World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

The way she moves

von Kimberly Jackson

Kapitel 1

+++ PROLOG +++

"Was???" Assistant Director Walter Skinner erhob sich abrupt. "Niemals! Dafür hat sie überhaupt nicht die Ausbildung!" Er sah den Mann in Anzug und Krawatte feindselig an.

"Ich denke, es liegt nicht in ihrem Aufgabenbereich, zuzustimmen. Wir haben schon grünes Licht von ganz oben bekommen!"

"Aber Sie gefährden Agent Reyes Leben! Sie hat weder die Erfahrung, noch die Ausbildung!"

"Das sagten Sie bereits!" Der Mann erhob sich ebenfalls. "Ich will es mal so ausdrücken! Wenn wir nicht etwas unternehmen, werden wir bald alle in Gefahr sein! Agent Reyes ist unsere einzige Option. Sie spricht fließend und akzentfrei spanisch und passt auch vom Aussehen genau."

In diesem Moment klopfte es an der Tür.

"Herein!" Die beiden Männer blickten die hübsche Agentin an, die eintrat. "Agent Reyes, setzen Sie sich!"

Monica schloss die Tür hinter sich. "Haben Sie John gefunden?", fragte sie hoffnungsvoll und sah zwischen den beiden Männern hin und her. "Ist er...?"

"Nein. Nein, vermutlich lebt er."

"Ich verstehe nicht. Wieso sollte ich dann herkommen?" Monica setzte sich auf den ihr zugewiesenen Platz und der geheimnisvolle Mann neben Skinner räusperte sich nun.

"Agent Reyes, Sie wissen, was geschieht!"

"Ja, Federal Agents verschwinden bei Einsätzen gegen die Mafia Gruppe."

"Ja, richtig. Nun, Agent... wir wissen, wo die Agents sind. Sie wurden mit Amnesie in ein kleines Krankenhaus in Südamerika eingeliefert."

"Was?!" Monica starrte den Mann fassungslos an, dann richtete sie ihren Blick auf Walter Skinner. "Ist das wahr?"

"Ja." Skinner nickte.

"Darf ich mich vorstellen? Agent Pendrall. Ich arbeite für den CIA! Miss Reyes... ich möchte Sie bitten, uns zu helfen!"

"Ich?"

"Ja, Sie. Wir brauchen eine weibliche Agentin mit Südstaatenaussehen, die dazu noch akzentfrei spanisch spricht. Außerdem kennen Sie Agent Doggett. Wir werden Sie runter nach Sao Paolo schicken. Sie werden sich als John Doggetts Ehefrau ausgeben und ihn und die anderen Agents an uns ausliefern."

"Ich verstehe nicht... was... wieso macht sich die Mafia so eine Mühe?"

"Sie wollen unsere Regierung infiltrieren!"

Monicas Augen weiteten sich, dann schüttelte sie den Kopf. "Entschuldigen Sie, aber für mich klingt das ein bisschen sehr nach Science Fiction!"

"Sie haben sich doch mit den X-Akten beschäftigt!"

"Ja, aber nur ein Jahr lang! Nach dem Tod von Agent Mulder und Agent Scully wurden die Akten geschlossen und unter Verschluss gestellt!"

"Sie haben trotzdem die besten Voraussetzungen für diesen Einsatz."

"Okay..." Monica schluckte. "Was wäre meine Aufgabe? Ich meine... wie sollte ich vorgehen?"

"Nach ihrem Eintreffen in Sao Paolo fahren sie ins Guinevera Krankenhaus. Sie müssen John Doggett davon überzeugen, dass Sie seine Ehefrau sind. Er wird sich an nichts erinnern, Ihnen daher also vorerst glauben. Wir haben Ihnen eine kleine Wohnung besorgt, dort quartieren Sie sich ein. Sie nehmen nur Ihren mexikanischen Pass mit, dann wird man sich bei den mexikanischen Behörden nach Ihnen erkundigen. Wo sind Sie in Mexiko gemeldet?"

