World of X

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Das Spiel

von Kimberly Jackson

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Eigentlich war es eine ganz dumme Sache gewesen und hätte niemals so weit gehen können. Es war an diesem Morgen, als Monica zu Brad Follmer gerufen wurde, ihrem ehemaligen Liebhaber und momentanen Vorgesetzten. Leicht genervt war sie der Aufforderung nachgegangen. Was konnte Brad diesmal von ihr wollen? Jedes Mal, wenn sie sein Büro betrat, versuchte er, sie von irgend etwas abzubringen, was mit den X-Akten und John Doggett zu tun hatte. John... er schien Brad ein besonderer Dorn im Auge zu sein.

Als sie dann in seinem Büro mit Brad Follmer sprach, war sie überrascht. Er lud sie zu einer dieser inoffiziellen FBI Partys in Chicago ein. Sämtliche Unkosten wie den Flug oder das Hotelzimmer wurden von der Regierung getragen, ebenso wie die Kosten für die aufwendigen Partys. Als sie noch in New Orleans gearbeitet hatte, war sie öfter auf solchen Veranstaltungen gewesen, aber seit sie mit John an den X-Akten arbeitete, war sie es wohl nicht mehr wert gewesen, eingeladen zu werden. Der Haken folgte beinahe sofort. Brad hatte sie nämlich gebeten, als seine Begleiterin hinzugehen. Nach einer langen Pause der Verblüffung, hatte sie abgelehnt.

"Es tut mir leid, Brad, wenn ich hingehe, werde ich mit John gehen!"

Es wäre nicht Brad gewesen, wenn er daraufhin nicht sofort angefangen hätte, wieder über John herzuziehen.

"Es tut mir leid, Brad, aber John und ich wir verstehen uns sehr gut. Und deshalb möchte ich mit ihm hingehen!"

"Seid ihr zusammen?", hatte er daraufhin gefragt, woraufhin sie keine Antwort gewusst hatte. Hätte sie nein gesagt, hätte er weiter gebohrt und wenn sie ja sagte, würde sie zwar in Ruhe gelassen werden, aber es wäre eine Lüge. Deshalb hatte sie gar nichts erwidert. Brad hatte jedoch aus ihrem Schweigen seine eigenen Schlüsse gezogen.

"Ich verstehe schon! Na gut, Agent Reyes! Wir sehen uns dann heute Abend hoffentlich auf der Party!"

Wenig später hatte sie John ein wenig verlegen die Geschichte erzählt. Er hatte nur gelacht.

"Sehen Sie es doch mal positiv! Assistant Director Follmer lässt sie jetzt wenigstens in Ruhe!"

"Ja, aber das wird er nur solange, bis er herausfindet, dass er Unrecht in seiner Schlussfolgerung hatte!"

John hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt. "Er muss es ja nicht herausfinden! Ich werde mich eben heute Abend ganz besonders um Sie kümmern!"

Monica hatte ihn verblüfft angesehen. "Was?"

"Nun, wenn wir ihm heute Abend die heimlich Verliebten vorspielen, wird er Sie nicht mehr belästigen!"

So waren sie dann zu der Übereinstimmung gekommen, so zu tun, als wären sie ineinander verliebt. Das war gefährlich gewesen, dachte Monica jetzt bei sich, nachdem sie über das Ereignis noch einmal nachgedacht hatte. Sie empfand viel zu viel für John, um es einfach vorzuspielen.

Sie zögerte vor dem riesigen Saal des Hotels in dem die Party stattfand. Diese Art von Partys war immer sehr vornehm und nur eingeladene Agents durften teilnehmen. Daher hatte sie einer ihrer besten Kleider angezogen. Ganz aus schwarzer Seide umschmiegte es ihren Körper eng wie eine zweite Haut. Es besaß dünne Spaghettiträger und das Dekolleté war leicht V-förmig und ließ den Ansatz ihrer Brüste erkennen.

Ihre Haare hatte sie zu einer hübschen Hochsteckfrisur aufgesteckt. Lediglich ein paar wilde Strähnen fielen heraus und gaben ihr einen unbändigen Ausdruck von Wildheit. Sie hatte ein dezentes Make-up aufgelegt, das sich kaum von ihrem normalen Tages-Make-up unterschied und doch ihre Augen etwas mehr betonte als sonst.

