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A life so changed

von Fee

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Sonntag, 13. Oktober 2002, 20.00 Uhr



Scully war allein zu diesen Kerlen gefahren, um über sie etwas raus zu bekommen. Die hatten ganz sicher Dreck am Stecken, auch, wenn Mulder davon nicht überzeugt war. Sie war es und so ging sie eben allein dorthin...







22.00 Uhr, Mulders Apartment



Es klopfte. Mulder hob seinen Kopf und sah in Richtung Tür. Wer würde hier wohl außer Scully noch um diese Zeit vorbeikommen? Die Lone Gunmen waren auf irgendeinem Verrückten-Treffen, also blieb nur noch sie. Wahrscheinlich wollte sie ihm mitteilen, dass sie sich hinsichtlich ihrer Verdächtigen geirrt hatte... Schmunzelnd also, voller Vorfreude, öffnete er die Tür.



„Nein so eine Überraschung, Agent Scully, Sie hier, um diese Zeit?“, grinste er sie an.

Sie antwortete ihm nicht, sondern schob sich nur an ihm vorbei, steuerte auf seine Couch zu und setzte sich.

*Wahrscheinlich muss sie sich erst mal sammeln, ihre Worte richtig wählen, wenn sie mir sagt, dass ich Recht hatte... So etwas kann Scully ja bekanntlich nicht sonderlich gut...*, dachte er sich und schloss die Tür.

Er schwieg also, und als sie immer noch schwieg, ging er zu ihr und setzte sich neben sie.

Sie schaute ihn nur an und lächelte, sagte aber nichts.

„Nun Scully, wollten Sie mir nicht etwas sagen???“
„Nein, eigentlich nicht“, gestand Scully grinsend.

„Oha, und warum sind Sie dann hier her gekommen?“

„Mulder...was könnte es denn da sonst noch geben...?“, fragte sie, immer noch breit grinsend. Man hätte meinen können das Grinsen sei zu einem Dauerzustand geworden.

Mulder war verdutzt, er erkannte seine Scully gar nicht wieder... was war denn mit ihr los? Und was wollte sie nun hier?

Diese Frage beantwortete sich im nächsten Moment, als Scully ihre Arme um ihn schlang und ihn stürmisch küsste. Nun war Mulder wirklich perplex! Seine Scully fiel über ihn her! Nicht dass er sich das nicht immer gewünscht hatte, aber das hier war entweder ein Traum, oder... oder Scully war irgendwie betrunken oder auf Drogen.... Er löste sich von ihr und stieß sie sanft mit seinen Armen von sich.

„Scully, was soll das...?“ Er schaute sie an - ihre Pupillen! „Sie stehen unter Drogen Scully!“

Scully schien nicht zu kümmern, was er sagte, sie rutschte wieder zu ihm, ließ ihre Hände unter sein T-Shirt gleiten und streichelte seinen Körper.

„Scully, nein, Sie...“

Er konnte nicht weiter sprechen, weil sie ihre Lippen wieder auf seinen Mund drückte und ihn somit zum Schweigen brachte. Er spürte ihre Zunge in seinem Mund.

„Oh Gott“, seufzte er nur leise. Sein Widerstand war schwächer geworden, als er sie wieder von sich drückte. Scully ließ sich auch beim zweiten Mal nicht sehr von seiner Geste beeindrucken, sondern zog rasch sein Shirt über seinen Kopf und warf es auf den Boden. Sie drückte ihn nieder auf das Sofa und küsste ihn wieder voller Leidenschaft.

Mulder konnte nicht mehr. Scully lag auf ihm und küsste ihn. Und jetzt? Sie zog sich ihr Shirt auch über den Kopf und saß nun im BH auf ihm. Es raubte ihm seine Sinne, sie so zu sehen! Wie ein kleiner Junge starrte er Scully nur mit großen Augen an. Er konnte das nicht glauben - es war nicht real! Doch als Scully seine Shorts runter ziehen wollte, merkte er wie real es doch war. Bevor es zu spät war startete Mulder noch ein mal einen Versuch, Scully von ihrem eindeutigen Vorhaben abzubringen...

„Scully, Sie sind nicht Sie selbst...“, stöhnte er leise hervor.

„Wer soll ich denn sonst sein?“, flüsterte sie und küsste sich an seinem Bauch herunter.

„Sie werden mich morgen hier für hassen“, sagte Mulder.

Scully hob ihren Kopf. „Niemals“, sagte sie, schaute ihn freudig an und zog mit einem gekonnten Handgriff seine Shorts herunter. Sie betrachtete sein bestes Stück und grinste. „Und ich dachte schon, du würdest dich wirklich nicht freuen, mich zu sehen...“

Mulder konnte nichts erwidern, denn Scully war mit ihrer Hand nicht nur geschwind, sondern auch sehr geschickt, als sie anfing sein Glied zu streicheln und zu massieren. Doch dann erhob sie sich und Mulder blickte enttäuscht drein. Bei diesem Anblick fing Scully an zu lachen und sagte in einem höchst erotischen Ton: „Keine Angst, das hier war noch nicht alles“, zog ihn an seiner Hand hoch und führte ihn hinter sich her in sein Schlafzimmer.

Mulders Widerstand war endgültig am Ende gewesen als Scully ihre Fingerübungen angebracht hatte... er war ihr voll und ganz ergeben! In dieser Rollenkonstellation blieb es auch, als Scully ihn auf sein Bett drückte. Sie behielt die Führung, da Mulder nicht wirklich dazu in der Lage war. In ihm war immer noch deutlich der Schock über das, was seine Partnerin gerade mit ihm tat, nämlich ihm seine utopischsten Wünsche zu erfüllen, von denen er immer geträumt hatte. Und auch wenn er wusste, dass dies keines Falls des Öfteren passieren würde, da Scully offensichtlich nur unter Drogeneinfluss stand, genoss er diese Situation in vollen Zügen und überließ Scully gerne die Oberhand. Denn das konnte sie wahrhaftig gut! Nie hätte er gedacht, dass sie im Bett die dominante Person wäre!

Auch hatte er nicht mit einer solchen Ausdauer und Scullys Anspruch gerechnet. Die ganze Nacht durch, immer und immer wieder rollte sie sich mit einem auffordernden Lächeln zu ihm oder setzte sich direkt auf ihn. Und nachdem er beim ersten mal festgestellt hatte, wie wundervoll es war mit Scully zu schlafen, wollte er es von seiner Seite natürlich auch nicht nur bei diesem einen mal belassen und folgte ihr willig, so gut seine Konstitution es zuließ, in ihr kleines Reich der Wünsche und Phantasien. Und dieses Reich war vielfältig!!!

Irgendwann früh morgens also schliefen beide voller Erschöpfung ein. Scully kuschelte sich an Mulders Seite und legte ihren Kopf gegen seine Brust.





Scully erwachte morgens. Ihr Schädel tat verdammt noch mal weh! Sie räkelte sich ein wenig, bis sie merkte, dass sie mit ihrem Bein ein Hindernis streifte. Ein haariges Hindernis. Sie blickte nach rechts und fuhr erschrocken auf. Da lag Mulder neben ihr - in seinem Bett! Und sie war nackt! Ruckartig zog sie die Decke hoch und wickelte sie eng um sich, als sie entsetzt feststellen musste, dass Mulder auch langsam wach wurde. Er schlug die Augen auf und blickte in ein entsetztes Gesicht, mit fragenden, teilweise bösen Gesichtszügen vermischt.

