World of X

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Ausrutscher

von Alien

1/1

21:40
Lustlos kaute Mulder an dem Sonnenblumenkern herum, den er gerade aus dem Beutel gefischt hatte. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er bereits seit 2 Stunden hier parkte. 2 Stunden vor Scully´s Wohnung.
Seufzend legte er den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Er erinnere sich an den Vorfall am Morgen und musste unwillkürlich grinse.



8:30 Des selben Tages / Mulder´s Büro
Mulder stieß einen halbherzigen Fluch aus und warf die nächste Mappe zu Boden.

"Es wird Zeit, dass ich hier mal wieder aufräume", murmelte er und sah sich um. Überall auf dem Boden lagen Akten, beschmierte Zettel, Dias,... verstreut. Er schüttelte den Kopf und fuhr sich durch die Haare.

"Aber zuerst muss ich diese Nummer finden."

Am Tag zuvor hatte Mulder die Nummer eines pensionierten Agenten bekommen, der ihm vielleicht bei der Lösung einiger Fälle helfen konnte.
Mit einem lauten Rumpeln fiel der Briefbeschwerer zu Boden und rollte bis zur Tür.

Mulder achtete nicht darauf.

Plötzlich vernahm er Schritte und ihm wurde sofort klar, dass es nur Scully sein konnte. Mulder biss sich auf die Unterlippe.

Sie würde über das Chaos nicht gerade begeistert sein. Er stand auf, um einige Akten in die Ecke zu befördern. In diesem Moment öffnete sich die Tür. „Guten Morgen Mul... oh mein Gott!“ Scully´s morgendlich-fröhliches Lächeln verschwand, als sie den Zustand des Büros sah.

"Was um alles in der Welt?"

Sie sah ihn teils erstaunt, teils ärgerlich an, setzte einen Fuß in den Raum und..... trat auf den Briefbeschwerer. Scully stieß einen leisen Schrei aus, als sie drohte das Gleichgewicht zu verlieren.

Mit einem Satz war Mulder bei ihr. Fest schloss er seine Arme um ihren Körper, um sie vor dem Sturz zu bewahren.

Instinktiv hielt sie sich an ihm fest, ihre Hände umfassten sein Genick.

Mulder senkte seinen Kopf an ihren Hals und drückte sie fester an sich. Scully war so vollkommen überrascht, dass sie ihre Hände weiterhin an seinem Hals ließ. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie seinen warmen Atem so nahe fühlte. Mulder schloss die Augen und gen0ß das Gefühl, sie so nahe bei sich zu haben, ihre zarten Hände an seinem Genick zu spüren, sein Gesicht nahe dem ihren.
"Mulder?"
"Hmmm?"
"Du... du kannst mich jetzt wieder loslassen."
Sofort löste er seine Umarmung, doch sie fühlte, wie ungern er das tat. Scully bemerkte zu ihrer Überraschung, dass er ein bisschen rot geworden war. Er lächelte entschuldigend.
"Ähh...es.. tut mir leid."
Sie strich sich etwas nervös eine Haarsträhne hinter das Ohr.
"Ist schon okay. Aber... warum sieht es hier so aus?"
"Ich suche die Nummer. Die, von der ich dir gestern erzählt habe."
Fragend sah sie ihn an, doch dann hellte sich ihre Miene auf.
"Ich glaube die habe ich gestern in deine Jacke getan."
Mulder griff in seine Taschen. Er sah Scully an und schenkte ihr ein charmantes Grinsen, als er das Stück Papier in seiner Hand fühlte...



21:50
Mulder langte in den Beutel und verzog das Gesicht, als er feststellen musste, dass er leer war. Er warf noch einen Blick zu Scully´s Fenster und stieg dann aus dem Wagen. Den ganzen Weg von der Straße zu ihrer Wohnung dachte er darüber nach, wie er sein Auftauchen erklären sollte. Unentschlossen stand er vor ihrer Tür, hob dann aber doch zögernd die Hand und klopfte an. Einige Momente später öffnete Scully und sah ihn verwirrt an.
"Mulder! Ist etwas passiert?"
"Ähhm... nein. Eigentlich nicht." Verdammt, wie sollte er das erklären?
"Ich... ich muss mit dir reden; wegen heute morgen."
Mulder meinte einen Anflug von Unsicherheit in ihren blauen Augen zu erkennen.
"Ja. Ich wollte auch mit dir sprechen", meinte sie leise, trat einen Schritt zur Seite und ließ ihn in die Wohnung.

