World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Abrakadabra, dreimal schwarzer Kater...

von Janett Orlovius, Steffi Raatz

Kapitel 2

Doggett sah von Zelda zu Sabrina und versuchte herauszufinden, ob die beiden ihn auf den Arm nehmen wollten. Aber beide Frauen schauten völlig unschuldig und ernst. Er konnte es einfach nicht glauben.

"Agent Scully?", seine Stimme klang gepresst.

"Ja?", sie sah ihn an, selbst überlegend, was sie noch glauben sollte und was nicht.

"Sie glauben diesen Mist doch wohl nicht, oder?"

Sie konnte fast hören, wie er die Zähne zusammenbiss und musste sich zusammenreißen, nicht zu schmunzeln: "Ich will ja nicht behaupten, dass ich an alles glaube, aber..."

"Sprechen Sie ja nicht weiter!", unterbrach er sie und hob die Hand.

"Ihre Partnerin ist mir sympathisch!", kommentierte der Kater.

Scully drehte sich reflexartig um und bedankte sich: "Danke!"

Doggett schlug nur die Hand vor den Kopf und setzte sich auf den Stuhl hinter ihm: "Ich glaub das alles nicht!"

Mit einem Sprung war Salem auf den Schoß von Doggett gesprungen. Dieser, im Reflex, überlegte nicht lange und schlang die Hände um ihn, damit er nicht runterfiel.

"Agent Doggett, glauben Sie doch auch daran. Dann fällt Ihnen unser Gespräch bestimmt leichter und Sie werden die Angelegenheit vielleicht sogar genießen können", Salem sprang nach diesen Worten wieder von Doggetts Schoß und landete direkt auf dem Tisch hinter dem Sofa.

Doggett der noch völlig überrumpelt davon war, dass er eine sprechende Katze auf dem Schoß gehabt hatte, konnte gar nicht reagieren. Deshalb übernahm Scully den weiteren Verlauf des Gespräches.

"Agent Doggett, ich glaube Sie haben uns allen klargemacht wie Sie die ganze Sache sehen. Und ich akzeptieren das auch. Aber ich möchte Sie doch bitten, auch meine Standpunkte zu akzeptieren und nicht immer wieder dazwischen zu funken. Habe ich mich klar genug ausgedrückt."

Scully ging das Spielchen von Agent Doggett gehörig auf die Nerven. Wie konnte sich ein erwachsener Mann nur so lächerlich benehmen und es noch nicht einmal merken.

Doggett stand von seinem Platz auf und trat seiner Partnerin mit grimmigem Blick entgegen: "Agent Scully, erstens möchte ich wissen, wieso Sie sich so sicher sind, dass wir es nicht mit Scharlatanen zu tun haben, zweitens ist es mir ein dringendes Bedürfnis, Sie darauf hinzuweisen, dass wir den Fall, sofern Sie mit Ihrer Vermutung Recht haben, gelöst hätten und uns nichts mehr daran hindern würde, wieder nach Washington zurück zu kehren!"

Scully ihrerseits, stemmte die Hände in die Hüften und kniff die Augen zusammen. Doggett wollte Streit? Den konnte er haben: "Agent Doggett, zu Punkt eins, haben Sie jemals eine sprechende Katze gesehen, Trolle oder Wandschränke, die Türen zu anderen Welten sind? Dann erklären Sie mir diese Dinge bitte rational und des weiteren, selbst wenn wir den Fall gelöst hätten, wäre dies nicht eine wunderbare Gelegenheit mehr über dieses Phänomen heraus zu finden?"

Doggett verschränkte die Hände vor der Brust und sah Scully fest in die Augen. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast.
"Die sprechende Katze..."

"Kater!", protestierte Salem aus dem Hintergrund und Doggett zog entnervt die Augenbraue hoch.

