World of X

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Closer

von Martina

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Hoover-Building, Kellerbüro, Montag, Juni 2000, 14:26h

„Mulder, was ist los mit Ihnen?“, fragte Scully energisch. Am Sonntag hatte sie sein Benehmen nicht so gestört, aber jetzt während der Arbeit... Nein! So ging das nicht weiter!

Scully stützte sich mit ihren Armen auf Mulders Schreibtisch und beugte sich so weit nach vorn, dass sie fast mit ihm auf Augenhöhe war. Ihre Augen schauten ihn streng an.

Mulder saß hilflos hinter seinem Schreibtisch. Wie sollte er es ihr erklären, wo er ihr doch die Schuld gab?

Dann bemerkte er, dass sie ihre Bluse nicht so weit zugeknöpft hatte wie sonst. Es konnte an dem warmen Wetter liegen – musste aber nicht. Mulder konnte nichts dagegen tun und blickte fast schon fasziniert auf ihr Dekolleté, als er im nächsten Atemzug die weiße Spitze ihres BHs entdeckte. Mulder fing an zu hüsteln, drehte sich von ihr weg und stand auf. Er hatte schon weitaus mehr nackte Haut von ihr gesehen, aber gerade jetzt das Verbotene zu sehen, halb offenbart, halb verhüllt, war zu viel für ihn.

Scully stellte sich aufrecht hin und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wollte eine Antwort und zwar jetzt.

Mulder drehte sich zu ihr und sah sie an. Warum konnte er nicht in ihr seine Partnerin, seine Kollegin sehen, so wie immer?

„Nichts“, antwortete er auf ihre Frage

„Ja, klar!“, bestätigte sie ihn sarkastisch.

„Ich weiß ja nicht, was Sie haben, Scully, aber ich habe eindeutig zu wenig“, Sex, dachte er, „Sauerstoff!“, sagte er in einem gereizten Tonfall und wollte zur Tür hinaus. Scully trat ihm in den Weg, immer noch mit ihrem strengen Blick, der keine Ausflüchte duldete. Sie stemmte ihre Hände an ihrer Hüfte. Was ihre Bluse dazu bewegte den sonst immer beinahe zufallenden Ausschnitt erheblich zu weiten und wieder ihr Dekolleté preiszugeben. Mulder musste wieder hinsehen. Sie hatte eindeutig einen Knopf mehr auf als sonst.

„Mulder, was ist mit Ihnen los?“, wiederholte sie ihre Frage.

Mulder atmete hörbar und resignierend aus, hatte er eine Wahl? Scully verlangte eine Antwort. Er schaute ihr in die Augen, was sich als Fehler erwies, denn er bemerkte erst zu spät, wie er darin versank.

„Mulder!“, rief Scully empört.

Mulder hievte seinen Blick aus den unendlichen Tiefen ihrer Augen.

„Ich ... äh... Es ist heute einfach nicht mein Tag!“, flüchtete er und beging wieder den Fehler, ihr in die Augen zu schauen, tiefer und tiefer. „Ich bin heute irgendwie... zerstreut“, antwortete er.

Scullys Mienenwechsel riss ihn in die Realität zurück. Vorher wirkte sie sauer, jetzt besorgt. Sie schüttelte den Kopf.

„Vielleicht sollten Sie nach Hause gehen, Mulder.“ Es war keine Frage.

Im ersten Augenblick gefiel ihm diese Aussicht überhaupt nicht – was sollte er schon zu Hause, da konnte er nicht einmal in ihrer Nähe sein. Genau bei diesem Aspekt schaltete sich sein Verstand ein: Dies war der Grund, warum er nach Hause gehen sollte, sonst würde er noch anfangen zu sabbern und er hatte sich jetzt schon in eine zu peinliche Situation gebracht.

Mulder kratzte sich gedankenverloren am Kopf und bemühte sich, seinen Blick von ihr zu lassen. Er konzentrierte sich auf seinen Schreibtisch.

„Ja... vielleicht haben Sie recht... ich sollte besser nach Hause gehen“, entschloss sich Mulder widerwillig. Er ging zum Kleiderständer und nahm seine Jacke, er würde sie nicht brauchen, da es dafür viel zu warm war.

Scully zog verwirrt ihre Augenbrauen hoch. Sie hatte recht? Mulder musste wirklich krank sein. Sprachlos verfolgten ihre Augen sein Treiben, er nahm seine Jacke, drehte sich um, hielt einen Moment inne, ging dann aber zielstrebig an ihr vorbei zur Tür.

„Gute Besserung“, konnte sie gerade noch sagen, bevor die Tür von außen geschlossen wurde.

Scully stand in Mulders Kellerbüro, kopfschüttelnd.



Apartment 42, 15:02h

Mulder war tatsächlich in seine Wohnung gefahren. Er lag mit geschlossenen Augen auf seiner Couch.

Was war mit ihm los? Wieso hatte er den Blick für seine Partnerin verloren und sah „nur“ noch eine Frau in Scully? Es beschlich ihn ein Gefühl, als ob er erst jetzt den Unterschied zwischen Mann und Frau, zwischen Scully und ihm sah. Er würde doch wohl nicht noch einmal seine Pubertät durchleben?

Was gab es sonst noch für eine Erklärung? Er nahm keine Medikamente, schon gar nicht solche, die unkontrollierbare Testosteron Ergüsse als Nebenwirkung hatten.

