World of X

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Contamination

von Claudio, Queequeg2, Sabrina, Santoch, Spooky, XFilerN

Kapitel 1

Mulders Apartment



"Sie haben Post!"
verkündete eine Stimme aus den Lautsprechern zusammen mit einem piependen Klang. Mulder bewegte den Mauszeiger über die neue Mail und öffnete sie.



Es stand nicht viel in der Mail, nur dass sich jemand mit Mulder im Park treffen wollte.
Er wollte sich den Absender anschauen, aber wer immer ihm die Mail geschickt hatte kannte sich ein wenig aus, denn es war eine Fakeadresse und so konnte er nicht rausfinden von wem diese Mail war...



Nachdenklich setzte er sich auf die Couch und überlegte angestrengt, wer diese Mail geschrieben haben könnte. Waren es die Verschwörer, die ihn in einen Hinterhalt locken wollten, um ihn entgültig auszuschalten? Oder war es ein Informant? Mulder kam einfach nicht darauf, so sehr er sich auch bemühte.



***



Eine Stunde später, als er gerade aus der Dusche kam, klingelte das Telefon. Schnell ging er um den Wohnzimmertisch herum und griff nach dem Hörer.



Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit "Ja?". Mulder wollte auf Nummer sicher gehen, und meldete sich nicht mit seinem Namen.

Erst war nichts zu hören. Keine Stimme, kein Geräusch.

Mulder fragte: "Hallo? Wer ist denn da ?! - Hallo?" Er klang immer genervter.

Doch dann hörte Mulder plötzlich eine flüsternde, ihm wohlvertraute Stimme.
"Scully, sind Sie das?"
"Mulder", wisperte sie, "ich weiß nicht, wie lange ich Zeit habe, bis sie mich erwischen. Heute Nacht haben mich zwei Männer aus meinem Apartment entfü.."
Weiter kam sie nicht. Scully wurde plötzlich schweigsam und Mulder konnte gerade noch so ihre Stimme hören, die ihn um Hilfe anflehte.
Die Leitung war wieder tot. Mulder sank zitternd auf seine Couch und versuchte nachzudenken. Er musste rausfinden wo Scully war und wer sie gekidnappt hatte.



Er schaltete seinen Computer wieder ein, um sich noch einmal diese Mail anzusehen. Hatte die Person, die sich mit ihm im Park treffen wollte, etwas mit Scullys Entführung zu tun? Er öffnete sein Mailprogramm und hielt erstaunt inne, als er wieder den piependen Klang und die mechanische Frauenstimme hörte. Jetzt wusste er definitiv, dass diese Mail etwas mit dem Verschwinden seiner Partnerin zu tun hatte:


`Es geht um Dana Scully. Treffen Sie mich alleine um 20:00 Uhr im Park!

Ziehen Sie ein blaues T-Shirt an!´


Was sollte das denn? Kannte die Person ihn etwa nicht persönlich? Aber das war ja auch egal, er würde ihre Anweisungen befolgen, denn entweder musste es sich um Scullys Entführer oder einen seiner Mitarbeiter handeln, die mit ihm einen Deal abschließen wollten, oder um jemanden, der Informationen über die Entführer und Scullys Verbleib hatte und sie ihm mitteilen wollte. Er würde also in jedem Fall zum Treffpunkt gehen!



Die Zeit schien wie im Flug zu vergehen, bis Mulder dann tatsächlich, in einem blauen

T-Shirt, am vereinbarten Treffpunkt wartete. Immer wieder sah er auf seine Armbanduhr.
Seine Kontaktperson verspätete sich ganz offensichtlich, denn es war schon 20:15 Uhr. Wo konnte er oder sie nur bleiben? War es jemand, der ihm helfen wollte Scully zu finden und zu retten? War ihm oder ihr etwa was zugestoßen?

Plötzlich entdeckte Mulder eine Person, die aus dem Dunkeln hervor, in das Licht einer Laterne trat.
"Agent Mulder?" erklang eine, ihm unbekannte, weibliche Stimme.