"Der sprechende Kater ist ein Trick. Ein verstecktes Tonband, ein Roboter, irgend etwas in dieser Richtung. Den Gnom, der hier angeblich gewesen sein soll, ich habe ihn nicht gesehen und ebenso wenig diese ominöse Tür, die ein Tor zum Hexenreich darstellen soll, des weiteren..."

Zelda und Sabrina sahen sich an. Waren alle FBI-Agenten so?

"Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, sie mögen sich", schmunzelte Zelda und Sabrina kam eine außergewöhnlich spaßige Idee.

Sie lies ihren Finger kreisen und die beiden Streithähne konnten nichts mehr dagegen machen. Ihre Münder bewegten sich aufeinander zu und berührten sich.

"Sabrina!", schalt Zelda sie, doch die junge Hexe lachte nur.

Doggett und Scully zuckten zurück und starrten erst einander, dann Sabrina an.

Sie kamen jedoch nicht dazu irgendwas zu sagen, denn in diesem Moment erklang ein lautes Donnern aus der oberen Etage. Und wenige Augenblicke stand Hilda vor ihnen.

"Was ist denn hier passiert?" Hilda sah sich die Szene, die ihr geboten wurde genau an.

Die beiden Agenten standen sich wie zwei Kampfhähne gegenüber und ihre Schwester und Nichte amüsierten sich scheinbar königlich.

"Ich kann es nicht glauben das Sie das getan haben, Agent Doggett! Wie konnten Sie es nur wagen!" Scully war völlig aus dem Häuschen wegen diesem ominösen Kuss.

"Wie ICH es wagen konnte!? Sie haben mich doch geküsst. Ihr Gedächtnis scheint heute aber nicht das beste zu sein", Doggett stand mit den Händen an der Hüfte bedrohlich vor Scully. Diese ließ sich jedoch nicht einschüchtern und wollte gerade zum Gegenschlag ausholen, als sie von Zelda unterbrochen wurde:

"Bitte Agents, wenn Sie sich streiten wollen dann tun Sie das bitte bei sich in Washington."

Damit wand sie sich von den beiden Agenten ab und widmete sich Hilda die immer noch am ratlos dastand: "Und Hilda, konntest Du was bei Drell erreichen?"

"Na ja", Hilda druckste ein wenig herum, "ich konnte ihn überzeugen, dass es eine gute Idee wäre, die beiden einzuweihen..."

"Aber?" Zelda wusste, die Sache hatte einen Haken.

"Ich muss die nächsten zwei Jahre mit ihm ausgehen", seufzte Hilda und sah ihre Schwester bemitleidenswert an.

"Das sollte doch kein Problem für dich sein, Tantchen, nicht wahr?", schaltete sich Sabrina nun frohgelaunt ein, doch der strafende Blick ihrer älteren Tante traf sie sofort.

"Nein, Sabrina", Hilda sah auf, "das ist etwas, was selbst ich nicht über mich ergehen lassen könnte. Ein Jahr wäre ja noch akzeptabel gewesen, aber zwei?"

"Moment?", jetzt schaltete sich Scully ein, "wo wäre jetzt der Unterschied zwischen einem und zwei Jahren?"

Sie sah die Hexen an. Als ob das Jahr dann noch einen Unterschied machen würde.

Denn was sie nicht wusste war, dass ein Jahr bei ihr 100 Jahren bei den Hexen bedeutete. Und das wahrlich ein großer Unterschied.

Hilda wollte gerade loslegen und Scully eine ordentliche Standpauke halten und ihr die Meinung sagen, da schaltete sich Zelda ein und entspannte die Situation.

"Wissen Sie Agent Scully, bei uns laufen die Jahre etwas anders als bei Ihnen. Für uns bedeutet 1 Jahr gleich 100 Jahre im anderen Reich. Praktisch müsste Hilda in Ihrer Zeitrechnung 200 Jahre mit ihm ausgehen. Und glauben Sie mir, dass ist mit Drell wahrlich kein Hochgenuss."

Scully musste erst einmal schlucken, bevor sie darauf antworten konnte.