Sie holte tief Luft und betrat dann den Saal. Sie wusste nicht, ob John bereits da war und nahm geistesabwesend ein Glas mit Prosecco, das ihr gereicht wurde.

"Monica!"

Die Frau stöhnte innerlich. Brad Follmer hatte sie entdeckt und eilte mit großen Schritten auf sie zu. Als er sie erreicht hatte, nahm er ihre freie Hand.

"Gut siehst du aus!" Und dann küsste er ihre Hand. Monica verachtete ihn. Obwohl er glaubte, dass sie mit John liiert war, versuchte er noch, sie zu verführen. Denn nichts anderes als ein Verführungsversuch war sein inniger Kuss.

Schließlich zog sie die Hand weg. "Hallo Brad!" Ihre Begrüßung war beinahe kühl im Gegensatz zu seiner vorhergegangenen.

"Wo ist denn Agent Doggett?" Brad sah sich um. "Wollte er nicht mitkommen?"

"Doch, er... ist gleich soweit!" Monica hoffte, dass es stimmte, denn in Wirklichkeit hatte sie keine Ahnung, wo John war. Sie hatten verabredet, sich hier im Saal zu treffen.

"Kommst du mit zum Buffet?"

"Nein, ich warte lieber hier!", lehnte sie mit einem gezwungenen Lächeln Brads Aufforderung ab und Schulter zuckend entfernte er sich. Monica seufzte. Sie war gerade im Begriff, den Saal wieder zu verlassen, als sie eine Hand auf ihrer Taille fühlte.

"Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe!"

"John!" Sie drehte sich erfreut zu dem Mann um. Wie gut er heute Abend aussah. Der schwarze Anzug stand ihm hervorragend. Seine Augen musterten sie bewundernd.

Obwohl sie sich vom Make-up nicht sehr vom Normalen unterschied, so war sie heute Abend doch unglaublich attraktiv. Natürlich war sie das sonst auch, korrigierte er sich innerlich. Aber heute Abend war sie so unglaublich sexy, dass er hoffte, er würde nicht vergessen, dass es nur ein Spiel war, was sie spielten.

Sie trank einen Schluck aus ihrem Glas, jedoch ohne dabei seinem Blick auszuweichen. Ihre grünbraunen Augen blickten ihn unergründlich und doch gleichzeitig unglaublich verführend an. Er holte Luft und blickte in den Saal. Wenn er sich nicht ein Stückchen von ihr entfernte, würde er sie gleich an sich ziehen und küssen, bis sie sich atemlos an ihn drückte.

Die Empfangsdame mit dem Prosecco lenkte ihn ein wenig ab, als sie ihm ebenfalls einen anbot. Dankend nahm er an und wandte sich dann wieder ihr zu. Sie blickte in Richtung Buffet, wo sich eine kleinere Menge von Menschen drängte, um etwas zu essen zu bekommen. Am anderen Ende des Saals war eine Cocktailbar, die bereits jede Menge zu tun zu haben schien.

"Setzen wir uns?", fragte sie schließlich und deutete auf die Tische am Rand. Zustimmend nickte er und sie suchten sich einen Platz am Rand eines der Tische. Als er den Stuhl für sie zurechtrückte und sie sich setzte, bewunderte er ihre nackten Schultern. Die Haut sah aus wie Seide und für einen Moment fragte er sich, wie es wohl wäre, sie dort zu küssen, bis er diesen Gedanken energisch verdrängte. Ein Spiel, erinnerte er sich.

Immer wieder jedoch wanderte sein Blick zu Monica, die unter den anderen weiblichen Agents hervorstach. Er wusste nicht, ob sie sich ihrer Weiblichkeit an diesem Abend überhaupt bewusst war, aber ihm fiel auf, dass immer wieder Agents zu ihr hinüberblickten und sie mit bewundernden Blicken bedachten.

"Langweilen Sie sich?", fragte sie schließlich.

"Warum?"

