World of X

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Dem Leben so fern

von Eve

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Jeden Tag treffen wir zu jeder Minute eine Wahl.

Wer wir sind.

Wem wir verzeihen.

Wen wir verteidigen und beschützen.

Eine Seite zu wählen oder auf der Grenze zu gehen,

in der Mitte zu bleiben,

auf dem Zaun zu sitzen zwischen dem was ist und dem was sein soll.

Das war der Kurs, den ich wählte, der Versuch ein Gleichgewicht zwischen den Interessen zu wahren, dass es eigentlich nicht geben kann.

Wählen, in dem man nicht wählt eine Mitte zu verteidigen, die nicht gehalten werden kann.

Also traf der Tod für mich die Wahl.









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Nun liege ich hier, auf dieser kalten, sterilen Krankenhausliege. Dem Tod näher als dem Leben. Ich kann mich nicht daran erinnern was genau passiert war. Nur schemenhaft kommen die Erinnerungen, an die ich mich eigentlich gar nicht erinnern will. Mir ist kalt und ich zittere. Ich will mich bewegen, aber ich kann nicht. Ich spüre meinen Körper, aber es fühlt sich nicht wie meiner an. Klar, es ist schon mein Körper, in dem ich stecke, aber es ist so unwirklich, so unrealistisch. Alles dreht sich, mal wird es pechschwarz wie die Nacht, dann wieder so hell leuchtend wie der strahlende Sonnenschein.



Was ist nur los mit mir? Was geschieht hier mit mir?



Jetzt erst werden mir die Schmerzen bewusst, so unglaublich höllische Schmerzen; wenn ich schreien könnte, ich glaube, ich würde niemals mehr damit aufhören. Da ist noch etwas anderes in mir; in meinem Körper! Etwas, was ich nicht kenne, das ich nicht verstehe, nicht verstehen kann, weil mein Hirn dafür wohl absolut abgeschaltet zu sein scheint. Ich spüre es, es ist in meinem Blut, in meinen Venen, in meinen Arterien, überall. Es wandert, kriecht, bewegt sich fort und doch bleibt es, wo es ist. Es tut so weh, es schmerzt so, als würden unglaublich viele Nadelstiche, erbarmungslos in dich gestochen werden.



Wo bin ich eigentlich?



Jemand spricht zu mir. Wer spricht da zu mir? Eine Frau, eine Ärztin.

Sie redet, ihr Mund öffnet und schließt sich, doch ich kann sie nicht verstehen, kann nicht hören, was sie mir sagen will. Die Schmerzen werden jetzt noch schlimmer, ich habe das Gefühl, dass ich regelrecht platze, alles weitet sich, meine Haut, meine Blutgefäße dehnen sich ins Unermäßliche. Ich versuche ihr etwas zu sagen, will versuchen ihr etwas mitzuteilen, was, das weiß ich selber nicht, will ihr nur ein Zeichen geben, dass ich noch da bin; aber sie versteht mich genauso wenig, wie ich sie. Ich bin zu schwach zum Sprechen, kann nur etwas sinnloses dahin flüstern. Dann wird es wieder wunderschön hell. Ich spüre keine Schmerzen mehr, nicht dieses Pochen, das mich verrückt macht.

Da kommt ein Licht auf mich zu. Hell, klar und warm. Trotz der Tatsache, dass es zu hell für meine Augen ist, schaue ich hin, ich kann meinen Blick nicht davon abwenden, ich sehe wie erstarrt auf dieses eine Licht, dass für mich den Tod bedeutet. Das weiß ich. Und ich bin froh, denn dieses Licht nimmt mich freundlich auf. Ich sehe nicht zurück, schaue nicht auf meinen leblosen Körper, aus dem ich gehe.

Ein Gefühl der Schwerelose überkommt mich, es ist wundervoll, leicht, neu, aber angenehm. Ich bin tot. Das ist jetzt sicher, tot.



Assistant Director Walter Skinner ist tot.







********* T H E E N D************




So und ich möchte ich die Widmung aussprechen.

Sie geht an eine sehr gute Freundin von mir, Heather, die ich sehr verletzt habe, obwohl ich es eigentlich nicht wollte. Ich habe meinen Fehler zu spät bemerkt, fast zu spät. Ich versuche, mich hier wenigstens ein bisschen zu entschuldigen. Bitte vergib mir! Das wollte ich nicht, das wollte ich wirklich nicht! Und es tut mir unsagbar leid, dass ich dir mit dem, was ich getan habe so sehr weh tat.



Deine

Eve
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