Mulder atmete tief durch. Der Psychologe in ihm hatte sich selbst schon lange analysiert.

Da war dieser Traum, den er gehabt hatte. Heute morgen waren seine Erinnerungen daran besser gewesen, jetzt bekam er die Zusammenhänge, beziehungsweise die Ereignisse, nicht mehr richtig auf die Reihe. Leider. Es war ein wirrer Traum gewesen, aber auch ein aufregender. Mulder hatte von seiner Partnerin geträumt. Er strapazierte seine grauen Zellen. Ein Bild von ihr trat vor sein inneres Auge: Scully, die eine kleine Sig, eine kleine Pistole, auf ihn richtete. Das Bild wurde schärfer: Scully mit einem schwarzen, kürzeren Kleid, die eine kleine Sig auf ihn richtete. Mulder wusste, dass sie im Traum etwas gesagt hatte, aber er kam nicht drauf, was es war, er wusste nur noch, dass es nicht zu Scully passte und dass er wohl in diesem Traum eins seiner Videos mit eingebaut hatte.

Mulder öffnete die Augen und starrte durch die Zimmerdecke in seine Erinnerungen.

Erinnerungen – Vergangenheit: Die Ursache der Veränderungen in einem Menschen, die Prägung seiner Entwicklung und somit die Ursache des Handelns jedes Menschen.

... Es war Sonntag Abend gewesen. Scully und er waren zwei von sechs Agentenpaaren, die einem Undercover Auftrag zugeteilt worden waren. Eine Ballgesellschaft am Sonntag Abend sollte überwacht werden, vor allem fünf verschiedene Personen, alles bekannte Bilder in den FBI-Computern. Mulder hatte seinen besten Smoking angehabt, doch bei der letzten Besprechung kurz vor Beginn der Aktion, als sich alle Agentenpaare in ihrem Outfit trafen, verblasste alles neben Scully. Sie hatte dieses schwarze Kleid an mit dünnen Trägern, die keinen BH zuließen und einem angenehmen Ausschnitt, der ihr Dekolleté zur Geltung brachte sowie einen dezenten Ausschnitt, der heißhungrig auf den restlichen Teil ihres Rückens machte. Mulder hatte sich gerade mit einem Kollegen unterhalten, als er zuerst nur aus den Augenwinkeln ihren Rotschopf eintreten sah, ihr dann aber seine volle Aufmerksamkeit schenkte, was seinem Gesprächspartner nicht sehr erfreute. „Mulder! Starren Sie Agent Scully nicht so an!“, hatte dieser ihn angefaucht, während ein Dritter sagte: „Quatsch! Starren Sie jetzt, damit Sie uns auf dem Ball nicht auffliegen lassen!“ Mulder hatte den Rat befolgt und die Drohung ignoriert, denn wie Scully ihm so lächelnd entgegen schritt und in die Augen sah, hatte er sowieso alles um sich herum vergessen.

Die nächste Erinnerung war die im Taxi auf dem Weg zum Ball. Als Mulder dieser eine Gedanke nicht aus dem Kopf ging:

„Scully, wo haben Sie ihre Waffe?“, fragte er zweifelnd und besorgt.

Scully hatte ihn nur angegrinst und dann ihre Kleid am rechten Oberschenkel verdammt weit hochgeschoben. Mulder hatte mehr auf ihre Schenkel, denn auf die kleine Sig geschaut.

„Hier!“, war der einzige Kommentar, der noch zu diesem Thema gefallen war, denn Mulder hatte es die Sprache verschlagen.

Es war also wirklich so, resümierte Mulder für sich selbst, er hatte nach sieben Jahren zum ersten Mal Dana Katherine Scully, die Frau hinter der Agentin gesehen und dieses Bild ließ ihn nicht mehr in Ruhe, verfolgte ihn, verwirrte ihn, brachte ihn aus der Fassung – und das sollte schon etwas bedeuten.

Wieder meldete sich der Psychologe: So extreme Änderungen des Menschenbildes eines uns sehr nahe stehenden Menschen hat mehrere und tiefere Gründe und vor allem nicht so oberflächliche.

Mulder gab zu, dass er schon vorher von ihrem Körper, von ihrem femininen Körper wusste. Es musste also eine Entwicklung stattgefunden haben und diese hatte vermutlich schon vor sieben Jahren begonnen. Mulder war sich im Klaren darüber, dass sich ihre Beziehung zueinander verändert hatte, dass sie näher und enger geworden war. In diesem Moment wusste Mulder, dass er etwas unternehmen, seine Hormone unter Kontrolle bringen und die Distanz wahren musste. Sich seinem Rausch jugendlicher Aktivitäten hinzugeben, wäre auf jeden Fall falsch. Was wäre, wenn er nur gerade so eine hormongeladene Phase durchmachte? Doch er zweifelte, dass es in seinem Alter noch eine solche Phase gab.

Mulder setzte sich auf. Sport. Sport war eine gute Idee, um den Kopf von seinen Gedanken zu befreien und seinen Körper von den überschüssigen Hormonen.