"Ja", antwortete Mulder leise und musterte sein Gegenüber misstrauisch. Er kannte sie nicht, hatte sie noch nie gesehen. "Wo ist Scully? Was wissen Sie von Ihrem Verschwinden?", forderte Mulder ungehalten. "Wenn ihr etwas passiert, dann..."
"Agent Mulder, ich bin hier, um Ihnen zu helfen, nicht um Sie hinters Licht zu führen. Wieso sollte ich es sonst wagen mit Ihnen Kontakt aufzunehmen? Dr. Scullys Leben ist in Gefahr, wenn Sie sie nicht schnell finden. Mein Arbeitgeber hat sie entführen lassen, weil sie etwas weiß, dass für ihn sehr schädlich ist. Sie gab mir ihre Mailadresse", antwortete die junge Frau sich ängstlich umschauend.
"Woher weiß ich, dass ich Ihnen glauben kann?"
"Bitte, Agent Mulder, wir haben für solche Spielchen jetzt keine Zeit. Ihre Partnerin hat keine Zeit dafür. Sie werden Scully töten, um ihr Geheimnis zu bewahren!"
"Wer sind diese Männer? Sagen Sie mir wo Scully ist!"



***



Scully befand sich in einem Raum, wo es ein kleines Fenster gab, jedoch saß sie auf einen Stuhl gefesselt und konnte nicht hinausschauen! Da sie dennoch die Äste von Bäumen erkennen konnte, wusste sie, dass es sich nicht um einen Kellerraum handeln konnte. Ihre Kidnapper hatten sie betäubt und sie konnte sich kaum noch an die letzten Stunden erinnern, in denen sie auf der Flucht war und nur Panik und Furcht sie angetrieben hatten weiter zu laufen! Ihre Augen taten weh und ihr Körper schrie leise vor Schmerzen! Sie trug ein Nachthemd und an ihren Armen konnte sie langsam blau werdende Stellen entdecken! Was war geschehen?
Wo war Mulder? In dieser Minute hatte sie Angst, sie brauchte Hilfe, aber sie wusste sie musste sich selbst helfen, irgendwie!



Sie wusste, dass man sie schon längst getötet hätte, wenn die Entführer es wollten. Allerdings konnte man sie immer noch töten. Trotz, dass ihr die Arme von den Fesseln schmerzten versuchte Scully sie loszuwerden. Doch sie waren zu fest gebunden. Scully wusste, dass es nur die Information sein konnte, die sie Mulder geben wollte. Darauf hatten sie es bestimmt abgesehen.
Plötzlich drehte sich der Türknopf und jemand wollte den Raum betreten.



***



"Agent Mulder, Sie müssen nach Illinois. Suchen Sie dort nach einem Mr. Watkins...", erklärte die Frau ruhig, sah sich aber immer wieder nervös um.
"Wieso können Sie mir nicht gleich sagen, wo Scully ist!? Sie sagten doch selbst, dass wir keine Zeit für Spielchen hätten, also wo zum Teufel ist sie?" Mulder trat ungeduldig von einem Bein auf das andere und durchbohrte die Frau, mit seinen Blicken.
"Suchen Sie Mr. Watkins, Mulder, mehr...", plötzlich fiel sie Mulder direkt in die Arme, ohne ihren Satz vollenden zu können.

Mulder kniete sich auf den Boden, seine Informantin im Arm haltend. Sie versuchte noch etwas zu sagen, aber ihre Stimme versagte, als ihre Schmerzen zu stark wurden. Blut rann aus ihrer Brust, und Mulder wusste, dass er ihr nicht mehr helfen konnte. Langsam sackte sie entgültig zusammen und hörte auf zu atmen.

"Verdammt!!!", fluchte Mulder, stand auf und ging zu seinem Wagen.



***



Es schmerzte, doch sie war standhaft geblieben. Mehrere Male hatte ihr Entführer ihr mitten ins Gesicht geschlagen, doch hatte sie es für sich behalten. Wieso sollte sie nach all den Jahren, all der Arbeit ausgerechnet ihrem schlimmsten Feind verraten was sie gefunden hatte? Es gab keinen Grund! Eher würde sie sich opfern, als denen etwas zu verraten.
Ein dicker Bluterguss prangte knapp unterhalb ihres linken Auges und ein weiterer, der noch schmerzhafter war an ihrem Kinn.
Sie hatten Scully ganz offensichtlich unterschätzt! Sie war stark und stur und Scully hatte ihrem Gegenüber eiskalt in die Augen gesehen, trotz der Schläge, die sie hatte einstecken müssen.



Das Zimmer war wieder ruhig, dunkel und bis auf sie verlassen. Scully sah sich angestrengt nach einem geeigneten Werkzeug um, mit dem sie ihre Fesseln zerschneiden konnte.

Etwa einen Meter von ihr entfernt fand sie eine zerbrochene Vase, die bei ihrer Folter zu Bruch gegangen war. Sie versuchte eine Scherbe zu erreichen, was ihr auch gelang.
Sie verletzte sich bei ihrem Befreiungsversuch an ihren Handgelenken, doch ließ sie sich davon nicht aufhalten.



