World of X

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Biogenesis

von Emily

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„Sie sind meine Konstante, mein einziger Halt.“



Brachte Mulder leise hervor. In seinen Augen sah ich, dass er die Wahrheit sprach. Er hätte diese Worte gar nicht erst aussprechen müssen und ich hätte gewusst was er mir sagen wollte. Seine Augen sprachen Bände.

Ich ging noch einen weiteren Schritt auf ihn zu. Ich wollte ihn nahe bei mir spüren. In den letzten Tagen sind meine schlimmsten Alpträume wahr geworden.

Als Mulder krank wurde, ich habe mich so verdammt hilflos gefühlt. Und jetzt war ich einfach nur froh, dass ich hier war, ihn bei mir wusste, und seine Wärme durch unsere Kleidung spürte.



Ich denke, dass ich ihm auch versuchte Kraft zu geben. Kraft, um auch jetzt weiter zu machen, um die X-Akten zu bearbeiten. Und vor allem Kraft, dass er nicht aufgeben würde. Ich brauchte ihn! Verdammt noch mal, ich war so abhängig von ihm, dass gibt’s kein zweites mal.

Und wenn er jetzt den Kampf beendete, die Suche nach der Wahrheit, dann besiegelte er auch mein Leben. Ohne Mulder wäre ein Leben, wie ohne Luft zum Atmen.


„Und Sie sind meiner.“



Konnte ich mich ganz leise sagen hören. Ich wollte ihm das selbe Gefühl von Vertrautheit geben, dass er mir eben gab.



Er war es. Er war derjenige, mit dem ich mein Leben verbringen wollte.

Der Märchenprinz, von dem man im Kindergarten träumt. Der gutaussehende, erfolgreiche, intelligente Mann, den ich mir immer gewünscht hatte, aber nie zu finden glaubte.

Und nur aus diesem einen Grund, weil ich nicht wollte, dass mich jemand verletzt. Das mir jemand mein Herz brechen würde und ich hilflos zusehen müsste.

Die Einsamkeit, vor der ich mich immer fürchtete ist eingetreten und nur, weil ich es selber so gewollt habe!

Als ich Mulder kennerlernte, änderte sich das schlagartig. Doch eingestehen? Nein. Solange ich es verdrängen konnte, habe ich es auch getan. Und das auch mit Erfolg.

Doch jetzt bin ich an einem Punkt, wo es einfach nicht mehr geht. Ich kann nicht einfach Gefühle leugnen, die so klar sind wie die Sternennächte in Alaska. Ich liebe ihn. Ja, ich liebe ihn. Diesen verdammten Menschen, der so viele Macken hat, dass 10 Disketten nicht reichen würden, um sie aufzuzählen. Aber, genau deswegen liebe ich ihn. Und jeden Tag ein bisschen mehr!



Nur ihm das sagen?

Unsere Freundschaft aufs Spiel setzen?

Die Vertrautheit und Geborgenheit, gefährden?



Nein. Sich selber die Gefühle eingestehen ist was anderes, als damit deinen Partner konfrontieren.



Vorsichtig küsste ich ihn auf die Stirn, so wie ich es oft tat, wenn wir uns zeigten, wie sehr wir uns doch brauchten. Doch diesmal war es anders. Nur schwer konnte ich meine Lippen von seiner Haut lösen. Zu gut war das Gefühl, dass mich durchschoss.



Zu gerne hätte ich gewusst, an was er dachte, als er seine Augen schloss. Ich hatte ja keine Ahnung, was er durchmachte. Was er erlebt hatte. Wie gerne hätte ich ihm doch geholfen!



Ich setzte ihm wieder seine Basecap auf, strich mit meinen Fingern langsam seine Wangen entlang und berührte mein eigentliches Ziel, seine Lippen.



Dann ließ ich meine Hände sinken und wollte gehen. Zu viel hatten wir uns eben eingestanden, um jetzt einen auf „rein platonisch“ zu machen. Mal wieder flüchtete ich, um mich zu schützen. Und morgen oder übermorgen, wenn er wieder ins Büro kam, würde alles so laufen wie vorher. Das was eben passiert war, würde totgeschwiegen werden, so wie die Sache, die in seinem Flur passierte, als ich nach Salt Lake City Utah strafversetzt worden war.



Plötzlich spürte ich seine Hand an meinem Arm, die mich festhielt.



„Dana, bitte geh nicht.“ Bat er leise.



Ich drehte mich zu ihm zurück. Er umfasste meine Hand und unsere Finger verschränkten sich ineinander. Tief schauten wir uns in die Augen.



„Ich sollte nicht bleiben.“



„Es geht nicht um das, was du tun sollst oder nicht. Es geht um das, was du willst“, gab er mir liebevoll zur Antwort.



Genau das war es, was ich nicht hören wollte. Er hatte recht! Er hatte so verdammt recht! Ich wollte hier bleiben, mehr als alles andere.



„Bitte geh nicht“, wiederholte er.



Ich senkte meinen Blick. Er drückte meine Hand ein wenig fester. Ich wollte es ihm erklären.



„Mulder...“



Aber er ließ mich nicht. Mit der anderen Hand hob er meinen Kopf an, sodass ich ihm in die Augen sehen musste.



„Sag mir, dass du gehen willst. Sag mir, dass du denkst, dass es falsch ist hier zu bleiben. Und ich werde dich gehen lassen. Aber... du solltest wissen, dass....“



Ich wusste, was er mir sagen wollte. Schnell legte ich ihm einen Finger auf die Lippen.



„Ich weiß.“



Langsam senkte ich meine Hand wieder. Das letzte, was ich wollte war, jetzt zu gehen und ihn alleine zu lassen. Einen Augenblick zögerte ich, aber dann näherte ich meinen Kopf langsam seinem. Es schien eine unendliche Entfernung gewesen zu sein, die wir zu überbrücken versuchten, denn es dauerte ewig, bis sich unsere Lippen endlich berührten.



Seine Lippen lagen weich und sanft auf meinen. Wir wagten uns nicht, sie zu bewegen. Doch dann, bevor uns das Gefühl der Vertrautheit, der Geborgenheit, ...ja, der Liebe übermannte, trafen sich unsere Zungenspitzen. Ein tiefer, inniger Zungenkuss folgte.



Nach langer Zeit beendeten wir dann leider den Kuss.

Unsere Blicke trafen sich. Ich weiß nicht genau, was ich darin fand, aber auf einmal bewegten sich meine Lippen wie von Geistehrhand und ich sagte ihm die reine Wahrheit meiner innersten Seele.



„Ich liebe dich. Und ich brauche dich. Ich bin froh, dass ich dich wiederhabe, und für nichts in der Welt möchte ich jetzt gehen.“



Er grinste mich mit diesem typischen aber total süßem Mulder-Lächeln an. „Ich liebe dich auch.“



Während wir uns wieder küssten hob er mich hoch und trug mich zurück in seine Wohnung. Mit seinem Fuß versetzte er der Tür einen Tritt, die daraufhin ins Schloss fiel.







*** ENDE ***
Ich weiß, es ist mies jetzt aufzuhören, aber die Fantasie ist ja wie bekanntlich frei! Macht was draus.

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