"Das ist doch aber ein kleiner Scherz, oder? Ich habe Ihnen ja bis jetzt schon eine ganze Menge geglaubt, aber das hört sich ja nun wirklich übertrieben an."

"Ha, sehn Sie, das hört sich genauso verrückt an wie das ganze andere Zeug vorher auch schon. Warum bloß glauben Sie das alles?" Doggett war sich seiner Sache ziemlich sicher und war der Überzeugung, dass er mit der letzten Aussage auch Scully auf seiner Seite hatte.

Diese jedoch drehte ihren Kopf ganz langsam zur Seite, legte den Kopf schief und holte tief Luft. Doch sie brauchte nichts sagen, Doggett erkannte an ihrem Blick, dass sie absolut nicht seiner Meinung war.

Abwehrend hob er die Hände, noch bevor sie etwas sagen konnte.

Mit offenem Mund blieb sie stehen und sah ihn verwirrt an. Wieso gab er auf einmal so schnell auf?

"Ich glaube, Ihr Partner ist ein wenig enttäuscht von Ihnen", Zelda nahm Scully zur Seite und sprach leise mit ihr.

Diese kniff die Augen zusammen und runzelte mit einem Seitenblick zu Doggett die Stirn: "Meinen Sie?"

Zelda lächelte matt. Wie einfach diese Menschen doch zu durchschauen waren.

Doggett stand währenddessen neben der Couch und ging seinen Gedanken nach. Irgendwie hatte er das Gefühl, so ganz war sich Scully nicht mehr ihrer Sache sicher, auch wenn sie es ihm gegenüber nicht zugeben wollte.

Irgend etwas berührte ihn am Arm und ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken. Neugierig sah er zur Seite und registrierte den Kater, der ihn anstieß: "Ey!"

Doggett kniff kurz die Augen zu und schüttelte den Kopf, doch als er sie öffnete war der Kater immer noch da und sah ihn an.

"Die Kleine mag Sie! Wir Katzen haben da ein sehr feines Gespür für", er sah den Agenten an, der wiederum tief durchatmete und ihn zu ignorieren versuchte.

"Glauben Sie ihm nicht alles, Salem war ein mächtiger Zauberer, der die Weltherrschaft übernehmen wollte, nun ja, da beschloss dann der Hexenrat, ihn in eine Katze zu verzaubern", Sabrina trat lächelnd neben den FBI-Agenten.

"Sie glauben doch nicht, dass ich irgendwas von dem hier glaube?" Doggett fuhr sich durch das Haar.

"Nein", Sabrina lächelte, "dazu sind Sie viel zu rational veranlagt. Ihnen fehlt die nötige Phantasie, um an uns zu glauben."

"Phantasie", Doggett schnaufte, "für eine sprechende Katze brauch ich keine Phantasie, sondern einen Nervenarzt!"

Die junge Hexe sah Salem an und schubste ihn vom Sofa, dann nahm sie seinen Platz ein: "So besser?"

"Was soll jetzt besser sein. Ich komme mir vor, als wenn ich in einem Irrenhaus gelandet bin. Dieser Auftrag war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Aber ich glaube, er gibt auch mir den Rest", Doggett drehte sich um und schlug die Hände über den Kopf.

"Agent Doggett, ich habe es mir überlegt. Ich werde die zwei Jahre mit Drell in Kauf nehmen, nur damit Sie endlich an das hier alles glauben", Hilda war bei ihren Worten Richtung Treppe gegangen und stand jetzt auf der untersten Stufe.

"Würden Sie mir bitte folgen Agent Scully, Agent Doggett!" Ohne eine Reaktion abzuwarten, ging Hilda die Treppe rauf.

Die beiden Agenten schauten sich einen Moment an und folgten Hilda kommentarlos. Zelda lächelte Sabrina zu und auch die beiden Hexen gingen mit nach oben.

Als alle oben angelangt waren, öffnete Hilda die Tür zur Wäschekammer.