„Morgen Scully“, brachte er nur hervor, da er nicht wusste, was man nach einer solchen Nacht zu seiner Arbeitskollegin sagen sollte! Und ob sie überhaupt noch etwas wusste, konnte Mulder auch nicht sagen.
Scully hingegen kamen die Erinnerungen gerade wieder hoch. Sie schaute zwischen ihnen beiden hin und her, sagte nur: „Oh mein Gott!“, zog die Decke völlig von Mulder weg, schwang sie sich um und lief geschwind aus dem Zimmer. Mulder lag nun also nackt auf dem Bett. Sollte er ihr hinterher gehen? Auf jeden Fall! Aber wohl nicht so. Er schnappte sich ein neues Shirt und eine Boxershorts aus dem Schrank und ging langsam ins Wohnzimmer.

Immer noch in die Decke gehüllt, kniete Scully vor der Couch und sammelte ihre Klamotten vom Boden auf. Sie drehte sich nur kurz um, als sie Mulder hinter sich hörte und ging ins Bad. Nach einer endlos langen Weile kam Scully endlich wieder aus dem Bad. Mulder hatte inzwischen schon mal Kaffee gemacht. Er hielt es für das beste erst mal so normal wie möglich zu tun. Doch hatte er nicht wirklich die Möglichkeit dazu, als Scully auf ihn zukam.

„Mulder - wie... wie konnten Sie das gestern nur zulassen???“, fragte sie entsetzt.

Mulder tat ganz unschuldig: „Na hören Sie mal, Sie waren ja auch nicht ganz unbeteiligt!“

„Ihnen ist nicht zufällig in den Sinn gekommen, dass ich unter irgendeinem Drogeneinfluss stand?“, fragte sie in ihrem ironischstem Tonfall. „Ich meine mich nämlich entsinnen zu können, dass Sie so etwas gestern noch erwähnten!“
Mulder fühlte sich in die Enge getrieben. „Aha, daran können Sie sich erinnern? Ich habe das Gefühl, Sie können sich an alles sehr gut erinnern.“

Scully stieg kurz die Röte ins Gesicht, ein wenig wieder vor Scham, ein wenig wegen der Wut, die sie spürte.
„Ich habe nie etwas anderes behauptet!“

„Na dann wissen Sie wohl auch noch, wie Sie darauf reagiert haben, als ich Ihnen sagte Sie ständen unter Drogen?!“

„Mulder, wie Sie schon sagten, ICH STAND UNTER DROGEN! Wie will ich denn da noch irgendetwas normal steuern können? Und Sie haben das ausgenutzt?“, stellte sie fragend fest.

„Scully, was sollte ich denn machen... ich bin doch auch nur ein Mann, jetzt mal ganz ernst! Ich hab ja versucht Sie von Ihrem Gedanken abzubringen... aber irgendwann ist der Widerstand eines jeden Mannes gebrochen, Scully!“

Scully war das alles mehr als peinlich! Sie hatte ihren Arbeitskollegen quasi vergewaltigt, aber trotzdem empfand sie sich natürlich als unschuldig. Wie konnte er das nur ausnutzen?

„Mulder, vergessen Sie es einfach ALLES!“, rief sie und rauschte zur Tür heraus.




Als sie in ihrem Auto saß und davon fuhr, stiegen ihr irgendwie die Tränen in die Augen. Was, wenn diese Nacht jetzt alles zerstört hätte? Nein, sie würde Mulder nachher noch einmal anrufen, wenn sie sich beide ein wenig abgeregt hatten, Zeit zum Nachdenken gehabt hatten und dann ganz normal darüber reden. Diese kleine Sache konnte doch nicht zwischen ihnen alles kaputt machen...!?
Sie schloss ihre Wohnungstür auf und ließ sich direkt auf die Couch fallen. Kleine Sache? Das war keine kleine Sache gewesen, das war so ziemlich das grandioseste was sie je erlebt hatte! Und ja, natürlich hatte sie es gewollt! Schon so lange! Aber dass es letztendlich passierte, war nun wirklich nicht vorgesehen gewesen! Sie konnte Mulder all die Zeit auch ohne körperliche Liebe lieben. Wenn nur alles wieder wie davor würde, hoffte sie.

Dass Mulder in diesem Moment dasselbe auf seinem Sofa dachte, wusste sie natürlich nicht. Doch er ging mit seinen Gedanken einen kleinen Schritt weiter. Er liebte sie so lange und natürlich war es bis jetzt auch so gut gegangen, aber das gestern Nacht, das war einfach nur wundervoll! Und eigentlich wollte er Scully jede Nacht so spüren! Er liebte sie mehr als alles andere! Und das gestern konnte nicht einfach nur so passiert sein! Scully musste doch etwas für ihn empfinden, Drogen hin oder her, Scully hätte sich doch sonst nie so darauf eingelassen, oder?
Er war sich einfach über nichts mehr im Klaren. So wütend wie Scully aus seiner Tür gerauscht war... Er hatte Angst sie zu verlieren! Nur weil er gestern schwanzgesteuert gehandelt hatte! Aber wie hätte er denn seiner wundervollen Scully widerstehen sollen? Das konnte sie aber natürlich nicht verstehen. Sie könnte ihn nur verstehen, wenn er ihr über seine Gefühle erzählen würde... und das könnte sie nun wirklich letztendlich verschrecken und sie von ihm stoßen. Was sollte er denn tun? Er beschloss einen kleinen Spaziergang zu machen und über alles nachzudenken.





Scully beschloss, nun hätten sie beide genug Zeit gehabt sich wider einzukriegen und möglichst rational an die ganze „Sache“ heran zu gehen.
Aber – wie sollte es auch anders sein - es klingelte und klingelte und so bekam sie schließlich nur die Möglichkeit seine wundervolle Stimme auf Anrufbeantworter zu hören. Mit diesem Band wollte sie die „Sache“ aber nun wirklich nicht besprechen! Und so legte sie auf.
Wo bitte war er denn? Der schreckliche Gedanke breitete sich in ihr aus, dass er nach so einem Ereignis natürlich jemanden zum Reden brauchte, und da sie als Ansprechpartner wohl diesmal ausschied, wohin würde Mulder wohl sonst gehen? Zu den Lone Gunmen! Nein, wenn er denen über die „Sache“ erzählen würde... sie würde ihn umbringen!!! Augenblicklich wuchs ihre Wut wieder.

Sie würde einfach abwarten, was er morgen zu sagen hätte, im Büro. Ob er darüber hinwegginge oder was sonst - das bliebe ihm überlassen. Schließlich war er ja auch an der ganzen Geschichte Schuld! Na zumindest zu 50 %!!!





Zu dem gleichen Ergebnis kam auch Mulder nach seinem ausgiebigen Spaziergang. Er bestellte sich eine Peperonipizza und schaute den Rest des Abends fern. Als er irgendwann müde wurde, schleppte er sich in sein Bett. Eigentlich wäre er fast schon auf dem Sofa eingeschlafen, aber aus irgendeinem Grund zog es ihn doch in das Bett, in dem er die letzte Nacht mit Scully verbracht hatte. Er zog sich aus und legte sich auf das kühle Laken. Er schaute auf die Seite neben sich, die nun doch leer wirkte. Seufzend, die Gedanken in der letzten Nacht, schlief er ein.