***



In der Zwischenzeit kam Mulder in Illinois an. Er hatte keine Ahnung wie er diesen Mr. Watkins finden sollte. Die einzige Idee, die er hatte, war die Telefonzelle ein paar Meter von der Ankunftshalle entfernt.

Er suchte in einem Telefonbuch nach Mr. Watkins, doch das war nicht so einfach wie er zunächst angenommen hatte, da es mehr als ein Dutzend Mr. Watkins’ gab. Also verbrachte Mulder die nächste Zeit damit, all diese Telefonnummern durchzuprobieren...



***



Endlich lösten sich die Fesseln und Scully stand mit wackligen Beinen vom Stuhl auf.
Ich muss raus hier, einfach nur raus!, schoss es ihr durch den Kopf. Das Blut, das aus vielen kleinen Schnitten an ihren Handgelenken rann, bemerkte sie kaum. Ihr Kiefer schmerzte und vorsichtig und leise schlich sie zur Tür.

So weit sie sich erinnern konnte, hatten diese Kerle nicht abgeschlossen als sie den Raum verließen. Wahrscheinlich waren sie sich einfach zu sicher gewesen, dass sie in ihrem Zustand nicht fliehen konnte.

Scully drückte vorsichtig die Klinke herunter und die Tür öffnete sich. Es war gefährlich, aber sie musste es einfach riskieren, wenn sie am Leben bleiben wollte. So geräuschlos es irgendwie ging, schob sie sich auf den Gang, der durch viele kleine Neonröhren hell erleuchtet war. Einen Moment lang mussten sich ihre Augen erst an das grelle Licht gewöhnen, aber Scully sah sofort dass es dort wenig Möglichkeiten gab sich zu verstecken. Sie müsste einfach so schnell wie möglich dort herauskommen, bevor man entdeckte, dass sie fliehen konnte. Ihre Gedanken waren bei Mulder. Sicherlich war er schon auf der Suche nach ihr, wenn er diese Frau getroffen hatte.

„Oh bitte, Mulder, beeil dich“, flüsterte sie leise.



Langsam schleppte sich Scully durch die Gänge. Hinter jeder dieser Ecken konnte einer ihrer Entführer auf sie lauern.

Plötzlich hörte sie Stimmen, die näher kamen. In Panik sah sie sich nach etwas um, dass sie als Waffe benutzen konnte. Eine Eisenstange lag direkt an ihren Füßen. Schnell hob sie diese auf und war bereit sich zu verteidigen. Die Stimmen kamen näher und näher...



Als sie ausholte, um zu zuschlagen, wurde ihr von hinten die Stange weggenommen. Ein Mann in dunklem Anzug und mit Sonnenbrille stand hinter ihr und warf ihre Waffe zu Boden. Dann hob er sie fest und rief nach seinen Kollegen. Scully war zu schwach, als dass sie sich hätte wehren können.

"Geben Sie auf, Agent Scully", sagte er mit dunkler Stimme. "Ihr Partner wird schon längst infiziert sein."



***



Endlich hatte Mulder den richtigen Mr. Watkins gefunden, der von dem seine Informantin kurz vor ihrem Tod gesprochen hatte. Er eilte zur Autorvermietung und machte sich auf den Weg zu der Adresse, die er von Watkins bekommen hatte.
Er hatte am Telefon nicht darüber sprechen wollen, da er befürchten musste abgehört zu werden. Doch dieser Watkins schien zu wissen wo Scully war, und weshalb man sie entführt hatte.



***



Tausend Gedanken rasten ihr durch den Kopf, als sie sich geschlagen gab und wieder zurück in den Raum gebracht wurde, in dem sie gefangen gewesen war, und in dem man sie erneut fesselte. Verzweiflung stieg in Scully auf! Würde Mulder ihr auch dieses Mal noch rechtzeitig helfen können, so wie er es bislang immer getan hatte oder war sie dieses mal verloren?
Wieder schlug ihr kräftiger Gegenüber ihr ins Gesicht und zischte, "Das ist dafür, weil du dachtest uns verarschen zu können! Du Miststück! Wo ist die Diskette?!?"
Noch ein Hieb, so stark dass ihr Kopf zur Seite flog und der Schmerz sie bewusstlos werden ließ...

"Dieses Miststück", fluchte er und ein weiterer Entführer sah ihn an.

"Sie ist sturer, als ich dachte. Aber sie weiß wo die Diskette ist! Wir brauchen sie, verdammt noch mal!"
"Ich weiß, Gregor. Sie hat die ultimative Methode entdeckt und wenn wir sie bekommen, dann haben wir die Macht!", stimmte der andere Entführer zu.