"Na ja, sie sitzen die ganze Zeit nur da und sagen kein Wort!"

"Ehrlich gesagt, ich finde dieses Geschwafel über die neueste Technologie im Finden von kriminellen über das Internet ziemlich uninteressant. Ich habe gedacht, das hier wäre eine Party!"

Monica lachte und berührte leicht seine Hand. Sie blickte auf die Fläche in der Mitte des Saals, wo einige Paare begonnen hatten, zu tanzen.

Gerade holte sie Luft, um John um einen Tanz zu bitten, als Brad Follmer ihr von hinten seine Hand reichte.

"Monica, darf ich bitten?"

"Ähm... natürlich!", antwortete sie total überrumpelt und erhob sich. Mit einem entschuldigenden Blick zu John folgte sie Brad auf die Tanzfläche, wo er sie so dicht an sich zog, dass sie ihn am liebsten weggestoßen hätte.

"Amüsierst du dich?", flüsterte er in ihr Ohr und sie schob ihn ein Stückchen von sich.

"Brad, bitte! Dies hier ist eine FBI-Veranstaltung! Was sollen denn die anderen Agents denken, wenn...?"

"Wenn ich dich umarme als wären wir ein Paar? Nun, Monica, die meisten von denen hier haben Beziehungen, die sie eigentlich nicht haben dürften. Dies ist eine inoffizielle Veranstaltung."

Sie spürte seine Hände über ihre Hüften streichen und innerlich das Bedürfnis ihn zu ohrfeigen.

"Habe ich schon erwähnt, dass du heute Abend wirklich unglaublich bezaubernd aussiehst?"

"Brad!" Unauffällig hielt sie seine Hand fest. "Du musst damit aufhören! Wir sind kein Paar mehr! Das mit uns ist vorbei!"

"Ich hatte gehofft, wir könnten noch einmal beginnen!"

"Ich habe dir doch heute Morgen klargemacht, dass das nicht geht! Ich... bin mit John zusammen!" Jetzt hatte sie es ausgesprochen. Im gleichen Moment hätte sie sich selbst ohrfeigen können. Was zum Teufel tat sie denn hier?

"Nun, er scheint dich aber nicht sehr gut unterhalten zu können. Man hat euch beiden schon auf die Entfernung angesehen, dass ihr euch hier langweilt. Eine glückliche Beziehung scheint ihr nicht zu haben!"

"Das geht dich überhaupt nichts an, Brad!"

"Vielleicht doch!" Er näherte sich ihrem Mund. "Ich bin mir sicher, mit mir würdest du dich nicht langweilen!"

Monica hätte beinahe aufgeatmet vor Erleichterung, als in diesem Moment das Lied zu Ende war. Beinahe abrupt löste sie sich von Brad und ging von der Tanzfläche. Außer Brad fiel ihr plötzlicher Abgang niemandem auf, denn es fand sowieso gerade großer Partnertausch statt.

Monica war wütend und traurig zugleich. War sie auf diese Party gekommen, nur um sich von Brad demütigen zu lassen? Und so wie sie ihn kannte, würde er es herumerzählen.

John kam ihr auf halbem Weg entgegen.

"Monica..."

"John, lassen Sie uns gehen!"

"Was? Ja, aber warum denn?"

"Weil... ich keine Lust mehr auf diese verlogene Party habe!"

Sie drehte sich um, doch in diesem Moment hielt er sie am Handgelenk fest und zog sie dicht zu sich.

"Tanzen Sie erst noch einen Tanz mit mir?", flüsterte er in ihr Ohr und sie erschauderte. Seine Stimme hatte so verführerisch geklungen, dass sie nicht anders konnte, als sich umzudrehen.

Sanft zog er sie auf die Tanzfläche und drückte sie dann dicht an sich. Seine Hand legte sich auf ihre Taille. Sie glaubte, nicht mehr atmen zu können, denn die Hitze die in ihr aufwallte, schien sie zu verbrennen. Trotzdem hielt sie seinem Blick stand. Schließlich legte er seine Wange an ihre.

"Es tut mir leid, dass sie mit Brad tanzen mussten."