Montag 8.00 Uhr, FBI Büro



Scully betrat das Büro. Mulder blickte nur kurz von seiner Akte auf und begrüßte sie in einem teilnahmslosen Ton mit: „Morgen Scully.“

„Morgen“, brummte sie hervor. „Es ist kein Kaffee mehr da“, stellte sie fest.

„Hab ich vergessen“, erwiderte Mulder ohne aufzublicken.

„Dann hol ich jetzt draußen einen Capuccino.“ Sie drehte sich um und wollte gehen, fragte dann aber doch noch: „Wollen Sie auch einen, Mulder?“

„Ja, wär klasse!“

Dann ging sie. Mulder saß nun so da. Wieso brachten sie es nicht fertig darüber zu reden? Aber warum sollte er den Anfang machen? *Na, weil du doch irgendwie schon Schuld bist*, meldete sein Gewissen sich. Und sie war schon freundlicher gewesen als er. Er war total happy, dass sie ihn nicht einfach hatte links liegen lassen, sondern relativ normal mit ihm geredet hatte, wenn auch kurz angebunden. *Gut*, dachte er sich, dann wollte er eben den ersten Schritt machen und über seinen Schatten springen. Seine Freundschaft zu Scully war ihm zu wichtig, wichtiger als irgendwelcher Stolz!

Er wartete also und wurde immer nervöser. Was sollte er sagen? Aber er wartete und wartete und Scully kam einfach nicht mehr! Wollte sie ihn irgendwie verarschen? Jetzt wurde er sauer. Das war doch alles geplant, ein Ablenkungsmanöver. Von wegen sie wollte Kaffee holen! Sie hatte sich verdrückt! Und er hatte gerade noch so gute Vorsätze gehabt!

Doch als er kurz nachdachte, fiel ihm auf, dass das nun wirklich nicht Scullys Art war. Wenn einer so kindisch reagiert hätte, hätte es von den beiden höchstens Mulder sein können. Scully stellte sich ihren Problemen. Den meisten zumindest. Irgendetwas stimmte vielleicht nicht. Mulder ging nun eine Weile im Büro auf und ab. Dann nahm er seine Jacke und lief nach draußen. Er ging zu ihrem Kaffeestand, an dem sie sich manchmal trafen und fragte Fred, den Verkäufer, der die beiden schon kannte: „Morgen, sagen Sie mal, war meine Partnerin heute schon bei Ihnen?“

Fred schaute ihn fragend an: „Nein. Sie suchen Sie?“
„Sie wollte Kaffee holen und kam nicht mehr zurück“, gab Mulder ein wenig grimmig von sich.

„Streit unter den Kollegen?“, grinste Fred ihn an. Er konnte die beiden gut leiden. Sie erheiterten ihn immer ein wenig, wenn sie morgens da standen, sich gegenseitig diese Blicke schenkten... und es selber nicht zu merken schienen.

„Nein nein, halb so wild. Danke Fred“, sagte Mulder und drehte sich um. Er zückte sein Handy und wählte. Scully ging nicht dran. Na klar, sie hatte ihr Handy in ihrem Jackett im Büro gelassen. Dann wählte er Skinners Nummer. „Sir, Mulder hier, ich hätte mal eine Frage: Haben Sie zufällig Agent Scully zu sich gerufen? Nicht? Gut, danke“, sagte Mulder und legte ohne jegliche Erklärung wieder auf.

Er beschloss zu Scullys Wohnung zu fahren.



*Wenn sie da war!*, dachte er sich wütend. Doch dann überlegte er sich, *was, wenn sie NICHT da war?*

Er parkte sein Auto halb quer in einer kleinen Parklücke und sprintete die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Auf den Fahrstuhl wollte er nicht warten. Er hatte seinen Schlüssel gezogen und öffnete ohne Klopfen ihre Tür.
„Scully?“, rief er. Nein, sie antwortete nicht. Vielleicht fand sie es auch einfach nur komisch ihn so suchend zu sehen... Er lief durch ihre Wohnung, klapperte jedes Zimmer ab, doch sie war wirklich nicht da.

Sollte er jetzt Panik bekommen? *Nein*, dachte er sich. *Was sollte schon passiert sein auf dem Weg zum Kaffeestand?* Also beschloss er zum Büro zurück zu fahren und dort zu warten, bis sie ihr Versteckspiel beenden würde. Vielleicht war sie ja schon da.





Abends saß Mulder immer noch alleine im Büro. Sie hatte sich nicht gemeldet! Er packte seine Sachen zusammen und wollte sich aufmachen. Da fiel sein Blick auf den Stuhl. Ihr Jackett! Es hing immer noch dort. Er griff in die Taschen und ihr Wohnungsschlüssel war darin! Sie wäre doch nicht ohne ihren Schlüssel gegangen!!! Jetzt bekam er doch Panik. Er fuhr so schnell es ging nach Hause. Bei Scully anzurufen hatte keinen Sinn, denn ohne Schlüssel wäre sie wohl kaum in ihrer Wohnung! Seine kleine Hoffnung war, dass Scully vielleicht zu ihrer Mutter gefahren war, um sich auszureden. Also wählte er die Nummer von Margaret Scully.

„Scully?“

„Hm.. hi, ich bin es, Fox Mulder.“

„Fox! Wie schön! Was ist denn los?“, fragte sie mit einer sanften Stimme. Sie schien also nichts zu ahnen.

„Maggie, ist Dana zufällig bei Ihnen?“, räusperte Mulder sich.

„Nein, wieso? Suchst du sie etwa? Ist was passiert?“

„Ich...weiß nicht genau, sie wollte Kaffee holen und ist nicht wiedergekommen“, brachte Mulder unsicher hervor, weil es sich doch ein wenig komisch anhörte.

„Und zu Hause ist sie nicht?“

„Nein, aber machen Sie sich keine Sorgen, sie ist vielleicht nur bei einer Freundin. Ich leg jetzt auf, okay?“
„Ja, mach´s gut Fox.“

„Sie auch, bye“, und er legte auf. Dass Dana ihren Schlüssel nicht dabei hatte und dass sie sich gestritten hatten, hatte er Maggie absichtlich nicht gesagt. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte. Er wollte sie beruhigen, aber dass Scully bei irgendeiner Freundin war, glaubte er nicht wirklich. Er rieb sich seine Augen und fuhr mit seinen Händen durch seine Haare. Er war verzweifelt. Wenn ihr irgend etwas passiert war?! Was konnte er tun? Er rief in allen Krankenhäusern in der Umgebung an und fragte nach ihr. Doch erfolglos. Er hinterließ seine Nummer, auf dass man ihn sofort benachrichtige, wenn sie eingeliefert würde. Er war so müde und erschöpft, dass er irgendwann einschlief.





Er wurde vom Klingeln des Telefons geweckt. „Ja?“

„Mr Mulder?“, kam es von der anderen Leitung.

„Ja, ja der bin ich.“

„Es wurde eine gewisse Dana Scully hier eingeliefert. Sie wollten dass man Sie benachrichtigt?“

„Oh Gott, wie geht es ihr?“

„Ich kann am Telefon keine Angaben machen, aber wenn Sie zu ihr wollen, sie liegt im Lincoln Hospital.“

Mulder legte auf, schnappte sich nur seinen Schlüssel und rannte aus dem Haus. Oh Gott, seiner Scully war etwas passiert. Und er hatte die ganze Zeit gedacht, sie wollte ihn verarschen! Und er hatte nichts getan! Er machte sich alle Vorwürfe, die man sich nur machen konnte.





