Der Mann in Zimmer 119 trinkt seinen Tee immer alleine. Ich höre seine Oper durch die Tür. "Aida", bemerkt Kate. "Es geht um eine Frau, die für die Liebe starb."


"Er war den ganzen Sommer hier", erzählt Mrs. Leaven Kate. "Er bekommt keine Briefe und verschickt keine. Er benutzt nie das Telefon. Ich denke, er pflegt ein gebrochenes Herz."



"Wir sollten ihn zum Essen bei uns einladen", schlägt Kate vor, aber da ist etwas an ihm, die Art und Weise wie er seinen Kopf hält, als würde er uns aushorchen, was mir sagt, dass er nein sagen wird.



Ich finde ein Polaroid auf dem Tisch, unter der Morgenzeitung: der Mann von Zimmer 119, mit einem winzigen Baby in seinen Armen. Er kommt zurück ins Restaurant gerannt und er nimmt das Bild mit zittrigen Fingern.



"Ich dachte, ich habe es verloren."



"Ihr Sohn?" Natürlich ist er das, aber er ist so einsam.



Er steckt das Bild weg. "Das ist niemand", antwortet er und geht zurück auf sein Zimmer.





Ende



Die Stimmung und verschiedene Zeilen wurden gestohlen von "Verdi Cries" von 10.000 Maniacs