Hoover-Building 17:08h

Langsam konnte Scully ihre Gedanken, die ständig in Sorge um Mulder kreisten, nicht mehr unterdrücken. Was war denn nur los mit ihm? Seit heute morgen, als sie durch die Tür ins Kellerbüro getreten war, hatte er sich so seltsam benommen. Immerzu war er in Gedanken, so unkonzentriert und abgelenkt. Und seine Blicke. Ein kalter, doch sie musste sich eingestehen, auch prickelnder Schauer glitt über ihren Rücken, als sie vor ihrem inneren Auge seine tiefen Blicke sah. Hatte sie sich geirrt oder war da wirklich diese Sehnsucht in seinen Augen gewesen? Sehnsucht, näher wollte sie den Ausdruck nicht analysieren, denn allein diese Feststellung war schon erschreckend neu und von verändernder Natur für sie.

Scully erhob sich aus ihrem Stuhl und räumte die Sachen auf ihrem Schreibtisch zusammen. Eine Akte klemmte sie unter den Arm, nahm ihren Mantel und ging auf den Flur hinaus. Sie würde jetzt Feierabend machen, sich entspannen, sich ausruhen und bei einer Flasche Wein weiter nachdenken.



Apartment 42, 18:38h

Völlig durchgeschwitzt und erschöpft drehte Mulder den Temperaturregler seiner Dusche noch etwas höher, damit seine Muskeln sich unter dem heißen Wasser lockerten. Mulder war im Park Joggen gegangen, da war er auf Jeff, einem Neuen in der Firma gestoßen, der ihn prompt zu einem Basketballspiel herausgefordert hatte. Jeff war beim FBI noch ein Grünschnabel, in seinem Studium und in der Theorie war er ein recht guter Profiler, bis jetzt mangelte es ihm noch an der Praxis. Jeff war einer der wenigen, mit denen Mulder klar kam, beziehungsweise einer der wenigen, die mit Mulder klar kamen.

Mulder hatte die zwei Spiele nur knapp gegen Jeff gewonnen, was er auf die eine Stunde Joggen schob, obwohl es eindeutig gewesen war, dass Mulder Jeff zuerst unterschätzt hatte. Jeff hatte dies aber nicht gestört. Noch eine Eigenschaft, die nur wenige besaßen.

Als sie ihre Sachen um fünfzehn nach fünf Uhr zusammensuchten, um den Platz zu verlassen, wurden sie von zwei Männern zu einem Spiel herausgefordert und hatten natürlich ihre Ehre verteidigt, auch wenn sie im ersten Spiel total versagt hatten, so war die Revanche ein voller Erfolg gewesen.

Als Mulder sein Apartment betrat, hatte er nur einen Gedanken: Duschen. Und das war schließlich auch sein Ziel gewesen, seine Gedanken von den vorherigen abzulenken. Doch jetzt, als er unter der Dusche stand und darüber nachdachte, kamen unwillkürlich die verdrängten Gedanken wieder auf, die Gedanken an Scully.



Scullys Apartment, 18:38h

Frisch geduscht saß Scully ausgestreckt auf ihrem Sofa mit einer großen Salatschüssel auf dem Schoß und ein Glas Weißwein auf dem Tisch. Im Fernsehen lief gerade eine dieser Sitcoms, aber sie achtete nicht auf die flachen Sprüche der Darsteller, denn sie war in Gedanken. Sie dachte an Mulder, an sein Verhalten, an seinen sehnsüchtigen Blick, dessen Erinnerung wieder ein seltsames Gefühl in ihr ausgelöst wurde. Dann schweiften ihre Gedanken zum Sonntagabend ab. Dort hatte Mulder ähnlich reagiert, als er sie in diesem schwarzen, figurbetonten Kleid gesehen hatte. Scully hatte durchaus die Wirkung auf ihn bemerkt und das Gefährliche war, es hatte ihr gefallen. Seine kurzen, aber häufigen Blicke an ihr zu spüren, der Augenkontakt, als seine Augen noch tiefer und wärmer erschienen als sonst, und sein Lächeln, das häufiger denn je immer wieder über seine Lippen huschte und nur ihr gegolten hatte, dies alles hatte ihr gefallen.

Aber es war nicht so wie immer. Es hatte schon öfter solche elektrisierende Spannungen zwischen ihnen gegeben, diese waren jedoch immer zeitlich begrenzt, so dass am nächsten Tag alles wie gewohnt ablief. Nicht dieses Mal. Mulder konnte vieles verstecken, meistens zu viel, aber dieser Ausdruck in seinen Augen hatte sich immer wieder in das Braun seiner Augen geschlichen. Einerseits machte es ihr Angst, denn sie wollte nicht, dass sich irgend etwas änderte, so wie es jetzt war, war es gut zwischen ihnen. Andererseits bewiesen solche Momente, Situationen und Abende ihr immer wieder das Gegenteil. Es zeigte ihr, dass da noch etwas anderes existierte, was hin und wieder die Mauern zwischen Mulder und ihr durchbrach und ein unbeschreibliches Gefühl in ihr auslöste. Ein Gefühl der Sehnsucht, die die Einsamkeit und das Verlangen nach körperlicher Nähe bekämpfen wollte. Nie hatte sie sich diesem Gefühl hingegeben, aus Angst. Angst vor Ablehnung und vor Veränderung. Heute Mittag hatte sie fast davor kapituliert, doch durch die Flucht in die Unwissenheit, die Ignoranz und den Selbstbetrug hatte sie es geschafft, diesem Gefühl keine Chance zu geben und es wieder einzumauern. Indem sie sich unwissend benahm, die Sehnsucht seiner Blicke ignorierte und sich somit selbst betrog, hatte sie Mulder dazu gedrängt, ihr eine Erklärung für sein Verhalten zu liefern, woraufhin er geflohen war. Aber würde diese Spannung morgen wieder vollständig eingedämmt sein? Nach ihrer Attacke war das fast schon sicher. Aber wollte sie das wirklich?

