World of X

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Halloween - Die Nacht der Untoten

von Mona

Kapitel 2

Mulders und Scullys Büro, FBI Zentrale, Washington DC

14.56 pm



„Wollen Sie auch `nen Kaffee?“, fragte Mulder und stellte ihr eine Tasse mit dampfendem Kaffee auf den Schreibtisch.



Nachdem sie zurückgekommen waren, hatten sie Skinner von ihren Ergebnissen berichtet und sich dann daran gemacht ein paar alte Akten auszusortieren, da es im Moment nichts anderes zu tun gab. Sie hatten kaum miteinander geredet und eine gewisse Spannung lag in der Luft.

Scully sah von ihrer Akte auf, sagte knapp „Danke“ und vertiefte sich wieder in die Akte.



„Scully?“, fragte Mulder nach einer Weile.



„Mmh?“, sagte sie ohne aufzusehen.



„Es tut mir leid wegen vorhin. Ich habe wohl etwas überreagiert.“



Scully blickte auf und sah in Mulders Dackelblickaugen. Dann nickte sie.



„Gut, dass Sie’s einsehen.“



„Wissen Sie, ich mag es einfach nicht, wie der Sie anschmachtet.“



Scully zog die Augenbraue hoch.



„Er schmachtet mich an?“, fragte sie dann verwundert.



„Jetzt sagen Sie bloß, das haben Sie nicht bemerkt.“



Scully schüttelte den Kopf.



„Nein, Mulder. . . er schmachtet mich nicht an. Das haben Sie sich eingebildet.“



„Und der Handkuss? Was war das?“



„Das war . . . gentleman - like“, antwortete Scully, „ und das hat überhaupt nichts zu bedeuten.“



„Sie schienen davon aber mächtig begeistert zu sein.“



„Na ja, schließlich wird einem nicht alle Tage die Hand geküsst. Das ist ein Überbleibsel der alten Schule und hat – für mich - auch in der heutigen Zeit noch irgendwas Romantisches an sich.“



„Wenn es das ist, können wir das gerne einrichten“, sagte Mulder, kam auf sie zu und wollte nach ihrer Hand greifen.



„Mulder, . . . “, entgegnete Scully und zog sie zurück.

„So beeindruckt hat mich das auch wieder nicht.“



„Und was ist mir dieser Party?“



„Da wäre ich sowieso nicht hingegangen. Sie sollten mich besser kennen Mulder. Ich stehe nicht auf Zombies und Monster. Nur würde ich das gerne selbst entscheiden.“



Mulder nickte.



„Wie gesagt, ich habe mich blöd aufgeführt.“

„Verzeihen Sie mir?“, fügte er dann mit einem Grinsen hinzu.



Scully senkte den Kopf und überlegte.



„Unter einer Bedingung.“



„Die wäre?“



„Sie lassen Mr. Vitaliowski in Ruhe.“



Mulder verdrehte die Augen und atmete tief ein.



„Er hat mit der Sache nichts zu tun!“, fügte Scully hinzu.



„Sind Sie sich da sicher?“, fragte er nach einer Weile.



„Ja.“



„Gut, dann lass ich ihn in Ruhe. Für Sie tu ich doch alles.“



Scully nickte und lächelte ihn an. Sie war froh, dass wieder alles in Ordnung war. Ihr Verhältnis zu Mulder war ihr sehr wichtig und sie wollte nicht, dass es durch eine Lappalie so getrübt wurde.





Scullys Apartment; Georgetown, Washington DC

7.37 pm



Scully warf die Tür hinter sich ins Schloss und atmete tief durch.



*Was für ein Tag*, schoss es ihr durch den Kopf. Sie war jetzt mehr als zwölf Stunden auf den Beinen und wofür? Sie hatte sich mit Mulder gestritten und in der Mordsache waren sie auch nicht weitergekommen und zu guter Letzt mussten sie noch alte Akten sortieren.



„Sie haben keine neuen Nachrichten“, plapperte der Anrufbeantworter auf Knopfdruck los.



Scully legte ihre Waffe und ihre Schlüssel auf den Tisch und ging ins Schlafzimmer. Sie musste sich unbedingt etwas Bequemes anziehen. Dieser enge Rock ging ihr schon den ganzen Tag auf die Nerven. Sie wollte gerade ihren Pulli über den Kopf ziehen, als plötzlich eine bekannte Stimme mit osteuropäischem Akzent hinter ihr erklang.



„Guten Abend, Dana, schön Sie so schnell wieder zu sehen.“



Scully fuhr herum und blickte in die grünen Augen von Vladimir, der relaxed in einem kleinen Sessel in der Ecke ihres Zimmers saß.



„Wie sind Sie hier rein gekommen?“, fragte Scully etwas nervös.



„Sie haben mich doch herein gebeten“, lautete die Antwort.



Scully runzelte die Stirn.



