World of X

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Fallen

von Anna

Kapitel 1

Müde saß Mulder in seinem Kellerbüro. Die hatten es wieder einmal geschafft! Sie hatten wieder einmal die Schlacht gewonnen. Zwar war ihm nichts ernstes zugestoßen, aber es reichte schon, dass die seine Arbeit zunichte gemacht hatten. Er war wieder einmal kurz davor gewesen! Und die mussten ihm wie üblich einen Strich durch die Rechnung machen. So langsam sollte er sich ja daran gewöhnt haben, doch dieses Mal dachte er wirklich, er würde es endlich schaffen. Würde endlich den langersehnten Beweis gegen die Regierung haben! Und dann das...

Mein Kartenhaus ist wieder eingestürzt
weil der Wind von mehr als einer Seite kam
all die Farben sind jetzt übermalt
mir bleibt ein schwarzes Loch und eine Hand

Wenn ich sie hebe, wird sie schwer wie Blei
und ist nicht fähig, etwas Neues bauen
ich weiß, ich könnte, wenn ich wollte
doch wollen können kann ich nicht
mir fehlt der Mut mich zu trauen

Nein! Noch einmal würde er bestimmt nicht soweit kommen. Er konnte einfach nicht mehr! Er würde aufgeben. Die gewinnen lassen. Wieso sollte er auch noch weitermachen? Es war ja doch zwecklos! Genau, er würde aufgeben! Wozu auch sollte er weitermachen, wenn bloß wieder alles zerstört wird?

War das wirklich er selbst? Wo war nur sein Mut? Warum gab er auf einmal auf?
Er hatte sie wohl verloren, die Entschlossenheit, die Wahrheit zu finden. Das war nicht der Mulder, der er sonst war. Der Mulder, der nie aufgegeben hätte, war wirklich dabei, zu zerspringen – wie ein Spiegel!

Hinter mir zerschmettert
Glas und Porzellan
vor mir
zerspringt der Spiegel
in dem ich mich sonst sehen kann

„Verdammt, was soll ich jetzt machen???!!!“ Hatte er diese Worte nur gedacht, oder wirklich laut ausgesprochen? Er wusste es nicht und es war ihm auch egal. Es war ja jetzt sowieso alles egal. Ja, was sollte er jetzt noch machen?

Und ich steh‘ bebend mittendrin
aber noch lebend mittendrin
zwischen den Scherben – wohin ?

Er schloss die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch es gelang ihm nicht. Er war verloren, hoffnungslos verloren!

Ich mach die Augen zu
und lasse mich fallen
ich hoffe, jemand fängt mich auf

Ich dreh‘ mich im Kreis
mit verbundenen Augen
bis mir jemand die Richtung zeigt

Langsam öffnete sich die Tür zu dem Kellerbüro und Scully trat ein. Mulder hörte zwar, dass jemand kam, war aber nicht in der Lage, aufzusehen. Das alles hatte ihn zu sehr fertig gemacht. Er weinte.

Es brach Scully das Herz, ihn so zu sehen. Schon öfters hatte sie ihn ein bisschen verzweifelt gesehen, aber so wie jetzt ... noch nie! Und sie wollte ihn auch nicht so sehen müssen. Sie wusste, wie schwer ihn das mitgenommen hatte. Sie hatte es auch schwer getroffen, aber für ihn musste das die reinste Hölle sein. Sie wollte ihm helfen, ihm zeigen, dass sie bei ihm war. Für ihn da war. Sie ging zu ihm hin und versuchte, ihn zu trösten.

Du bist da und streichst mir übers‘ Haar
du fängst mich auf wie warmer, weicher Sand
du beatmest mich mit allem, was du bist
ich fühl‘ die Kraft zurück in meiner Hand

Langsam beruhigte er sich und setzte sich auf.
„Hey“, sagte sie ,“hey, Mulder, lassen Sie den Kopf nicht hängen. Wir kriegen die noch, darauf können Sie sich verlassen! Und ich verspreche Ihnen, bei Ihnen zu sein! Sie sind nicht allein gegen die! Ich bin für Sie da... immer!“

Wenn ich dich so spüre
dann kommt die Welt zum stehen
mit dir zusammen könnt ich
barfuß durchs Scherbenmeer gehen

Und die Wunde heilt mit der Zeit
doch du und ich erleben zu zweit
trotz aller Scherben zu zweit

Er spürte die Ehrlichkeit ihrer Worte. Auf einmal waren die Scherben vergessen! Ja, er würde es schaffen.... SIE würden es GEMEINSAM schaffen!

Langsam nahm er sie in den Arm.
Sie wussten beide, dass nichts und niemand auf der Welt sie jemals trennen würde... niemals!

Ich mach die Augen zu
und lasse mich fallen
ich weiß
du fängst mich auf

Ich dreh mich im Kreis
mit verbundenen Augen
bis du mir die Richtung zeigst

Du machst die Augen zu
und lässt dich fallen
und du weißt ich fang dich auf

Du drehst dich im Kreis
mit verbundenen Augen
bis ich dir die Richtung zeig


E N D E
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