World of X

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Die Höhlen der Pecos

von Petra Weinberger

Kapitel 11

14. Juni 1999; 20:00 Uhr; Wohnung von Dana Scully

Dana wußte, wann Fox Mulder Feierabend machen würde. Hatte er nicht gerade einen brandneuen Fall, oder war auf einer heißen Spur, dann verließ er regelmäßig um etwa 19:30 Uhr sein Büro. 

Scully schloß aus, daß er bereits einen neuen Fall zugeteilt bekommen hatte. Vermutlich hatte er den Tag mit Schreibarbeiten verbracht, oder mit der Sichtung irgendwelcher alten X-Akten.

Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war alles bereit. Das Essen kochte noch etwas vor sich hin, der Tisch war gedeckt. 

Sie hatte eine Flasche Wasser und Gläser bereit gestellt. Bei dem Gedanken daran mußte sie grinsen. Diesmal würde er keinen Tropfen Alkohol bekommen.

Aber, das letzte Mal hatte er wirklich viel Schnaps getrunken. Bei dieser Menge war ein Black-Out fast vorprogrammiert, wenn nicht sogar eine Alkoholvergiftung.

Doch sie wollte diesmal, daß er mit allen Sinnen bei ihr war und diesen Abend, diese Nacht nie wieder vergessen würde.

Es sollte ihn begleiten, wenn er morgens zur Arbeit ging, wenn er ewig lange Observationen ausführte, oder wegen eines Falles verreisen mußte.

Sie wußte jetzt schon, daß sie ihn dann sehr vermissen würde.

Wieder sah sie auf die Uhr. Jeden Augenblick mußte er kommen.

Scully war nervös. Sie fühlte sich wie ein Teenager bei seinem ersten Rendezvous. 

Schnell eilte sie noch einmal in die Küche, um nach den Kartoffeln zu sehen und das Fleisch umzurühren.

Als es nichts mehr zum Umrühren gab, warf sie noch einen kritischen Blick auf den Tisch. Standen die Gläser ordentlich ? Befand sich das Besteck auf der richtigen Seite der Teller ? Wie lagen die Servietten ? War da nicht eine Falte in der Tischdecke ?

Scully trat näher heran und musterte sie kritisch. Keine Falte, ein Faden von ihrem Shirt. Er mußte dort hängen geblieben sein, als sie das Tuch auf den Tisch gelegt hatte.

Schnell sammelte sie ihn auf und ... - es klopfte.

Scully blickte auf den winzigen Faden in ihrer Hand und sah sich ratlos um.

Sie mußte einmal tief durchatmen. Er sollte nicht merken, daß sie so nervös war.

Schnell stopfte sie den Faden in die Hosentasche und eilte zur Tür.

" Augenblick," rief sie, als sie gerade den Flur betrat.

Und obwohl sie aufgeregt war, warf sie doch noch einen sichernden Blick durch den Spion.

Zu lange war sie beim FBI gewesen. Die Vorsicht war ihr in Fleisch und Blut über gegangen.

Ihr Herz vollführte einen Extraschlag, als sie ihn erkannte.

Schnell griff sie nach dem Knauf und zog die Tür auf.

Mulder stand strahlend vor ihr. Einen riesigen Strauß dunkelroter Rosen in der Hand.

" Im Blumengeschäft fragten sie mich, ob ich den Hochzeitstag vergessen hätte," grinste er und überreichte ihr feierlich den Strauß. " Jede Rose steht für fünf Jahre, die ich an deiner Seite verbringen möchte."

Scully schluckte und nahm den Strauß entgegen.

Fox Mulder griff hinter seinen Rücken, hinter dem er seine andere Hand verborgen hatte, und zauberte sechs hellrote Rosen hervor, " diese Rosen sind für die sechs Jahre, die wir zusammen gearbeitet haben."

Scully bekam feuchte Augen und nahm auch noch diesen Strauß entgegen. Doch Mulder war noch immer nicht fertig. Drei weiße Rosen kamen noch zum Vorschein, " und diese sind für die Kinder, die ich mit dir zusammen haben möchte."

