World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Geheimnisse

von Sabrina

Kapitel #1

"Scully, meinen Sie nicht, dass Sie übertreiben?"

Scully sah nur ganz kurz von ihrem Schreibtisch auf. Sie war gerade dabei, in Windeseile einen großen Stapel Akten in ihre Tasche zu stopfen.

"Nein, ich will nur nicht den Anfang verpassen! Oh Gott, nur noch eine viertel Stunde! Ich muss jetzt los! Bye, Mulder!"

Sie zog mit einem kurzen Ruck ihren Mantel von der Garderobe und riss die Tür auf.

"Scully, was an dieser Fernsehserie..."

Er hörte auf zu sprechen, da sie soeben mit einem Luftzug, der alle Papiere durcheinandergewirbelt hatte, durch

die Tür hinausgerauscht war. Kopfschüttelnd und seufzend wandte er sich wieder seinen eigenen Unterlagen zu.

Irgendwann fiel ihm jedoch auf, dass er nicht mehr die geringste Lust hatte, weiterzuarbeiten. Er würde einfach

auch für heute Schluss machen, so wie Scully es schon vor ein paar Stunden getan hatte und sein Wochenende

genießen. Also verließ er als einer der letzten Anwesenden an diesem Freitagabend das FBI-Gebäude.

Als er in seinem Apartment angekommen war und sein Blick auf den Fernseher fiel, wusste er sofort, worauf er jetzt gerade Lust hatte: einen gemütlichen Abend mit einer Pizza vor dem Fernseher!

 

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"Was soll das heißen, Sie können mir die Pizza nicht nach Hause liefern?"

Er starrte mit einem vernichtenden Blick auf den Telefonhörer in seiner Hand. Jetzt wollte er einmal seit zwei Wochen eine Pizza von seiner Lieblingspizzeria haben und dann das! Aber eine andere Pizzeria zu nehmen stand außer Frage, niemand konnte so gut Pizza machen wie Toni!

"Dann besorgen Sie gefälligst eine Vertretung für den Fahrer!"

Er massierte mit einer Hand über seine Stirn und stieß einen Seufzer aus, bevor er betont ruhig die nächsten Worte aussprach.

"Okay, ich werde zu Ihnen ins Restaurant kommen und die Pizza holen."

 

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Bei der Pizzeria angekommen überlegte er sich, dass es doch eine ganz gute Idee wäre, einfach zwei Pizzas zu kaufen und dann zu Scully zu fahren, damit er den Abend vor dem Fernseher nicht alleine verbringen müsste. Abgesehen davon hatte sie mehr Programme als er.

Kurz darauf stand er also mit zwei flachen Kartons, durch deren Boden teilweise Fett durchsickerte, vor Scullys Tür und grinste breit in den Spion. Als sich jedoch die Tür nicht öffnete und er sich mit seiner Grinse langsam dämlich vorkam, klingelte er erneut, diesmal aber energischer. Diese Taktik schien Erfolg zu haben, denn kurz darauf hörte er von drinnen ein leicht genervt klingendes

"Ja verdammt, ich komme!"

Die Tür schwang auf und seine Grinse richtete sich nun nicht mehr auf den Spion, sondern auf das Gesicht, das ihn mit einem tödlichen Blick anstarrte.

"Äh... störe ich Sie bei irgendwas?"

"Wenn Sie´s so genau wissen wollen: JA!"

"Sind Sie... uhm, haben Sie etwa Besuch, Scully?"

Mit geschlossenen Augen holte sie tief Luft und das schien sie tatsächlich etwas zu besänftigen. Sie musterte Mulder von Kopf bis Fuß und dabei blieben ihr natürlich auch die Pizzaschachteln nicht verborgen.

"Naja, wie´s aussieht, habe ich den jetzt gerade tatsächlich."

"Wer..."

Noch bevor Mulder seine Frage aussprechen konnte, bedachte sie ihn mit einem `Kommen-Sie-schon-so-dämlich-kann-man-doch-gar-nicht-sein-Blick´. Er schien ihn tatsächlich zu verstehen, was man auch an dem Aufblitzen in seinen Augen erkennen konnte.


"Ach, Sie meinen... mich! Also heißt das wohl, dass ich reinkommen kann?!"