„Wo bitte finde ich Dana Scully?“, fragte er als er an die Information stürmte, ohne die vor ihm stehenden Leute zu beachten, die sich über sein Verhalten aufregten.

„Hören Sie mal...“, fing die Frau an der Information an.

Mulder steigerte die Lautstärke, hielt seinen FBI Ausweis hoch und fragte die Frau noch einmal: „WO FINDE ICH DANA SCULLY???“

„Zimmer 206, zweiter Gang links“, antwortete die Frau erschrocken und kleinlaut.

Mulder stürmte los. Als er vor dem Zimmer stand holte er tief Luft. Er wusste gar nicht was passiert war - ein Autounfall?

Er öffnete die Tür einen Spalt und schaute in das Zimmer. Sie war wach, Gott sei Dank! Sie redete mit einer Ärztin. Doch gut sah sie nicht gerade aus, wie er von der Tür aus schon erkennen konnte. Die Ärztin hatte ihn entdeckt.

„Sir, Sie dürfen hier nicht einfach rein kommen! Wer sind Sie?“, fragte sie.

In diesem Moment sah auch Scully ihn. „Ist in Ordnung, er ist mein Partner“, sagte sie leise.

Sie nickte und stand auf. „Aber Sie sollten sich etwas Ruhe gönnen. Damit Sie später Ihre Aussage machen können“, sagte sie und ging.

Mulder setzte sich auf das Bett und schaute Scully an. Sie hatte blaue Flecken und ihre Augen waren ganz rot, aber mehr schien nicht zu sein.

„Hey Scully“, sagte er liebevoll und strich über ihren Kopf. Sie drehte den Kopf ein wenig weg, um seiner Geste zu entgehen.

„Was ist denn passiert?“, fragte er. „Ich hab mir solche Sorgen um Sie gemacht!“

Scully antwortete nicht, Mulder sah nur wie ihr Tränen die Wange runter liefen. Er wollte sie in den Arm nehmen und trösten. Doch sie schüttelte langsam den Kopf „Würden Sie mich bitte erst mal alleine lassen, Mulder?“, bat sie leise.

„Sicher, aber ich warte draußen, wenn Sie mit mir reden wollen, lassen Sie mich holen, ja?“, fragte er.

Wieder schüttelte Scully den Kopf. „Nein, gehen Sie nach Hause. Und... sagen Sie meiner Mutter bitte nichts, sie soll sich keine Sorgen machen.“

„Scully...“, fing Mulder an.

Sie unterbrach ihn: „Bitte Mulder! Wenn ich entlassen werde, rufe ich Sie an.“

„Aber... was ist denn passiert Scully, bitte sagen Sie es mir.“

„Ich kann nicht“, sagte sie ganz leise. „Sie können mit meiner Ärztin reden, aber bitte gehen Sie jetzt“, sagte sie legte sich dann auf ihr Kissen und schloss die Augen. Sie wollte wirklich nur ihre Ruhe haben. Sie konnte jetzt nicht mit ihm reden!

„Okay“, sagte Mulder nur und ging aus dem Zimmer. Auf dem Flur stand noch Scullys Ärztin. Er ging auf sie zu.

„Entschuldigung bitte, könnte ich mit Ihnen reden?“ Sie nickte und folgte Mulder.

„Es geht um Agent Scully - sie wollte mir nicht sagen was passiert ist und...“

„Da kann ich Ihnen nicht helfen.“

„Ich bitte Sie, ich bin ihr… Mann - sie sagte ich solle mit Ihnen reden, Sie sollten es mir sagen...“

„Setzen Sie sich doch bitte einen Moment hier herein“, sagte sie und deutete auf ein kleines Besprechungszimmer. Mulder nickte und die Ärztin ging noch einmal kurz weg. Er wartete. Sie kam wieder und setzte sich ihm gegenüber.

„Also, Mr. Scully..., dass Ihre Frau nicht darüber reden möchte.. ist völlig normal. Sie wurde vergewaltigt!“

Für Mulder brach in diesem Augenblick eine Welt zusammen! Seine Scully? Vergewaltigt?

„Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie hat noch Glück gehabt“, sprach die Frau weiter.

*Glück gehabt?*, dachte Mulder sich. Sie wurde vergewaltigt!!! Was nannte diese Frau hier Glück?
„Ihre Frau hat keine schweren Verletzungen. Sie stand unter Schock, als sie eingeliefert wurde. Ein Zeuge hat sie im Park gefunden, neben der Leiche eines Mannes. Wie Mrs. Scully gesagt hatte, hatte dieser Mann sie in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt. Erst nach einiger Zeit konnte sie sich losreißen und kam an ihre Waffe...“

Mulder hörte die Stimme der Ärztin als sei sie in weiter Entfernung. Wie konnte jemand so etwas seiner Scully antun???





Er saß nun zu Hause auf seinem Sofa. Er hasste die ganze Welt! Und er hasste sich! Er war es in gewisser Weise Schuld. Auch wenn er wusste, dass es blödsinnig war, sich Vorwürfe zu machen, konnte er nicht aufhören. Aber natürlich war dieses Schwein Schuld! Es kam eine unglaubliche Wut in ihm auf als er an das Drecksschwein dachte. Er wischte mit einem Mal alles von seinem Tisch herunter. Mit lautem Geschepper fiel alles Mögliche auf den Boden und zerbrach.

Mulder stiegen die Tränen in die Augen. Wenn er nur daran dachte, was Scully da durchmachen musste. Er konnte nicht mehr aufhören zu schluchzen. Also weinte er sich in den Schlaf, drückte sich in sein kleines Kissen und schlief nach einer Weile auf diesem nassen Sofakissen ein.





Wieder wurde er vom Klingeln des Telefons geweckt.

„Mulder“

„Mulder?“, kam es leise von der anderen Leitung.

„Scully, sind Sie es?“

„Ich... werde gleich entlassen, das wollte ich Ihnen nur sagen.“

„Warten Sie Scully – kann ich Sie abholen?“

Kurze Zeit kam nichts. „Ja. Um 12 Uhr“, sagte sie und legte auf.







Dienstag, 12.15 Uhr



Scully saß schweigend neben ihm im Auto, als er sie nach Hause fuhr. Wie selbstverständlich, ohne zu fragen, ging er mit zu ihr hoch.

Scully öffnete die Tür, ließ sie hinter sich auf und deutete dass Mulder herein kommen sollte.

„Scully, kann ich Ihnen irgendetwas Gutes tun?“, fragte Mulder, „ich könnt uns einen Tee machen? Oder haben Sie Hunger?“

„Ein Tee würde mir schon reichen, danke. Ich spring noch kurz unter die Dusche“, sagte sie und verschwand.
Mulder würde sie nicht direkt darauf ansprechen, sie dazu bringen mit ihm zu reden. Erst mal wusste er, wie verdammt schwer es sein musste und außerdem, wenn Scully mit ihm reden wollte, würde es sich von ihrer Seite her ganz einfach ergeben. Er hoffte nur inständig, dass es das würde. Denn er wollte Scully zeigen, dass sie sich immer auf ihn verlassen könnte, dass er auch jetzt für sie da wäre, sie trösten könnte - wenn sie es endlich zulassen würde!





Er stellte den Tee auf den Tisch und wartete. Der Tee wurde langsam immer kälter und Scully kam immer noch nicht aus dem Bad. Die Dusche lief längst nicht mehr. Er wartete noch einen kurzen Moment bis er sich entschloss zum Bad zu gehen und an die Tür zu klopfen. „Scully? Alles okay bei Ihnen?“

Er hörte ein ersticktes „Komm gleich“.