Scully nahm auch noch diese Rosen. Eine Träne rollte ihr über die Wange.

Mit dem Handrücken wischte sie sie weg, dann schlang sie ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn, " ich liebe dich."

Scully war es egal, daß sie noch immer im Hausflur standen und alle Nachbarn sie sehen konnten. Sie war einfach glücklich und überwältigt.

Mulder bückte sich schließlich leicht, hob sie hoch und trug sie in die Wohnung.

Mit dem Fuß kickte er die Tür ins Schloß.

Erst als er im Wohnzimmer den gedeckten Tisch sah, ließ er sie wieder runter.

" Du hast gekocht ?" fragte er und leckte sich über die Lippen. Er schnupperte, "Dana, es riecht köstlich. Ich glaube, ich sterbe gleich vor Hunger."

Dana lachte, " wir können gleich essen. Zuvor will ich nur die Blumen noch in die Vasen stellen."

Mulder folgte ihr in die Küche und half ihr schnell, daß Essen auf den Tisch zu bringen.

Kurz darauf ließen sie es sich schmecken.

Sie unterhielten sich über Gott und die Welt, und Scully wollte wissen, was Mulder noch alles im Büro getan hatte, nachdem sie gegangen war.

Es war nicht viel. Eigentlich war es das, was sie vermutet hatte. Er hatte alte Akten gewälzt.

Schließlich räumten sie gemeinsam den Tisch ab und wuschen das Geschirr.

Mit ihren Wassergläsern verschwanden sie dann im Wohnzimmer und machten es sich auf dem Sofa bequem.

Nachdenklich sah Scully zu den drei Rosensträußen. Ihr Blick blieb an den weißen Rosen hängen.

" Die Rosen sind nur symbolisch," sagte Mulder leise, der sie beobachtet hatte. " Sie sollen dir zeigen, daß ich es ernst meine und bereit bin, mit Dir eine Familie zu gründen. - Auch ohne Kinder. - Ich liebe dich, Dana, und ich werde dich immer lieben. Ich werde dich so lange lieben, bis ich irgendwann von dieser Erde abtreten muß. Und selbst da wird meine Liebe zu dir nicht enden."

Dana runzelte die Stirn und wies grinsend auf den dunkelroten Strauß, " naja, bis zu deinem Ableben hast du, wenn es nach den Rosen geht, noch 105 Jahre Zeit. Ich kann dir allerdings nicht versprechen, daß ich in 105 Jahren noch besonders attraktiv aussehe - mit den ganzen Falten."

Mulder nahm sie in die Arme und küßte sie auf die Stirn, " für mich wirst du immer attraktiv aussehen. Auch in 105 Jahren noch. Für mich bist du die schönste Frau der Welt."

" Und du der beste Mann," hauchte Scully.

Sie lehnte sich an ihn und drückte ihn langsam in die Polster.

Mit ihren Händen fuhr sie ihm durch die Haare, den Nacken hinunter und über die Wangen. Sie hielt seinen Kopf fest und sah ihm tief in die Augen.

Sie hatte das Gefühl von ihnen angezogen zu werden.

Für Augenblicke war sie mit ihrem Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt.

Tief atmete sie sein Aftershave ein. Sie mußte lächeln, als sie mit ihren Fingern über sein Kinn strich. Es war glattrasiert. Mulder hatte sich also für sie fein gemacht. Auch sein Haar war weich und roch frisch gewaschen.

Langsam beugte sie sich zu ihm herab. Mit ihren Lippen berührte sie seine. Sanft strich sie darüber. Fuhr ihm zärtlich über das Kinn, die Wangen und zum Hals.

Mulder schloß die Augen und genoß ihre Zärtlichkeiten.

Scully knabberte an seinem Ohr, ganz zart nur. Langsam wanderten ihre Lippen wieder aufwärts, fanden seinen Mund.

Ihre Zunge glitt zwischen seine Lippen, über seine regelmäßigen Zähne. Erforschte seine Mundhöhle.

Mulders Hände gingen auf Wanderschaft. Langsam schob er seine Finger unter ihr Shirt, strich sanft ihre Wirbelsäule hinauf, über den Verschluß ihres BH's hinweg, zum Nacken.