Sie war unfähig irgendetwas zu antworten und schloss die Augen. Seine Nähe war so angenehm und der Geruch seines Aftershaves betörte ihre Sinne.

Ihr Körper war so dicht an seinen gedrückt, dass er deutlich ihre weichen Brüste fühlen konnte. Ihre Haare rochen nach Pfirsichshampoo, das sich mit dem Duft ihres Parfüms vollkommen ergänzte. Sie war eine Schönheit, und hatte verdient, glücklich zu sein. Aber wäre er derjenige, der sie glücklich machen könnte? Entschieden schob er diesen Gedanken fort. Sie spielten dieses Spiel nur, damit Brad die Finger von ihr ließ. Das musste er sich klarmachen.

Er fühlte, wie sie ihre Arme enger um seinen Hals schlang und ihr Gesicht an seine Schulter lehnte. Er hätte sie küssen können. Jetzt hätte er die Gelegenheit dazu, ihren Hals zu liebkosen, ihre Schultern und ihren Nacken.

Doch er tat es nicht. Die Unsicherheit hielt ihn noch immer davon ab.

Schließlich, als das Lied zu Ende war, zog er sie sanft von der Tanzfläche zur Cocktailbar. Sie war noch immer so benommen, dass sie sich nicht einmal wehrte, als er ihr einen Drink bestellte.

"Ich glaube, wir brauchen beide etwas Alkohol, um den heutigen Abend zu überstehen!", sagte er sanft lächelnd und sie rätselte, über die Zweideutigkeit seines Satzes. Bezog er das auf die langweiligen Gespräche? Oder ging es ihm genauso wie ihr? Fühlte er, dass so viel mehr zwischen ihnen war, als bloße Freundschaft?

Er setzte sich auf einen der Barhocker und zog sie dicht an sich, als Brad Follmer sich näherte. Seine Hand lag auf ihrer Hüfte, als er ihr ihren Drink reichte.

Der Assistant Director würdigte sie keines Blickes, maß John mit einem finsteren Blick und bestellte sich dann direkt neben ihnen einen Martini. Monica nippte an ihrem Drink und wagte nicht John oder Brad anzublicken.

"Sie sind so still? Ist etwas nicht in Ordnung?" Johns Stimme war dicht neben ihrem Ohr. Sie bräuchte sich nur etwas zurückzulehnen um ihn zu fühlen...

Nein, das durfte sie nicht. Dieses Spiel ging nur so lange, bis Brad glaubte, dass er keine Chancen mehr hatte.

"Mir geht es gut!", erwiderte sie und löste sich aus der Nähe. "Ich habe dort vorne eine ehemalige Kollegin vor mir entdeckt! Ich bin gleich zurück!"

Es erschien ihm beinahe, als floh sie. So war es auch. Sie musste aus Johns Nähe verschwinden, sonst würde sie wahnsinnig werden. Er war so unglaublich sexy, dass sie es nicht länger aushielt, nur so zu tun, als hätten sie eine Beziehung.

John beobachtete, wie sie eine etwas jüngere Frau begrüßte, die sich sichtlich freute, sie wiederzusehen. Angeregt unterhielten die beiden sich.

"Agent Doggett... müssen Sie eigentlich in allem mit mir konkurrieren?" John wandte sich um und sah Brad Follmer, der direkt vor ihm stand. Ohne auf Antwort zu warten, fuhr der Assistant Director fort. "Nicht nur, dass Sie FBI interne Ermittlungen unter anderem auch gegen mich führen." Er sah ebenfalls zu Monica herüber. "Auch privat scheinen Sie einen Kampf gegen mich zu führen!"

"Sir, das hat absolut nichts mit Ihnen zu tun!", versicherte John und trank einen Schluck von seinem Getränk. "Dies hier geht nur um Monica und mich!"

"Natürlich!" Brad sah ihn kühl an, verzog aber keine Miene und zündete sich eine Zigarette an. "Aber glauben Sie wirklich, Sie könnten Monica glücklich machen?" Lange Zeit blickte er die Frau einfach an, die jetzt zu lachen begann, als ihre Kollegin etwas zu ihr sagte. "Ich war lange Zeit mit Monica zusammen, und weiß, was sie glücklich macht. Sie ist eine leidenschaftliche Frau, abenteuerlustig und temperamentvoll. Glauben Sie wirklich, Sie sind ihr gewachsen?"