„Ich habe Sie nicht herein gebeten“, sagte sie dann.



„Oh, doch. Gestern Abend. Wissen Sie nicht mehr?“



Scully sah Vladimir durchdringend an. Er machte ihr plötzlich Angst. Es war nicht nur seine Anwesenheit, sondern sein ganzes seltsames Verhalten.



„Was wollen Sie, Mr. Vitaliowski?“, fragte sie dann in schärferem Tonfall.



„Das wissen Sie doch schon längst“, antwortete er.



Scully schüttelte den Kopf.



„Ich weiß gar nichts“, sagte sie dann.

„Gehen Sie!“



„Ts, ts, ts, ts, ts“, schüttelte Vladimir den Kopf.



Dann stand der auf und ging langsam auf Scully zu, bis sein Gesicht dem ihrigen sehr nahe war und er ihr direkt in die Augen blickte.



„Sie wissen, was ich will“, flüsterte er dann.

„Letzte Nacht war ich bei Ihnen und habe Ihnen zugesehen, wie Sie schliefen. Selbst da waren Sie noch so unheimlich schön. Viel zu schön für diese Welt, wo Ihre Schönheit verfällt und vergänglich ist. Ich möchte, dass Sie mit kommen in mein Reich, dass Sie mir helfen, Ihre Schönheit ewig zu machen“, hauchte er in ihr Ohr, wobei er seine Blicke immer wieder zwischen ihrem Hals und ihren Lippen wandern ließ.



Scully wich instinktiv langsam zurück, doch Vladimir folgte ihr, bis Scully an die Wand stieß und so in der Falle saß.



„Unsinn. Gestern Nacht war niemand bei - “



Da fiel es ihr plötzlich wieder ein: Diese Stimme, der Lufthauch, das offene Fenster. Scully drehte ihren Blick langsam in diese Richtung und stellte fest, dass es auch jetzt offen stand.



„Sie?“, fragte sie dann.



Vladimir nickte und kam noch näher auf Scully zu, bis sein Körper ihren gegen die Wand drückte.



„Kommen Sie, Sie wollen es doch auch“, flüsterte Vladimir und strich eine Haarsträhne aus Scullys Gesicht, wobei er mit seinem Finger über ihren Hals fuhr.



Scully wusste nicht, was sie tun sollte. Sie könnte schreien, aber was sollte das schon bringen? Bis jemand hierher kommen würde, wäre sie längst tot.



„Ich verstehe nicht, was Sie meinen“, sagte sie dann mit zitternder Stimme und bemühte sich Vladimir in die Augen zu sehen.



„Oh, Sie verstehen sehr gut, Dana“, säuselte er weiter und fuhr mit seinen Händen über ihr Gesicht.



Scully schüttelte den Kopf.



„Nein, tu ich nicht“, sagte sie dann.



Dann drehte Vladimir seinen Kopf etwas weg und deutete mit seinem Zeigefinger auf Scullys großen Schlafzimmerspiegel. Scully folgte dem Fingerzeig und erschrak. Im Spiegel war nur sie zu sehen, wie sie sich krampfhaft an der Wand drückte. Scully blickte abwechselnd zu Vladimir, der vor ihr stand und zum Spiegel.



„Das . . . das kann doch nicht sein“, flüsterte sie, „ das . . . das ist unmöglich.“



Dann merkte sie nur noch, wie ihr schwindelig und schwarz vor Augen wurden und sie schließlich das Bewusstsein verlor.





Mulders und Scullys Büro; FBI Hautquartier; Washington DC

8. 13 pm



Mulder hatte noch ein paar Akten aussortiert und saß jetzt am Schreibtisch und starrte vor sich hin. Was sollte er jetzt schon zu Hause? Am Fernsehen lief ja sowieso nichts Gescheites und auf eine Halloweenparty hatte er auch keine Lust. Also lehnte er sich zurück und ließ den Tag vor seinem inneren Auge Revue passieren. Die Morde, diese seltsamen Male an dem Hals der Opfer, Vladimir Vitaliowski . . . irgendwie hatte Mulder das Gefühl etwas übersehen zu haben. Etwas stimmte nicht mit diesem Typen, abgesehen von der Tatsache, dass er ihn einfach nicht ausstehen konnte. Mulder ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen und dachte nach. Plötzlich fiel sein Blick auf eine Ausgabe der ‚Washington Post’. Er stockte einen Moment und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Schnell schellte er nach vorne, öffnete die Zeitung und blätterte sie durch. Von vorne nach hinten und von hinten nach vorne, doch er fand keinen Artikel über die Morde. Wie auch, als der letzte Mord entdeckt wurde, waren die Ausgaben schon längst gedruckt. Wie sollte Vitaliowski dann von den Morden wissen? Mulder schaltete den Computer an und beschlossen ein bisschen zu recherchieren. Vielleicht war da ja etwas über Vladimir Vitaliowski zu finden. Er hatte Scully zwar versprochen, ihn in Ruhe zu lassen, aber erstens stellte er schließlich nur ein paar Nachforschungen an, und zweitens, wusste Scully ja nichts davon. Und jetzt stand schließlich fest, dass Vitaliowski sie belogen hatte und dafür musste es einen Grund geben.