"Aber das soll doch wohl jetzt ein Witz sein!?" Doggett konnte es nicht glauben. Nach all dem Blödsinn den er sich bis jetzt schon anhören hatte müssen, war das wirklich die Krönung.

"Sie können doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich in diesen Wäscheschrank gehen werde", Doggett wandte sich Hilfe suchend an Scully, doch die ging an ihm vorbei und betrat als erste die Wäschekammer.

"Nun kommen Sie schon Doggett, entweder machen wir uns zum Affen oder aber es funktioniert und wir werden ein unglaubliches Erlebnis haben", sie streckte die Hand nach ihm aus.

"Ein unglaubliches Erlebnis? Mit Ihnen im Schrank sicher", brummte Doggett und hoffte, dass sie den letzten Satz nicht mitbekommen hatte.

Einen Augenblick starrte er noch auf ihre ausgestreckte Hand, dann traf sein Blick ihren Ungeduldigen und er überwand sich. Seine Hand griff nach ihrer und sie zog ihn zu sich in die Wäschekammer. Hilda schloss die Tür hinter den beiden und raunte noch ein: "Wir kommen gleich nach, keine Panik!", ehe ein Blitzen hinter der Tür verkündete, dass die beiden Agenten das Portal zur Hexenwelt durchschritten hatten.

Doggett und Scully hielten einander ganz fest an den Händen. Was um sie herum geschah, war nahezu unglaublich. Diese ganzen Lichter und Farben. Es war unglaublich schön aber auf der anderen Seite auch erschreckend, dass es so etwas wirklich gab.

Plötzlich hörten all die Farben und Reflexe auf und sie fanden sich in einem Raum wieder, der aussah wie eine Szene aus einem Märchen. Die beiden Agenten hatten kaum Gelegenheit sich näher umzuschauen, als auch schon die drei Hexen hinter ihnen auftauchten.

"Und, haben Sie alles gut überstanden? War die Reise angenehm?", Hilda betrachtete die beiden Agenten eher mit ein wenig Spott als mit Neugier auf ihre Frage. Im Prinzip konnte sie sich die Antwort denken und von daher antworteten die beiden auch nicht darauf.

"Tja, ich würde vorschlagen wir zeigen ihnen einige verschiedene Plätze unserer Welt. Aber mit welchem fangen wir an?", Hilda wand sich Hilfe suchend an Zelda.

"Ich denke, wir überfordern sie nicht gleich, Schwester", kommentierte Zelda den Übereifer ihrer Schwester, doch Sabrina preschte bereits vor und begutachtete die beiden Agenten, die sich noch immer an den Händen hielten.

"Sie scheinen sich wirklich zu mögen", nachdenklich rieb sie sich das Kinn, ehe sie mit einem schelmischen Lächeln auf dem Gesicht einen Zauber von sich gab und ihren Finger auf die Hände der beiden richtete.

Scully und Doggett sahen an sich hinab, als sie ein Kribbeln an ihren Händen spürten.

"Was???????????", erklang es entsetzt aus dem Mund der Agentin, als sie erkannte, das ihre Hände mit einem Male untrennbar miteinander verbunden waren.

"Zum Teufel...", fluchte ihr sonst recht beherrschter Partner und beide versuchten verzweifelt an ihren Händen zu ziehen, um sie auseinander zu bekommen, doch sie klebten wie fest geschweißt aneinander.

"Nur, damit sie einander nicht verlieren", feixte Sabrina und fügte dann aufgrund des Blickes ihrer Tanten noch hinzu, "und wir können Sie so auch besser im Auge behalten."

Während Zelda und Hilda sich ein wenig ratlos ansahen, übernahm Sabrina die Initiative und winkte die beiden noch immer verstörten Agenten zu sich heran.

"Können Sie mir verraten, was das soll, ich meine... das bleibt doch nicht so? Oder doch?", als sie auf ihre Hand deutete, war der Agentin deutlich anzusehen, dass sie starken Gefühlsschwankungen unterlag. Sabrina rechnete sowohl mit schallendem Gelächter, als auch mit herzzerreißendem Weinen.