"Wir arbeiten bereits gut zusammen!", erwiderte John gedankenverloren. Brad hatte recht. Monica war so völlig anders als er. Sie sprühte vor Energie, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Aber war es nicht gerade das, was er an ihr liebte?

"Ja, aber das bedeutet doch nicht, dass Sie privat genauso gut klarkommen, oder?" Brad trank zufrieden einen Schluck Martini, als er Johns zweifelnden Blick auffing.

Monica sah zu ihnen herüber und sie blickte John fragend an, als sie sah, dass er mit Follmer sprach. Brad hingegen hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder einer jungen Agentin neben sich zugewandt.

Natürlich, überlegte John bei sich. Brad Follmer schien eifersüchtig zu sein, aber er hatte in einigen Punkten recht. Ganz egal, wie oft er es in seiner Fantasie auch durchspielte, wäre Monica wirklich glücklich mit ihm?

Er beobachtete sie, wie sie sich schließlich von ihrer Kollegin verabschiedete und langsam zu ihm zurück geschlendert kam. Sie setzte sich wieder neben ihn an die Bar und trank einen Schluck.

"Es tut mir leid, wenn Sie meinetwegen Ärger hatten!", meinte sie plötzlich und sah ihn direkt an.

"Wie bitte?" Verständnislos erwiderte er ihren Blick. Er hatte absolut keine Ahnung, wovon sie sprach.

"Nun, Brad meine ich! Er hat mit Ihnen geredet und ich konnte Ihnen ansehen, dass es nichts Gutes war. Und so, wie Brad mich angeschaut hat, nehme ich an, dass es um mich ging!"

Er schmunzelte und trank einen Schluck.

"Manchmal ist Ihre Logik fast besser als Ihr sechster Sinn!"

Sie musste ebenfalls schmunzeln und blickte gedankenverloren auf das Glas vor sich, was sie leicht drehte.

"Manchmal frage ich mich, wie ich überhaupt mal mit ihm zusammen sein konnte." Sie seufzte. "Einer dieser Fehler, die man sein ganzes Leben lang bereut!"

Wieder schwiegen sie. John blickte sich nachdenklich um. Alle schienen sich zu amüsieren, außer ihnen. Brad hatte recht. Er schaffte es ja nicht einmal, Monica zu unterhalten.

"Haben Sie Hunger?", fragte er schließlich und deutete auf das Büfett.

Sie sah ihn an und nickte. "Und wie!"

"Dann sollten wir uns beeilen, bevor nichts mehr da ist!"

Das Lächeln, das sie ihm schenkte, war überwältigend und es sagte ihm, dass Brad Unrecht hatte. Er konnte sie glücklich machen, weil er es wollte. Aber würde das gut gehen? Auch, wenn es auf dieser Veranstaltung geduldet wurde, wenn Kersh davon erfuhr würde er Freudensprünge machen. Dann könnte er nämlich die X-Akten zumachen, weil sie als Team nicht mehr zusammenarbeiten dürften.

Tausend Gründe die auch nur gegen den Gedanken an eine Beziehung mit Monica sprachen, fielen ihm ein. Doch einer dafür war ausschlaggebend, und das war sie.

Bereits damals, als sie zusammen an dem Fall seines Sohnes gearbeitet hatten, hatte er sie faszinierend gefunden. Doch er war verheiratet, und außerdem zu sehr in Sorge um seinen Sohn gewesen. Jetzt jedoch war es vielleicht endlich mal Zeit, neu anzufangen.

All diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf, während sie sich Essen holten. Immer wieder musste er die Frau neben sich anblicken. Wenn sie seinen Blick bemerkte, lächelte sie oder warf ihm auch manchmal nur einen tiefen Blick zu.

Er war sich sicher, dass sie mit ihm flirtete. Vielleicht war sie sich seiner Wirkung auf ihn nicht bewusst, aber das würde sich ändern.

