World of X

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Scully's Longing

von LonegunGirl

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Wir alle haben den Zwang uns nach außen von einer bestimmten Seite zu geben. Wir dürfen nicht einfach unseren Gefühlen, Gedanken und Handlungen freien Lauf lassen. Doch dies tue ich hiermit, Mulder. Unsere jahrelange Arbeit hat uns zusammen geschweißt. So sehr, dass ich mir ein Leben ohne Sie nicht mehr vorstellen kann. Ich würde sogar sagen mein Leben ist von Ihnen abhängig. Ohne Sie wäre ich verloren. Wir haben so vieles durchgemacht, zusammen gestanden. Obwohl wir nicht immer einer Meinung waren. In dieser Zeit sind meine Gefühle zu Ihnen stets angewachsen. Was ich Ihnen sagen möchte ist, dass ich eine tiefe Zuneigung zu Ihnen verspüre... die sogar zur Liebe geworden ist....



Special Agent Dana Scully knüllte ihren soeben geschriebenen Brief zusammen und warf ihn in den Papierkorb. Er war geschrieben für ihren langjährigen Partner, Fox Mulder. Doch sie wagte nicht daran zu denken ihn ihm zu überreichen. Auch wenn sie wollte, sie konnte ihm nicht ihre Gefühle gestehen. Ihre Liebe, die sie schon so lange empfand. Sie musste stark sein und diese Gefühle zurückhalten und vor Mulder verbergen, um sich vor einer Enttäuschung zu bewahren. Die Gefühle für den ihr eindruckvollsten Mann von allen. Doch sie traute sich nicht sich ihm zu offenbaren, traute sich nicht ihm zu beichten was sie empfand. Aber sie dachte viel darüber nach wie es wäre. Wie er reagieren würde. Ob er zu ihr stehen würde oder ob sie ihre Freundschaft durch ein Geständnis zerstört wäre. In den letzten Wochen schwirrten solche Gedanken immer wieder durch ihren Kopf. Wenigstens war sie sich jetzt im Klaren über ihre Gefühle. Sie sehnte sich nach seiner Nähe, verspürte stets den Wunsch bei ihm zu sein. Sie, als Ärztin und Wissenschaftlerin sonst immer rational und skeptisch, musste sich eingestehen wegen ihrem Partner des öfteren die Konzentration zu verlieren. Wenn er so dastand und redete und redete, wenn sie dabei seine bernsteinfarbenen Augen sah, seine Körpersprache beobachtete, sie konnte einfach an nichts anderes mehr denken. Mulder fragte sie schon des öfteren was denn los sei, sie wirke so abweisend meinte er. Doch er hatte keine Ahnung. Plötzlich wurde Scully aus ihren Gedanken gerissen, da Ihr Telefon klingelte . Erschrocken durch das Klingeln griff sie zum Hörer, mit dem Wissen es könne sich um diese Zeit nur um Mulder handeln. Sie versuchte sich wie immer „cool“ zu geben und hörte ihm erstmal nur zu. Er erzählte von einem neuen Fall, einer X-Akte, an den er sich gerade gehängt hatte. In Clarksdale kleinen Ort in Mississippi, wurde ein Ehepaar angeblich von einer Art Seemonster zerfleischt. Nun bat Mulder sie, zu ihm zu kommen um die beiden Leichen selbst autopsieren zu können, da er befürchtete es könnten Beweise verschwinden. Unbewusst zog Scully die Augenbrauen hoch. „Mulder was denken Sie sich eigentlich dabei? Ich bin doch nicht Ihr... Na gut, ich mach’s...“ Insgeheim verfluchte sie sich dafür. Sie konnte ihm einfach nicht mehr wiedersprechen. Nicht seitdem sie ihre Liebe zu ihm erkannt hatte...







Einige Stunden später





Als Scully vor Ort war wurde sie wie immer von Mulder über den Fall informiert, er riss wie immer ein paar Witze und ließ sie dann auch wie immer ziemlich schnell wieder allein, um weiter am Fall zu arbeiten. Wie fast immer interessierte er sich nur für den Job. Manchmal konnte Scully aber auch seltene Augenblicke erleben, in denen er sich fürsorglich um sie kümmerte oder ihr über das rote Haar strich. Sie wünschte sich eine Vielzahl solcher Momente, wünschte sich ihm nah zu sein. Immer wieder. Doch nun musste sie in das örtliche Krankenhaus, wo schon die Leichen warteten. Sie zweifelte an ihrem eigenem Verstand. Sie stand nun in einem Kittel vor ziemlich unappetitlich zerfleischten Leichen und sollte eine Autopsie an ihnen vornehmen. Und das alles für Mulder. Es war ja auch nicht das erste Mal, dass sie so etwas für ihn tat. Aber damals war sie sich noch nicht ihrer Liebe bewusst, ihr ging es hauptsächlich um den Job und nicht um ihn. Sie versuchte die Gedanken an Mulder zu verdrängen und sich wieder ganz auf ihre Arbeit zu fixieren, aber es gelang ihr nicht.

Als sie endlich fertig war, wollte sie nur noch ins Hotel und sich ausruhen. Doch kaum dort angekommen erwartete Mulder sie schon. Er meinte, er konnte sie nicht über ihr Mobiltelefon erreichen, sodass er im Hotel auf sie gewartet hatte. Er bat sie in sein Zimmer, um ein, wie er behauptete, sehr wichtiges Gespräch zu führen. Dort sah es fast schon wie bei ihm Zuhause aus: die Kleidung und Akten lagen kreuz und quer auf dem Fussboden, neben dem Mülleimer lagen so einige Blatt Papier. „Entschuldigen Sie, Scully, ich hab die Nacht über hier gearbeitet“, versuchte er zu entschuldigen. Ihr war es aber egal, obwohl sie selbst die Ordnung liebte. Genauso liebte sie SEIN Chaos. Es gehörte einfach zu ihm. Nun bat er sie sich zu setzen und bot ihr Eistee an. Welche Ironie, schoss es ihr durch den Kopf und unweigerlich musste sie an einen Jahre alten Moment denken, über den sie jetzt zugleich lachen und weinen konnte.

Mulder sah sie eindringlich an. „Scully, ich muss mit Ihnen reden. In letzter Zeit kommen Sie mir so... so abwesend vor. Als wenn Sie etwas bedrücken würde. Nicht nur, dass Sie sich kaum für diesen Fall interessieren, es war auch bei den Letzten so. Sie wissen hoffentlich, dass Sie mir alles erzählen können wenn Sie Probleme haben...“

„Mulder, ich kann nicht...“

Sie begann zu schluchzen und zu weinen, wusste einfach nicht was sie sagen sollte. Doch das war auch nicht nötig. Mulder nahm sie in die Arme, wischte ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. Er schien zu wissen was sie dachte. Wie in Trance gestand sie schluchzend ihre Gefühle, erzählt ihm alles. Sie vergaß einfach welche Konsequenzen das für ihre Beziehung haben könnte. Nun fing auch er zu weinen an. „Scully, ich... ich wusste nicht, dass Sie genau wie ich denken...“

Er löste sich sanft aus der Umarmung schaut ihr tief in die Augen und strich ihr über das Haar. Langsam näherte er sich ihr, gab ihr daraufhin einen zärtlichen Kuss. Scullys Gehirn spielte verrückt, sie konnte nicht glauben was gerade passierte. Er erwiederte ihre Gefühle, ihm ging es wie ihr. Einer Beziehung stand nun also nichts mehr im Weg... und sie hatte die ganze Zeit versucht ihre Gefühle zu verbergen...




The End
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