Sie sagte nichts, sondern sah ihm nur in die Augen, verblüfft über so viel Scharfsinnigkeit.

Mulder stellte die Pizzas auf den Tisch und streckte sich auf ihrer Couch aus, sah sich jedoch verwirrt um, als er bemerkte, dass sie ihm nicht auf die Couch gefolgt war. Sein Blick traf auf den Fernseher und auf das Fach in dem Fernsehtisch darunter, in dem eine ganze Reihe Videokassetten standen. Er fragte sich, ob etwa alle zwanzig Kassetten voll von Folgen dieser neuen Fernsehserie waren, die Scully so toll fand.

Er drehte seinen Kopf weiter und entdeckte schließlich auch Scully – vor ihrem Computer.

"Was machen Sie denn da? Ihre Pizza wird..."

"Okay, bringen Sie sie mir herüber!"

Mulder tat wie ihm geheißen, da er nun ziemlich neugierig geworden war, was Scullys Aufmerksamkeit so auf diesen Bildschirm fesselte. Er erhaschte einen kurzen Blick über ihre Schulter:

Autor: Sandy Cullak (sandycullak@usa.net)

Titel: The key is called love

Kategorie: TBR

Rating: NC-17

"Was zum Teufel ist das?"

Er konnte jedoch nicht länger darüber nachdenken, weil Scully ihn wütend anfunkelte.

"Hey! Das geht Sie gar nichts an!"

Ihre Augen, blitzend, trafen seine, reumütig. Sie kniff ihre leicht zusammen, was sie noch eine Spur wütender aussehen ließ und ihn dazu brachte, noch eine Spur schuldbewusster zu schauen.

Dann musste sie aber doch lächeln und es tat ihr beinahe schon leid, ihn so angefahren zu haben. Sie seufzte leicht, immer noch lächelnd.

"Soll ich Ihnen das wirklich sagen?"

"Vertrauen Sie mir etwa nicht mehr?"

"Doch natürlich und das wissen Sie auch! Aber..."

"Aber was?"

"Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das hier wirklich erzählen sollte..."

"Bitte, Scully, schließen Sie mich nicht aus!"

"Aber Sie machen sich doch schon die ganze Zeit darüber lustig, dass mir `M.S. Aurelia´ so gut gefällt!"

"Scully! Ich habe doch nichts gegen die Serie! Ich meine, sie ist eigentlich wirklich gut gemacht und die Idee von diesem Schiff und dieser Crew ist auch super! Außerdem sind die Rollen der beiden Hauptdarsteller Tanya und Brad gut besetzt. Es kommt nämlich gut rüber, dass Tanya die Schiffsnavigatorin ist und Brad auf die Tauchgänge bei den speziellen Einsätzen geht. Ich habe wirklich nichts gegen die Serie, ich mag sie sogar. Im Grunde genommen mache ich mich auch gar nicht über die Serie lustig, sondern nur darüber, dass..."

Er grinste sie breit an.

"... dass Sie so hysterisch deswegen werden!"

Sie schlug spielerisch gegen seinen Oberarm, den er inzwischen auf ihre Stuhllehne aufgestützt hatte.

"Ich bin nicht hysterisch, sondern nur begeistert! Mulder, wenn Sie sich richtig damit beschäftigen, werden Sie sicher auch in diesen Bann gezogen werden! Es ist schlichtweg genial, wie die Scheinwelt dieser Serie konstruiert wurde und dass die Macher der Serie es geschafft haben, den Charakteren so viel Hintergrund und Festigkeit zu geben, dass man denkt, sie wären reale Personen! Diese Serie ist so viel mehr, als nur eine gut gemachte Fernsehsendung! Im Internet gibt es Diskussionsforen, die sich nur damit beschäftigen, es gibt Massen von Homepages und vielerlei andere Aktivitäten rund um `M.S. Aurelia´! Sie können sich gar nicht vorstellen, wie leicht man über das Internet durch diese Serie Leute kennenlernt, die genau das selbe Interessengebiet wie man selbst haben!"

"Scully, ich glaube Ihnen ja und wenn es Sie glücklich macht, werde ich mich auch näher mit dieser Serie beschäftigen, nur was hat das alles jetzt eigentlich mit dem zu tun, was Sie da gerade am Computer machen? Sie sind nämlich nicht in einem Forum oder etwas Ähnlichem, wenn ich das gerade richtig gesehen habe!"

