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Die Einladung

von Faith

Kapitel 1

Die Einladung

Ein Apartment irgendwo in Georgia, Washington D.C.

Ich schleiche mich in ihre Wohnung, wie ein Dieb. Wenn es dunkel ist und ich sicher bin, dass sie schläft. Es ist eine Nacht, wie so oft in den letzten Jahren, in denen mich meine Albträume verfolgen wie böse Geister. Nur wenn ich dann in ihrer Nähe bin, komme ich langsam zur Ruhe.
Kurz bevor es hell wird, schleiche ich mich wieder aus ihrem Heim.
So wollte ich es auch dieses Mal machen, doch ich konnte meinen Blick diesmal nicht von ihr lassen.
Es war kühl im Zimmer, sie hat das Fenster offen gelassen. Durch das Fenster schien der Mond genau auf die schlafende Gestalt in dem großen Holzbett vor mir. Wie wenn sie mich erwartet hätte, trug sie diese Nacht ein dünnes Seiden-Nachthemd, unter dem sich ihre Brustwarzen leicht erheben. Ich muss lächeln, wenn ich daran denke, dass diese zarte und doch so taffe Frau mich als Spender für ihre künstliche Befruchtung haben wollte. Und vor allem, wenn ich daran denke, was vielleicht gewesen wäre, wenn es doch geklappt hätte. Dann wären wir für immer, mehr oder weniger direkt, aneinander gebunden. Dann hätten wir bald auch eine physische Bindung gehabt. Ich hätte mir wirklich von Herzen gewünscht, dass es klappt. Allein der Gedanke, wie Scully mit einem kleinen Mini-Mulder zurecht kommt… bringt mich schon zum lächeln.
Doch dass Schicksal wollte es so, dass nicht mal einer von uns ein „richtiges“ Leben führen darf. Wir sind eben beide dazu verdammt, ein Leben in Einsamkeit zu fristen.
Ich stehe auf und will gerade gehen, als sie sich in ihrem Bett bewegt und leicht stöhnt. Ich drehe mich um und sehe wie es immer heftiger zu werden scheint. Sie muss wohl auch einen Albtraum haben. Sie krallt sich in ihre Bettdecke und wimmert immer wieder meinen Namen. Ich muss wieder lächeln, ich bin in ihren Träumen scheinbar auch immer ihr Retter, oder vielleicht der Albtraum Verursacher…
Ich fasse mir ein Herz und setze mich auf die Bettkante neben ihr und nehme sanft ihre Hand. Behutsam beuge ich mich vor und flüstere in ihr Ohr: „Schhhhhh….. ich bin ja bei Ihnen. Ich lasse nicht zu, dass man Ihnen wieder weh tut.“
In dem Moment, wo ich mich wieder Aufrecht hingesetzt habe, wacht sie auf und schreckt hoch.
„Großer Gott Mulder! Wie spät ist es? Ist was passiert? Was machen Sie hier?“
Verdammt! Jetzt hat sie mich erwischt!
„Ähmm… Sie hatten einen Albtraum…“
Sie strich sich mit der rechten Hand die Haare aus dem Gesicht und verharrte so einen Moment.
„Albtraum?“ fragte sie verwirrt.
„Ja, Sie haben sich hin und her gewälzt und immer wieder meinen Namen gestöhnt.“
Jetzt sah sie einen kurzen Augenblick zur Seite, wie wenn sie was überdenken müsste.
„Hmm ja, genau... Ein... Albtraum...“
„Wollen Sie vielleicht darüber reden, was sie in diesem Traum gequält hat? Oder wollen Sie vielleicht ein Glas Wasser?“
Als sie mich wieder ansah, hatte sie einen bestimmten Ausdruck in den Augen, den ich vorher noch nie bei ihr gesehen habe.
„Nein, ich möchte lieber nicht darüber reden. Aber Mulder, wenn Sie schon mal da sind,…“
Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und zog es zu ihrem. Unsere Lippen sind nur noch Millimeter von einander entfernt, als sie sagt:
„Mulder, dass war kein Albtraum… sondern einer von dieser Sorte…“
Als sie mich küsste, zog sie mich langsam auf sich und legte ihre Beine um mich.
„Als Albtraum würde ich das nicht bezeichnen…“
Nach dem ersten anfänglichen Schock, drückte ich mich mit meinen Armen hoch und sah ihr direkt in die Augen.
„Scully, wohin soll uns das führen?“
„Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass es gerade richtig gut tut. Lassen wir uns doch einfach überraschen.“
Jetzt sah ich ihr noch tiefer in die Augen.
„Sicher?“
„Ja Mulder, ganz sicher.“ Um das gesagte zu bekräftigen, küsste sie mich wieder leidenschaftlich. Sie schob ihre Hände hinter meine Schultern und zog somit meine schwarze Lederjacke aus. Als ich merkte, was da bei jeder Bewegung klemmt, zog ich mit einem Ruck die dünne Decke zwischen uns bei Seite. Wir ließen uns jede menge Zeit für das ausziehen und das erforschen des anderen. Wir wollten nichts überstürzten, bei unserem ersten gemeinsamen Mal. Es war besser als ich es mir je vorgestellt habe. Sie fühlt sich so gut an. Auch dabei lassen wir uns jede menge Zeit. Es ist einfach unbeschreiblich. Wir vertrauen uns so sehr, dass wir beide uns einfach fallen lassen können, weil wir wissen, der andere wird uns auffangen. Selbst der Höhepunkt war wie im Traum. Zwar nicht gemeinsam, aber immerhin habe ich länger durchgehalten als sie.
Danach lagen wir Arm in Arm neben einander und ich strich mit meinen Fingerspitzen über ihre Schultern.
„Hmm… Mulder, daran könnte ich mich gewöhnen…“
„Jap, ich auch.“
„Nur, das darf niemand erfahren, sonst werden die uns trennen. Jeder in einer anderen Abteilung, wenn nicht sogar in einem anderen Bundesstaat.“
„Ja, Du hast recht. Nur das FBI muss irgendwo auch damit rechnen, wenn sie eine Singel-Frau zu einem Singel-Mann in ein sehr kleines Büro stecken, dass sie zumindest einmal in Versuchung kommen.“
„Hmm… stimmt auch wieder. Nur eine Frage habe ich noch Mulder.“
„Hmmm?“
„Was machst Du eigentlich in meiner Wohnung?“
„Ähmmmm…..“



ENDE
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