Bei diesem letzten Gedanken besah sie selbstkritisch die Weinflasche. Sie war halbleer. Oder halbvoll, hätte Mulder vermutlich philosophiert. Scully schalt sich selbst, dass aus dem einen Glas, das sie hatte trinken wollen, fast drei geworden waren. Sie hatte nicht soviel trinken wollen, nicht nur im Hinblick auf die Kalorien, vielmehr in Bezug der Wirkung des Weines.

Scully stellte die leere Salatschüssel auf den Tisch und stellte den Fernseher tonlos. Sie legte sich aufs Sofa und schloss die Augen. Sofort erschien Mulder vor ihrem inneren Auge und ihr Magen zog sich zusammen. Es war kein unangenehmes Gefühl, Scully erkannte es wieder. Es war jenes Gefühl, das die gelegentlichen Spannungen zwischen Mulder und ihr verursachte. Aber Mulder war nicht in der Nähe, normalerweise trat dieses Gefühl nur kurz auf und Mulder war dann immer anwesend. Jetzt war es anders. Irgend etwas lief schief, in eine unübliche Richtung. Vielleicht sollte sie zu Mulder fahren und mit ihm reden. Reden, so unbestimmt und verallgemeinert sie meistens über persönliche Dinge sprachen und so unterschiedliche Ergebnisse sich auch geformt hatten, es hatte immer in irgendeiner Art und Weise geholfen. Warum nicht jetzt? Sie würde sich nur schnell nach seinem Befinden erkundigen...



Apartment 42, 19:08h

Mulder zog sich gerade eine Jeans über seine Boxershorts und zog sich ein Hemd über die Schulter, als er aus dem Bad in Richtung Wohnzimmer ging. Er war zu dem Schluss gekommen, dass er Gesellschaft brauchte, um seine Gedanken von Scully zu lösen, morgen würde dann schon wieder alles normal verlaufen, wie sonst auch immer. Nur diesen einen Tag, diesen einen Abend müsste er noch überstehen. Also wollte er die Lone Gunmen anrufen. Mulder verspürte leichten Stolz, dass er diese hormonerfüllten Gefühle hinter sich gelassen hatte. Sport war die richtige Entscheidung gewesen. Bald würde diese Phase überstanden sein.

Dann hörte er das unverhoffte Klopfen an seiner Apartmenttür.

„Komme gleich!“, rief er.

Mulder knöpfte sich die Knöpfe seine Jeans zu, als er durch den Spion sah. Beinahe wäre sein Herz stehen geblieben und alle Erfolge, die der Sport angeblich gebracht hatte, löste sich in Luft auf, wie seine Selbstbeherrschung. Scully stand vor seiner Tür. Wieder diese pubertären Reaktionen. Sein Herz schlug einen Takt schneller, seine Magengegend bebte unter den sprichwörtlichen Schmetterlingen. Gerade noch war er stolz auf sich gewesen, jetzt wollte er sie mit ihren angeblichen Waffen selbst schlagen. Mulder bemerkte nicht wie aus dem Kampf gegen die Neo-Pubertät eine Kapitulation und Assimilation wurde, als er die zwei obersten Knöpfe seiner Jeans wieder öffnete und zur Türklinke griff.



Mulder öffnete die Tür, eine Hand an der Klinke, die andere an der Knopfleiste seiner Jeans.

„Scully!“, grinste er, „kommen Sie herein!“

Scully hatte sich halbwegs einen Handlungsfaden zurecht gelegt und war auf alles gefasst gewesen, nur nicht auf diesen Anblick, der sich hinter der Tür bot. Sie war nicht eingetreten, sondern beobachtete, wie er seine Hose zuknöpfte, als wäre es das Normalste der Welt, es genau in diesem Augenblick zu tun. Sekunden später wanderte ihr Blick zu seinem offenen Hemd, dass seinen durchtrainierten Oberkörper zur Hälfte preisgab. Ihr stockte der Atem. Das Ziehen in ihrem Bauch wurde stärker. Dann sah Mulder mit seinem besten schelmischen Lächeln zu ihr auf und begann sein Hemd zuzuknöpfen.

„Na, was ist? Wollen Sie herein kommen oder nicht?“

Scully war völlig klar, dass sie errötete, sehr zu Mulders Vergnügen, dessen Grinsen noch breiter wurde. Aber Scully zuckte nur mit einer Augenbraue und ließ sich auf das Spiel ein. Sie setzte einer ihrer professionellen Masken auf und ging scheinbar ungerührt von dem Anblick an ihm vorbei. Im Wohnzimmer blieb sie vor der Couch stehen und drehte sich zu ihm.

„Anscheinend geht es Ihnen wieder besser, Mulder?“, stellte sie fest, verlangte aber eine Bestätigung.

Mulder war Scully nachgegangen, sein Hemd war nun zugeknöpft.