Er loggte sich in die FBI Datenback ein und suchte nach ‘Vladimir Vitaliowski’ auch bekannt als ‘Mr. Oldman’.

Der Computer ratterte ein paar Sekunden und er Bildschirm färbte sich einen Moment schwarz. Dann baute sich die Seite auf und lieferte die gewünschten Ergebnisse.



„Na, bitte“, sagte Mulder vor sich hin und betrachtete das Foto.

„Das ist eindeutig unser Tomatensaftverkäufer und er wird sogar von Interpol gesucht.“



Mulder klickte auf den Link und wurde sofort zur Kartei von Interpol weitergeleitet.

Bei dem was er las, stockte ihm der Atem und er musste es noch einmal lesen, um sicher zu gehen, dass er sich auch nicht verlesen hatte. Die Seite zeigte Fälle aus den letzen fünfzig Jahren mit denen Vitaliowski in Verbindung stehen könnte.



*So alt kann der doch noch gar nicht sein*, schoss es Mulder durch den Kopf.

Er las weiter und stockte wieder. Das konnte doch nicht wahr sein. Sowohl in Deutschland, Frankreich, England, den Niederlanden, Mexiko, Tschechien, Schottland, Irland und Brasilien hatte es eine Mordserie gegeben, wie gerade hier in Washington. Die Opfer hatten seltsame Male am Hals und waren alle verblutet. Immer wieder tauchte dabei der Name ‘Vitaliowski’ auf, sei es als Hilfsarbeiter, Pizzalieferant, Türsteher, oder einfach so. Und was das seltsamste überhaupt war. Alle diese Morde ereigneten sich in der Zeit vom 25 - 31. Oktober, also in der Woche vor Halloween. Und trotz der Fahndung über Interpol konnte der Aufenthaltsort von Vitaliowski nicht ausgemacht werden, noch sonst irgendwelche Daten - weder Geburtstort, noch Datum, noch Abstammung - herausgefunden werden. Es war fast, als wäre er vom Himmel gefallen.



*Oder eher, aus der Hölle gestiegen*, dachte Mulder.



Er druckte die Seite aus und wählte Scullys Nummer. Die würde sich wundern, das zu hören. Vonwegen kein Verdächtiger.



*Tu, tu*, ertönte das Freizeichen.



„Kommen Sie, Scully, nehmen Sie ab“, sagte Mulder, doch auch nach dem fünfzehnten Mal Klingeln ging Scully nicht ans Telefon.



*Hoffentlich war Scully nicht doch auf diese Party gegangen*, schoss es ihm durch den Kopf.



Ihn beschlich ein ungutes Gefühl. Warum nahm Scully nicht ab? Selbst, wenn Sie schon geschlafen hätte, würde sie rangehen. Und die Halloweenparty: nein, das war nichts für Scully. Da stimmte irgendetwas nicht.

Mulder fuhr schnell den Computer herunter und machte sich auf den Weg zu Scullys Wohnung.



„Scully? Sind Sie da?“, fragte er, als er an der Tür klopfte.



Doch keine Antwort.



Er zog seine Waffe, sperrte die Tür auf und öffnete sie langsam. Schien alles ruhig zu sein. Das Licht brannte. Scullys Schlüssel und ihre Waffe lagen auf dem Tisch, aber es war ungewöhnlich kalt. Mulder prüfte erst alle Zimmer im vorderen Teil der Wohnung, dann steckte er die Waffe ins Halfter und suchte nach der Kältequelle. Schien aus dem Schlafzimmer zu kommen. Er ging hin und öffnete vorsichtig die Tür.



*Verdammt*, schoss es ihm durch den Kopf.



Das Fenster stand offen, die Gardinen wehten im Wind, doch von Scully gab es keine Spur. Angst ergriff Mulder. Was war hier los? Wo war Scully? Wo sollte er nach ihr suchen? Ihm fiel nur eine Antwort ein: Vladimir Vitaliowski.





