an mich gepresst, ihr Arm träge

auf meiner Brust liegend, ihre Hand auf meiner

Schulter. Ihren anderen Arm hatte sie um meine Hüfte gelegt, zwischen Lehne

und meinen Rücken gepresst.



"Mrs. Scully?"



"Ja, Fox?"



"Ich bin nicht gekommen, um Ärger zu machen. Ich weiß, Bill mag mich nicht

und ich wollte erst nicht kommen. Aber Dana hat

mich gebeten. Und ich wollte für sie da sein. Und mir ist es wichtiger hier

für sie da zu sein, als Bill Jr. glücklich zu

machen."



"Ich weiß."



"Aber es tut mir leid, dass sie dort mit hinein gezogen wurden", entschuldigte ich

mich.



Sie klopfte mir leicht auf den Arm. "Mach dir darüber keine Sorgen. Ich habe

Jahre lang Erfahrungen gesammelt, wie man mit

Scully Männern umzugehen hat. Und ich bin froh, dass du hier bist. Für mich,

bist du ein Teil der Familie."



Unerwartet fühlte ich, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ihre

Aussage hatte mich tief getroffen. Ich hatte schon

immer eine liebevolle Beziehung zu Mrs. Scully und wir haben gegenseitig

Respekt aufgebaut, als Dana verschwunden war und

wir uns gegenseitig getröstet haben. Aber ein Teil der Familie zu sein,

brachte ein schwungvolles Gefühl von Dankbarkeit,

von dem ich nicht sicher war, es schon einmal erlebt zu haben.



"Danke," sagte ich sanft. "Sie werden niemals wissen, was mir das bedeutet."



Wieder berührte sie meinen Arm und stand auf, um in die Küche zu gehen. Sie

war eine unglaublich starke Frau. Ich wusste,

woher Scully das hatte.



Scully setzte sich schließlich auf und ihr schien klar zu werden, wie intim

wir hier waren. Sie wurde ein wenig rot und

glitt von meinem Schoß. Ich vermisste die Wärme ihres Körpers sofort. Sie

schaute mich verlegen an. "Danke."



"Jeder Zeit, Scully."



"Ich muss mir mein Gesicht waschen und mich frisch machen."



"O.K., ich werde hier warten."



Ein paar Minuten später war sie wieder da und allmählich entspannten sich

die Dinge. Wir standen auf und standen neben der

Tür, als die anderen gingen. Sie umarmten und küssten sie und ihr ging es

wieder besser. Schließlich waren wir alleine und

Bill, der einzige, der noch übrig war, kam um die Ecke und blieb stehen, als

er uns sah.



Ich schaute ihn kaum an, entschied mich, dass keine Reaktion die beste war.

Wenn ich meinen Mund öffnete, würde ich sicher

etwas sagen, dass ich später bereute. Es war das beste Scully Frauen mit ihm

reden zu lassen.



Dana seufzte und ging auf ihn zu, während sie ihre Arme offen hielt. Er

umarmte sie zaghaft, strich ihr unbeholfen über den

Rücken. Er murmelte, "Es tut mir leid, Dana."



"Mir auch, Bill. Wir müssen irgendwann darüber reden, wie zivilisierte

Menschen."



"Ja, aber nicht heute."



"Nein, nicht heute." Maggie bog gerade um die Ecke, schaute ihre Kinder

schweigend an, wie sie sich umarmten und sah sehr

erleichtert aus.



"Ich werde ihn so sehr vermissen." schluchzte sie. Bill zog sie näher zu

sich, nicht länger unwohl. Ihr geteilter Schmerz

führte sie letztendlich wieder zusammen. Sie trennten sich und schauten ihre

Mutter an.



Bill fragte, "Bist du fertig zum gehen, Dana? Mir wurde klar, dass wir

unsere Hoteldiskussion nie beendet hatten.



Scully fragte," Mom, bist du sicher, dass du nicht möchtest, dass wir heute

Nacht hier bleiben?"



"Es wird mir gut gehen."



Bill sagte," Mom, du solltest nicht allein sein. Dana sollte bei dir

bleiben." Er ließ mich sofort aus seiner Rechnung

heraus.



Dana schaute mich an und sagte," Ich will nicht, dass meine Mutter alleine

ist, aber ich möchte nicht ..." sie machte eine

Pause. "Ich möchte, dass du bei mir bleibst, Mulder."



Sie schaute auf den Boden. Ich entschied mich, meine zwei Cent zu setzten,

nur für den Fall, dass Mrs. Scully dachte, dass

sie mich und Scully stören würde. Oh ok, noch ein Änderung des Planes. "Mrs.

Scully, es macht mir nichts aus mit Ihnen und

Dana hier zu bleiben. Wenn Sie lieber nicht allein sein möchten, dann kann

ich dass sehr gut verstehen, und wenn Dana möchte,

dass ich mit hier bleibe, dann ist das wirklich kein Problem. Ich werde

meine Hotelreservierung absagen."



