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In meinen Armen

von Spooky

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Langsam kämpft sich die Morgensonne ihren Weg hinein in den Tag. Ihre Strahlen wärmen meinen Körper. Wärmen ihn, so wie das kleine Gewicht, dass ich in meinen Armen spüre.



Ich wage kaum zu atmen, aus Angst ihn zu wecken.



Ihn. Jonas William.



Ein Lächeln umspielt meine Mundwinkel, denn ich kann meine Augen nicht von diesem kleinen Wunder ablassen, dass ich in meinen Armen halte.



Jonas. Unser kleines Wunder. Unseren Sohn. Meinen Sohn, mein Kind.



Noch immer realisiere ich langsam, dass sein Geburtstag vor einem Monat mein Leben für immer verändert hat. Noch immer ist es so surreal und immer wieder blicke ich auf den kleinen Menschen in meinem Arm. Für mich ist Jonas das süßeste Baby auf der ganzen weiten Welt. Ruhig und friedlich schlummert er. Seine Lippen leicht geöffnet, die Finger zu Fäusten geballt. Ich frage mich, ob er wohl gerade träumt.



Vorsichtig streicheln meine Finger über das dunkle Haar, das seinen Kopf bedeckt. Es ist weich und leicht strubbelig. Ich gleite zärtlich über seine Wange und sein Mund öffnet sich zu einem Gähnen. Das ist das Niedlichste, das ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Ich ziehe meine Finger zurück und hoffe für einen Augenblick ihn nicht geweckt zu haben.



Zu spät - seine Augen öffnen sich verschlafen und ein weiteres herzhaftes Gähnen umspielt seinen Mund und entlockt mir ein weiteres Lächeln. Ich frage mich, ob ich jemals so glücklich war.



"Guten Morgen, kleiner Mann."



Jonas beginnt leicht in meinen Armen zu strampeln. Unsere Blicke halten sich verflochten aneinander fest und ich stelle zum millionsten Mal fest, dass Danas Mom recht hat. Mein Sohn hat wenig von der Scully Seite geerbt. Jedenfalls nicht vom Aussehen her.

Ich küsse stolz seine Stirn, auch wenn ich weiß, dass sein Äußeres ein genetischer Zufall ist, produziert aus den Erbanlagen, die wir ihm mitgaben. Ein Schmunzeln umspielt meinen Mund.



"Das wäre ja auch noch schöner, wenn Du aussehen würdest, wie Onkel Bill, was?", frage ich ihn grinsend und wundere mich, wie lange es wohl noch dauert, bis meine Diskussionen mit Jonas nicht mehr ganz so einseitig verlaufen werden.

Zugegeben, ich habe von Babys noch immer nicht die meisten Kenntnisse, aber ich gebe mir große Mühe und das Buch, dass seine Mommy mir vor zwei Monaten gegeben hat, ist wirklich gut.



Jonas wird langsam in meinen Armen lebendiger. Offensichtlich ist die Müdigkeit gewichen. Seine kleinen Finger fahren noch ziellos scheinend durch die Gegend. Wann immer er die Gelegenheit bekommt meinen Finger zu greifen, hält er diesen eisern fest.

Ich danke Gott, dass ich dieses Wunder erleben darf. Ich danke ihm, dass unser Kind gesund ist und dass er uns die Chance gegeben hat Eltern zu sein. Ich weiß, ich habe lange Zeit nicht im kirchlichen Sinne geglaubt, aber der Moment, als ich Jonas zum ersten Mal in meinen Armen hielt, brauchte auch meinen Glauben zurück.







Mittlerweile scheint die Sonne stärker in das Zimmer, dass Dana und ich als Kinderzimmer ausgesucht haben und gerade noch offensichtlich gut gelaunt, entwickelt sich mein Schatz in Sekundenschnelle in ein mehr als unzufriedenes Baby. Sein anfängliches Quängeln geht in Warpgeschwindigkeit über in ein lautes Schreien und ich versuche ihn zu beruhigen, was mir sonst eigentlich immer recht gut gelingt.