„Ob alles okay war?“ Wie konnte er nur eine so blöde Frage stellen dachte er sich. Sie war vergewaltigt worden! Und nach der Dusche fühlte sie sich sicher nicht sauberer als vorher, so wie sie es sich erhofft hatte. Es gab nun mal gewisse Muster, die auf Vergewaltigungsopfer fast immer zutrafen, und dies war natürlich auch bei Scully der Fall. Sie wollte den Kerl loswerden, weg aus ihrem Gedächtnis, weg von ihrer Haut! Doch dies erwies sich oft viel viel schwieriger, als man es sich vorstellte. Mulder wartete vor der Tür. Als sie herauskam, erschrak sie leicht, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass er vor der Tür stünde. Sie wischte schnell einmal über ihre Augen, doch Mulder konnte natürlich trotzdem erkennen, dass sie total rot geweint waren. Er litt mit ihr.

„Scully“, sagte er nur und öffnete seine Arme ein wenig. Sie stürzte sich in seine Arme, schlang ihre Arme um ihn. Dann blieb sie regungslos so stehen, sagte nichts. Mulder schaute sie an.

„Geht schon wieder“, brachte Scully hervor.

„Nein Scully, es geht nicht wieder!“ Er nahm sie hoch, legte sie aufs Sofa und breitete die Decke über sie. Dann setzte er sich neben sie, gab ihr eine Tasse Tee und rieb ihr ihren Rücken. Scully blickte starr und verkrampft auf ihre Tasse, trank aber nicht. Die Tränen stauten sich wieder in ihren Augen. Mulder bemerkte es, nahm ihr wieder die Tasse ab, stellte sie auf den Tisch und schaute sie mit seinem liebevollsten Blick an.
„Scully, weinen Sie!“, forderte er sie auf. „Genau dass ist es was sie jetzt brauchen!“

In diesem Moment konnte Scully es auch nicht mehr zurückhalten. Sie schmiss sich verzweifelt gegen Mulders Brust und weinte. „Es war so furchtbar“, schluchzte sie hervor.

Sie spürte wie Mulder sie sanft in seinen Arm nahm und hin und her wiegte. Sie hatte nichts gegen seine Berührungen, fühlte sich sicher und geborgen bei ihm. Sie weinte sich einfach aus.





Scully war eingeschlafen. Mulder schaute sie die ganze Zeit an, bewachte sie, damit er sie wecken könnte, wenn sie schlecht träumen sollte. Dass sie sich von ihm hatte in den Arm nehmen und trösten lassen, hatte Mulder auf jeden Fall erleichtert, denn viele Vergewaltigungsopfer ließen danach niemanden an sich heran, vor allem keine Männer. Dass Scully so großes Vertrauen zu ihm hatte, beruhigte ihn. So konnte er ihr helfen.





Als Scully mitten in der Nacht wach wurde, fing sie plötzlich ganz von sich aus an zu erzählen. Sie schilderte ihm die Vergewaltigung ganz genau, um es sich endlich von der Seele zu reden. Danach schien es ihr auch wesentlich besser zu gehen.

Mulder hatte für sich eine Woche Urlaub beim FBI eingefordert. Scully war krank geschrieben und er wollte bei ihr bleiben, sie nicht alleine lassen. Er schlief bei ihr auf dem Sofa, brachte sie ins Bett und wartete bis sie eingeschlafen war.

„Mulder, es ist wirklich nicht nötig, dass Sie hier warten bis ich einschlafe. Es geht mir gut, wirklich“, sagte Scully eines abends leise zu Mulder, der auf einem Stuhl neben ihrem Bett saß.

„Ich will es aber Scully“, sagte er. Er wusste dass Scully sich besser fühlte wenn er da war, doch sie würde es ihm nicht sagen. Selbst in einer solchen Situation nicht!

„Wenigstens jetzt will ich für Sie da sein“, sagte Mulder leise.

Scully ahnte genau worauf er hinaus wollte. Sie setzte sich im Bett auf und schaute ihn an. „Mulder, jetzt fangen Sie nicht an sich Vorwürfe zu machen!“

„Aber... nur weil ich mich im Büro so furchtbar verhalten habe... sind Sie raus zum Kaffee holen... und im Park...“, fing er an. Damit quälte er sich schon die ganze Zeit! Er wusste natürlich, dass weder er noch Scully Schuld waren, doch fühlte er sich insofern schuldig, dass er sie so mies behandelt hatte, ihr nicht gesagt hatte, was er ihr eigentlich hatte sagen wollen. Dann wäre sie vielleicht geblieben!

Scully schüttelte den Kopf. „Hören Sie mit diesem Blödsinn auf Mulder.“

Bevor Scully weiter schimpfen konnte, nickte er. „Sie haben Recht Scully, tut mir leid.“

Er stand auf, deutete ihr, sie solle sich wieder hinlegen und wickelte die Decke enger um sie, damit sie auf keinen Fall fror. „Schlafen Sie gut Scully“, sagte er und strich sanft mit seiner Hand über ihre Haare.







Freitagabend



Scully schien es schon wieder viel besser zu gehen als am Anfang der Woche. Doch ein wenig hatte Mulder das Gefühl, sie spiele ihm das nur vor. Und er hatte nicht ganz Unrecht.

Scully war wieder einmal unter der Dusche. Als sie aus dem Bad kam, ging sie wortlos an Mulder vorbei in ihr Zimmer. Dort legte sie sich auf ihr Bett und fing leise an zu schluchzen. Jedoch laut genug, dass Mulder es hören konnte. Er ging zielstrebig auf sie zu und zog sie in seine Arme.

„Hey Scully, Sie können doch immer mit mir reden wenn es Ihnen schlecht geht - dafür bin ich doch da!“, sagte Mulder ein wenig vorwurfsvoll. Sie sollte wissen, dass er es Ernst meinte, dass sie immer zu ihm kommen sollte, wenn sie darüber reden wollte! Es sollte ihr nicht peinlich sein, sie sollte sich nicht verstellen müssen, die Starke spielen, obwohl sie in letzter Zeit eben schwach und verletzlich war.

„Es geht nicht“, sagte sie leise.

„Doch, Sie können mit mir darüber reden Scully!“

Scully legte ihren Kopf auf seine Brust und redete ganz leise in sein Shirt: „Ich kriege ihn nicht weg!“

Mulder wusste nicht was er ihr darauf sagen sollte - da konnte er ihr schlecht helfen.

„Nicht nur dass er noch da ist, wenn ich mich wasche... es ist...“

Scully sprach nicht weiter, es fiel ihr schwer. „Was? Scully?“

„Es ist als wäre er noch in mir Mulder, ich spüre ihn noch, aber er soll da raus!“

Mulder brauchte nichts zu erwidern, Scully reichte es, dass er da war und sie fest hielt. Er könnte ihr nicht helfen, das war ihr klar. Doch sich alles von der Seele zu reden half schon, und sie wusste bei Mulder war es sicher.

„Mulder, es hört sich komisch an, aber zu wissen, dass dieser fremde widerwärtige Kerl als Letzter da war...“ Wieder fing sie leise an zu schluchzen.

Mulder schaute Scully lange an, legte sie auf das Bett, schaute ihr weiter in die Augen, während Scully ihn eher ein wenig fragend betrachtete, die Augen immer noch ganz feucht. Mulder wischte sanft mit seinen Daumen die Tränen aus dem Gesicht.

