World of X

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Der Geist des Magiers

von Andre Raatz

Kapitel 2

Teil 2 - "Mulder, was geht hier vor?"

"Mulder können wir den Fall nicht anderen überlassen? Das fällt doch gar nicht in unseren Aufgabenbereich!" Scully war eindeutig nicht an dem Fall interessiert.

"Es fängt doch erst an. Sie werden sich auch bald für diesen Fall interessieren. Sie müssen nur ein wenig mehr an das Übernatürliche glauben."

"Hier gibt es nichts Übernatürliches, Mulder!", entgegnete sie mürrisch. Dies sollte sich jedoch bald als Irrtum herausstellen.

"Fahren wir jetzt ins Motel? Ich bin müde!"

"Motel? Scully, ich...äh...", begann Mulder, kam aber nicht sehr weit.

"Sagen sie mir nicht, dass sie kein Zimmer reserviert haben..."

"Na darf ich nicht auch mal was vergessen?"

Scullys Geduldsfaden war zum Zerreißen gespannt. Um ihrer Ungeduld Ausdruck zu verleihen, trommelte sie mit ihren Fingern auf dem Armaturenbrett des Wagens.

"Glauben sie ja nicht, dass ich im Wagen übernachten werde!", zischte sie.

"Ok, sie warten hier, ich kümmere mich um ein Zimmer", erwiderte Mulder seufzend und stieg aus dem Wagen...

+++

"Danke noch mal, Mulder!" Scullys schlechte Laune hatte ihren absoluten Tiefpunkt erreicht.

"Warum denn? Es ist doch sehr gemütlich." Mulder zuckte gleichgültig mit den Schultern.

"Gemütlich nennen sie das, ich würde das Menschenquälerei nennen."

"Sie müssen sich noch beschweren! Das meiste Stroh haben Sie, Scully!", grinste Mulder.

"Ich habe Sie gefragt, was Ihnen lieber ist!", fügte er schadenfroh hinzu.

Im ganzen Ort gab es kein Motel oder eine Pension und die Gastfreundschaft gegenüber Angestellten der Bundesbehörde ließ auch zu wünschen übrig, also hatte Mulder das einzige Angebot angenommen.

"Welch eine Auswahl! Im Auto übernachten oder in einer Scheune, wo ist das bitte schön eine Auswahl?" Scully war auf Hochtouren.

"Sie wollten nicht im Auto übernachten, also beschweren sie sich nicht!", grinste Mulder und drehte sich auf die Seite, von ihr abgewandt.

Leise vor sich her schimpfend drehte sie sich auf die andere Seite.

+++

"Wachen sie auf Scully, es ist ein schöner Tag, um einen mysteriösen Fall zu lösen!"

Irgendwie konnte Scully seinem Enthusiasmus nicht so recht folgen. Erschöpft zupfte sie Strohhalme aus ihren Haaren und blickte durch die offen stehende Pforte nach draußen. Die Sonne schien trotz einiger dicker schwarzer Wolken. Es wirkte kalt, aber nicht verregnet, stellte sie erleichtert fest.

+++

Der Tatort lieferte einen furchtbaren Anblick.

Der Truck war mit Höchstgeschwindigkeit in den Coffeeshop gerast und hatte mehrere Menschen das Leben gekostet. Von dem Gebäude war nicht mehr viel übrig. Es war wie ein Kartenhaus in sich zusammen gefallen. Erstaunlicher Weise stand der Truck noch immer mitten im Coffeeshop oder vielmehr in dem, was davon noch übrig war.

"Das sieht mir doch sehr merkwürdig aus, Mulder!"

Ein säuerlich-süßlicher Geruch drang an ihre Nasen. Mit Misstrauen näherte sich Scully der Unglücksstelle.

"Diesen Geruch kenne ich, Mulder... das ist hoffentlich nicht das, was ich denke!", murmelte Scully mit leichtem Entsetzen.

Mulder kletterte über einen Berg von Schutt, der vielleicht irgendwann mal die Fensterpartie dargestellt hatte und stocherte mit einem langen Stab, den er im Schutt gefunden hatte, herum.

Scully näherte sich ihm aufgrund eines leisen erstaunten Ausrufs Mulders.

"Gucken Sie lieber nicht hin, Scully!"

"Hören sie auf Mulder. Als ob wir noch nie einen Toten gesehen haben!", interpretierte Scully richtig und trat neben ihn, doch der Anblick verschlug ihr im ersten Moment die Sprache.

Als sie sich wieder gefasst hatte, sah sie Mulder mit Entsetzen an.

"Was geht hier vor, Mulder?"

"Und Sie glaubten nicht an einen ungewöhnlichen Fall... Na, dann wird jetzt mal das FBI an die Arbeit gehen."

"Das wird ein Spaß...!", murmelte Scully entgeistert.
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