World of X

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Ein kleiner Schritt in die Zukunft

von Eva

Kapitel 1

Scullys Apartment
19:07 Uhr


"Nein, ich sehe das ganz anders als sie das tun. Dieser Mann hatte eine außergewöhnliche Gabe. Er konnte seine Figuren zum Leben erwecken, Scully."

Mulder versuchte nun schon seit über einer halben Stunde, Scully seine Meinung zu dem Fall zu erklären. Bis jetzt war es ihm nicht gelungen. Auch dieses Mal schlug der Versuch fehl.

"Ich versichere ihnen noch einmal, dass ich ganz bestimmt einen echten Menschen gesehen habe und keine Trickfigur, Mulder. Er sah zwar aus wie Padgett aber er könnte ja auch ein Bruder gewesen sein. Oder es war einfach nur eine Halluzination von mir. Ich bin vielleicht einfach zu sehr davon ausgegangen, dass er es sein muss, dass ich der Wahrheit nicht ins Auge sehen konnte."

"Haben sie das Buch gelesen, Scully?"

"Was?" Warum fragte er das nun?

"Haben sie sein Buch gelesen, bevor er es verbrannte?", wiederholte er.

"Ich habe so weit gelesen, wie er vor der Festnahme geschrieben hatte."

"Gut, dann wissen sie wahrscheinlich auch, dass er total in sie verliebt war. Richtig?"

"Richtig."

"Und als er entlassen wurde da hat er etwas gesagt. Richtig?"

Plötzlich war Mulders Gesichtsausdruck sehr ernst. Diese Frage war ihm wichtig, das merkte Scully. Sollte sie darauf eingehen? Sie wusste sehr wohl worauf er anspielte. Es war diese eine Bemerkung, die Padgett machte als sie ihn entließen. Für ihren Verstand war diese Frage immer noch ungeklärt. Doch ihr Herz wusste die Antwort bereits. Aber sie wäre nicht Scully, würde sie nicht auf ihren Verstand hören. Außerdem wollte sie Mulders Meinung dazu hören.

"Ja, hat er."

"Er sagte", Mulder unterbrach sich selbst um mit Scully Blickkontakt aufzunehmen. Sie hielt seinem Blick stand. Mulder fuhr fort: "Ich zitiere In meinem Roman schrieb ich, dass Agent Scully sich verlieben würde. Doch das ist nicht möglich, denn sie ist bereits verliebt."

Es war eine Spannung zwischen beiden entstanden, die Scully ungemütlich war. Deshalb fragte sie gespielt ahnungslos: "Und?"

Mulder schaute sich noch eindringlicher an. Er suchte in ihren Augen nach der Antwort. Nach der Antwort auf die nie gestellte Frage. Doch Scully schloß sich zu, verbarrikadierte sich. Er bemerkte das und wollte es verhindern:

"Scully, wer?" Er sprach fast tonlos und in seinen Augen las sie Angst. Angst vor der Antwort auf seine Frage. Sie wandte den Blick ab. Sie konnte ihm nicht länger in die Augen sehen.

Ich kann mich nicht ewig verschließen, dachte sie Und wenn ich Mulder nicht vertraue wem dann? Okay, die Entscheidung war gefallen. Sie hob den Kopf und suchte Blickkontakt zu Mulder, der betreten auf den Boden schaute. Er wünschte sich, dass er diese Frage doch nie gestellt hätte. Doch es lag ihm einfach nicht, die Wahrheit zu ignorieren, sich ihr nicht zu stellen. Er nickte. Es war ein Zeichen dafür, dass er für alles gewappnet war und das sie beginnen sollte. Doch als er ihr in die Augen sah, kannte er die Antwort schon. Er erwiderte ihren Blick. Langsam kam sie von ihrem Ende der Couch herüber und legte ihren Kopf an seine Schulter. Es war ein schönes Gefühl, sie so nah bei sich zu haben. Mehr Mut gefasst, legte er einen Arm ihre Schulter.

Sie ließ es zu. Plötzlich lachte Mulder und fragte: "Hey Scully, heute kommt Stargate. Hast du was dagegen?"

Sie schüttelte den Kopf und lächelte vor sich hin. Dann fragte sie: "DU?" Er war selbst überrascht darüber. Aber es war ihm einfach so rausgerutscht. Doch der Ton ihrer Stimme sagte ihm, dass sie es ihm nicht übel nahm. Sie hatten sich einen kleinen Schritt weiter gewagt. Es war zwar nur ein kleiner Anfang, aber es ist ein Schritt in die Zukunft. Die gemeinsame Zukunft.


ENDE
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