Er beugte sich ein wenig zu ihr herunter und flüsterte: „Wir bekommen den Kerl da raus, zusammen“, und schaute ihr wieder direkt in die Augen. Scully nickte unsicher.

Dann küsste Mulder sie kurz zärtlich auf den Mund und strich ihr wieder mit seiner Hand über ihren Kopf. Er legte sich neben sie, beide schauten sich weiterhin die ganze Zeit tief in die Augen, ließen den anderen keinen Augenblick unbeobachtet.

Dann rückte Scully näher an ihn heran, immer noch ein wenig unsicher. Sie lag nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Sie überwand auch diese letzten Zentimeter und setzte zu einem Kuss an. Ganz sanft küsste Mulder sie zurück. Er wollte sie nicht erschrecken durch stürmische Leidenschaft. Er wollte ganz langsam und zärtlich vorgehen.

Scully zog ihm langsam sein Shirt über den Kopf und betrachtete lange seinen Oberkörper. Dann streichelte sie auf und ab. Mulder blickte sie liebevoll an und Scully zog ihren Bademantel aus. Darunter trug sie nur noch ihre Unterwäsche. Nun war Mulder dabei Scully zu streicheln. Am Rücken, das Gesicht, herunter an Hals und Schlüsselbein, wo er eine Weile verharrte. Scullys Hände wanderten langsam in Richtung seiner Hose. Mulder kam ihr zur Hilfe, öffnete die Hose und ließ sie neben das Bett fallen. Auch der Boxershorts entledigte er sich. So lag er nun nackt neben Scully, tat aber weiterhin nicht mehr als sie anzuschauen und ihren Hals zu streicheln und sanfte Küsschen auf ihm zu verteilen. Scully lächelte ihn ein wenig scheu an, als sie sich ihres BHs entledigte. Sie rutschte wieder ein Stückchen näher an Mulder heran und nahm seine Hände, legte sie auf ihre Taille. Mulder zog sie noch näher an sich heran, spürte ihren Körper ganz dicht an seinem. Er versuchte seine Errektion so weit es ging zurück zu halten, doch das war sehr schwierig, mit einer fast nackten Scully in seinen Armen. Doch wollte er nicht, dass sie sich bedrängt fühlte. Scully jedoch fühlte sich nicht bedrängt, sondern wollte Mulder nur noch spüren. Sie streifte ihren Slip ab und lächelte Mulder nun an. Er ließ seine Hände einmal über ihren ganzen Körper fahren, über ihre wundervollen Kurven. Scully zog ihn ein wenig auf sich und fing an ihn wieder zu küssen. Mulder verstand - sie war bereit und wollte ihn.

Er legte sich ganz auf sie, küsste noch einmal ihr Gesicht, ihren Hals, ihre Lippen, bis er Scullys Griff bemerkte, der ihn auf sie drückte.





Noch einmal schaute er sie an bevor er in sie eindrang. Da sie es ja nicht das erste mal zusammen machten und schon ein wenig Übung hatten, war alles perfekt. Sie liebten sich stundenlang, bis Scully irgendwann von Mulder herunter rollte und regungslos neben ihm liegen blieb. Er stütze sich mit seinem Ellenbogen ab und schaute in ihr Gesicht. Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an.
„Wow“, sagte sie nur.

„Ja, das habe ich mir auch gerade gedacht“, antwortete Mulder grinsend.

Scully rutschte wieder ganz nah zu Mulder, spürte seinen verschwitzten Körper. Sie flüsterte ihm ins Ohr: „Jetzt spüre ich bestimmt keinen anderen mehr außer dir. Danke.“

Mulders Antwort war ein Kuss auf Scullys Stirn. Sie hatte schon wieder ihre Augen geschlossen. Sie war so erschöpft, dass sie sofort eingeschlafen war.
„Ich liebe dich“, flüsterte Mulder noch bevor auch er an ihrer Seite entschlummerte.





Als Mulder wach wurde, hörte er Scully schon in der Küche werkeln. Wie konnte sie nur immer so früh aufwachen und dann auch noch dermaßen aktiv sein?

Mulder erhob sich aus dem Bett und zog sich die Sachen vom Vorabend an, die daneben lagen. Und wie hatte er dieses wundervolle Mal zu deuten? Er liebte sie, aber er hatte ihr den Sex offiziell nur aus dem Grund angeboten, weil sie statt ihrem Vergewaltiger Mulder spüren sollte... wie kam er eigentlich immer in solche Situationen? Er hatte jetzt mehr als einmal mit Scully geschlafen, aber an ihrer Beziehung hatte sich dadurch nichts verändert, oder? Er wusste es nicht. Scully sollte entscheiden, er würde sie zu nichts drängen, sie jetzt nicht mit seinen Gefühlen überrennen. Sie sollte sich auf keinen Fall zu irgend etwas gedrängt fühlen, denn schließlich hatte er ihr ja gestern das eindeutige Angebot gemacht...



Er schlurfte ins Wohnzimmer. Scully schenkte ihm von der Küchentheke ein bezauberndes Lächeln.

„Morgen Mulder, ich habe schon Frühstück gemacht. Sie schlafen ja immer so lange! Ich habe mich schon fertig gemacht, wenn Sie wollen können Sie also ins Bad.“

„Hmhmm“, brachte er noch verschlafen hervor und ging ins Bad.



Am Frühstückstisch betrachtete Scully ihn beim Essen.
„Was denn?“, fragte Mulder.

„Mulder, Sie wissen doch, dass ich nachher noch eine Sitzung bei diesem Psychiater habe?“, begann Scully zögerlich.

Mulder nickte.
„Also, nach dem... was da gestern Nacht passiert ist... ich denke das wird für mich von Bedeutung sein... für meinen Fortschritt ... und ich wollte fragen, ob Sie vielleicht mitkommen könnten?“, fragte sie hoffnungsvoll.

„Na klar, wenn Ihnen das hilft! Sie brauchen gar nicht so zweifelnd drein zu schauen, als ob ich Ihnen je eine Bitte abschlagen könnte!“, grinste er um ihr die Situation leichter zu machen.

„Danke Mulder“, war ihre Antwort.

„Der Termin ist in einer Stunde.“
„Oki, bis dahin bin ich auch ein wenig wacher.“
„Hey Mulder?“
„Hmmm?“
„Kämmen Sie sich vorher doch mal kurz durch Ihre Mähne“, zwinkerte sie ihm zu und ging ins Schlafzimmer.







Praxis Dr. Pheton, Samstag, 12.00 Uhr



„So, Sie sind also Danas Arbeitskollege, von dem ich schon so viel gehört habe?“, fragte Dr. Pheton und schüttelte Mulder freundlich die Hand. „Worum es heute speziell geht, hat Dana mir am Telefon vorhin schon kurz geschildert.“

Mulder nickte nur. Dana sollte nun noch einmal genau erzählen wie es gestern zu Allem gekommen war. Mulder saß schweigend daneben.

„Und Dana, was hat sich da für Sie verändert?“, fragte Dr. Pheton.

„Nun ja... ich… Mulder hat mich geliebt, jetzt habe ich nicht mehr das Gefühl dass dieser Kerl noch in mir wäre...“

„Mhm, nun spüren Sie also Mulder?“

„Nicht spüren... er ist der letzte mit dem ich intim wurde...“, versuchte Scully es zu erklären. Es war ihr peinlich. Die Idee von Dr. Pheton, Mulder mitzubringen, entpuppte sich als noch problematischer als Anfangs von ihr geglaubt. Was brächte es denn? Außer, dass sie sich hier vom Fleck weg blamierte, in einem solchen Gespräch!