"Ähm... bei meinen Eltern!"

"Gut. Sie werden also keinen Verdacht erregen!"

"Sir, bei allem Respekt...", versuchte Skinner noch einmal, wurde jedoch von der erhobenen Hand des Mannes zum Schweigen gebracht.

"John Doggett wird Kontakte zur Mafia haben! Nach seiner Amnesie werden sie sich bei ihm als seine Arbeitgeber vorstellen. Er wird es nicht besser wissen, seien Sie also sehr vorsichtig mit allen Bekanntschaften, die er hat! Lassen Sie sich auf keine private Konversation ein, keine Informationen über sich selbst, verstanden? Die kleinste Information könnte den Boss Bertolli darauf stoßen lassen, wer Sie sind. Und diese Männer würden nicht mal davor zurückschrecken, eine Frau zu töten."

Monica starrte ihn an. "Kann ich darüber nachdenken?"

"Ich glaube, Sie verstehen nicht!" Agent Pendrall sah sie durchdringend an. "Ich habe von oben grünes Licht! Dieser Einsatz ist ein offizieller Befehl! Fahren Sie nach Hause und packen Sie Ihre wichtigsten Sachen. Keine Waffen, keine Ausweise, keine Dokument... nicht mal ein Buch, verstanden? Nur Kleidung!"

"Sie wollen Agent Reyes ohne Waffen auf diese Leute loslassen!"

"Wir werden in der Nähe sein!", sagte Pendrall genervt in Skinners Richtung. "Wenn Sie uns brauchen, dann werden wir es sehen. Sie werden unsere Anweisungen jeden Morgen in Ihrem Briefkasten finden, verstanden?"

Monica nickte noch immer völlig überrumpelt und erhob sich dann.

"Gut... dann wird ihre Kontaktperson Sie am Flughafen in zwei Stunden erwarten. Ziehen Sie sich etwas Luftiges an!"

Damit musterte er ihre Erscheinung wohlwollend. Normalerweise hätte Monica ihn dafür mit Blicken gestraft, so wie sie es bei all den anderen männlichen Agents tat, die ihr anzüglich begegneten, doch jetzt war sie einfach zu konfus.

Daher verließ sie einfach den Raum und ging in das große Büro, wo sie mit vielen anderen Agents zusammen drin arbeitete. Sie packte ihre Sachen von ihrem Schreibtisch zusammen und nahm dann ihre Autoschlüssel.

Seitdem sie Fox und Dana vor über einem Jahr zur Flucht verholfen hatten, arbeitete sie hier in der Abteilung für Ritualverbrechen. John arbeitete in der Abteilung für Gewaltverbrechen, was dazu führte, dass sie oft zusammen an einem Fall arbeiteten. Eigentlich bearbeitete Monica nur die Fälle, wo sie mit John zusammenarbeiten konnte.

Vor zwei Wochen hatte er jedoch einen Undercoverjob auf einem Frachtschiff annehmen müssen. Er hatte ihr nicht viel erzählen können, nur dass es sich um den rätselhaften Tod von zwei Geschäftsmännern und das Verschwinden von vier FBI Agenten, die an dem Fall gearbeitet hatten, drehte. Dann war auch John verschwunden und alles was sie bis jetzt erfahren hatte war, dass vermutlich die Mafia ihre Hände im Spiel hatte. Und jetzt auf einmal sollte sie als Undercover Agentin für den CIA einspringen und helfen. Skinner hatte recht. Sie fühlte sich ohne Waffen verdammt unsicher. Außerdem war sie nicht als CIA Agentin ausgebildet worden. Ein kleiner Fehler und es konnte ihren Tod bedeuten... Und sie war sich sicher, dass es viel mehr Fehler zu machen gab, als sie sich überhaupt vorstellen konnte.
Rezensionen