„Wie Sie sehen“, antwortete er.

Ihre Blicke blieben aneinander kleben, aber weder Scully legte ihre undurchdringliche Maske noch Mulder sein siegessicheres Lächeln ab. Mulder brach das entstandene Schweigen.

„Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Wasser, Bier oder Wein?“, zählte er auf.

„Wein hört sich gut an“, provozierte sie. Ermahnte sich aber im selben Moment, denn sie wusste was mit ihr passieren würde, wenn sie zu viel davon trank. Dann würde sie der Spannung nicht standhaft bleiben können, somit das Spiel verlieren, zuerst die Fassung verlieren und als erste flüchten müssen. Das wollte sie auf keinem Fall. Mulder hatte ihren Ehrgeiz geweckt und somit alle guten, legitimen und erwachsenen Erwartungen und Ziele des Besuches zerstört.

„Okay“, antwortete Mulder und eine Augenbraue zuckte. Er wusste auch von der Wirkung des Weines.

Mulder drehte sich um und ging in die Küche, um Wein und Gläser zu holen. Scully überlegte nicht lange und handelte mehr instinktiv, als sie ihm hinterher ging.

Mulder drehte sich fragend um.

„Ich wollte Ihnen nur helfen, Mulder“, antwortete Scully auf seine unausgesprochene Frage.

Mulder hob seine Schultern kurz an.

„Ihre Hilfe nehme ich gerne an, Scully“, kommentierte Mulder und schaute ihr tief in die Augen, bevor er sich wieder umdrehte.

Für diesen Blick hat er sich fast einen Punkt verdient, schoss es Scully durch den Kopf, während sie versuchte ihren eigenen Blick von seinem Hintern fern zu halten.

„Die Gläser stehen in dem Schrank oben links“, erklärte Mulder und ging nach rechts um dort eine obere Schranktür zu öffnen, woraus er eine Weinflasche und einen Korkenzieher zauberte.

Scully fand die angegebene Schranktür auf Anhieb und streckte sich etwas mehr als nötig zu den Weingläsern im oberen Fach, so dass die Strickjacke, die sie über einem etwas engeren, grauem T-Shirt trug, ein wenig höher über ihre Bluejeans gelangte. Mulder hatte sich hingekniet, um den Wein besser öffnen zu können, musste aber zu Scully schauen, wie sie sich so zu den Gläsern streckte. Er konnte kein Stück nackter Haut ihres Bauches entdecken, vermutete aber, dass nicht mehr viel fehlte, wodurch sie sich fast einen Punkt in ihrem Spiel verdiente. Mulder schluckte, widmetet sich wieder der Flasche und entkorkte sie. Ein leises „Plup“ erklang und Mulder richtete sich fast schon stolz auf, wobei er aber nicht mit der offenen Schranktür rechnete, aus der er den Wein genommen hatte, so dass er unverhofft mit dem Kopf von unten dagegen stieß.

„Autsch“, entwich es ihm leise, aber durch den Zusammenstoß hatte er bereits Scullys Aufmerksamkeit erlangt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er die freie Hand auf die pochende Stelle an seinem Kopf und setzte sich erst mal auf einen Küchenstuhl. Scully eilte sofort auf ihn zu. Die professionelle Maske war der Sorge gewichen.

„Alles okay?“, fragte sie besorgt.

„Ist schon gut, ich hab mich ja nur gestoßen“, wehrte Mulder sie ab.

„Lassen Sie mich mal sehen“, forderte Scully und ging noch näher zu ihm.

Augenblicklich wurde die Spannung wieder hergestellt und Scully kassierte eindeutig einen dicken Punkt, als sie sich ganz nah zu ihm stellte, sein rechtes Bein inmitten den ihren, so dass ihr rechtes Bein zwischen seinen war. Vorsichtig berührte sie Mulders Kopf, der unter ihren Fingern vor Schmerz zusammenzuckte.

„Da werden Sie eine kleine Beule bekommen, Mulder“, diagnostizierte sie.

„Wenn´s weiter nichts ist“, antwortete Mulder tapfer. Sein Blick auf ihren flachen Bauch gerichtet.

Scully trat einen Schritt zurück und Mulder ließ seine Augen in ihren versinken. Es wäre mehr als leicht gewesen, sie an den Hüften auf seinen Schoß zu ziehen...

Stattdessen stand Mulder auf. Doch weder er noch Scully wichen von ihren Standpunkten, so standen sie wieder ganz dicht beieinander, den Blickkontakt nicht abbrechend.

Beiden schoss derselbe Gedanke durch den Kopf: Jetzt wird´s gefährlich!

Einsichtig siegte die Angst über den Ehrgeiz und beide wollten sich voneinander distanzieren, taten aber gleichzeitig einen Schritt in dieselbe Richtung. Ein sehr kurzes Gelächter kam auf, als sie so fast übereinander stolperten und sich aneinander hielten, um nicht umzufallen. Mulders Hände waren an ihrer Taille und Hüfte. Scully stützte sich an seiner Schulter und Brust ab. Die Spannung steigerte sich noch mehr, ihre Augen trafen sich. Unweigerlich gaben beide auf oder gewannen beide, als ihre Gesichter sich gleichzeitig näherten. Mulder und Scully schlossen die Augen und warteten auf den unumstößlichen Fakt, den lang erwarteten Kuss. Ihre Lippen waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt, als Mulders Telefon plötzlich im schrillen Ton die Spannung durchriss. Blitzartig öffneten beide die Augen. Wieder schoss ihnen derselbe Gedanke durch den Kopf: Was mache ich hier eigentlich?