Vitaliowskis Villa; Stadtrand von Washington DC

9.43 pm



Scully spürte einen kalten Lufthauch an ihrem Hals, als sie wieder zu sich kam. Langsam öffnete sie ihre Augen und vernahm den warmen Schein einer brennenden Kerze um sich herum. *Wo war sie? Wie kam sie hierher?*. Plötzlich fiel ihr die Sache in ihrem Schlafzimmer wieder ein. Vitaliowski und sein fehlendes Spiegelbild. Sie musste ohnmächtig geworden sein und jetzt lag sie auf irgendetwas Weichem – wahrscheinlich in einem Zimmer in Vitaliowskis Villa. Ein leises Stimmengewirr drang an ihr Ohr – ein Flüstern und Zischen – fast, als wollte man verhindern, irgendetwas laut auszusprechen. Irgendetwas, was mit ihr zu tun hatte. Gleichzeitig fühlte sie, dass viele Augen auf sie gerichtet waren. Sie konnte die Spannung, die in der Luft lag, deutlich spüren, doch sie hatte Angst sich umzudrehen und den Blick von der Zimmerdecke und dem Leuchter zu nehmen. Sie hatte Angst davor, was sie sehen würde. Denn sie spürte, dass hier etwas nicht stimmte. Allein der fahle Totengeruch, der in der Luft lag und die eisige Kälte signalisierten ihr, dass irgendetwas völlig schief lief. Ihr Magen krampfte sich zusammen und ein dicker Klos schien sich in ihrer Kehle einzunisten.



„Aufgewacht Prinzessin?“, ertönte plötzlich Vladimirs Stimme nah neben ihren Kopf.



Langsam drehte sie sich ihm zu und sah in seine smaragdgrünen Augen. Doch er hatte sich verändert. Scully konnte noch deutlich erkennen, dass es Vladimir war, aber er sah anders’ aus. Irgendwie gespenstisch und . . . tot. Seine Haut war fast völlig blass und weiß. Seine Augen rot unterlaufen und von dicken, schwarzen Ringen unterlegt. Seine Lippen waren blutrot und bildeten einen fast grotesken Gegensatz zur weißen Haut und den schwarzen Augenringen. Und was das schlimmste war, waren seine Zähne. Es war fast, als wären seine Eckzähne gewachsen: wie bei einem Hund oder einem anderen Raubtier. Sie standen weit über die Schneidezähne hervor. Scully schluckte und begann am ganzen Leib zu zittern – sei es vor Furcht, oder Kälte.



„Wer sind Sie?“, fragte sie dann mit gespielt fester Stimmer.



Vladimir sah sie jedoch nur an und um sie machte sich ein leises Getuschel breit. Erst jetzt fand Scully den Mut sich umzusehen. Langsam wandte sie den Kopf und lies ihre Blicke um sich schweifen. Sie lag auf einem roten, mit Samt überzogenen Sofa in einem kleinen gemauerten Raum, an dessen einer Wand ein Feuer im Kamin prasselte. Warum es dennoch so kalt war, war Scully ein Rätsel – bis sie ihren Blick weiterwandern ließ und in die Gesichter von ungefähr zehn Menschen sah, die sie in einem Halbkreis umringten. Und sie waren alle wie Vladimir: unheimlich blass mit roten Lippen, hinter denen sich spitze Zähne versteckten und dunklen Augen, die sie neugierig, aber auch lüstern und gierig musterten. Scully erkannte den Butler - Yuri - der ihnen die Tür geöffnet hatte. Doch auch er hatte sich verändert. Scully schauderte bei dem Gedanken, der ihr immer klarer wurde: Mulder hatte Recht gehabt. Es waren tatsächlich Vampire. Jetzt wurde ihr einiges klar: die Kälte, die sie fühlte, war die Kälte des Todes, die sich in diesem Raum verbreitete, und das an den Saugstellen kein DNS – Material gefunden werden konnte, rührte schlicht daher, dass Tote keine DNS mehr hatten, Vladimirs Sonnenallergie bedeutete nichts anderes, als dass er nur Nachts das Haus verlassen konnte und das fehlende Spiegelbild . . . jedes Kind weiß, dass ein Vampir keinen Schatten und kein Spiegelbild hatte.



„Weißt du jetzt, wer ich bin?“, drang Vladimirs Stimme wieder an ihr Ohr und veranlasste sie ihren Kopf erneut in seine Richtung zu drehen und ihn anzusehen.



Nach einer Weile schüttelte sie den Kopf.



„Nein“, sagte sie dann, um ihre Geste zu bestätigen.

„Ich weiß, was du bist, aber nicht wer du bist“, fügte sie dann hinzu.



„Sag du es ihr, Vaskio“, forderte er dann einen Mann aus dem Halbkreis, der sie umgab auf, ohne seinen Blick von ihr zu nehmen.



„Nun ja, mit welchen Namen soll ich anfangen, Sire? Mann nennt ihn Nosferatu, oder Vladimir den Pfähler, oder - “



„Dracula“, schnitt Vladimir ihm das Wort ab.



„Dracula?“, flüsterte Scully vor sich hin.



Der König aller Vampire nickte.