Zärtlich massierte er ihre Schultern, ihre Halswirbel und strich wieder ihren Rücken abwärts.

" Zeigst du mir heute auch wieder einen exotischen Strip ?" fragte er leise, zwischen einem Kuß.

Scully schob sich etwas nach oben und grinste ihn schief an, " ziehst du dann auch einen Latexbody an ?"

Der Agent schüttelte leicht den Kopf und zog sie wieder zu sich heran, " so etwas besitze ich überhaupt nicht. Zudem habe ich die Handschellen im Büro vergessen."

" Und ich kann keinen exotischen Strip, und, wenn ich mich recht erinnere, stehst du ja sowieso nicht auf so etwas," entgegnete Dana und hauchte ihm einen Kuß auf die Nasenspitze. " Übrigens habe ich auch, im Gegensatz zu dir, ein Schlafzimmer," fügte sie hinzu.

Mulder grinste, " ich dachte schon, du schlägst es nie vor."

Mit einem Ruck setzte er sich auf, nahm Dana auf die Arme und lief mit ihr ins angrenzende Zimmer.

Dort setzte er sie langsam auf das Bett und kniete sich vor sie.

Seine Arme legte er um ihre Taille, seinen Kopf vergrub er zwischen ihren Brüsten.

Zärtlich fuhr Scully mit ihren Fingern durch seine Haare.

" Ich liebe dich, Fox Mulder," sagte sie leise.

Mulder hob den Kopf und sah sie an.

" Und ich liebe dich, Dana Scully," entgegnete er ebenso leise.

Dana zog ihn neben sich.

Ganz langsam öffnete sie sein Hemd. Mulder schlüpfte aus den Ärmeln und half Scully aus ihrem Shirt.

Sein Blick glitt an ihr herab. Langsam, er wollte alles in sich aufnehmen.

Vorsichtig berührte er ihre Haut. Spürte, wie zart und weich sie war. Roch ihren berauschenden Duft.

Seine Finger tasteten hinter ihren Rücken und öffneten ihren BH.

Zärtlich streifte er die Träger von ihren Schultern.

Sein Blick glitt über ihre straffen Brüste.

Zögernd berührte er sie. Streichelte sanft darüber. Umkreiste mit den Fingerspitzen ihre Brustwarzen. Seine Hände wanderten weiter nach unten, fuhren über ihren Bauch, nach hinten und den Rücken wieder hinauf.

" Dana, du bist wunderschön," flüsterte er und konnte seinen Blick nicht von ihrem Körper lösen.

Gemeinsam ließen sie sich nach hinten sinken.

Scully schälte ihn langsam aus seinem T-Shirt und half ihm auch aus der Jeans, die er nur für sie angezogen hatte. Da sie ihn in Jeans lieber sah, als in Anzughosen.

Ihre eigene Jeans landete ebenfalls neben dem Bett auf dem Fußboden.

Sie küßten sich, immer wieder, und erkundeten ihre Körper mit ihren Händen, ihren Blicken, ihren Lippen.

Lange lagen sie nebeneinander und genossen das prickelnde Spiel der Hände auf ihren Körpern.

Sie streichelten sich, massierten und kneteten sich zärtlich.

Mulders Lippen wanderten schließlich langsam an Dana herab. Seine Zunge liebkoste ihre festen Brüste, erkundete ihren Bauchnabel und glitt weiter zu ihren Schenkeln.

Scully stöhnte auf vor Erregung.

Mulder fand die richtige Stelle und trieb sie langsam zum Höhepunkt.

Dana's Atem ging immer heftiger. Sie wandt sich auf dem Bett und stöhnte genüßlich auf.

Mulder ließ seine Finger spielen. Sanft fuhr er mit den Fingerspitzen über ihren Po, ihre Schenkel hinab und wieder hinauf zu ihrem Bauchnabel.

Vorsichtig, um sie nicht zu kitzeln, strich er über ihren Bauch wieder abwärts.