Scully räusperte sich etwas verlegen.

"Nun ja, uhm..."

Da sie nicht weiterzureden schien, ergriff Mulder das Wort.

"Lassen Sie mal sehen!"

Sie musterte ihn erst misstrauisch, doch dann rückte sie widerstrebend etwas vom Bildschirm weg und gab so den Blick darauf frei. Mulder beugte sich über ihre Schulter hinweg und stützte sich mit den Händen am Schreibtisch ab, während er las.

"Scully, kennen Sie diese Sandy Cullak?"

"Äh, ja."

Diese Antwort von ihr hatte einen seltsamen Unterton, aber da Mulder nicht die geringste Ahnung hatte, was er bedeuten könnte, kümmerte er sich nicht weiter darum.

"Ein Titel?! ...Was ist das hier? Eine Filmkritik? Ein Buch?"

"Hmm, na ja, so ähnlich. Dazu komme ich gleich noch, okay?"

Er zuckte nur mit den Schultern.

"Hab ich irgendwas verpasst?! Was ist `TBR´???"

"Nun ja, wie soll ich sagen... `TBR´ ist ein Kürzel für... für... füreineRomanzezwischenTanyaundBrad."

Hätte Mulder etwas im Mund gehabt, hätte er sich sicherlich verschluckt.

"Eine Romanze?! Eine Beziehung???? Also, ganz langsam, wenn ich die Fakten zusammennehme, handelt es sich hierbei um ein Buch, dessen Thema eine romantische Beziehung zwischen den beiden Hauptdarstellern von `M.S. Aurelia´ ist, ja?"

"Hmmm, so gesehen... ja."

"Okay, aber wie kommt das Buch in Ihren Computer??? Tippen Sie das etwa ab?"

"Nein, das... also, es existiert ausschließlich als Computerdatei."

"Aber dann ist es ja kein richtiges Buch mit Einband und..."

"... eine Fanfic."

"Was?!"

"Man nennt diese Geschichten über eine Serie, die im Internet stehen, Fanfiction, abgekürzt Fanfic."

"Aha. Also, ich glaube, den Teil hab´ ich jetzt verstanden. Diese... Geschichte stammt also aus dem Internet und Sie sind gerade dabei, sie zu lesen, weil Sie ein Befürworter einer Beziehung zwischen Tanya und Brad sind, ja?"

"Äh... nein."

"Machen Sie mich nicht fertig, Scully! Ich dachte gerade, ich hätte alles verstanden, was Sie mir zu erklären versucht haben!"

"Also, der letzte Teil Ihrer Annahme war ja noch richtig..."

"Dass Sie ein Befürworter der Romanze sind?"

"Genau das!"

"Scully! Sind Sie etwa eine versteckte Romantikerin?"

"Steckt nicht in jedem von uns ein Romantiker, der sich nach Liebe sehnt und nur herausgelassen werden will?"

"Nein, nicht in jedem. Nur in vereinsamten, alten Hausfrauen, die sich den ganzen Tag lang Talkshows mit dem Thema `Liebe´ ansehen!"

"Mulder! Was ist denn mit Ihnen los?"

"DasWetteristschuld!"

Sie lehnte ihren Kopf in den Nacken und schielte ihn kurz an. Er zog entschuldigend die Schultern hoch.

"Was war denn jetzt mit dem Rest meiner Annahme?"

"Tja, diese Geschichte stammt weder aus dem Internet, noch bin ich gerade dabei, sie zu lesen."

"Häh?!"

"Uhm, ich glaube, dies ist der richtige Zeitpunkt, um zu Ihrer Frage über Sandy Cullak zu kommen."

"Was hat die denn jetzt damit zu tun? Scully, ich verzweifle hier gerade, falls Sie es noch nicht mitbekommen haben!"

"M. F. Luder..."

"Scullyyyyy!"

stieß er bettelnd hervor.

"Was hat jetzt schon wieder mein Pseudonym mit dieser... dieser Fanfic oder mit Sandy Cullak..."

"Sie haben sich die Frage gerade selbst beantwortet, Mulder!"

"Häääääh?!?"

"Pseu-do-nym!"