„Aber da wir uns jetzt bekannt gemacht haben, würde ich vorschlagen, dass wir zunächst dinieren. Schließlich haben wir nicht mehr lange Zeit, bis uns Samhain zurückholt in die ewige Finsternis.“



Mit diesen Worten reichte er Scully seine weiße Hand und forderte sie nur mit einem Blick, den sie aber sofort verstand, auf, mit ihm zu kommen. Scully schauderte bei dem Gedanken, was sie jetzt erwarten würde. Vielleicht war sie sogar der Gegenstand dieses Dinners. Aber, was hatte sie schon für eine andere Wahl, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen? Mit einem gewissen Ekel, legte sie ihre Hand auf die von Vladimir – oder wer auch immer er war, stand auf und geleitete ihn einen Stock tiefer in einen prunkvollen Saal. Dracula zog einen Stuhl direkt neben der Stirnseite einer langen Tafel zurück, wartete, bis Scully Platz genommen hatte und setzte sich dann an die schmale Kopfseite des Tisches. Erst als sie beide saßen, näherten sich auch die anderen dem Tisch und besetzen die restlichen Stühle – bis auf einen. Dann ging es los. Yuri brachte alle möglichen Speisen herein. Rohe, blutige Leber, rohes Fleisch und andere Organe und eine große Karaffe mit dem wertvollen Saft des Lebens. Scully stockte der Atem, als sie sah, wie sich alle auf das Essen stürzten, nachdem auch Yuri sich gesetzt hatte und schlürfend und gurgelnd das ‚Mahl’ verzehrten. Wäre sie den Anblick von Blut nicht gewöhnt gewesen, hätte sie das mit Sicherheit nicht überstanden, ohne sich übergeben zu müssen. Sie war so schon nahe genug daran.



„Und Sie wollen wirklich nichts, Verehrteste?“, wendete Dracula sich ihr zu.



Scully schüttelte den Kopf.



„Nein, danke“, sagte sie dann.



Dracula grinste.



„Sie kommen schon noch auf dem Geschmack, nachdem sie eine von uns geworden sind.“



Scully sah ihn entsetzt an.



„Kommen Sie! Sie wollen doch wohl nicht sagen, dass Sie immer noch nicht wissen, warum Sie hier sind“, sagte er dann und kaute genüsslich auf einem Stück Herz.

„Sie sind die einzige, die es Wert ist, an meiner Seite zu sein“, säuselte er dann in ihr Ohr.



„Und Carla und die anderen waren es nicht?“ fragte Scully, nachdem sie ihren ersten Schrecken überwunden hatte und die Vernunft die Gefühle wieder im Griff hatte.



Dracula lachte finster.



„Sie waren nichts als ‚Ware’. Ich brauche nun mal ihr Blut zum Leben und auf der Suche nach einer Gefährtin kann man diesem Gefühl des Öfteren nicht nachgeben. Noch dazu, wenn es Samhain nur einmal im Jahr gestattet, das Reich der Toten zu verlassen und für eine Woche auf die Erde zurückzukehren. Und das Blut aus der Halsschlagader ist eben das frischeste und wärmste überhaupt.“



Scully merkte wie sich vor Ekel eine Gänsehaut auf ihrem Rücken ausbreitete. Sie atmete tief durch und versuchte das Bild, das sich vor ihrem inneren Auge aufgebaut hatte, so gut wie möglich zu verdrängen.



„Samhain“, fragte Scully dann.



„Der Gott der Toten“, antwortete Dracula.



Scully sah ihn eine Weile ungläubig an, dann senkte sie den Kopf und schüttelte ihn langsam.



„Sie sind ein Scheusal“, sagte sie dann scharf.



Dracula grinste sie an.



„Danke für das Kompliment. So nett hat das noch keiner gesagt!“



Scully funkelte ihn böse an. Am liebsten wäre sie einfach aufgestanden und gegangen, aber sie wusste genau, dass sie keine Chance hätte.



„Warum?“, fragte sie so.

„Warum haben Sie mich nicht getötet?“



„Sie wären zu Schade für den Tod“, sagte Dracula nach einer kurzen Pause.

„Sie sind so schön und intelligent. Sie haben ein ewiges Leben verdient“ säuselte er dann.

„Glauben Sie, ich kann es kaum erwarten Ihnen den Kuss des Lebens zu geben.“



Scully sah in Vladimirs grüne Augen und suchte nach irgendeinem Anhaltspunkt, dass das alles nicht real, sondern ein böser Traum war. Sie war so müde gewesen, als sie nach Hause kam. Sie musste eingeschlafen sein und das war alles nur ein Gebilde ihrer Phantasie. Wenn das aber alles nur ein Hirngespinst war, warum fühlte sie dann plötzlich so einen Schmerz an ihren Handgelenken. Erschrocken blickte sie auf und drehte ihren Kopf. Yuri hatte ihre Arme nach hinten über die Stuhllehne gezogen und war gerade dabei sie mit einem Draht zusammenzubinden. Scully wehrte sich, so stark sie konnte und versuchte ihre Hände aus der Schlinge zu ziehen, doch es war hoffnungslos. Je stärker sie zog, desto mehr schnitt sich der Draht in ihre Handfesseln. Nach einem minutenlangen Kampf gab sie auf und fiel keuchend und schwer atmend in den Stuhl zurück. Sie war am ganzen Körper schweißnass und ihre Bluse klebte an ihrer Haut. Von ihren Handgelenken tropfte leicht das Blut, das von den Untoten, die sich inzwischen um sie herum versammelt hatten, gierig betrachtet wurde.