Verstohlen betrachtete Mulder seine Partnerin aus dem Augenwinkel. Sie sah aufgewühlt aus. Die beiden gingen zur Couch.
"Du... äh... wolltest mir etwas sagen?"
"Ja. Ähhm... also, weißt du... ich äh..." Vergeblich suchte er nach den richtigen Worten.

Sie blickte ihn abwartend an, doch er konnte die Unsicherheit in ihren Augen erkennen. Mulder nahm seinen ganzen Mut zusammen und sah ihr fest in die Augen.
"Ich glaube nicht, dass du für mich nur mehr meine berufliche Partnerin bist, sondern vielmehr meine... eine... eine sehr gute Freundin. Wahrscheinlich noch mehr als das."
Toll, noch schlechter hätte er das Gespräch nicht beginnen können. Er sah sie fragend an, doch Scully wich seinem Blick aus. Mist!
"Scully", begann er unsicher, "Scully, es tut mir leid. Ich wollte dich wirklich nicht überrumpeln."
"Nein, nein. Es ist okay." Zögernd hob sie ihren Blick und sah ihm letztendlich direkt in die Augen. Mulder ergriff ihre Hand und hielt sie zärtlich fest. Sie lächelte schwach.
"Ich habe auch viel darüber nachgedacht, weißt du?"
Er nickte, um sie dazu zu bewegen weiterzusprechen.
"Ich bin mir nicht sicher,... doch schon... na ja... erm. Weißt du, meine Gefühle... für dich... sind auch nicht mehr rein beruflich, aber..."
"Aber?"
"Ich weiß nicht, wie weit sie darüber hinaus gehen."
Sie hatte die letzten Worte so leise gesprochen, dass er sich hatte vorlehnen müssen, um sie zu verstehen. Ihre Gesichter waren nun nur noch einige Zentimeter voneinander entfernt.
"Du weißt es nicht?" fragte Mulder und sah ihr tief in die Augen. Scully schüttelte schwach den Kopf. Langsam, ganz langsam rutschte er näher, hob eine Hand und legte sie sanft um Scullys Nacken. Vorsichtig zog er sie näher zu sich heran, bis er ihren Atem auf seinem Gesicht spüren konnte. Er sah sie immer noch eindringlich an.
"Du weißt es nicht?"
Scully schloss die Augen, um seinem Blick zu entgehen. Sie hatte das Gefühl, er könnte direkt in ihre Seele schauen. Ihre Haut kribbelte angenehm, wo Mulder sie berührte und sie konnte nicht verhindern, dass ihre Lippen anfingen schwach zu zittern.
"Dana"
Sie konnte nicht sagen, ob er sie wirklich beim Vornamen genannt hatte, oder ob sie es sich nur eingebildet hatte. Es war ihr auch egal. Scully konnte seinen Atem warmen Atem auf ihren Lippen spüren und wagte nicht, die Augen wieder zu öffnen.
"Fox" flüsterte sie leise.
Leicht und unendlich sanft berührte Mulder ihre Lippen mit den seinen. Er wollte sie nicht erschrecken.
Scully glaubte zu träumen. Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht?! Sie erwiderte seinen Kuss erst zögerlich, dann immer leidenschaftlicher.
Mulder spürte, wie sich Scully unter seinem Kuss entspannte, ihn erwiderte. Zärtlich strich er durch ihr Haar, legte eine Hand auf ihre Wange. Langsam drückte er sie ein Stückchen weg, blickte sie ernst an.
"Weißt du es jetzt?"
Ohne ihre Antwort ab zu warten presste er seinen Mund wieder gegen den ihren. Ermutigt durch die sanfte Berührung hob Scully ihre Hände und verstrickte ihre Finger in seinen Haaren. Vorsichtig drückte Mulder sie nieder, bis beide flach auf der Couch lagen. Er löste sich von ihren Lippen und sah sie unsicher an - er wollte sie nicht verletzen, indem er etwas unüberlegtes tat.
Scully erwiderte seinen Blick zärtlich. Ein feines Lächeln umspielet ihre Lippen, als sie Mulders Kopf wieder zu sich hinunter zog...



- ENDE -
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