Doch zu ihrem erstaunen passierte nichts von beidem. Agent Scully schluckte nur einmal kurz und legte dann einen Blick auf, der sogar der kleinen Hexe das Blut in den Adern gefrieren ließ.

"Mach das rückgängig!", die Stimme der rothaarigen Agentin hätte nicht kälter sein können. Sabrina zuckte zusammen und ließ einen Blick zu ihren Tanten hinüber schweifen, doch die registrierten es nicht und so zuckte sie nur mit den Schultern und drehte sich um.

"Tut mir leid, das ist eine Vorsichtsmaßnahme", scheinbar völlig unbeeindruckt von Scullys Patentblick, ging die kleine Blonde zu ihren Tanten und ließ die beiden Agenten stehen.

"Wunderbar, jetzt sehen Sie, was Sie uns eingebrockt haben!", zischte Doggett und deutete auf die verbundenen Hände.

"Wenn ich an all das geglaubt hätte, wäre ich sicherlich nicht in diesen Wäscheschrank geklettert!", erwiderte Scully aufgebracht.

"Sie haben nicht daran geglaubt?", der Agent stockte und sah seine Partnerin verwirrt an, "aber warum dann dieses ganze Theater?"

"Weil ich geglaubt habe, wir könnten ihre Behauptungen widerlegen! Ich hab doch niemals erwartet, dass... mein Gott, John, haben Sie jemals eine sprechende Katze gesehen?", sie seufzte und fuhr sich mit der freien Hand durch das Haaren.

Doggett lächelte und erntete den erstaunten Blick seiner Partnerin.

"Wissen Sie, Dana, es hat eine sprechende Katze, Gnome und verdammt viel Zauberei gebraucht bis sie mich endlich John genannt haben", er schüttelte vergnügt den Kopf.

"Sie wissen, warum ich diese Distanz wollte!", erwiderte sie und sah zur Seite.

"Mulder", erwiderte er und nickte wissend, "die Nähe zu ihrem letzten Partner hat ihre Spuren hinterlassen. Ich weiß. Aber ich bin weder Fox Mulder, noch daran interessiert, Sie im Stich zu lassen."

"Ich weiß, dass Sie mich nie im Stich gelassen hätten. Es war nur... ich mag Sie, John. Aber dieses Vertrauen heißt auch, Angst zu haben, einen Menschen den man mag, jederzeit zu verlieren. Ich bin einfach nicht dazu in der Lage, noch einmal diese Hölle durchzustehen. Auch wenn es mit Ihnen anders wäre."

Sabrina, die in einiger Entfernung stand, beobachtete die beiden Agenten und winkte ihre Tanten herbei. Sollte ihre Hexerei doch etwas gutes zustande gebracht haben.

"Ich glaube, die sind nicht mehr an Hexerei interessiert", erklärte Sabrina und erlöste die beiden Agenten wieder von ihren zusammen gewachsenen Händen.

Hilda und Zelda lächelten.

"Ich denke, das war es wert, oder Mädels?", Zelda sah die beiden Hexen an.

"Dass ich jetzt mit Drell ausgehen muss?", Hilda schüttelte sich, "Nie und nimmer!"

Sabrina stieß der älteren mit ihrem Ellbogen in die Seite, die diese sich erbost rieb: "Hey!"

"Nun seid doch mal ehrlich, ich habe doch ausnahmsweise mal was gutes getan oder?", Sabrina grinste frech.

Hilda und Zelda rollten mit den Augen.

Die junge Hexe verstand und seufzte: "Na gut, haben wir also was gutes getan..."



Einige Zeit später...

Sabrina reichte ihrer Tante die Milch und starrte auf den verhexten Toaster. Zelda, die gerade ein paar Zauberkekse zubereitete, beobachtete ihre Nichte eine ganze Weile nachdenklich. Die Agenten waren nun schon eine Weile fort und Ruhe war eingekehrt, dennoch wirkte die kleine Hexe unglücklich.