„Du bist wirklich eine Kämpferin“, flüsterte Dracula und strich ihr sanft über das Haar.

„Samhain wird sich freuen, jemanden wie dich in sein Reich aufnehmen zu dürfen“.



Dann ging er langsam um den Stuhl, auf dem Scully saß, herum und schien sie von allen Seiten zu betrachten. Als er die Runde vollendet hatte beugte er sich nach vorne und näherte sich ihrem Gesicht.



„Du bist wirklich wunderschön“, säuselte er als sein Gesicht kurz vor ihrem war und fuhr mit den Fingerspitzen ihren Hals hinunter.



„Sire!“, sagte dann der Vampir, den Dracula Vaskio genannt hatte und Scully konnte aus den Augenwinkeln erkennen, dass er auf die hölzerne Wanduhr deutete. Sie zeigte zehn Minuten vor zwölf.



„Ja, es wird Zeit“, bestätigte Dracula.

„Gleich wirst du dich besser fühlen“, sagte er dann an Scully gewandt.



Scully senkte den Kopf und schloss die Augen.



*Das war’s dann wohl!*, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte nie gedacht, dass sie einmal zu einem Vampir werden würde. In fünf Minuten war Halloween vorbei und Samhain würde seine Geschöpfe der Nacht – inklusive ihr – zurückrufen . . . es sei denn . . . sie könnte das ganze noch etwas hinauszögern. Doch wie sollte sie das anstellen? Dracula würde sich nie drauf einlassen. Und selbst wenn, . . . er würde nächstes Jahr zurückkommen. Da war sie sich sicher. Ihre Hoffnungen zerplatzen wie Seifenblasen und am liebsten hätte sie laut geschrieen. Doch die Kämpferin in ihr hatte aufgegeben. Sie sah keine Chance mehr. Also wehrte sie sich auch nicht, als sie Draculas Haut an ihrem Gesicht und seine kalten Lippen an ihrem Hals fühlen konnte. Durch die Umstehenden ging ein Raunen und ein gespanntes Flüstern. Scully schloss die Augen und wartete auf den – zumindest für dieses Leben – tödlichen Biss. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen würde ausgesaugt zu werden oder tot zu sein. Sie wollte nur, dass es endlich vorbei war.



Plötzlich schepperte irgendetwas und die Tür flog mit einem lauten Knall auf. Ein erschrockenes *Ah*, ging durch die Menge und auch Dracula wandte sich von seinem Opfer ab und blickte nach oben.



„Lasst Sie sofort in Ruhe“, erklang dann Mulders vertraute Stimme.



Scully hob den Kopf ein wenig und lächelte. Auf ihn war doch immer Verlass.



„Oh, der Special Agent hat sich doch noch entschlossen auf unsere Halloweenparty zu kommen“, wandte er sich mit einem bösen Funkeln in den Augen an Mulder.



„Wie könnte ich auch so eine Einladung ausschlagen?“, gab Mulder sarkastisch zurück.



„Oh, kommen Sie! Sie sind doch gar nicht wegen der Einladung hier: Geben Sie’s zu: Sie wollen nur ihrer Partnerin das Vergnügen des ewigen Lebens versauen“, sagte er und trat auf Mulder zu.

„Dabei möchte sie doch gar nicht zu Ihnen zurückkommen. Was sollte diese intelligente, schöne Frau auch bei jemandem wie Ihnen, der sein letztes Date wahrscheinlich auf der Highschool hatte?“



Das war zu viel für Mulder. Er holte aus und schlug Vladimir direkt ins Gesicht. Die gewohnte Wirkung blieb jedoch aus. Vladimir fiel nicht um, noch taumelte er zurück. Mulder blickte ihn verblüfft an.



„Tja. Haben Sie etwa gedacht ein dreihundert Jahre alter Vampir kippt wegen so einem Schlag aus den Latschen?“



Er warf dem verblüfften Mulder noch ein letztes Grinsen zu, dann drehte er sich um und ging zurück zu Scully.



„So, Süße, jetzt wird’s aber Zeit“, sagte er dann und senkte den Kopf, um seine messerscharfen Zähne in ihren Hals zu rammen.



„Nein!“, rief Mulder und begann auf Scully zuzurennen, doch der Rest der Vampire vertrat ihm den Weg und hielt ihn fest. Selbst mit Aufwand all seiner Kräfte war es ihm nicht möglich, sich auch nur einen Zentimeter weiter zu bewegen.