„Und hätten Sie nur mit Mulder geschlafen oder hätte es auch irgendeine Jugendliebe sein können, die Ihnen zufällig über den Weg gelaufen wäre?“

„Natürlich nicht! Ich meine, bei Mulder kann ich mir einfach sicher sein, was alles angeht. Ich... konnte mich nur ihm so anvertrauen, auch wenn es schrecklich peinlich für mich war.“

„Und er hat Ihnen bei Ihrem Problem sofort geholfen, mit einer eher unkonventionellen, aber wohl in Ihrem Falle hilfreichen Methode“, stellte Dr. Pheton fest und schaute nun auch Mulder an, der das Gefühl hatte etwas sagen zu müssen.

„Warum haben Sie mit Dana geschlafen?“

Was? Warum er mit Scully geschlafen hätte? „Ähm, ja... ich wollte ihr helfen.“ Oh Gott, wie blöd hörte sich denn diese Antwort an? Er schlief mit seiner Partnerin um ihr zu helfen!!!

„Ja, das denke ich auch...“, antwortete Dr. Pheton. „Aber das ist doch nur ein Teilaspekt bei Ihnen beiden, oder?“

Mulder und Scully schauten sich fragend an.

„Hmm, haben Sie einmal miteinander geschlafen und sich danach direkt voneinander entfernt schlafen gelegt?“, fragte Dr. Pheton nach. Nachdem sie die eher verneinenden Gesichter beider sah, fuhr sie fort.

„Warum, Dana, wollten Sie noch genau mit diesem Mann schlafen, Ihn so dicht an sich heran lassen, ihn spüren?“

„Ich...“ Sie wusste nicht was sie sagen sollte.
Dr. Pheton wandte sich wieder an Mulder. „Und Sie, haben Sie nichts mehr zu der Frau gesagt, die Sie in dieser Nacht so lange geliebt haben?“

Auch Mulder wusste nicht genau, was er jetzt sagen sollte. Also schaute er Dr. Pheton einfach ratlos an.

„Sagen Sie beide ganz einfach und ehrlich, ob da nicht noch ein kleiner anderer Grund war. Dana?“
Scully schwieg kurz, dann sah sie Dr. Pheton an, ohne zur Seite zu Mulder zu blicken.
„Ich denke ich ... ich liebe ihn“, sagte sie leise.

Dr. Pheton lächelte, Mulder schaute Scully fassungslos an. Dr. Pheton erfasste seinen Blick und nickte ihm zu.
„Und Sie, Mr. Mulder?“

Scully drehte sich jetzt langsam Mulder zu, um sein Gesicht sehen zu können. War er schockiert wegen dem, was sie gerade gesagt hatte? Aber es hatte einfach raus gemusst, und nun fühlte sie sich viel besser und befreiter.

Mulder schaute Scully an und strahlte ihr sein schönstes Lächeln entgegen. „Ich liebe dich auch, Dana!“, sagte er.
Piiieps!

„Oh Entschuldigung, aber die Zeit ist um, mein nächster Patient wartet. Ich wollte die romantische Stimmung wirklich nicht zerstören!“, grinste sie „Aber ich denke Dana, für Sie brauchen wir erst mal keinen neuen Termin zu vereinbaren, oder?“

Scully schüttelte den Kopf, Mulder immer noch anlächelnd. „Ich denke nicht.“





Endlich hatten die beiden es also geschafft, sich ihre Liebe zu gestehen. Und das nutzten sie aus. Sie verbrachten jeden Tag miteinander, redeten oder liebten sich! Im Büro war alles wie immer. Sie duzten sich zwar, aber das wäre nach einer so langen Zeit selbst unter Kollegen einmal angebracht gewesen. Außerdem konnten sie in ihrem Kellerbüro in Ruhe plänkeln, wenn sie wollten, denn Besuch hatten sie nicht all zu oft.



Ein neuer Auftrag sollte sie nach Mexico führen. Zum ersten Mal freute Scully sich darauf in einem dieser Hotels abzusteigen, in irgendeinem fremden Kaff, da sie die Zeit mit Mulder verbringen würde - fast wie eine Art Urlaub. Doch so weit kam es nicht. Denn Scully war am Tag der Abreise total schlecht. Sie übergab sich und fühlte sich einfach nur mies. Skinner orderte Mulder alleine nach Mexico, da er den Fall geklärt wissen wollte. Er meinte Mulder käme schon alleine damit klar. Scully saß nun also alleine zu Hause.
Doch die Zeit die sie tagsüber im Büro absaß, beim Lesen irgendwelcher langweiliger Akten oder einem Fall mit dem noch grünen Agenten Wimster, empfand sie ohne Mulder als noch unzumutbarer. Mulder war zwar erst zwei Tage in Mexico, aber sie vermisste ihn schon total! Den letzten Monat waren sie unzertrennlich gewesen - kein Wunder, nach neun Jahren Wartens, dachte Scully sich. Sie hatten sich jeden Tag gesehen und konnten dennoch nicht genug voneinander bekommen. Scully war überglücklich. Dass sie mal eine solch rosige Zukunft mit Mulder habe, hätte sie nie gedacht.

Abends rief Mulder sie immer an und sie telefonierten lange auf Kosten des FBI. Scully fühlte sich in keinster Weise schuldig, denn das war wohl die geringste Strafe, die das FBI treffen konnte, dafür dass sie die beiden getrennt hatten!



„So schlimm kann es doch gar nicht sein mein Schatz!“, hörte sie Mulder von der anderen Leitung aus ins Telefon grinsen.

„Hör mal, du musstest nicht mit ihm zusammen arbeiten, sondern ich. DU hingegen hast, wie ich gehört habe, da unten Unterstützung von der wunderschönen Liebesgöttin Garland, wie man sie nennt...?“

„Ja, das ist sie wohl...“, erwiderte Mulder in einem schwelgendem Ton.

Scullys Mund stand offen und sie atmete tief ein. Mulder musste grinsen, als er sie sich gerade vorstellte.

„Schön dass du da unten Spaß hast, ich geh jetzt schlafen, um morgen fit für diese spannende Schnitzeljagd zu sein!“

„Scully... du weißt genau dass ich das nie ernst meinen könnte! Wie denn, ich telefoniere soeben mit der wundervollsten Frau auf der Welt und kann sagen dass sie mir ergeben ist“, lachte Mulder ins Telefon.

„Das bin ich“, lächelte Scully jetzt wieder. Natürlich war sie, auch wenn sie wusste, dass da mit dieser Garland nie etwas laufen würde, dennoch ein wenig eifersüchtig, da sie sich denken konnte, dass so eine Männer verschlingende Tussi sich sicher nicht die Chance entgehen lassen würde einen einsamen, attraktiven, intelligenten Mulder zu angeln und zu vernaschen!

„Wie lange bleibst du denn noch da unten?“, fragte Scully in ihrem traurigen, bettelnden Kinderton.

„Hmm, keine Ahnung, aber ein zwei Tage dauert das hier wohl alles noch. Die Leute, die man uns hier zur Hilfe stellt sind nicht gerade die Fähigsten... und die Mittel die uns zur Verfügung stehen auch nicht. Außerdem fehlt uns unsere beste, klügste und schönste Agentin hier im Bunde...“

Scully lächelte. „Du kannst manchmal mehr als nur süß sein.“

„Ich liebe dich“, war Mulders Antwort.