Langsam ließ er seine Finger in sie gleiten und erforschte ihr inneres, während er sich nach oben küßte, bis er wieder direkt neben ihr lag.

Dana schlang ihre Arme um ihn und deckte ihn mit Küssen ein. Wild und stürmisch.

" Fox ...," hauchte sie.

" Mul... ," unterbrach er und besann sich. Er mußte anfangen zu grinsen und küßte sie verlangend. " Fox," hauchte er kurz, als er sich für einen winzigen Augenblick von ihr löste.

" Du bist einmalig," sagte Dana leise und deckte ihn erneut mit Küssen ein.

Ihre Hände wanderten abwärts, über seinen Brustkorb, seinen muskulösen Bauch hinab. Sie fand seine Erregung.

Ihre Finger schlossen sich darum, massierten und streichelten sie.

Mulder schluckte und legte sich zurück, um ihr mehr Raum zu geben.

Langsam arbeitete sich Dana mit Küssen nach unten.

Ihre Finger streiften sanft über seinen Penis, massierten ihn.

Mit der Zunge fuhr sie über seine Eichel, den Schaft entlang.

Mulder stöhnte auf, als sich ihre Lippen um ihn schlossen.

Scully saugte an ihm, knabberte ihn an und liebkoste ihn.

Immer heftiger ging Mulders Atem. Mit einer Hand fuhr er ihr durch die Haare. Immer wilder. Er bewegte sein Becken, fast automatisch.

Er biß die Zähne zusammen. Er wollte noch nicht. Er wollte noch etwas warten, noch etwas genießen. Doch der Höhepunkt kam und ließ sich nicht länger zurückhalten.

Langsam schob sich Dana wieder neben ihn.

Mulder nahm sie in die Arme, küßte sie.

Sein Gesicht war gerötet und er war etwas außer Atem. Doch er wollte nicht, daß es schon vorbei war.

So lange hatte er auf diesen Moment gewartet. Hatte ihn herbeigesehnt und ihn doch nie für möglich gehalten.

Dana sah ihm in die Augen. Sie wußte es. Sie fühlte ebenso wie er.

Ihre Hand ruhte noch immer in seinem Schoß. Sanft streichelte sie ihn und ertastete seine Hoden.

Mulders Erregung wuchs aufs neue.

" Dana, ich liebe dich. - Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt," hauchte er und schob sich über sie.

Scully nickte leicht, " ich weiß. Und ich liebe dich, wie sonst nichts mehr auf dieser Welt."

Zögernd und vorsichtig drang er in sie ein und verharrte kurz.

Scully schloß für einen Augenblick die Augen. Sie genoß das Gefühl, ihn in sich zu spüren.

Ganz langsam hob er sein Becken etwas an und stieß vorsichtig zu.

Dana stöhnte erregt auf.

Ihre Hände wanderten über seinen Rücken abwärts und kneteten seinen Po.

Unwillkürlich gab sie damit den Takt an.

Immer heftiger und tiefer stieß er zu.

Scully streichelte seine Hoden, seinen Po und zog ihn zu sich herab.

Ihre Schenkel schlangen sich um seine Taille. Sie preßte ihren Unterleib gegen seinen, streckte sich ihm entgegen.

Sein heißer Atem strich über ihre Wange. 

Mulder ließ den Kopf sinken und küßte sie auf den Hals, die Wange, die Stirn.

Er suchte ihre Lippen und fuhr mit seiner Zunge zwischen sie.

Er spielte mit ihrer Zunge, saugte daran, knabberte daran.

Sie liebten sich, mit allen ihren Sinnen. Heiß und innig.

Schließlich löste er sich wieder und sah ihr in die Augen.

Ihr Gesicht war gerötet und glänzte vor Schweiß. Ihr Atem ging heftig.

Sie stöhnte auf.

Ihre Finger krampften sich in das Laken, als sie heftig kam.

Mulder spürte das Zittern und gab nach. Er biß die Zähne zusammen und schloß die Augen. Mit einem letzten Stoß kam auch er.

Erschöpft sank er neben sie.

Sein Herz raste und sein Blut schien zu kochen.