Er schluckte schwer, richtete dann seinen Blick nach oben an die Wand und starrte darauf. Daran, dass seine Stirn in Falten lag, konnte man erkennen, dass er sich konzentrierte. Er machte Mundbewegungen, so, als ob er gedanklich zählen würde. Schließlich blitzte es verstehend in seinen Augen auf.

"Scully, Sie... Sie meinen: M. F. Luder – F. Mulder; .... Sandy Cullak – D... Dana K. Scully?"

Sie nickte anerkennend.

"Genau das!"

"Aber das würde ja heißen, dass diese Fanfic... dass Sie sie..."

"...geschrieben haben, genau!"

"Aber..."

"Und das erklärt dann auch, warum sie NICHT aus dem Internet stammt und warum ich sie nicht LESE!"

"Aber... aber, ich wusste ja gar nicht, dass Sie schreiben können; ich meine, einen Roman... äh, und dann auch noch eine Romanze!"

"Nun, ehrlichgesagt wusste ich es auch nicht!"

Sie zwinkerte ihn belustigt darüber, dass er mit offenem Mund auf den Bildschirm starrte, an.

"Aber... äh... NC-17 hieße doch, dass dieser Text nicht jugendfrei wäre und..."

"Das weiß ich, Mulder."

"Ihre Geschichte ist... äh... ist NICHT..."

"Ja, einige Stellen sind NICHT jugendfrei."

Mulder wandte sich kurz ab und schnaubte ungläubig.

"Ich kann das irgendwie alles noch gar nicht glauben!"

"Ich dachte immer, Sie WOLLEN glauben!"

"Aber, dass Sie eine Autorin werden, das... damit hätte ich niemals gerechnet, Scully!"

Mit einem gespielt beleidigten Gesichtausdruck und vor der Brust verschränkten Armen feixte sie:

"Sie trauen mir wohl gar nichts zu, huh?!"

Er blieb vollkommen ernsthaft und schien es auch so zu meinen, als er sagte:

"Doch, Scully, ich traue Ihnen sehr viel zu und das wissen Sie! Ich bin sicher, es ist großartig!"

Die Verschränkung ihrer Arme löste sich und sie lächelte ihn an.

"Scully, lassen Sie es mich lesen!"

Scullys eben noch sicheres Auftreten wich der Nervosität. Sie strich sich durch ihre Haare.

"Mulder, ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee wäre..."

"Kommen Sie schon, Sie hätten doch damit rechnen müssen, dass ich es lesen will, wenn Sie mir davon erzählen!"

"Das war ja der Grund, warum ich Ihnen eben zuerst nichts davon erzählen wollte!"

"Oh."

Ihre Blicke trafen sich und gleichzeitig begannen sie wieder zu sprechen:

"Wenn Sie wirklich nicht wollen, dass ich es..."

"Ich habe es mir anders überlegt, Mulder, Sie können es ruhig..."

Beide mussten grinsen.

"Also darf ich es wirklich lesen?"

Sie zögerte kurz, doch dann stand sie auf und deutete mit ihrer Hand auf den Stuhl. Mulder lächelte sie an, bevor er Platz nahm und begann zu lesen. Sie blieb neben ihm stehen und musterte seine Gesichtszüge, während er das tat. Erst sah sein Blick noch kritisch aus, doch dann konnte man seinem Gesicht ansehen, dass er begeistert und gefesselt von der Story war. An manchen Stellen lächelte er, an anderen biss er sich vor Spannung auf die Unterlippe. Plötzlich öffnete er jedoch leicht den Mund und zog die Augenbrauen hoch. Eine zweideutige Grinse umspielte seinen Mund, als er sich zu Scully umwandte und erstaunt, aber zugleich anerkennend hervorstieß:

"Scully!?!"

Sie konnte sich denken, dass er soeben an einer der Stellen angekommen sein musste, auf die das Rating hinwies und lief leicht rot an.

Er las weiter und flüsterte:

"Wow!"

Das begeisterte Glitzern seiner Augen wich für den Rest der Story nicht mehr und als er sie schließlich ganz verschlungen hatte, sah er zu Scully hinüber. Er bemerkte ihren beinahe schüchternen Blick bei ihrer Frage:

"Und?!"