"Was ist los, Sabrina?"

"Es kommt gar kein Brief vom Hexenrat", sie wirkte erstaunt.

"Sollte denn?", Zelda wischte ihre Finger an der Schürze ab.

"Nun ja, wir haben mal wieder ganz schön Mist gebaut, Tante Hilda und ich", die Kleine wirkte schuldbewusst.

"Nun hör mir mal gut zu", Zelda legte ihr den Finger unter das Kinn und hob ihr Gesicht an, so dass sie ihrer Nichte ins Gesicht sehen konnte, "wir haben den beiden Agenten einen Zauber auferlegt, der sie daran hindert, sich an einige Ereignisse zu erinnern. Das war das beste, was wir machen konnten. Sie verstehen sich jetzt besser als zuvor und sie erinnern sich nur noch an unwichtige Dinge. Die einzige, die unter dieser Begegnung zu leiden hat, ist Hilda. Und ich hoffe, Du hast aus diesen Ereignissen gelernt!"

Sabrina nickte und dachte an Hilda, die sich nun mit Drell die Zeit vertreiben musste. Eine wahrlich schreckliche Vorstellung.

"Und es kann nicht passieren, dass die beiden Agenten sich doch an irgendwas erinnern?", Sabrina war noch nicht ganz überzeugt.

"Nein," Zelda schob das Backblech in den vorgeheizten Ofen, "es müsste schon was gravierendes passieren, was sie an uns erinnert, so wie ein Troll, der ihnen über den Weg läuft oder eine sprechende Katze... dabei fällt mir ein, hast Du Salem gesehen?"

Sabrina machte sich gerade und sah ihre Tante mit großen Augen an: "Nein, seit die Agenten weg sind, nicht mehr..."

Zelda drehte sich zu ihrer Nichte um und lies fast das Backblech fallen: "Oh mein Gott, er wird doch nicht..."





Währenddessen bereits einige Meilen entfernt...

"Glauben Sie nun, wir haben den Fall gelöst?", Doggett sah zu seiner Partnerin auf dem Beifahrersitz, während die Ampel auf rot stand.

Scully blieb einen Augenblick ruhig, ehe sie tief Luft holte: "Ich weiß nicht, wir haben keine Hexen gesehen, wir haben keine Zauberei gesehen, aber irgendwas ist anders als vorher."

"Das ist mir auch aufgefallen, aber ich kann Ihnen gar nicht sagen, was es ist," er löste die Bremse und fuhr an, während Scully neben ihm ein Bonbon auswickelte.

"Eben, mir geht es genauso. Ich kann nicht sagen, was anders ist. Es ist fast wie verhext", sie lächelte und hielt ihrem Partner das Bonbon hin, der sich wie selbstverständlich leicht zu ihr beugte und sich das süße Etwas in den Mund schieben ließ.

"John", sie sah nachdenklich nach vorne aus der Frontscheibe, "seit wann sprechen wir uns eigentlich mit dem Vornamen an?"

Er zuckte mit den Schultern und sah flüchtig zu ihr hinüber: "Ich kann mich nicht erinnern."

Sie runzelte kurz die Stirn: "Komisch, ich auch nicht", lächelte aber dann und legte ihm kurz ihre Hand auf seine am Lenkrad, "aber mir gefällt es."

Er lächelte zurück und nickte.

"Hey, Leute, cooler Schlitten! Wohin geht's denn?", ertönte plötzlich eine Stimme aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs.

Während Scully sich umdrehte und einen spitzen Schrei ausstieß, blickte ihr Partner in den Rückspiegel und riss die Augen auf.

Reflexartig stand er mit dem Fuß auf der Bremse und der Wagen kam mit quietschenden und qualmenden Reifen zum Stehen.

"Bleibt cool", grinste der Kater und zwinkerte.



Ende
Rezensionen