World of X

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Eine Fortsetzung

von Alley Cat

Kapitel 1

Reflecting Pool, Washington D.C.
07:43 pm


Sie saß am Reflecting Pool, dachte über die Ereignisse die kürzlich geschehen waren nach. Gibson, der telepathische Junge, das Schließen der X Akten, das Ausbrennen des Büros..... und dann gab es diese Diana Fowley. Die Lone Gunmen hatten gesagt, daß sie 'Mulders Schnuckelchen' gewesen war, bevor er die X Akten gefunden hatte. Sie hatte sich wirklich gefragt, was vorgegangen war. Und die mußte zugeben, daß sie von Eifersucht erfüllt gewesen war als sie an der Tür vorbei gegangen war und gesehen hatte, wie sie Händchen hielten. Sie wollte damals vom Angesicht der Erde verschwinden.
Dana Scully war normalerweise nicht der eifersüchtige Typ. Es erschien ihr als eine eigenartige Situation, als sie diesen Flur entlang gegangen war. Sie fühlte eine Welle der Erleichterung als sie hörte, daß Diana angeschossen worden war. Sie wußte, daß sie sich schlecht hätte fühlen sollen, hauptsächlich weil sie eine gute Agentin war. Und eine Freundin von Mulder.
Irgendwie fühlte sich Scully, als ob es ihre Schuld war, daß Gibson mitgenommen worden war. Tief in ihrem Innern wußte sie, daß sie Diana nicht mit dem Jungen hätte allein lassen sollen. Plus, sie mußte ihm noch weitere Fragen stellen. Fragen darüber, was in Mulders Kopf vor sich ging und darüber ob Diana noch immer Gefühle für ihn hegte. Nur Fragen, von denen der eifersüchtige Typ träumen würde sie zu stellen.
Also fragte sich Scully, als sie über den Reflecting Pool blickte, auf das funkelnde Wasser und die Sonne die hinter den Bäumen unter ging, was sie noch immer hier machte. Sollte sie nicht zu Hause sein, oder Dinge mit ihrer Mutter unternehmen, oder alte Freunde anrufen, oder machen was auch immer Menschen mit einem Privatleben taten.
Komisch, dachte sie, ich hatte nicht erkannt, was für ein langweiliges Leben ich habe. Ich habe keine Freunde übrig und meine Mutter ist immer mit Tara und Bill beschäftigt und ich habe nichts zu Hause zu tun als herumzuhocken und Trübsal zu blasen.
Und plötzlich kam ihr Mulders Gesicht in den Sinn. Seine dunklen Haare, haselnußbraunen Augen und schmollender Mund. Scully wußte nicht, was sie von ihrem eigenen Partner halten sollte--oder sollte sie lieber sagen Ex-Partner. Ihre Arbeit an den X Akten war genau genommen vorbei. Jetzt würde es endlose Arbeit bei der VCS geben, genau dorthin wieder zurück, wo er angefangen hatte. Und Scully, nun, sie würde wahrscheinlich wieder nach Quantico zurückgeschmissen werden, wieder unterrichten.
Mulder. Er tauchte immer wieder in ihrem Kopf auf. Die griff in ihre Tasche und zog einen kleinen goldenen Ehering heraus. Sie hatte ihn im Büro gefunden, vergraben in einer Schublade. Glücklicherweise war er nicht beschädigt worden, also war sie in der Lage gewesen ihn sich zu nehmen. Skinner hatte sie angewiesen alles aus dem Büro zu holen, das noch immer in guter Verfassung war. Der Ring war ein Teil davon. Aus irgend einem Grund hatte sie die Idee ein wenig Hintergrundinformationen einzuholen.........Und sie wußte genau zu wem sie mit dieser Aufgabe gehen mußte.