Wieder wollte er zu einem Schlag ausholen, aber bevor er zuschlug hörte er eine Stimme aus dem Hintergrund. "Halt, das ist genug." Die beiden MIB drehten sich um. Scully konnte zwar nur verschwommen sehen, aber sie erkannte eine Person mit grauen Haaren und einem schmalen Gesicht. Seine Stimme klang wie die einer nahestehenden Autoritätsperson. Ja, wie die eines Onkels.

"Agent Scully, Ihr Partner wird sterben und Sie sind die einzige Person die ihn retten kann. Sie haben den Schlüssel. Und nachdem Sie ihn nicht herausrücken wollten müssen sie es jetzt tun. Ich möchte nicht, dass noch jemand stirbt."

Konnte Scully ihm glauben? Ein anderer Mann betrat den Raum und bat den grauhaarigen Mann ans Telefon. "Einen Moment. Ich komme gleich. Und Gregor, unterlassen Sie diese Gewalt. Sonst lernen Sie uns kennen." Dann ging er hinaus. Gregor verzog sein Gesicht, aber er folgte den Anweisungen.

"Ja, Mr. Watkins."





Mr. Watkins verschwand in seinem Büro und nahm den Telefonhörer in die Hand. Er versicherte sich nochmals, dass ihn auch niemand hören konnte und wählte dann eine Nummer.
Nach dem dritten Klingeln, ging dann endlich jemand dran. "Agent Mulder?"

"Ja", erklang seine Stimme.

"Wir treffen uns heute Abend im Park, an der Eastside, um 23:00 Uhr, an der alten Eiche. Bitte kommen Sie allein, wenn Sie Ihre Partnerin lebend wiedersehen wollen."

"Selbstverständlich komm' ich allein. Geht es ihr gut?", erkundigte sich Mulder.

"Bis jetzt ja. Aber ich weiß nicht, wie lange ich sie noch schützen kann." Plötzlich hörte Watkins näher kommende Schritte, und achtete nicht weiter auf Mulder. "Bis heute Abend", flüsterte er noch, dann legte er schnell auf. Gerade noch rechtzeitig bevor einer seiner Kollegen in das Büro kam.

"Krycek, Sie sollten sich angewöhnen zu klopfen!", meinte Watkins barsch zu seinem Gegenüber.

"Wieso? Haben Sie etwa was zu verbergen? Sie sehen so angespannt aus...", erwiderte Alex scharf.

"Wie könnte ich auch gelassen sein, wenn wir eine Bundesagentin gefangen halten und auch noch foltern?"

Alex nickte und ging wieder. Watkins atmete tief durch, das war gerade noch gut gegangen. Jetzt musste alles schnell und glatt über die Bühne gehen, sonst würden die Scully bestimmt nicht mehr lange am Leben lassen.



***



Mulder stand schon bereit und es wurde Zeit, dass Watkins auftauchte. Konnte man dieser wildfremden Person glauben oder nicht? Traue keinem. Aber seine Partnerin war in Gefahr. Er hatte große Angst.

"Agent Mulder", hörte man aus dem Dunkeln. Die grauhaarige Person ging auf Mulder zu. "Es bleibt kaum noch Zeit. Es hat schon angefangen."

Mulder hasste es, wenn die Informanten um den heißen Brei redeten. "Was hat angefangen? Warum wird Scully festgehalten?"
"Ich habe kaum noch Zeit. Was wissen Sie von der ‚Spanischen Grippe’?"
"1917 brach diese Grippe aus und es starben mehr Menschen an der Krankheit als im Ersten Weltkrieg. Monate später verschwand diese Grippe und es wurde nie wieder ein solcher Fall gemeldet."
"Sie verschwand nicht einfach, Mr. Mulder. Jemand... hat es nur getestet im Jahr 1917. Und es sollte nicht für immer verschwinden. Agent Scully fand etwas. Eine Diskette. Vielleicht die Rettung."
Mulder begann langsam zu verstehen. "Ist der Virus schon in Umlauf?"
"Mulder, finden Sie Ihre Partnerin. Lagerhaus 1013. Sie wird schon bald woanders hingebracht werden." Der grauhaarige Mann sah sein Gegenüber ernst an.
Mulder hätte am liebsten mehr gewusst, aber ihm waren all die Leben wichtiger. Scully war ihm wichtiger. Er rannte zu seinem Mietwagen und fuhr so schnell es ging in Richtung der Lagerhäuser, wie Watkins es ihm geraten hatte. Laut der Karte war es ein großes Viertel und es würde seine Zeit dauern, bis er das entsprechende Lagerhaus gefunden hatte. Und Zeit war etwas, das ihm jetzt nicht zur Verfügung stand.