Beim dritten Läuten des Telefons trat Scully einen Schritt zurück, Mulder räusperte sich und ging zum Telefon.

„Mulder?“, meldete er sich im neutralen Tonfall.

„Hey, hier ist Froike! Pasta-Essen um viertel nach acht Uhr?“



Jetzt könnt ihr euch entscheiden, wollte ihr a) PG-13 oder b) NC-17 oder c) beides?



a) PG-13, hier ist Variante a) wie die Geschichte enden könnte....

„Äh ...“, begann Mulder, „heute passt ...“ Dann hörte er die Apartmenttür. Verwirrt drehte er sich um und musste feststellen, dass Scully gegangen war.

„Mulder?“

„Ja, ich bin noch dran“, antwortete Mulder, „Heute passt es mir überhaupt nicht, aber schön, dass ihr an mich gedacht habt!“ Mulder legte auf, riss seine Lederjacke vom Kleiderständer und rannte aus seinem Apartment. So viele Gedanken schwirrten durch seinen Kopf, dass er keinen einzigen fassen konnte. Sein Verstand war außer Kraft gesetzt. Er folgte einer anderen Stimme.



Als das Telefon klingelte, schrillte auch Scullys Verstand auf. Worauf ließ sie sich da ein? Warum hatte sie sich von Mulder anstacheln lassen? Beinahe hätten sie sich geküsst, was wäre dann passiert? Alles mögliche, es gab viele Alternativen und unvorbereitet eine davon wählen zu müssen wollte sie nicht. Scully wollte alles durchdenken und das Richtige tun; es hing so vieles davon ab. Angst hatte sich in ihr ausgebreitet, also war sie geflüchtet ohne ein Wort zu sagen. Morgen würde hoffentlich alles wie immer durch ihr Verhalten und den ersten Blick gesagt und begraben werden.



Mulder rannte das Treppenhaus hinunter. Er konnte sie noch einholen. Als er schnell atmend sich panisch vor dem Apartmenthaus umblickte, erfassten seine Augen den Rotschopf, der im selben Moment ein Taxi herbei winkte. Mulder sprintete ohne Warnung los. Im nächsten Augenblick stand er hinter ihr und nahm ihre Hand in seine. Scully drehte sich erschrocken um. Der Schreck in ihrer Mimik wich der Angst. Mulder ließ sich nicht beirren. Mit seiner anderen Hand strich er über ihre Wange und trat einen Schritt näher auf sie zu. Wieder scheinbar unaufhaltsam. Ihre Augen hielten einander fest. Plötzlich hupte das Taxi.

„Wollen Sie jetzt ein Taxi, Lady, oder nicht?“, rief der Fahrer.

Mulder und Scully zuckten zusammen.

„Nicht beachten“, hauchte Mulder und löste nach wenigen Augenblicken seine Augen von den ihrigen, um sich näher zu Scully herunterzubeugen.



Scully wusste nicht wie ihr geschah. Sobald Mulder ihre Hand berührt hatte und ihr gegenüber stand, war ihr Verstand gelähmt worden wie ihr Körper. Sie konnte nichts tun, sie war nicht in der Lage ihre Gefühle zu äußern, was nicht minder darin begründet war, dass sie sie nicht kannte. Dann hatte der Taxifahrer sich bemerkbar gemacht - aber sie konnte nicht reagieren. Dann war Mulder immer näher gekommen - aber sie konnte nicht reagieren. Erst als seine warmen Lippen ihre verschlossen, erwachte sie aus ihrer Starre. Sie küsste ihn zurück und legte ihre Arme um seinen Hals. Jeglicher Zweifel war ausgelöscht. Es fühlte sich einfach richtig an. Mulder legte seine Arme um ihre Taille und zog sie noch enger an sich. Seine Zunge bahnte sich den Weg zu ihrer und sie genoss es.

Im Hintergrund hörten sie das Taxi mit quietschenden Reifen wegfahren.



- und wenn sie nicht gestorben sind, dann küssen sie noch heute... – *g*



b) NC-17, hier ist Variante b) für die Älteren!

Aus den Augenwinkeln sah er Scully vorbei eilen und die Apartmenttür ansteuern. Ohne Frohike zu antworten legt er auf. Er war nicht fähig etwas zu sagen; einen klaren Gedanken zu fassen hätte vermutlich zu lange gedauert. Also hastete Mulder ihr hinterher und erreichte Scully, als ihre Hand bereits die Türklinke nach unter drückte. Mulder ergriff ihre andere Hand und sah ihr fragend ins Gesicht, als sie sich zu ihm umdrehte. Statt einem: Warum? entschuldigte er sich:

„Ich wollte nicht ... Es ... Es tut mir leid...“, stammelte er.

Scully wusste nicht was sie tun sollte. Innerlich griff sie in das Gewirr von Gefühlen, zog eins heraus und handelte danach: Sie stieß ihn weg.

„Mir auch“, sagte sie böser als sie es vorgehabt hatte. Trotzdem öffnete sie die Tür.

