World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

What Can I Do

von Irresistible

1/1

I haven't slept at all in days

It's been so long since we've talked

And I have been here many times

I just don't know what I'm doing wrong



Seit Tagen ignoriert er mich. Was habe ich nur getan? Jeden morgen komme ich ins Büro und er sitzt an seinem Schreibtisch, scheinbar in Arbeit vertieft. Er sagt nicht mehr als „Guten Morgen.“ Früher hat er wenigstens nach meinem Befinden gefragt. Oder wie ich mein Wochenende verbracht habe. Doch seit einigen Tagen schweigen wir uns nur an. Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Wir hatten schon ein paar mal solch eine Situation. Aber die dauerten nicht lange an. Einen Tag höchstens.

Es bereitet mir schlaflose Nächte. Schon seit einiger Zeit habe ich kaum Schlaf gefunden. Und wenn, dann nur unruhig. Ich bin am Tag nicht müde und auch in der Nacht kann ich nicht schlafen. Wenn ich einschlafe plagen mich grauenhafte Träume, die mich schweißgebadet hoch schrecken lassen.

In den schlaflosen Nächten liege ich da und denke nach, was ich tun kann. Und ich nehme mir jedes mal vor, ihn darauf anzusprechen. Doch wenn ich die Tür des Büros öffne um es zu betreten sehe ich ihn und es verschlägt mir die Sprache. Er blickt mich kurz über die Ränder seiner Brillengläser an, nur um dann wieder auf das Blatt Papier zu schauen, auf dem er sich Notizen macht. Was schreibt er da? Als ich einmal näher heranging um mir anzusehen, ob es zu einem neuen Fall gehört, legte er eine Akte darauf, die er interessiert durchblätterte. Wir sind Partner. Wie sollen wir einen Fall aufklären, wenn wir nicht miteinander sprechen? Ich fange schon an, den Klang seiner Stimme zu vermissen. Wenn er nur einmal etwas sagen würde. Meinetwegen soll er mich anschreien. Nur er soll mich nicht so ignorieren.

Ich erwische ihn manchmal, wie er mich beobachtet. Aber wenn er merkt, dass ich seine unschuldigen Blicke entdeckt habe und ihn anlächele, blickt er wieder auf sein Notizblatt. Was ist nur los mit ihm? Ist er krank oder hat er irgendwelche Probleme? Aber da könnte er doch zu mir kommen. Ich habe immer ein offenes Ohr für ihn gehabt.



There's only so much I can take

And I just got to let it go

And who knows I might feel better,

If I don't try and I don't hope



Gestern habe ich sogar aus lauter Verzweiflung meine Mutter angerufen. Sie sagte, ich solle mir keine Sorgen machen und ihn einfach in Ruhe lassen. Aber wie kann ich diesen Zustand ändern wenn ich nicht mit ihm darüber spreche? Sie meint, ich solle aufhören mir darüber den Kopf zu zerbrechen und einfach Urlaub machen. Zu ihr kommen und für ein paar Tage Washington, die Arbeit und Mulder vergessen. Aber ich denke, wenn ich jetzt fahre, ist es falsch. Es ist falsch, ihn allein zu lassen. Ihm einfach so, ohne ihm den Grund zu nennen, den Rücken zu zukehren. Ich würde mir nur Vorwürfe machen. Nein, ich werde nicht fahren.

Er hat schon so viele Menschen verloren, die ihm etwas bedeuten. Aber, bedeute ich ihm überhaupt etwas? Ich dachte immer, es wäre so.

Was kann ich nur tun?



No more waiting, no more, aching...

No more fighting, no more, trying...



Ich darf die Hoffnung nicht aufgeben. Ich muss es einfach noch einmal versuchen. Vielleicht sollte ich ihn anrufen. Jetzt sofort.

Seine Nummer... Dana, streng dich an. Du wirst dich doch wohl noch an seine Nummer erinnern. Nein, das tu ich nicht. Wie – zur Hölle – lautet seine Nummer? Jetzt habe ich schon seine Nummer vergessen. Soll ich die Auskunft anrufen? Nein, die verbinden mich direkt, und dann merkt er, dass ich seine Nummer vergessen habe. Wie sieht denn das aus?