Nachdem sie ein wenig gegessen hatten, gesellten sie sich zu einer Gruppe von FBI Agenten aus New York. Sie kannten sie zwar nur vom Sehen, beteiligten sich aber trotzdem an der Unterhaltung.

John hatte die ganze Zeit seinen Arm um die Taille der Frau gelegt und sie hatte dies verwundert bemerkt, ließ es aber geschehen.

Den ganzen Abend fühlte sie seine Berührungen, die zwar flüchtig waren, aber nicht so flüchtig, dass sie Zufall hätten sein können. Und er machte sie damit wahnsinnig. Sie schauderte, wenn sie seine Hand an ihrem Rücken fühlte, oder er ganz flüchtig ihren nackten Arm entlang strich.

Irgendwann, sie wusste nicht wie spät es war, oder wie sehr der Alkohol die Intensität seiner Berührungen verstärkt hatte, flüchtete sie mit einem gemurmelten "Ich geh mich kurz frisch machen!" auf die Damentoilette.

Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, lehnte sie sich gegen das kalte Holz und schloss die Augen. Sie würde das nicht länger ertragen. Sie würde sich verabschieden und gleich in ihr Zimmer gehen. Und dort würde sie eine kalte Dusche nehmen und dann schlafen.

Langsam ging sie zum Waschbecken und blickte sich im Spiegel an. Ihre Wangen waren leicht gerötet und ließen sie so noch weiblicher aussehen. Ihr Make-up war noch tadellos und so tupfte sie sich das Gesicht lediglich mit einem nassen Tuch ab. Das kalte Wasser beruhigte sie etwas, aber nicht viel.

Als sie schließlich wieder auf den Flur trat, fühlte sie sich nicht unbedingt viel besser als vorher. Sie folgte dem vornehmen kleinen Flur um die Ecke entlang zurück zum Saal, als ihr John entgegenkam. Sie waren alleine.

"Monica!" Er zog sie ein Stück zurück um die Ecke und sah sie dort ernst an. "Wir sollten das Spiel jetzt beenden!"

Sie nickte. "Ja, der Meinung bin ich auch! Ich wollte sowieso gleich gehen!"

Statt einer Antwort drückte er sie sanft gegen die Wand und verschloss ihren Mund mit seinem. In einem leidenschaftlichen Kuss erforschte er ihren Mund, den sie ihm bereitwillig öffnete. Im ersten Moment war sie zu überrumpelt um zu reagieren, doch dann berührte sie seine Wangen, löste sich leicht von seinen Lippen.

"Sie wollten doch das Spiel beenden!", flüsterte sie atemlos und er nickte.

"Das hier ist nicht mehr das Spiel, Monica! Du machst mich verrückt! Den ganzen Abend schon! Deine Berührungen, deine Blicke..." Damit küsste er sie wieder, diesmal jedoch ungeduldiger. Seine Hände strichen ihren Rücken hinab über ihren Hintern und drückten ihren Körper an seinen. Sie stöhnte in seinen Mund, vergrub ihre Hände in seinen Haaren und hielt ihn fest.

Bitte lass es kein Traum sein, betete sie innerlich. Das war es, wovon sie geträumt hatte. Das war es, was sie sich den ganzen Abend gewünscht hatte.

Sein Mund löste sich von ihren Lippen und wanderte über ihr Kinn zu ihrem Hals. Sie legte den Kopf in den Nacken und gab sich seinen Liebkosungen voll und ganz hin. Sanft knabberte er an ihrem Ohrläppchen, und als sie sehnsuchtsvoll seinen Namen aussprach, war ihm das Antwort genug.

Er löste sich von ihr und lächelte bei ihrem Protest, dann zog er sie mit sich. Diesmal bogen sie den Flur nicht in Richtung Saal, sondern in Richtung Fahrstuhl ab.

Als sich die Tür geschlossen hatte, zog er sie wieder in die Arme. Auf dem Weg zu seinem Zimmer küsste er sie wieder und wieder, und zog schließlich seine Zimmerkarte heraus.