Plötzlich gab es jedoch einen Knall und es schepperte wieder. Die Vampire drehten sich erschrocken um und blickten hinter sich. Und auch Mulder sah, was vorging. . .



Der Stuhl war umgekippt – oder Scully hatte ihn umgeworfen - wobei ein Bein abgebrochen war. Scully lag, immer noch an den Stuhl gefesselt auf dem Boden und der Vampir auf ihr. In seinen Augen flackerte völliges Unverständnis und unendliche Wut. Er hatte seine Geduld verloren.



„So, jetzt ist Schluss mit lustig“, fuhr er Scully dann böse an, packte sie an den Haaren und zog ihren Kopf zurück.



Dann senkte er seinen und näherte sich ihrem Hals. Mulder betrachtete entsetzt, wie seine Lippen, Scullys Haut berührten – als plötzlich ein sonderbarer Laut erklang. Es war, als ob ein Luftballon platze, nur noch viel dumpfer. Dracula hob erschrocken den Kopf und sah in Scullys Gesicht. Dann drehte er sich um und blickte über seine Schulter. Unterhalb seines linken Schulterblattes steckte ein Teil des abgebrochenen Stuhlbeins. Es musste von hinten in sein Herz gedrungen sein. Er warf Scully einen entsetzten Blick zu und plötzlich löste er sich einfach auf – wie wenn man in ein kleines Häufchen Badeschaum bläst. Innerhalb von Sekunden war er verschwunden und in Asche transformiert. Mulder, Scully und der Rest der Vampire blickten überrascht auf den Haufen und waren unfähig sich zu rühren. Plötzlich schlug die Uhr und am Ende des ersten Tones, begannen die Vampire zu verblassen. Mulder wusste nicht, ob er zu Scully oder dem Szenario vor sich blicken sollte. Die Vampire waren wie in der Bewegung erstarrt und wurden immer transparenter und beim letzten Schlag der Uhr waren sie völlig verschwunden. Mulder und Scully blickten noch ein paar Sekunden an die Stelle, an der sie gestanden hatte, dann ließ sich Scully erschöpft zurück sinken und starrte nach oben.

Mulder ging langsam zu ihr. Sie musste ihre Fesseln mit aller Kraft zerrissen haben. Sie hatten sich tief in ihre Handgelenke eingeschnitten und der Boden um sie färbte sich rot. Mulder kniete sich neben sie und sah sie eine Weile schweigend an. Dann setzte sich Scully langsam auf und fiel Mulder mit Tränen in den Augen um den Hals.



„Das war fast zu spät“, sagte sie dann mit zitternder Stimme.

„Ich hatte schon aufgegeben und mich mit dem Gedanken angefreundet, sie als Allererstes zu beißen“, witzelte sie und löste sich aus der Umarmung.



„Tja, das wird wohl warten müssen“, gab er grinsend zurück und sah sie erleichtert an.

„Alles in Ordnung?“, fragte er dann sanft und blickte besorgt auf ihre blutenden Handgelenke.



„Ja“, antwortete Scully nach einer Weile.

“Das ist nur eine kleine Fleischwunde“, beruhigte sie Mulder.

„Könnten Sie mir Ihre Krawatte leihen?“



Mulder sah seine Partnerin fragend an, griff aber nach kurzem Zögern an seine Krawatte, öffnete sie und reichte sie Scully. Dann musste er dabei zusehen, wie sie sie mit einem *Ratsch* in zwei Teile zerriss und um ihre Handgelenke wickelte.



„Das war meine beste Krawatte“, stellte Mulder leicht entsetzt fest.



„Dann ist sie wenigstens mal für etwas nützlich und baumelt Ihnen nicht nur sinnlos am Hals rum: das stillt die Blutung und . . . keine Angst, Sie bekommen eine neue.“



Mulder grinste sie an.



„Das will ich aber auch hoffen. Und jetzt lassen Sie uns gehen. Für die nächsten Jahre hab ich genug von Halloweenpartys“, sagte er dann, stand auf und zog Scully sanft nach oben.



„Mulder?“



„Mmh?“



„Tut mir leid, dass ich Sie so angefahren habe heute Mittag. Ich bin diejenige, die sich entschuldigen muss. Ich war . . .blind.“



„Nein, Scully. . . Ich hätte ebenso Unrecht haben können. Deshalb sind wir so ein gutes Team: weil jeder eine andere Meinung hat und wir so auf alles vorbereitet sind. Stellen Sie sich vor, wir hätten beide gedacht, dass Vladimir nichts mit all dem zu tun hat und er hatte es dann doch. Dann wären Ihre Eckzähne jetzt wahrscheinlich ein paar Millimeter länger. Oder wir hätten gedacht er hätte etwas damit zu tun und er hätte es nicht. Dann hätten wir in die völlig falsche Richtung ermittelt und der Mörder lief immer noch frei rum. Das wäre doch viel komplizierter!“



Scully zog – verwirrt von Mulders komplizierter Beschreibung - die Augenbrauen nach oben und setzte sich wieder in Bewegung.



