World of X

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Nachts auf einem Baseballfeld

von Talli W

Kapitel 1

Da war sie nun. Scully war wirklich gekommen. Er war sich nicht sicher, ob sie seiner Einladung folgen würde, nachts auf den Baseballplatz.

Sie hatte noch nie Baseball gespielt. Er wusste es! Ihre großen und kräftigen Brüder waren wohl mehr die Typen für Football. Doch das war nie sein Sport gewesen. Riesenkerle, die aufeinander zustürmten und sich um einen Ball schlugen. Nein! Er hasste rohe Gewalt. Baseball aber verlangte ein bißchen Köpfchen und schnelle Beine. Beides hatte er zu bieten und so war er in der Schule ein leidenschaftlicher Spieler gewesen und hatte auch später in Quantico in der Mannschaft gespielt.

Doch das lag Jahre zurück.

Da stand er nun, bei Flutlicht auf dem Baseballplatz mit Scully, die ihn erwartungsvoll und etwas amüsiert ansah.

Langsam trat er hinter sie und umfasste ihren zierlichen Körper mit seinen Armen. Scully lachte. Ein seltenes Ereignis nach den furchtbaren Erlebnissen der vergangenen Wochen. Ganz entspannt lehnte sie sich in seine Umarmung.

Gemeinsam umfassten sie den Schläger. "Zuerst die Hüften bewegen, dann die Hände.", erklärte er ihr. Demonstrativ legte er ihr dabei seine Hände an die Hüften. Scully reagierte darauf nicht und so wiederholte Mulder es noch einmal und fasste ihr erneut dorthin. Sie war so weich und einladend...

Wurf! und Treffer! Der Baseball flog über das Feld. Und wieder und wieder.

Sanft bewegten sich ihre Körper im Einklang. Vor und zurück. Schwung holen und Schlag. Mulder feierte in dem Gefühl Scully so nah zu halten, ohne dass sie verletzt oder traurig war. Wirklich großartig, diese Idee mit dem Baseballspiel. Scully bereitete sich auf den nächsten Schlag vor und veränderte etwas ihre Position. Diesmal sollte der Ball besonders weit fliegen. Dabei rieb sie unbewußt ihre Hüften gegen Mulders Unterleib. Hitze stieg in ihm auf und er spürte wie sein Blut nach unten schoss. "Oh Gott!", stöhnte er leise. 'Nein! Bloß das nicht! Auf keinen Fall konnte er jetzt eine Erektion gebrauchen.' Doch sein Körper reagierte weiter auf Scullys Nähe. Mulder verfluchte sich selbst. Er hatte in den letzten Tagen keine Zeit gefunden seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen und nun reagierte sein Körper auf jede kleine Stimulierung.

Scullys Hintern zu fühlen, fest gegen seinen Schoss gepresst, der sinnlich gegen ihn rieb, brachte ihn fast um den Verstand.

Der Ball kam erneut auf sie zu. Gemeinsam lehnten sie sich in die nächste Schlag-Bewegung. Wieder getroffen! Weit über das Feld hinaus flog der Baseball. Plötzlich versteifte Scully in Mulders Armen.

'Mist! Sie hat es bemerkt.'

"Mulder?", fragte Scully unsicher und schritt aus seiner Umarmung. Mulder schluckte. "Was nun?" Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Seine Überlegungen wurden durch den Balljungen unterbrochen: "Entschuldigung Sir, aber ich müsste jetzt nach Hause." Froh über die Ablenkung bezahlte Mulder den Jungen und gab ihm ein großzügiges Trinkgeld.

Nun waren sie allein. Verlegen sah Mulder zu Scully. Was sollte er ihr jetzt sagen. "Scully, entschuldige. Es ist so lange her, dass ich...."

Weiter kam er nicht. "Genügen denn die Videos nicht mehr?", neckte ihn Scully. Perplex starrte Mulder sie an. Er entdeckte eine völlig neue Seite an ihr. "Mulder?", fragte Scully wieder. Mulder überlegte: "Gavin hat recht. Es wurde Zeit seinem Herzen zu folgen." Er holte tief Luft und antwortete mit einem festen "Nein! Manchmal sind Videos nicht genug. Manchmal möchte ich einfach jemanden spüren, ihn streicheln und küssen." Scully starrte ihn mit großen Augen an. "Und nicht irgendeinen, sondern die Frau, die ich liebe und der ich vertraue. Die mir sechs Jahre treu zur Seite gestanden hat, egal, wie bescheuert ich mich aufgeführt habe." Dann schritt er langsam auf Scully zu. Scully rührte sich nicht. Erst, als Mulder sie in die Arme nahm und fest an sich drückte, kam Bewegung in ihren Körper. Energisch drückte sie ihn von sich, wand sich aus der Umarmung und begann zu rennen. 'Nur weg von hier. Weg von Mulder', war alles was sie im Moment denken konnte. Doch sie kam nicht weit. Mulder war schneller. Er rannte hinter ihr her und griff sie am Arm. Wütend drehte sich Scully um und schrie ihn an: "Lass mich los!", dann leiser, fast flehend: "Bitte lass mich gehn." Mulder schüttelte den Kopf: "Ich kann nicht." Dann trat er einen Schritt vorwärts und Scully wich zurück. Doch Mulder bewegte sich weiter auf sie zu. Danach ging alles sehr schnell. Scully stolperte und stürzte zu Boden. Mulder versuchte noch ihren Sturz abzufangen, aber es war bereits zu spät. Ihr Gewicht riss ihn mit sich. Scully landete unsanft auf dem Rücken und Mulder auf ihr. "Wovor hast du solche Angst?", fragte er, als er sich von ihr rollte und sich neben ihr im Gras niederließ. "Vor meinen Gefühlen.", flüsterte Scully fast unhörbar. Im nächsten Moment war sie auf ihm und küsste ihn leidenschaftlich. Mulder war überrascht. Scully biss in die Lippen, fuhr ihm mit ihren Fingernägeln über die Arme und als er etwas sagen wollte, stieß sie ihm ihre Zunge in den Mund. So schnell, wie der Angriff gekommen war, so schnell war er auch wieder vorbei. Mulder brauchte einige Minuten, um sich von seinem Schock zu erholen und blickte Scully an, die nun friedlich neben ihm im Gras saß. "Ich bin noch nicht so weit, Mulder. Und ich glaube du auch nicht.", antwortete sie ihm. Mulder versteckte seine Unsicherheit hinter einem Grinsen und sagte: "Wahrscheinlich hast du recht, aber es wäre ein guter Auftakt gewesen, hier auf dem Baseballfeld. Ich liebe Baseball."

Scully lächelte verschmitzt zurück. "Lass mir noch etwas Zeit. Aber bald, Mulder, bald.", versprach sie ihm. "Bis dahin musst du wohl noch auf deine Videos zurückgreifen."

Einvernehmlich schlenderten Mulder und Scully vom Baseballplatz, den Gedanken von zukünftigen Vergnügen in ihren Köpfen, die Vorstellung von einer wilden Scully, die mit einem nackten Mulder über ein Baseballfeld rollt.

ENDE
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