Ich fasse es nicht, ich habe seine Nummer vergessen. Ist das ein Zeichen? Ein Zeichen dafür, dass es zu Ende ist mit uns? Dana, werd‘ nicht paranoid! Das kann jedem mal passieren. Eine Telefonnummer kann jeder mal vergessen. Aber ich habe sie doch bis vor ein paar Tagen noch im Schlaf gekonnt.



Maybe there's nothing more to say

And in a funny way I'm calm

Because the power is not mine

I'm just going to let it fly



Okay Dana, denk nach. Wie ging diese verdammte Nummer? Jetzt rede ich schon mit mir selbst. Das ist doch nicht normal. Aber was ist schon normal? Mein Zustand im Moment jedenfalls nicht.

Vielleicht ist es Schicksal. Mulder und ich sind nicht füreinander bestimmt. Ja, so wird es sein. Schicksal. Wie ich es hasse. Aber gegen das Schicksal kann man nichts machen. Es ist zu stark. Und wir sind nicht mit solchen Kräften ausgerüstet die es aufhalten können.

Mulder sagte einmal zu mir, gegen das Schicksal solle man sich nicht wehren. Das Schicksal gibt den weg vor, den ein Mensch zu gehen hat. Doch genau das macht mich stutzig. Warum sollen Mulder und ich uns jetzt trennen? Warum hat uns das Schicksal zusammen geführt, wenn es uns dann doch wieder trennt? Es trennt uns zu einem Zeitpunkt zu dem es uns nicht hätte trennen sollen.

Es gibt auf so viele Fragen keine Antworten. Wieso sollte es auf diese Antworten geben? Eine Frage, die ich nicht beantworten kann.

Dann ist jetzt wohl alles gesagt. Es gibt nichts mehr zu sagen. Vielleicht sollte ich meinen Koffer packen und zu meiner Mutter fahren. Der Gedanke an meine Mutter beruhigt mich auf eine merkwürdige Weise. Sie hat immer eine Lösung. Und wenn das die Lösung ist dann werde ich es tun. Ich werde einfach vor allem davonlaufen.







Ich werde aus meinen Gedanken gerissen. Jemand geht an meiner Wohnung vorbei und schiebt einen Umschlag unter der Tür hindurch. Ich stehe nicht sofort auf sondern bin wie erstarrt. Warum? Und wieder einmal weiß ich keine Antwort.

Langsam erhebe ich mich und greife nach dem weißen Umschlag. ‚Scully‘ steht einfach nur drauf. In ordentlichen Lettern. Von wem ist er? Ich kenne die Schrift nicht. Ist er von einem Mann?

Ungeduldig reiße ich ihn auf und ziehe ein ebenso weißes Blatt Papier heraus. Jetzt weiß ich, von wem der Brief ist. Er ist von Mulder. Will er mit mir reden? Aber warum kommt er dann nicht einfach rein?

Ich falte das Blatt auseinander und beginne zu lesen:



What can I do to make you love me

What can I do to make you care

What can I say to make you feel this

What can I do to get you there



Das war es, was er geschrieben hatte. Aber warum hatte er nicht mit mir darüber geredet? Hatte er Angst davor?

Ich liebe ihn doch. Weiß er das nicht?

Und ich hatte ihn schon aufgegeben. Wie konnte ich nur so dumm sein?

Ich muss mit ihm reden!

Wie in Trance schnappe ich meine Jacke und verlasse mein Apartment. Ich renne den Gang entlang zum Fahrstuhl. Die Türen öffnen sich sofort und ich betrete den kleinen engen Raum.



Er steht im Fahrstuhl und sieht mich verlegen an. Ich lächele und er lächelt zurück.



Dann küsse ich ihn.



Love me,

Honey!



*FINI*



What Can I Do (1997/The Corrs)

I haven't slept at all in days

It's been so long since we've talked

And I have been here many times

I just don't know what I'm doing wrong



What can I do to make you love me

What can I do to make you care

What can I say to make you feel this

What can I do to get you there



There's only so much I can take

And I just got to let it go

And who knows I might feel better, yeah

If I don't try and I don't hope





What can I do to make you love me

What can I do to make you care

What can I say to make you feel this

What can I do to get you there



No more waiting, no more, aching...

No more fighting, no more, trying...



Maybe there's nothing more to say

And in a funny way I'm calm

Because the power is not mine

I'm just going to let it fly



What can I do to make you love me

What can I do to make you care

What can I say to make you feel this

What can I do to get you there



And love me... honey...
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