„Sie haben Recht, Mulder. Lassen Sie uns gehen.“



Alle Kerzenleuchter, Sofas, Rüstungen und sonstige Gegenstände der Villa waren genauso verschwunden, wie die Untoten und warteten vielleicht wie sie, auf das nächste Halloween, wenn sie wieder für eine Woche auf der Welt weilen dürften. Den König der Untoten hatten sie aber zumindest ausgeschaltet.



„Hey, Scully, woher wussten Sie eigentlich, wie man einen Vampir tötet? Das hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut“, fragte Mulder als sie durch die Nacht zu seinem Wagen gingen.



„Na ja, sagen Sie bloß, Sie haben noch nie ‚Buffy’ gesehen?“, sagte Scully dann grinsend.



„Sie schauen Buffy’?“, fragte Mulder verblüfft.



„Na ja, ab und an und . . . es ist ja nicht schlecht, ich meine . . . für Situationen wie diese . . . übrigens Mulder: sie werden nicht glauben, wer Vladimir Vitaliowski wirklich war“, wechselte sie dann das Thema.



Mulder blickte sie gespannt an.



„Sagt Ihnen der Name Vlad Tepes etwas?“, fragte Scully zurück.



„Ja, das ist ein anderer Name für Vladimir der Pfähler, ein Fürst der in der Walachei gelebt haben und seine Feinde gepfählt haben soll. Er wurde auch Dracu- “.



Mulder stockte.



„Sie wollen doch nicht etwas sagen, dass Sie gerade den mächtigsten Vampir der Welt erledigt haben?“, fragte Mulder ungläubig.



Scully nickte.



„Na ja, er hat zumindest gesagt, dass er das ist.“



Mulder sah seine Partnerin immer noch verwirrt an.



„Vielleicht sollte die Serie umbenannt werden zu „Dana – im Bann der Dämonen“, witzelte er dann und nach einem kurzen Schweigen brachen beide in helles Gelächter aus.



Nachdem sie das Anwesen hinter sich gelassen hatten, bogen sie in die Hauptstraße in Richtung DC ein. Überall begegneten ihnen fröhliche in gruselige Kostüme gehüllte Menschen.



„Die haben den ursprünglichen Sinn des Halloweenkürbisses und des Verkleidens auch vergessen“, begann Mulder, „wie die Mehrheit der Menschen auf der Welt.“



Scully blickte ihren Partner fragend an.



„Die Kelten haben Kürbisse aufgestellt und verkleidete Puppen gebastelt, um die Toten von ihren Häusern fern zu halten. Sie glaubten, dass Samhain ihnen in der Nacht von Halloween erlaubt zurückzukehren. Der Kürbis sollte ausdrücken, dass in diesem Haus schon eine verlorene Seele wohnt.“



„Na ja, für mich ist das völlig verständlich, dass heute niemand mehr an so etwas glaubt. Ich täte es auch nicht, hätte ich nicht jemanden, der mich mit seinen Theorie fast zur Verzweiflung treibt.“



„Aber was ist Scully, wenn diese ganzen Sagen wahr sind? Wenn alles, was wir als Geschichten und Sagen kennen wahr ist, was ist wenn es wirklich Vampire gibt, die Menschen aussaugen, nur um leben zu können, weil sie es brauchen. Eine Art biologische Mutation, die so im Stillen voran läuft und durch Blut weitergegeben wird?“



Mulder spekulierte mit glänzenden Augen und schaute sie groß an, denn er hatte dies eben vollkommen ernst gesagt, und Scully schaute ihn nun ganz verwirrt an, da sie nicht genau wusste, ob er es wirklich so meinte, oder ob er sie nur necken wollte.

Doch er sagte nichts weiter, es war, als wäre er sich selber nicht sicher, ob es so etwas wirklich gab.



Ihr Blick fixierte ihn, doch erschließen konnte sie es noch nicht, sie wusste nicht, was er eigentlich sagen wollte. „Wie meinen Sie das?“, fragte sie nun behutsam und Mulder lächelte.



„Ich meine das so, Scully, wie Aristoteles schon sagte. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ Warum glauben wir denn, was wir beweisen können? Weil wir denken, dass es nicht mehr in der Welt gibt, dass alles physikalisch erfassbar sein muss und dass wir alles erfassen können. Könnte das nicht ein Trugschluss sein? Es könnte doch eine Welt geben, in der es Zauberer, Hexen, Feen und Elfen gibt, und dass wir diese Welt gar nicht sehen können.“



Langsam schaute Scully aus dem Fenster und dann schaute sie Mulder an, dessen Worte so warm und so unschuldig geklungen hatten wie die eines Kindes, das nicht glauben wollte, dass seine Fantasiewelt nicht existierte.



Konnte sie beweisen, dass er nicht Recht hatte?
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