An diesem Tag scheine ich weniger Glück zu haben. Weder mein leises Sprechen, noch ein sanftes Wiegen in meinen Armen oder sein sonst so geliebter Schnuller helfen. Ich fürchte Jonas hat Hunger und mache mich auf den Weg in die Küche, bevor er seine Mommy weckt.



Ich habe dutzende Fläschchen in der letzten Zeit fertig gemacht und zum Glück beruhigt sich mein Sohn wieder, als wir in der Küche sind und er wartend auf sein Frühstück im Babysafe liegt.



Nach wenigen Minuten nehme ich ihn zurück in meinen Arm, mache es mir auf einem Stuhl bequem und bringe den Sauger der Falsche an seinen Mund. Erst zögerlich, doch dann sicherer nimmt Jonas ihn in seinen Mund und beginnt zu trinken. Ich schmunzle und lehne mich zufrieden zurück.



Wer hätte gedacht, dass ich einmal ein umsorgender Daddy werden würde?

Während Jonas trinkt, gleiten meine Gedanken langsam ab. Ich bin froh, dass das Geschrei Dana nicht zum Aufstehen gebracht hat, denn sie hat den Schlaf mehr als verdient und schließlich gibt es mir die Gelegenheit einige Minuten ganz alleine mit meinem Kind zu verbringen. Ich genieße diese Momente.



In den vergangenen Wochen seit Jonas Geburt hat sich mein Leben, unser Leben, komplett verändert. Obwohl Dana und ich kein Liebespaar im eigentlichen Sinne waren von Beginn an, gibt es nun diesen kleinen Schatz hier. Obwohl Dana von Anfang an gesagt hatte, dass sie in erster Linie für das Baby verantwortlich sein würde, sind wir nun fast jede Sekunde des Tages zusammen.



Ich liebe sie und unser Kind mehr als alles andere und bin dankbar für die Entwicklung, die unsere Beziehung endlich vollzieht, dass wir unseren wahren Gefühle zulassen und unsere Ängste davor mehr und mehr verschwinden.



Danas warme Hände reißen mich aus meinen Gedanken. Ich blicke hoch und schaue in die selben Augen, in die ich blicke, wenn ich herunterblicke in meinen Schoß. Genau das wärmt mein Herz auf eine Weise, wie ich es niemals zuvor erfahren habe.



"He. Haben wir Dich geweckt?", frage ich leise, doch Dana schüttelt ihren Kopf. Ihre Haare fallen weich in ihr Gesicht und sie streicht sie langsam zurück.



"Wer kann bei diesem kleinen Schreihals schon lange schlafen?", antwortet sie leise und haucht einen zarten Kuss auf Jonas Stirn, bevor sie sanft über seinen Kopf streichelt und auch ich ein Küsschen auf meiner Wange ergattere. Anschließend schenkt sie mir ihr einzigartiges Lächeln.



"Gut geschlafen?"

"Hmmmm". Was für eine Frage. Ich habe niemals besser in meinem Leben geschlafen, auch wenn ich es an ihrer Seite mit Sicherheit noch wesentlich mehr genießen würde, aber diese Gedanken behalte ich für mich, denn vorerst ist noch immer die Couch mein Platz.

"Bist Du hungrig?"

"Ja. Sehr."

"Lust auf Toast, Eier und Speck?"

"Du musst nicht extra", beginne ich, doch Dana winkt ab und beginnt uns ein zauberhaftes Frühstück zu zaubern.



Als wir wenig später zusammen frühstücken, wünschte ich, es gäbe die Möglichkeit einige Momente der Zeit für immer fest zu halten. Dieser ist einer davon. Ich bin dankbar und glücklich darüber, dass ich endlich eine Familie habe.




Ende
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