Lange lagen sie so, beruhigten sich nur langsam und versuchten wieder zu Kräften zu kommen.

Scully rollte ihn schließlich von sich herab. Sie beugte sich über ihn und küßte ihn sanft, " du bist einmalig."

Mulder nickte nur, zu mehr war er noch nicht in der Lage.

Dana kuschelte sich neben ihn, zog die Decke heran und breitete sie über sich aus.

Erschöpft schliefen sie schließlich ein.

***

2 Jahre später

Mit einem letzten Sprung erreichte Mulder den Lift gerade noch, bevor sich die Türen schließen konnten.

Hastig drückte er auf den Knopf für die fünfte Etage. Sein Blick flitzte zur Anzeige über der Tür.

1 ... - 2 ...

Konnte das Ding denn nicht schneller fahren ?

3 ... - 4 ...

Nervös tippte er mit dem Fuß auf den Boden und warf einem Mann, der schräg neben ihm stand, ein flüchtiges Grinsen zu.

5

Endlich, die Türen öffneten sich.

Mulder hastete aus dem Lift und den Flur entlang. Als eine Schwester im Gang auftauchte, hielt er sie an, " ich suche Dana Mulder."

Die Schwester lächelte freundlich und erklärte ihm den Weg.

Mulder eilte weiter bis er endlich die richtige Zimmertür gefunden hatte.

Er klopfte kurz an und wartete auf das Herein.

Eine Schwester erschien und sah ihn fragend an.

" Mulder. Man sagte mir, daß meine Frau hier liegt," erklärte Fox auch schon.

Die junge Frau lächelte freundlich und nickte, " Sie kommen gerade noch rechtzeitig. Warten Sie einen winzigen Augenblick. Sie werden gleich Kleidung bekommen, die Sie bitte überziehen, dann kommen Sie einfach rein."

Mulder nickte und wartete. Ungeduldig klopfte er mit einer Hand an seinen Oberschenkel.

Es dauerte nicht lange, bis eine Schwester mit einem grünen Päckchen auf ihn zukam, " Mr. Mulder. Sie müssen das hier bitte anziehen, ehe Sie ins Zimmer dürfen."

Mulder nickte, schlüpfte in den grünen Kittel und setzte auch, wenig begeistert, das grüne Häubchen auf.

Die Schwester lächelte freundlich.

Mulder atmete noch einmal tief durch, dann drehte er den Knauf und drückte die Tür auf.

Eine Schwester stand neben dem Bett seiner Frau und winkte ihn heran.

Zögernd und etwas unsicher trat er neben das Bett. Sein Blick streifte dabei durch das Zimmer. Doch es war alles freundlich und nett und sah keineswegs wie ein Operationssaal aus.

Die Schwester nickte ihm aufmunternd zu, " stellen Sie sich neben Sie und stützen Sie ihren Kopf und Rücken. So können Sie ihr am besten helfen."

Mulder schluckte noch einmal trocken, dann hatte er nur noch Augen für Dana.

Sie sah müde und abgekämpft aus.

Fox faßte nach ihrer Hand und drückte sie.

" Stützen Sie ihr den Rücken," drängte die Schwester.

Fox faßte mit einer Hand unter Danas Nacken und half ihr.

Dana stöhnte auf. Ihr Gesicht wurde rot vor Anstrengung.

" Gleich haben wir es," kam es vom Fußende des Bettes, wo der Arzt saß.

" Los, noch einmal," rief die Schwester.

Erneut zog sich Dana in die Höhe. Mit einem schmerzhaften Stöhnen sank sie zurück. Doch sofort war sie wieder oben.

Gleich darauf klang ein dünner Schrei durch den Raum.

Die Schwester lachte und der Arzt nickte erfreut.

Fox starrte zu dem winzigen Wesen, daß nun zwischen den Beinen seiner Frau lag und aus Leibeskräften schrie.

" Es ist ein Mädchen und es ist kerngesund. Herzlichen Glückwunsch," sagte der Arzt auch schon und wickelte das kleine Bündel in ein Tuch.

Dann legte er es Dana auf die Brust.