„Ich dich auch.“

Nach einer kurzen Pause sagte Mulder „Ich ruf dich morgen wieder an.“
„Ja, schlaf gut“

„Mach ich, ich träum wieder von dir. Und wenn du mir versprichst, dass du ausschließlich von mir träumst, wünsche ich dir auch eine gute Nacht!“, erwiderte Mulder.

„Versprochen!“

„Dann gute Nacht, bis morgen“, und er legte auf.
Scully hatte den Hörer immer noch an ihrem Ohr, mit einem Seufzen legte sie ihn auf die Gabel.

Dann zog sie die Decke über sich, nahm den Eisbären den Mulder ihr geschenkt hatte in ihren Arm, machte die Lampe aus und schlief ein.





Nächster Tag , 22 Uhr



Scully kam die Tür zu ihrem Appartement herein, als sie auch schon das Klingeln des Telefons vernahm. Mit einem strahlenden Lächeln ging sie darauf zu und hob ab.

„Hi“, flüsterte sie fast - natürlich konnte sie sich denken, dass um diese Zeit Mulder versuchte sie zu erreichen.

„Oh Gott, wo warst du denn so lang? Ich hab mir Sorgen gemacht!“, sagte Mulder mit einem erleichterten Seufzer.

„Ich war gerade noch beim Arzt.“
„Ist etwas passiert?“, jetzt hörte er sich wieder geschockt an.

„Nein...“, fing Scully an.

„Sag nicht es wäre alles in Ordnung, wenn du den Notdienst aufsuchst und das wird um diese Zeit wohl der Fall gewesen sein, dann ist doch etwas?!“

„Ich ... konnte schon die ganze Nacht nicht schlafen, weil mir wieder schlecht war, aber morgens ging es dann wieder.“

„Dir war schlecht? Dann hast du nicht von mir geträumt, sonst wäre meinem Schatz doch nicht schlecht, oder? Aber nun mal raus damit, was hat der Arzt gesagt?“

„Ach, er hat lange mit mir geredet - du warst auch Gesprächsstoff“, grinste Scully in den Hörer.

„Aha, du sagtest ihm ich sei Schuld an deinem Zustand?“, fragte er entrüstet.

„Nein, das sagte er“, verbesserte Scully ihn, immer noch breit grinsend.

„Nur weil ich weg bin? Und dafür kann ich noch nicht einmal etwas. Außerdem kennt dieser Mensch mich doch nicht einmal...!“

„Dafür braucht er dich doch nicht zu kennen...“, lächelte Scully.

Mulder war sich überhaupt nicht im Klaren darüber, was sie hier redeten. Hatte Scully mit ihrem Doc jetzt Smalltalk gehalten und mit ihr war nicht viel los?

Scully spürte Mulders Ratlosigkeit.

„Also, der Arzt sagte mir, ich bräuchte Ruhe und besonders viel Pflege und Zuneigung von dir, wenn du wieder da bist!“, stellte Scully fest.

„Dana! Was genau ist denn los mit dir?“

„Mit mir? Mit uns meinst du.“

„Wieso mit uns? Was ist denn jetzt mit uns? Ich dachte mit uns zweien wäre alles in Ordnung???“ Mulder verstand wirklich überhaupt nichts mehr, die ganze Welt war doch einfach nur bekloppt!

„Mit uns zweien schon, mit dir und mir, aber der dritte im Bunde ist nicht so ganz glücklich... und fühlt sich ein wenig allein...“, lächelte Scully.

„Der dritte im Bunde....? Scully, was ist...?“

In diesem Moment machte es „klick“ bei Mulder- wollte ihm Scully sagen, was er dachte, das sie ihm sagen wollte? Unmöglich!

Pause.

„Ja Mulder, unser Baby vermisst seinen Vater und bereitet MIR deswegen diesen Kummer!“, sagte Scully sanft. Eigentlich hatte sie gar nicht vor gehabt ihm das am Telefon zu erzählen, aber sie konnte es nicht für sich behalten! Sie musste ihre Freude über das Unglaubliche, Unmögliche doch mit ihm teilen!

Mulder auf der anderen Seite hatte ganz feuchte Augen, dann liefen ihm Freudentränen über das Gesicht.

„Wie... wie ist denn das möglich Dana?“, fragte er leise, mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht.

„Ich weiss es nicht“,flüsterte sie zurück, „aber hast du nicht selber gesagt Wunder soll´s doch immer wieder geben? Und dies ist eines von ihnen. Unser kleines Wunder!“

Im nächsten Moment hatte Mulder einen erschreckenden, ernüchternden Gedanken.
„Ist es... sicher von mir? Ich meine... du weißt schon...?“, fing er unbeholfen an.

„Es ist sicher von dir Fox, es ist lange nach meiner Vergewaltigung entstanden“, sagte sie leise zu ihm und hörte ein erleichtertes Seufzen von seiner Seite.

„Oh Gott, ich liebe Euch beide so!“, sagte Mulder, „und ich vermisse Euch mehr als alles andere!“

„Und wie wir dich erst vermissen mein Liebling!“, seufzte Scully.

„Ich werde morgen zurück fliegen, ob wir hier fertig sind oder nicht - Garland soll die Führung übernehmen - ich habe schließlich wichtigere Pflichten zu erfüllen!“

„Danke.“

„Ich will bei Euch sein- ich nehme das erste Flugzeug morgen früh!“

„Kann´s gar nicht erwarten dich zu sehen“, grinste Scully verführerisch in den Hörer. „Aber Schatz, ich bin verdammt müde jetzt, ich glaub wir müssen schlafen.“

„Klar... gute Nacht ihr zwei, meine zwei Süßen! Ich liebe Euch“, sagte Mulder und gab Scully einen Schmatzer durch den Hörer.

„Wir dich auch“, und Scully legte auf.





Mulder schien wirklich das aller erste Flugzeug genommen zu haben, denn Scully lag immer noch im Bett, als Mulder ihre Wohnung betrat. Er ging in ihr Schlafzimmer und setzte sich an ihr Bett, betrachtete sie eine Weile.

Dann streichelte er ihr sanft über den Kopf, gab ihr einen Kuss auf ihre Haare.
„Hi mein Schatz“, sagte er sanft, als Scully die Augen öffnete. „Da bin ich schon“, grinste er sie an.

„Mulder“, sagte sie freudig und setzte sich auf um ihm einen Kuss zu geben.

Sie lächelten sich an. Dann nahm sie seine Hand und legte sie auf seinen Bauch.
„Und, willst du nicht auch unser Baby begrüßen, DADDY?“

Daddy? Dass Mulder jemals Daddy werden würde, hatte er nie geglaubt. Und nun war er es! Und er bekam ein Kind mit der wundervollsten Frau auf der Welt, die er so sehr liebte, wie er es sich vorher nie hatte erträumt.




Ende
So, hier höre ich auf und hoffe dass es so manch einem gefallen hat. Ich wollte es nicht noch länger machen - und ich denke, wie es danach so weiter geht wissen ja alle. Und ob es ein Maderl oder ein Bub wird, ja, das kann man sich ja selber ausdenken, gell?

Falls sich jemand dazu bereit erklären würde, mir Feedback zu schreiben, muss ich gestehen, würde ich mich dem nicht entziehen wollen oder mich demjenigen in den Weg stellen....
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