Dass er sie so verunsichert sah, brachte ihn zum Lachen. Er drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.

"Es ist wundervoll! Sie sind eine wundervolle Autorin, Scully!"

Zum Dank strahlte sie ihm entgegen.

"Wie sind Sie nur auf diese geniale Idee für die Fanfic gekommen?"

"Ich weiß nicht so recht... ich habe mir eben die neue Folge im Fernsehen angeschaut und dann schoss mir das einfach durch den Kopf. Wissen Sie, diese Serie ist unglaublich inspirierend für mich und ich... ich habe dadurch mir völlig neue Dinge kennengelernt, die ich jetzt nie mehr missen möchte."

Er beobachtete sie, während sie sprach.

"Und diese gewissen Szenen, wie... wie haben Sie die denn...?"

"Uhm, Mulder, also, das ist mir etwas zu privat. Ich denke nicht, dass ich darüber reden will."

"Scully! Ich finde es unglaublich fantastisch, dass wir uns endlich mal über private Dinge unterhalten, die nichts mit unserer Arbeit zu tun haben, also bitte, ich flehe Sie an, ziehen Sie sich jetzt nicht wieder zurück!"

"Aber Mulder, diese Szenen sind doch nun wirklich nicht das geeignete Gesprächsthema!"

"Wir sind doch zwei erwachsene Menschen und Sie als Ärztin müssten doch am Besten wissen, dass das etwas ganz Natürliches ist! Außerdem haben Sie es doch auch geschrieben, also können Sie doch auch darüber reden, oder?!"

Sie seufzte.

"Mulder!"

"Kommen Sie schon, Scully, ich will doch nur wissen, wie Sie es gemacht haben, diese Szenen zu schreiben!"

"Okay, also ich... ich habe sie mir zuerst vorgestellt."

"Sich vorgestellt? Sie haben sich vorgestellt, wie Brad und Tanya..."

"Naja, eigentlich habe ich... das eher auf ... mich übertragen. Ach, verdammt, sind Sie jetzt zufrieden, Mulder?"

Er ließ seinen Blick auf ihr ruhen. In ihren Augen erkannte er ein Gemisch aus Verlegenheit, Ärger und noch etwas. War es...? Ja, ganz eindeutig, es WAR Sehnsucht! Dass er diesen Blick von ihr gesehen hatte, war genug Ansporn für ihn, um sein Spiel weiter fortzuführen.

"Scully, Sie meinen also, Sie haben sich vorgestellt, wie jemand Sie erst in die Arme genommen und fest an sich gedrückt hat... etwa so..."

Er drückte sie fest an sich.

"... dann in federleichten Berührungen die Konturen Ihres Gesichts nachgezogen hat..."

Er ließ seine Hände erneut das ausführen, was er vorher ausgesprochen hatte.

"... und dann..."

Er zog ihren Kopf ruckartig zu seinem. Sie schloss die Augen und öffnete leicht ihre Lippen. Die Sekunden, bis sie die Berührung seiner Lippen endlich tatsächlich auf ihren spürte, schienen wie eine Ewigkeit zu verstreichen. Dann ließ sie sich ganz in den leidenschaftlichen Kuss fallen. Sie hatte nie etwas so Unbeschreibliches gefühlt und musste feststellen, dass die Worte, die dieses Gefühl in ihrer Fanfic beschrieben hatten, noch weitaus untertrieben waren. Dann trennte er sich wieder von ihr und sah sie mit fragender und herausfordernder Mine an.

"Mulder, wissen Sie noch, was ich über die Serie gesagt habe? ...Dass ich durch sie neue Dinge kennengelernt hätte, die ich nie mehr missen wollte?!"

Sie sprach nicht weiter, doch was sie gesagt hatte, reichte ihm schon. Da sie immer noch neben ihm stand, zog er sie auf seinen Schoß. Währenddessen murmelte sie:

"Übrigens dachte ich nicht an JEMANDEN, Mulder, ich dachte an Sie!"

Daraufhin begann er erneut, die in der Story erwähnten Szenen zu übertreffen.

Währendessen standen zwei mittlerweile abgekühlte Pizzas noch immer auf dem Schreibtisch und verströmten ihren Duft in der gesamten Wohnung.

 

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ENDE

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Rezensionen