Fox schluckte und hatte Tränen in den Augen. Er konnte es noch immer nicht fassen. Dieses winzige Wesen war sein Kind. Seine Tochter. Sein eigenes Fleisch und Blut.

Er beugte sich zu Dana herab, umarmte und küßte sie vorsichtig.

Dana liefen Tränen die Wangen hinunter. Schluchzend preßte sie ihr Baby an sich.

" Danke Fox. Danke, ohne dich ... ," ihre Stimme klang rauh.

Fox Mulder schüttelte den Kopf und nahm sie in die Arme, " ich danke dir. Ich danke dir dafür, daß du mir dieses kleine Wesen geschenkt hast. Du bist eine wundervolle Frau, Dana Mulder. - Ich hoffe nur, daß ich auch so ein wundervoller Vater werde."

Dana lächelte durch die Tränen und nickte, " das wirst du, das weiß ich."

Zärtlich betrachteten sie nun ihr Baby.

" Sie hat deine Augen," fiel es Mulder auf.

Dana grinste und streichelte sanft das winzige Köpfchen, " und deinen Mund."

Mulder küßte seine Frau zärtlich auf die Stirn, " ich kann noch immer nicht glauben, daß sie tatsächlich uns ist. Sie ist unsere Tochter."

Dana nickte, " ja, das ist sie. Wie wollen wir sie eigentlich taufen ?"

Mulder mußte nicht lange überlegen, " Melissa," sagte er und dachte dabei an ihre Schwester, die vor Jahren ermordet wurde.

Dana lächelte, " Melissa Samantha Mulder," nickte sie und dachte dabei an seine Schwester, die vor vielen Jahren entführt wurde. 

Mulder sah Dana in die Augen. In ihrer Tochter lebten ihre Schwestern weiter.

Plötzlich erschien die Nurse, " es tut mir leid, aber ich muß Ihnen die Kleine jetzt wegnehmen. Sie wird gebadet, noch einmal von unserem Kinderarzt untersucht und angezogen. Danach bekommen Sie Ihre Tochter wieder. Eine Kollegin wird Ihnen dann beim Stillen helfen."

Dana nickte und sah ihrem Baby nach, wie es verschwand.

Einen Augenblick waren sie alleine, dann erschien abermals eine Schwester, " ich bringe Sie jetzt in Ihr Zimmer. Sie haben sogar schon Ihren ersten Besuch."

Fox und Dana sahen sich an und hatten beide den gleichen Gedanken, " unsere Mütter."

Die Schwester mußte lachen und schüttelte den Kopf, " Ihr Besuch ist männlich."

" Bill ?" zweifelte Dana. Denn ihr Bruder befand sich gegenwärtig in Übersee.

Die Schwester schob ihr Bett über den Flur und in ein Privatzimmer.

Fox wich ihr nicht von der Seite.

" Darf ich Ihren Besuch reinschicken ?" fragte die Schwester, ehe sie das Zimmer verließ.

Dana nickte und war gespannt.

Kurz darauf wurde die Tür aufgedrückt.

" Direktor Skinner," entfuhr es Dana überrascht.

Skinner trat neben das Bett und reichte beiden die Hand, " Fox Mulder rannte so schnell aus dem Büro, daß es entweder nur brennen, oder Sie in den Wehen liegen konnten. Da mußte ich einfach herkommen. Ich wollte der Erste sein, der Ihnen gratuliert."

Dana grinste schwach, " Sie haben auch das meiste Recht darauf. Hätten Sie die Eizellen nicht bekommen, dann ... ."

Skinner winkte ab, " das ist schon okay."

" Wie sind Sie eigentlich da rann gekommen ?" fragte Dana neugierig.

Skinner wechselte einen kurzen Blick mit Mulder und schüttelte leicht den Kopf, " das ist nicht wichtig."

Die Tür öffnete sich abermals und die Schwester schob eine Babywiege in den Raum. 

Vorsichtig holte sie das Mädchen heraus und legte es Dana in den Arm, " bitte klingeln Sie, wenn Sie sie stillen möchten. Ich komme dann und helfe Ihnen. Aber warten Sie nicht zu lange. Die Geburt war recht anstrengend für die Kleine und sie sollte bald etwas zu trinken bekommen."