„Nein“, flüsterte Mulder. „Nein, tun Sie mir das nicht an, Scully“, flehte er.

Scully hielt inne. Wer tat hier wem etwas an. Das geloste Gefühl erschien richtig, so drehte Scully sich gehässig zu ihm um.

„Wie, ich tue Ihnen etwas an?“, fragte sie wütend nach. „Wer musste denn halbnackt die Tür öffnen?“

Mulder konnte sich nicht verteidigen, konnte nichts erwidern, denn sie hatte recht.

Scully wusste, dass sie recht hatte und so ging sie zielstrebig und sicher auf den Flur hinaus in Richtung Fahrstuhl.

Nach den Schrecksekunden, in denen ihm bewusst wurde, was er falsch gemacht hatte, lief Mulder auch auf den Flur hinaus. So wollte er es nicht ausgehen lassen. Er wollte sie nicht gehen lassen und außerdem ließ er sich nicht so einfach als Sündenbock abstempeln! Er konnte den Fahrstuhl gerade noch mit der Hand aufhalten.

„Sie dürfen mir nicht die Alleinschuld geben, Scully. Das können Sie nicht!“, bestimmte Mulder.

„Ach nein? Und warum nicht? Wer war denn heute im Büro schon so ... so ...“, ihr fehlten die Worte.

„So was?“, hakte Mulder nach. Auch sein Tonfall wurde jetzt gereizter und sicherer.

„So... geil. Sie konnten Ihre Augen ja kaum bei sich behalten!“, sprudelte es aus ihr heraus. Scully hatte alles auf eine Karte gesetzt, sie dachte, sie würde maßlos übertreiben, aber Mulders Reaktion belehrte sie eines Besseren.

Im ersten Moment war er sprachlos über ihre Unverblümtheit, dann fasste er sich und holte zum nächsten Schlag aus. Mulder trat in den Fahrstuhl und drückte auf den Stop-Knopf, so dass sich die Türen nicht schlossen.

„Wenn Sie das provozieren!“, verteidigte er sich und ging einen Schritt auf Scully zu.

Scully guckte ungläubig. „Wie habe ich das denn provoziert, Mulder?“, fragte sie empört.

„Schon am Sonntagabend sahen Sie in diesem schwarzen Kleid atemberaubend aus!“ Sein Tonfall war immer noch gereizt und wütend, er stand ihr jetzt direkt gegenüber, es war vielleicht ein Meter zwischen ihnen. „Und als Sie mir dann auch noch Ihre Sig ... Scully, ich bin auch nur ein Mann! Und dann heute! Die ganze Zeit haben Sie sich hier gebückt und da gebeugt, so dass ich einen auffällig guten Ausblick auf Ihren Körper genießen konnte! Denken Sie, ich habe nicht gemerkt, dass Sie einen Knopf mehr an Ihrer Bluse aufhatten als sonst?“

Scully war perplex. Das war eine Schimpftirade voller Komplimente! Trotzdem verteidigte sie sich weiter.

„Das Kleid war Arbeitskleidung. Verstehen Sie? Arbeitskleidung! Ich musste so aussehen! Und Sie haben mich gefragt, wo ich meine Pistole habe, ich konnte ja nicht ahnen, dass Sie wie ein Teenager reagieren würden. Und außerdem ist es mir nicht aufgefallen, dass ein Knopf mehr an meiner Bluse...“

„Mir schon“, knurrte Mulder. Scully ließ sich durch die Unterbrechung nicht ablenken.

„Und ich schwöre Ihnen, Mulder, ich habe mich nicht mal hier gebückt und da gebeugt! Ich habe mich ganz normal verhalten! Sie reagieren völlig überreizt!“ Sie trat diesmal einen Schritt auf ihn zu und verringerte die Distanz noch mehr, sie sprach leiser, aber immer noch scharf:

„ Das alles sind keine Argumente, die Ihr Verhalten an der Tür rechtfertigen könnten, Mulder. Ich bin auch nur eine Frau!“, schloss sie ihr Plädoyer.

Mulder starrte sie an. Beide hatten ihren Gefühlen freien Lauf gelassen. Alles war raus. Trotzdem war die Atmosphäre immer noch geladen. Sie schauten sich fast feindselig an. Mulder war wütend, dass Scully das letzte Wort hatte und dass sie so verdammt gut aussah und er keine Chance hatte, sie jemals lieben zu können. Scully war wütend, weil Mulder all die Anschuldigungen gemacht hatte, weil er wütend auf sie war, nur weil sie so ... in seinen Augen, gut aussah. Im gleichen Moment merkten beide, wie verdreht diese Situation war und dass sie ihre eigentlichen Gefühle hinter dieser Wut versteckten.