Sie schaute mich an, anscheinend unentschlossen. "Wirklich." wiederholte



ich.



Sie nickte. "Würde es euch etwas ausmachen?"



"Überhaupt nicht," sagten Dana und ich gleichzeitig. Wir tauschten einen

amüsierten Blick. Ich sah, wie Mrs. Scullys

Mundwinkel sich kurz hoben. Bill blickte finster. Es gab Dinge, die änderten

sich nicht.



Bill sagte, "Ich muss jetzt gehen. Tara hat die Kinder schon nach Hause

gebracht. Sie werden auf mich warten."



Ich ergriff die Chance und hielt ihm meine Hand hin. Er zögerte, schüttelte

sie dann aber kurz und fest. "Bill", begann ich.



Er erkannte mich mit einem Kopfnicken an. "Ich ... ich hoffe, dass wir ...

das eines Tages ... loswerden werden. Was auch

immer das zwischen uns ist." Ich hielt inne. Er sagte nichts, also redete

ich weiter. Ich weiß, dass sie ihre Schwester

lieben und ich weiß, dass sie mir nicht glauben, aber ich würde sie nie

absichtlich verletzen."



Er schürzte seine Lippen. Offensichtlich, er glaubte mir nicht. Er öffnete

seinen Mund, als ob er etwas sagen wollte, warf

Maggie einen Blick zu und schloss ihn dann wieder. Schließlich sagte er, "Ich

liebe meine Schwester und meine Mutter."

Er stoppte, seine Gedanken unbeendet.



Ich hörte mich selbst sagen, "Genau wie ich."



Alle Augen waren aufmerksam auf mich gerichtet und ich fühlte mich wie ein

Insekt unter dem Mikroskop. Ich wurde rot

und untersuchte meine Schuhe. "Ich bin wirklich ihr Freund, Bill."



Er nickte und räusperte sich. "Ich werde jetzt gehen. Ich werde morgen

zurück sein, Ma." Er küsste sie auf die Wange und

nickte uns zu und ging zur Tür hinaus.



Wir schwiegen für ein paar Sekunden und dann sagte Maggie, " Ich schätze ich

werde ein Bett für euch fertig machen gehen."



Dana schaute sie an. "Ein Bett?"



Mrs. Scully schaute sie verwirrt an und stotterte dann, "Oh! Ich dachte ...

Ich hatte angenommen ... ", sie brach ab.



Dana fragte," Du hattest was angenommen, Mom?"



Sie blickte erst mich an und dann wieder Dana und zuckte mit den Schultern.

"Ich hatte angenommen, dass ihr im ... selben

Bett schlafen möchtet."



Diesmal wurde ich genauso rot, wie Scully. Sie hat gar keine Ahnung, wie

treffsicher ihr Statement für mich war. Und obwohl

Scully anhänglicher war, als ich sie jemals gesehen habe, war ich nicht

dumm genug irgendwelche Schlussfolgerungen zu

ziehen. Wollten wir jemals auf diese Art zusammenkommen, dann sicher nicht

unter dem Dach von Mrs. Scully.



Dana sagte, "Mom! Wie kommst du denn darauf?"



Maggie zuckte erneut mit den Achseln. "Ich weiß nicht, ihr benehmt euch wie

ein Paar. Ich habe einfach gedacht ... dass ihr

... die Linie endlich überschritten habt."



"Welche Linie?", fragte Scully, obwohl sie genau wusste, wovon ihre Mutter

sprach.



"Ich dachte, nachdem ich euch heute gesehen habe, dass ihr ... "



"Was, Mom? Sag´ es!"



Nein, sagen sie es nicht, Mrs. Scully. Ich weiß nicht, ob ich das verkrafte.

Dann sagte sie es.



Sie schaute Dana in die Augen und sagte dann, "Ich dachte, ihr wärt

Geliebte."



Ich keuchte, trotz dessen, dass ich wusste, was kam und fühlte wie ich

wieder rot wurde. Scully starrte ihre Mutter an

und sagte "Nein!"



"Entschuldigung." Es war Mrs. Scully offensichtlich peinlich. "Ich werde also dein

und ... Charlies Bett fertig machen."



"Nein!" rief ich. "Ich werde einfach auf der Couch schlafen, Mrs.Scully, das

reicht."



"Oh Fox, wir haben doch den Platz den wir brauchen."



"Nein, ich bestehe darauf. Sie hatten einen schrecklichen Tag und ich möchte

ihnen keine Sorgen bereiten. Macht ihr Frauen

euch nur fertig und ich werde mich einfach auf die Couch legen. Ich schlafe

zuhause immer auf einer. Machen sie sich um

mich keine Sorgen." Ich schob sie in Richtung Treppe.



Dana forderte ihre Mutter auf, "Geh schon vor, Mom, ich werde in einer

Minute oben sein."



Sie ließ ihren Kopf hängen und stieg die Treppe hinauf. Als sie außer Sichtweite

war, drehte sich Scully zu mir.
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