FBI Hauptquartier
08:00 pm


"Nochmals Danke Holly. Das bedeutet mir wirklich eine Menge", sagte Scully und folgte der zierlichen Frau zurück an ihren Schreibtisch.
"Kein Problem, Agent Scully. Alles für einen Freund in der Not", sagte Holly. Sie setzte sich an ihren Computer und loggte sich in die Dateien.
"Also, wonach suchen Sie denn genau, wenn es Ihnen meine Frage nichts ausmacht?" fuhr sie fort.
"Nach allem über Agent Diana Fowley und Agent Mulder bevor die X Akten geöffnet wurden. Ich weiß, daß sie zusammen waren, aber ich weiß nicht wann. Ich weiß noch nicht einmal, ob überhaupt irgend etwas darüber aufgeführt sein wird", sagte Scully. Sie stand hinter der kleinen, dunkelhaarigen Frau und sah genau zu.
"Das würde wahrscheinlich nicht leicht zu finden sein, Agent Scully. Persönliche Aufzeichnungen sind normalerweise ziemlich hart zu knacken", antwortete Holly. Sie klickte sich hindurch, ihre Augen auf dem Bildschirm.
Scully dachte für einen Moment lang nach. Wenn dieser Ring etwas bedeutete, dann sollte es irgend eine Art von Aufzeichnung darüber geben. Ein Ehering bedeutete, daß er verheiratet gewesen war, und wenn er es gewesen war, dann sollte er eine Heiratsurkunde haben.
"Holly, tun Sie mir einen Gefallen. Ich sehen Sie bitte alle Heiratsurkunden für FBI Agenten durch. Ich habe da eine Idee", sagte Scully langsam. Holly sah mit fragenden Augen zurück zur Rothaarigen.
"Weswegen?", fragte sie. Manchmal machten sie diese beiden Agenten wirklich nachdenklich. Sie taten die seltsamsten Dinge bei ihrer Arbeit.
Scully holte den Ehering heraus und hielt ihn Holly vor.
"Deswegen. Ich glaube, daß Agent Mulder und Fowley vielleicht verheiratet gewesen sind", sagte sie ausdruckslos. Mulder hatte gesagt, daß er niemals verheiratet gewesen sei, aber er hatte sie schon vorher angelogen gehabt, also was konnte es schon für Schande anrichten, wenn sie ein wenig nachgrub? Und was war, wenn sie herausfand, daß sie verheiratet waren? Was konnte sie tun -- hingehen und Mulder etwas sagen, daß er bereits wußte?
"Es tut mir leid, Agent Scully. Nichts", sagte Holly und holte Scully aus ihren Gedanken heraus. Ihre Augen weiteten sich angesichts ihrer Aussage und dann seufzte sie.
"Nichts? Keine Heiratsurkunde, keine Formulare, gar nichts?", fragte Scully um sicher zu gehen, daß die jüngere Agentin recht hatte.
"Absolut nichts. Es tut mir leid, aber wenn es etwas in bezug auf eine Ehe gäbe, würde es hier sein. Und das ist es nicht", sagte sie. Es war genau das, was Scully zu hören gehofft hatte.
"Vielen Dank Holly. Vielen, vielen Dank", sagte Scully. Sie richtete sich auf, und strich ihr Kostüm zurecht.
"Kein Problem, Agent Scully. Rufen Sie nur an, wenn Sie etwas brauchen sollten und ich werde sehen, was ich tun kann", sagte Holly mit einem kleinen Lächeln. Sie war ein wenig traurig, daß die beiden besten Agenten ihre alltäglichen Arbeiten nicht mehr machen würden, aber zumindest waren sie noch immer in der Gegend.
Scully lächelte und ging. Es war Zeit, sich den Tatsachen zu stellen. Sie mußte mit Mulder über den verdammten Ehering reden. Und woher zum Teufel er stammte.

Fox Mulders Apartment
10:13 pm


Fox Mulder war kaum eingeschlafen als er das Klopfen an der Tür hörte. Er hatte auf seiner Couch gelegen und über alles nachgedacht. Und er mußte nicht fragen wer es war als er die Tür erreichte. Er wußte, daß es Scully sein würde.
"Hey Scully, was ist los?", fragte er als sie eintrat und an ihm vorbei ging, sich in sein dunkles Wohnzimmer begab. Sie stoppte mitten im Zimmer und stand einfach nur da, sammelte ihre Gedanken. Sie hielt ihre Augen auf den Boden gerichtet und wartete darauf, daß Mulder zu ihr kam.
"Scully?", sagte er. Er konnte sofort erkennen, daß etwas nicht in Ordnung war, so wie er es immer konnte. Es mußte an ihrer Haltung liegen.