Nachdem sie sein Zimmer betreten und die Tür geschlossen hatten, drückte er sie im Dunklen an die Tür. Jetzt gab es für ihn keine Tabus mehr. Sein Mund führte den Weg über ihren Hals zu ihren Schultern fort, folgte dann dem Weg ihres Dekolletés und landete schließlich wieder bei ihren Lippen.

Sie versuchte, die Jacke seines Anzugs auszuziehen, doch ihre Hände zitterten zu sehr und so half er ihr. Achtlos warf er die Jacke auf den Boden. Jetzt zählte nur doch sie. Ihre anmutige Gestalt, ihr Körper, und ihre sanften Küsse. Sie gehörte völlig ihm und zerschmolz beinahe in seinen Armen.

Schließlich hob er sie sanft hoch und trug sie zum Bett, wo er sich mit ihr drauf sinken ließ, ohne sich von ihrem Mund zu lösen. Seine Hände strichen über ihre Beine, schoben ihr Kleid ein Stück nach oben, bis er ihre Haut fühlen konnte.

Wie oft hatte er sich gewünscht, ihre Beine zu streicheln. Dann wanderte seine Hand höher, strich an ihrer Seite entlang und zeichnete die weibliche Form ihres Körpers nach.

Sie löste die Krawatte um seinen Hals und beendete dann den Kuss, um sie zu entfernen und dann achtlos fallen zu lassen. Danach öffnete sie sein Hemd. Sie musste seine Haut fühlen.

Als sein Mund sich nun auf den Ansatz ihrer Brüste senkte, strich sie durch seine Haare. Seine Hände fuhren fort, sie zu liebkosen und schließlich strich er sanft die Träger ihres Kleides über ihre Schultern. Sein Mund legte sich auf eine ihrer Brüste und sie biss sich auf die Lippen und nicht zu schreien. Der Stoff ihres Kleides schien seine Berührung noch zu intensivieren.

Ihr Körper schien zu brennen, ja, sie hatte das Gefühl in der Glut seiner Leidenschaft zu vergehen.

John konnte es noch immer nicht fassen. Es war tatsächlich Monica Reyes, die er so innig küsste und liebkoste. Wie oft hatte er sich dies vorgestellt, wenn er auch den Gedanken sofort energisch wieder verdrängt hatte. Er war aufs Ganze gegangen, hatte alles riskiert, als er sie geküsst hatte.

Niemals hätte er geglaubt, dass sie tatsächlich seine Gefühle erwiderte.

Sie half ihm, das Kleid völlig auszuziehen. Danach folgten sein Hemd und seine Hose.

Als er dann wieder ihren Hals liebkoste, fühlte sie seine nackte Brust an ihrer. Sie küsste seinen Hals, seine Schultern und hielt ihn fest. Nie wieder würde sie ihn gehen lassen.

"Monica, du bist die Erfüllung all meiner Träume!", wisperte er atemlos in ihr Ohr und sie wollte etwas erwidern, kam jedoch nicht dazu, als er die empfindliche Stelle unter ihrem Ohr fand und sie innig mit seiner Zunge zu liebkosen begann. Sie gab sich der Berührung völlig hin und erwiderte seinen Blick atemlos, als er sie schließlich ansah.

Ohne ihre Augen von seinen zu lösen, drehte sie ihn auf den Rücken und löste die Klammer aus ihren Haaren. Er hob den Kopf und seine Lippen legten sich wieder auf ihre. Sie war unfähig den Kuss zu beenden, war er doch der Inbegriff von allem, was sie sich immer gewünscht hatte. Sie fühlte seine Hände auf ihrem Rücken nach unten streichen, wo er sie schließlich an sie drückte.

Sie küsste seinen Hals und seine Schultern, dann seine Brust mit all ihrer Hingabe. Schließlich verschränkte sie ihre Finger mit seinen und drückte seine Hände zärtlich neben seinem Kopf in das Kissen, während sie einen neuen ungeduldigen Kuss begann.

Er überließ ihr noch einen Moment die Kontrolle, dann drehte er sie auf den Rücken und ließ sich wieder über sie sinken. Sein Mund liebkoste wieder ihre Brüste, dann legte er sich schließlich auf ihren Bauchnabel.