Dana nickte und betrachtete sich ihre Tochter.

" Sie ist sehr hübsch. Sie hat Ihre Augen, Mrs. Mulder," bemerkte Skinner.

" Mr. Skinner, wir würden uns freuen, wenn Sie die Patenschaft für unsere Tochter übernehmen würden. Sie haben dafür gesorgt, daß sie überhaupt existiert," wandte sich Dana an ihren ehemaligen Chef.

Skinner lächelte flüchtig und schüttelte den Kopf, " danke für Ihr Vertrauen, aber ich fürchte, das ist nichts für mich. Tut mir leid."

Mulder nickte verständnisvoll.

" Es ist wohl besser, wenn ich Sie jetzt mit Ihrer Tochter wieder alleine lasse. Damit Sie sie in Ruhe füttern können. Nochmals herzliche Glückwünsche und Ihnen alles gute für die Zukunft," damit wandte sich Skinner ab und ließ die junge Familie alleine.

Fünf Minuten später kam die Schwester wieder ins Zimmer und zeigte Dana, wie sie ihre Tochter am besten Stillen konnte.

Fox Mulder hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und sah zu, wie sein Baby friedlich trank.

Dort, in diesem Bett, lag alles, was ihm wichtig war. Seine geliebte Frau und seine kleine Tochter. Ein warmes Gefühl durchströmte ihn. Ein Gefühl der unendlichen Liebe, die er für diese beiden Menschen empfand. Er wußte, er hatte die richtige Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung, von der Dana Mulder noch nichts ahnte.

***

2 Stunden später; im Office von A.D. Skinner

Skinner sah sein Gegenüber ernst an. 

Der Mann, der vor dem Schreibtisch stand, blies eine Rauchwolke gegen die Zimmerdecke, " ich hörte, Agent Mulder hat Nachwuchs bekommen."

Skinner nickte knapp, " ja. Vor drei Stunden."

" Das freut mich für ihn. Ich hoffe doch, Sie erinnern sich an unsere Abmachung ?" seine Stimme klang rauh.

" Agent Mulder wurde in den Innendienst versetzt. Abteilung: Telefonüberwachung. So war ja Ihre Forderung. - Das ist es doch, was Sie als Preis für die Eizellen von Dana Scully wollten," antwortete Skinner kalt.

" Das ist aber noch lange nicht alles."

" Er wird die Suche nach seiner Schwester aufgeben und die Angelegenheit auf sich beruhen lassen."

" Agent Mulder weiß von unserem Deal ?" fragte der Raucher auch sofort.

" Er kannte Ihren Preis."

Der Raucher verzog das Gesicht zu einem Grinsen und hustete asthmatisch, " weiß Mrs. Mulder ebenfalls von diesem Geschäft ?"

Skinner kniff die Augen zusammen, " ich warne Sie. Sollten Sie ihr oder Agent Mulder irgendwie zu nahe kommen, dann sind Sie dran. Dann werden Sie für Ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen."

Der Raucher zog eine Augenbraue in die Höhe und sah Skinner spöttisch an, " von Ihnen ?"

" Das würde wenig nutzen. Aber inzwischen wissen genug andere ebenfalls, wer oder was Sie sind. Sollten Sie also irgend etwas tun, was mir nicht gefällt, dann sind Sie dran," warnte Skinner kalt.

Der Raucher warf ihm noch einen langen, prüfenden Blick zu. Dann warf er seine Zigarettenkippe in Skinners Kaffeetasse, drehte sich um und verschwand.

Zurück blieben eine qualmende Kippe und Nebelschwaden, die Skinners Atemwege reizten.

Seufzend ließ er sich in seinen Sessel fallen und warf einen Blick auf das Rundschreiben, das er selbst heraus geschickt hatte.

DIE ABTEILUNG X-AKTEN WIRD MIT SOFORTIGER 

WIRKUNG GESCHLOSSEN !

A.D. Skinner 20. Juni 2001

E N D E 

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