"Ich muß dich etwas fragen... es ist nicht wirklich wichtig. Oder geht mich überhaupt etwas an. Ich hätte nicht tun sollen, was ich tat, aber ich habe es bereits gemacht, also ist es Vergangenheit. Und wenn du nicht willst, daß ich es weiß--"
"Scully komm auf den Punkt. Du faselst vor dich hin", sagte er. Er ging zu ihr und nahm ihre Hände. Eine von ihnen war zur Faust zusammengedrückt, sie hielt etwas in ihrer Hand. Er öffnete ihre Faust und er Ring fiel in seine Hand. Scullys Kopf fiel nach unten und sie sah so aus, als ob sie anfangen würde zu weinen.
Mulder seufzte. Er hatte gehofft, daß er das niemals würde tun müssen, aber jetzt wo sie es wußte, könnte er es genau so gut hinter sich bringen.
"Also... wo hast du ihn gefunden?", fragte er sie.
Sie ließ ihren Kopf unten aber antwortete leise.
"In der Schreibtischschublade, nach dem Feuer."
Mulder starrte sie an, hielt noch immer ihre Hände. Er ließ eine los und plazierte sie unter ihrem Kinn, hob vorsichtig ihr Gesicht. Sie hatte Tränen auf ihrem Gesicht und ihre Augen waren bereits rot.
"Oh Scully. Es ist nichts, worüber man weinen müßte. Wir waren noch nicht einmal verheiratet", sagte er und versuchte sie mit seinen Worten zu trösten.
"Sie mich an, Scully."
Sie blickte auf, sah ihm direkt in die Augen. Er sah Schmerz in ihnen und zog sie in eine Umarmung. Er fühlte wie sie an seiner Schulter schluchzte und ließ sie weinen.
"Dana, wir sind mit einander ausgegangen. Der Ring hat überhaupt nichts mit Diana zu tun", sagte Mulder. Er fühlte wie sie aufhörte, sich von ihm wegschob und zu ihm aufsah.
"Wofür ist er dann?", fragte sie.
Mulder atmete tief ein und seufzte. Er hielt den Ring nach oben in das Licht, sah den Schmutz und die Asche mit denen er verschmiert war, weil er im Schreibtisch gelegen hatte.
"Er ist für dich", sagte er schließlich. Er starrte sie an, und sah den Schock in ihren Augen. Ihr Kiefer fiel herunter und ihre Tränen trockneten.
"Was?", flüsterte sie. Sie fühlte sich, als ob ihr Hals ausgetrocknet wäre und war nicht in der Lage zu sprechen.
"Ich habe ihn für dich besorgt. Ich wette, du hast nicht zufällig die Inschrift innen gelesen, oder?", fragte er. Sie schüttelte benommen ihren Kopf und nahm den Ring aus seiner Hand entgegen. Und genau, auf der Innenseite des Ringes befand sich eine Inschrift. 'D- heirate mich? -F' Einmal mehr fiel ihr Kiefer nach unten, wie ein Hinweis für ihn es zu erklären.
"ich habe in letzter Zeit ein wenig nachgedacht und ich dachte daran, wie viel du mir bedeutest. Ich hätte nichts ohne dich schaffen können. Und egal wohin du gehst und was hier nach passiert, ich will, daß wir zusammen sind", sagte er geschmeidig, als ob er die Worte seit Wochen geübt hätte. was er wahrscheinlich getan hatte.
Alles, was Scully machen konnte war dazustehen und ihn anzustarren. Sie stand absolut und vollkommen unter Schock. Sie hatte nicht bemerkt, daß der Ring kleiner als normal war, sie hatte nur bemerkt, daß es ein Ehering war.
Er nahm ihn ihr aus der Hand und schob ihn ihr auf den Mittelfinger--er wäre zu groß gewesen, um auf ihren Ringfinger zu passen.
"Was sagst du, Dana? Heirate mich? Mache mich zum glücklichsten Mann der Welt?", sagte Mulder ruhig. Er wußte, wie ihre Antwort lauten würde, er mußte sie nur aus ihr herausbekommen.
"Ich--Ich--Ja! Ich würde liebend gerne deine Frau werden!", sagte sie als das Leben in sie zurück kehrte. Sie lächelte und umarmte ihn. Dann entfernte sie sich ein wenig von ihm und küßte ihn. Für ihn war es eine Überraschung, aber dann wieder was war keine Überraschung, wenn es um Dana Scully ging?


Ende
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