Aufkeuchend drängte sie sich an ihn.

"John..." Sie hatte mehr sagen wollen, doch es war gar nicht mehr nötig. Er hörte alles, was er hören wollte aus ihrer Stimme heraus. Zärtlich wanderte seine Hand über ihr Bein, ihr Knie und schließlich ihren Oberschenkel hinauf. Sie drückte es an seinen Körper.

Lange würde sie diese süße Qual nicht mehr aushalten. Der gesamte Abend war ein einziges Vorspiel gewesen und ihre Nerven waren bereits so gespannt, dass jede seiner Berührungen ein Feuerwerk in ihr auslöste.

Er liebte es, ihre Haut zu küssen, sie zu berühren. Sie fühlte sich an wie Seide und roch so unglaublich betörend. Sie war dafür gemacht, geliebt zu werden, von ihm geliebt zu werden. Er hatte es die ganze Zeit gewusst, es aber nicht wahrhaben wollen.

Ihre Hände schlagen sich um seinen Hals, als er sich erneut ihrem Mund näherte, diesmal jedoch küsste er sie nicht, sondern streifte nur ganz leicht ihre Lippen mit seinen, um dann ihre Wangen zu liebkosen und schließlich wieder auf ihrem Hals zu landen. Sie schmiegte sich an ihn, zeichnete mit einem Finder seine Wirbelsäule nach und drehte schließlich den Kopf, um ihn innig zu küssen.

Sanft entledigte er sie und dann sich der letzten Kleider und als sie dann die Beine um seine Hüften schlang, existierte für sie nur noch die Leidenschaft...



Monica erwachte von den Sonnenstrahlen, die ihr direkt ins Gesicht schienen. Sie blinzelte verwirrt, zu müde um sich zu bewegen. Sie fühlte sich glücklich und erfüllt. Johns Kopf lag an ihrer Schulter, sein Arm sanft um ihre Hüfte geschlungen.

Liebevoll strich sie durch seine Haare, noch immer zu müde um ihre Augen ganz zu öffnen.

Die letzte Nacht war unglaublich gewesen. Niemals zuvor hatte sie sich so völlig hingegeben. Sie liebte John, und er liebte sie. Das war es, was beide jetzt wussten. Warum aber hatte es diesen üblen Beigeschmack?

Ja, sie wusste es. Es war verboten. Trotzdem bereute sie nichts. Aber wie sollte es nun weitergehen?

Sie konnten nicht so tun, als wäre nichts passiert, denn dafür war zuviel geschehen!

Sie fühlte, wie John sich bewegte und schmiegte sich an ihn. "Ich liebe dich!", flüsterte sie und küsste ihn zärtlich auf die Lippen.

Dann stand sie auf, zog sich ihre Sachen an und verließ leise das Zimmer.



"Du warst nicht in deinem Zimmer!"

Monica verschluckte sich beinahe an ihrem Kaffee.

"Brad!" Sie drehte sich herum und sah ihn vorwurfsvoll an. "Warum musst du dich so anschleichen?"

"Du warst heute Nacht nicht in deinem Zimmer! Wo warst du?"

"Ich war spazieren!"

"Die ganze Nacht?"

"Sag mal, spionierst du mir nach?" Sie erhob sich nun. "Wo ich in der Nacht gewesen bin, geht dich überhaupt nichts an! Du solltest langsam aufhören, mich als dein Eigentum zu betrachten!"

Damit verließ sie den Raum, ohne ihn noch weiter zu beachten. In der Tür stieß sie mit John zusammen.

Er lächelte sie an. "Guten Morgen!"

"Guten Morgen, John!" Und dann mit einem Blick auf Brad, der ihr gefolgt war.

"Wie geht es Ihnen? Ich habe Sie seit der Party gestern Abend nicht mehr gesehen!"

"Ich war müde!"

Leicht streifte Johns Hand ihre in einer flüchtigen Berührung, dann gingen sie in verschiedene Richtungen weiter. Und plötzlich wusste sie die Antwort auf all ihre Fragen. Es würde noch viele dieser Nächte geben. Es durfte nur niemals jemand erfahren...



ENDE
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