„Verdammt, Scully“, zischte Mulder durch seine Zähne und küsste sie hart auf ihre Lippen. Scully wurde durch die Wucht seines Kusses einen Schritt zurück gedrängt. Um nicht die Balance zu verlieren und um ihre Lippen nicht von seinen zu trennen, krallte sich Scully an seinem Hemd fest, so dass sie rückwärts und Mulder vorwärts weiter in den Fahrstuhl stolperten. Erst die Wand stoppte sie. Der Kuss wurde wilder und Scully biss Mulder auf die Unterlippe. Er öffnete willig den Mund, um ihrer Zunge Einlass zu gewähren. Gleichzeitig presste er seinen Körper stärker gegen ihren. Seine Erektion drückte gegen ihren Bauch. Scully stöhnte bei der Berührung in den Kuss hinein. Mulders Hände wanderten von ihrem Gesicht über ihre Brüste zu ihrem Bauch und zu ihrem Hintern, während Scullys Finger sich in sein Haar vergruben. Sie hatten nicht aufgehört sich zu küssen, ihr Verlangen wurde stärker. So hob Mulder Scully hoch und küsste ihren Hals, hinab zu ihrem Dekolleté. Dann stolperte er mit ihr aus dem Fahrstuhl in sein Apartment. Erst im Schlafzimmer ließ er Scully sanft auf das Bett nieder. Versöhnt schauten sie sich in die Augen und küssten sich zum ersten Mal vorsichtig. Doch sie konnten ihr Verlangen nicht zurückhalten. Unter diesem Kuss, der leidenschaftlicher und fast unkontrolliert wurde, zerrten sie sich gegenseitig die Kleider vom Leib. Während Mulder mit Scullys engem T-Shirt kämpfte, riss Scully ihm das Hemd auf, einige Knöpfe fielen unbeachtet aufs Bett. Jeden Zentimeter seines Körpers, den Scully vom beengenden Stoff befreite, wurde mit Küssen begrüßt. Scully begann seine Hose gekonnt mit einer Handbewegung aufzumachen, als er ihr das T-Shirt über den Kopf zog und ihren BH aufriss. Mulder liebkoste ihre Brüste und sein Mund bewegte sich abwärts über ihren Bauch. Er öffnete ihre Hose und zog sie ihr aus. Bevor seine Lippen ihre zarte Haut wieder berühren konnte, setzte Scully sich auf und legte sich auf Mulder, um ihn von seiner Hose und seiner Boxershorts zu befreien. Scully begann überall in seinem Genitalbereich Küsse zu platzieren, wodurch sich Mulder die vereinzelten Seufzer nicht verkneifen konnte. Als sie mit der Zunge über seinen Penis strich und begann ihn in sich aufzunehmen, musste Mulder sie zurückhalten, ehe er seine Selbstkontrolle restlos verlor. So zog er ihr Kinn zu seinem hoch und drehte sich geschickt auf sie. Mit einem Lächeln verschwanden seine Lippen und tauchten an den Innenseiten ihrer Schenkel auf, wo er Scully sofort von ihrem Slip befreite und zuerst seine Finger über die Feuchte ihrer empfindlichsten Stelle streichelten. Scully atmete hörbar schneller und stöhnte auf, als seine Zunge ihre Klitoris erforschte. An den Haaren zog sie ihn hoch, denn sie wollte mit ihm kommen, beim Sex. Als Mulder auf ihr lag, küssten sie sich zärtlich und er drang langsam in sie ein. Ihr unstillbares Verlangen, dass sie ihre Kleider hatten zerreißen lassen, schien völlig vergessen zu sein, es gab nur noch diesen Augenblick, diese eine erste Berührung, die unvergesslich werden sollte. Nach den ersten sanften Stößen kam das Verlangen jedoch zurück. Scullys Hände ergriffen Mulders Hintern und drückten ihn, um zu signalisieren, dass sie nicht mehr warten wollte, nicht mehr konnte. Mulder versuchte sich ganz auf sie zu konzentrieren, sich auf ihren Rhythmus einzustellen, so dass sie vor ihm kam, damit er auch ja nichts vermasseln konnte. Mulders Strategie funktionierte. Scullys Hände wanderten auf seinen Körper pressend zu seinen Schultern. Sie stöhnte ein langgezogenes, leises „Ja!“, als er sie völlig ausfüllte und sich fast nur ausschließlich in ihr bewegte. Ihre Becken und Leisten pressten sich aufeinander. Mulder spürte wie der Druck ihre Handflächen sich in ihren Fingerspitzen potenzierte und ihr Stöhnen lauter wurde, als sie sich ihm noch mehr entgegenbog. Konzentriert vollführte er noch fünf kreisende Bewegungen, als Scully sich noch mehr verengte und ihre Fingernägel auf seinem Rücken rote Streifen hinterließen. Zuerst wollte Mulder unter den Schmerzen ihre Fingernägel schreien, aber als Scully ihm ein langgezogenes „Mulder“ ins Ohr stöhnte, vergaß er den Schmerz, die Welt und seine Beherrschung. Kurz keuchte er „Oh Dana!“ und stöhnte dann laut auf, als er sich nach einem weiterem Stoß in sie ergoss. Langsam bewegte er sich weiter und Scully strich ihm zärtlich über seinen geschundenen Rücken. Mulder suchte ihre Lippen und sie versanken in einem zärtlichen Kuss.

Als Mulder sich aus ihr zog und Scully sich an seine Brust kuschelte, wussten beide, dass es richtig war, vollkommen richtig. Worte waren überflüssig.

Mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Beziehung vor dem FBI geheim zu halten und mit der Sicherheit, nie mehr einsam zu sein, hielten sie sich einfach fest, die Nähe des anderen genießend und nie mehr verlieren zu wollen. Es würde es nie mehr so sein wie früher, doch das war ihnen egal, denn nach dieser Erfahrung fragten sie sich nur noch, wie sie früher dem jeweils anderen so lange hatten widerstehen können.
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