Watkins stand alleine im Park. Er wollte gerade gehen als ihn ein Schmerz durchfuhr. Blut kam aus seinem Mund. "Mein Gott. Nicht jetzt." Dann lief er in die Dunkelheit.

Mulder hatte es eilig. Er hatte Angst. Angst um Scully. Er könnte nicht mehr weitermachen, wenn ihr etwas passieren würde. Er würde sogar nicht mehr leben wollen ohne sie. Er ignorierte die Verkehrszeichen, die anderen Autos und den Schmerz, der in seiner Brust begann.



***



Endlich erreichte Mulder die Lagerhäuser. Er bremste den Wagen und parkte ihn etwas entfernt, damit man ihn nicht gleich entdecken würde. Welche Nummer war es noch mal?, fragte er sich, doch dann fiel es ihm wieder ein. Er zog seine Waffe aus dem Halfter, entsicherte sie und schlich sich zur Lagerhalle 1013.

Durch eines der Fenster versuchte er die Lage zu erkunden, konnte jedoch nicht viel sehen, da die Scheiben zu schmutzig waren. Vorsichtig, Schritt für Schritt, darauf achtend dass er auf nichts drauf trat, das krach machen könnte ging er zum Hindereingang des Lagerhauses.
Er konnte Stimmen hören, aber er erkannte keine davon wieder, zumindest zunächst. Dann jedoch erklang Scullys Stimme gedämpft durch die Tür.

"Sie können machen was Sie wollen, ich sagen Ihnen nicht wo die Diskette ist!"

Dann hörte Mulder eine weitere Stimme: "Sie haben es ja nicht anders gewollt, Agent Scully! Thom, bring sie hier weg und eliminier sie!", befahl einer der Entführer und Mulder wurde schon ganz flau im Magen.

Er schlich wieder zum Vordereingang und sah wie zwei Männer, in dunklen Anzügen rauskamen, die Scully fest an den Armen gepackt hinter sich her, in Richtung einer schwarzen Limousine, zerrten.

Zum Denken war keine Zeit mehr, Mulder musste handeln, wenn er Scully nicht verlieren wollte. Mit weit von sich gestreckten Armen zielte er auf eine der Personen und schrie: "FBI, bleiben Sie wo Sie sind und nehmen Sie Ihre Hände hoch!"

Im nächsten Moment zerschnitt ein ohrenbetäubender Schuss, die Nacht...



Bevor Mulder geschossen hatte, hatte er nur noch einen Gedanken; Schieß auf die Geisel! Wenn er Scully retten wollte, müsste er sie anschießen. Die Entführer würden sie zurücklassen müssen, da sie ein Hindernis sein würde und nicht länger von Nutzen für sie.

Die Kugel traf Scully in ihr rechtes Bein. Sie brach zusammen und so waren die Entführer abgelenkt. Und genau das nutzte Mulder aus und schoss auf den Mann, der Scully festgehalten hatte. Dieser ließ die Waffe fallen, die zuvor noch auf Mulder gerichtet war.
Scully hatte Mulder durchschaut und nahm die fallengelassene Waffe des Entführers und schoss auf den anderen Mann, der seine Waffe bereits auf Mulder gerichtet hatte um zu feuern. Er brach getroffen zusammen und auch Mulder hatte es erwischt. Doch Mulder stand sogleich, mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, um zu seiner Partnerin zu straucheln.
Sie sah schrecklich aus.

"Mulder, wieso hatten Sie auf mich geschossen?", wollte Scully wissen, nachdem sie sich für die Rettung bedankt hatte.
"Ich wollte die Entführer verwirren."
"Ich glaube eher Sie wollten sich an mir rächen, weil ich damals auf Sie statt auf Krycek geschossen hatte."
"Das auch", gab er ihr mit einem Lächeln zurück und hielt seinen blutenden Bauch.

Trotz allem war sie froh ihn zu sehen. Scully umschlang ihn mit ihren Armen, um Halt zu finden. Dann gingen sie humpelnd aber so schnell ihre Füße sie tragen konnten in Richtung des Mietwagens.



Allerdings merkten sie nicht, dass sie dabei beobachtet wurden.
"Wurde Watkins schon gefunden?"
"Nein, Mr. Krycek. Inzwischen gibt es schon Krankheitsfälle in unseren Reihen", antwortete der düstere Mann neben ihm.
"Dann hoffen wir mal, dass sie uns zu der Diskette führen. Mulder sieht nicht gerade gesund aus."



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