World of X

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Musik in meinen Ohren

von Schnusi

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Washington Innenstadt

Der Regen prasselte in dicken Tropfen auf die Windschutzscheibe. Zweifelnd sah Scully zu Mulder hinüber, der gerade den Motor ausstellte. Er grinste sie aufmunternd an. „Kommen Sie. Wir müssen nur noch ein kurzes Stück laufen, dann sind wir da.“ Scully atmete noch einmal tief durch, zog den Mantel enger um sich und wagte sich hinaus in die Kälte, um einen Regenschirm aufzuspannen. Sie rannte zur Fahrerseite hinüber, um Mulder mit unter den Schirm zu lassen.

„Mulder, wollen Sie mir nicht endlich sagen, wo es hingeht?“

„Das merken Sie schon noch früh genug. Ist eine Überraschung.“

„Oh nein. Von Ihren Überraschungen hab ich genug.“ Demonstrativ drehte sie sich um und wollte zurück in den Wagen. Mulder packte sie am Kragen und zog sie grinsend wieder zurück. „Hier geblieben. Ich hab die Schlüssel.“

„Und ich hab den Schirm.“

„Oh ja, das merk ich.“ Scully haute ihm seit geraumer Zeit im Sekundentakt eins damit auf die Rübe, weil sie ihren Arm komplett ausstrecken musste, damit der Schirm hoch genug für Mulder war. Er nahm ihr den Schirm aus der Hand und hob ihn auf seine Höhe. Erschrocken zuckte er zusammen, als Scully einen kleinen Schrei ausstieß. Der halbe Meter zwischen ihrem Kopf und dem Schirm hatte es dem schrägfallenden Regen erlaubt, sie innerhalb weniger Sekunden von oben bis unten klitschnass zu machen.

„Mulder! Sehen Sie was sie angerichtet haben? Geben Sie mir wieder den Schirm.“

„Aber dann schlagen Sie mir meinen Kopf ein. Da sterben jedes mal Tausende Gehirnzellen ab.“

„So wie ich das sehe, ist da bei Ihnen sowieso nichts mehr zu retten, würden Sie sonst so verquere Ideen haben?“

„Ha, ich wusste dass das jetzt kommt! Ich finde das sehr unkameradschaftlich von Ihnen. Sie sind doch sowieso schon pitschnass.“

„Und warum? Weil gewisse Wahnsinnige Schirme nicht richtig halten können. Was diskutier’ ich hier überhaupt noch. Sie sind schließlich der Mann.“ Sie stellte sich auf Zehenspitzen, um nach dem Schirm zu fassen, doch Mulder streckte ihn überlegen grinsend außerhalb ihrer Reichweite in die Höhe. Im nächsten Moment war auch er klatschnass. Triumphierend lachte er Scully ins Gesicht, die verzweifelt versuchte den Schirm mit Springen zu erreichen, was sich als ziemlich hoffnungslos herausstellte.





Staunend betrat Scully den Saal. Er war von oben bis unten in Samt eingekleidet. Unzählige Stuhlreihen liefen abfallend auf die Bühne zu, wo ein imposanter Flügel stand. Es war fast alles besetzt und noch immer strömten Unmengen von Leuten herein. Beschämt schaute Scully an sich herunter. Sie war wie Mulder von oben bis unten nass, was die Eleganz ihrer, auch ohne diesen Makel schon etwas unpassende, Arbeitskleidung nicht gerade förderte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, nicht ganz in diese Konzerthalle zu passen. Um sie herum bewegten sich mit gedämpftem Raunen Snobs, etwas orientierungslose, versunkene Musikliebhaber und steinreiche Exzentriker, die mit jungen Damen in edeln Abendkleidern hereinspazierten. Sie wusste definitiv, dass Mulder und sie zu keiner dieser Gruppen gehörten.

„Mulder, irgendwas sagt mir, dass wir nicht wegen der Musik hier sind!“

„Aber Scully. Was ist denn dagegen einzuwenden, wenn ich Sie mal in eine noblere Bude einlade?“, er setzte sich aufrecht hin, schlug seine Beine übereinander und hob affektiert die Nase. „Ich finde einfach man sollte sich von Zeit zu Zeit über sein gewohntes Leben der Mittelmäßigkeit hinausbegeben und seinen Horizont erweitern, indem man auch mal die auditiven Genüsse unserer Gesellschaft entdeckt.“

Scully zog ihre Augenbrauen hoch und schenkte ihm einen spöttischen Blick, der ihm unmissverständlich ihren Unglauben deutlich machte.

„Wissen Sie, Mulder, es rührt mich wirklich, dass Sie sich so intensiv um meinen Horizont kümmern, aber würden Sie mir jetzt bitte erklären warum wir hier sind?“

Mulder schmunzelte. Dann zog er einen Zeitungsausschnitt aus seiner Jackentasche und reichte ihn ihr. Neugierig betrachtete sie ihn. Er zeigte ein Bild, dass vergangene Woche in diesem Konzertsaal aufgenommen worden war. Allerdings war es da anscheinend etwas anders zugegangen. Fast sämtliche Stühle waren umgefallen. Der Boden war von Kleidungsstücken und Müll übersät. Die Menschen auf dem Bild hüpften und schrieen wie verrückt herum oder rissen sich die Kleider vom Leib, was totale Ekstase vermuten ließ. Kurzum, Chaos eben. Irritiert gab Scully ihm den Zeitungsausschnitt zurück. „Mulder? Das trägt nicht gerade zu einer Erhellung meines Geistes bei. Warum zeigen Sie mir Bilder von irgendwelchen Technoparties?“

„Sie werden staunen, aber dies ist keine Technoparty“, er legte eine bedeutungsvolle Pause ein.

„sondern.....?“

„Es ist eben genau das Konzert, das wir heute auch sehen werden: Antonio Rossini.“

„Sehen, Mulder?“

Er zog lächelnd eine Packung Ohropax aus seiner Tasche. „Exakt! Wenn wir das ganze hier objektiv beobachten wollen, müssen wir wohl oder übel nüchtern bleiben. So gern ich mit Ihnen bei dieser Party mitfeiern würde...“, er blickte spitzbübisch grinsend auf das Bild.

Scully überhörte diesen Kommentar großzügig und nahm ihm die Packung aus der Hand. „Es geht gleich los, also machen Sie schon.“ Beide verstopften ihre Ohren mit Ohropax und starrten auf die Bühne, auf die jetzt ein Mann trat und sich verbeugte. Elegant begab er sich zu seinem Klavier und begann zu spielen. Scully wartete, doch nichts passierte. Vorwurfsvoll sah sie zu Mulder hinüber, der verlegen mit den Schultern zuckte und dann die Ohropax entfernte. Sie wollte gerade seinem Beispiel folgen, als sie plötzlich eine ihr-die-Sinne-raubende Watsche von der rechten Seite verpasst bekam. Eine opulente Dame, elegant in ein Abendkleid gehüllt, stand mit einem teuflischen Lächeln neben ihr und begann sämtliche Leute in ihrem Umfeld zu attackieren.

Fassungslos drehte sie sich zu ihrem Partner um: „Mulder, was zum Teufel...“ Weiter kam sie nicht, er legte seine Hand auf ihre Wange und beugte sich zu ihr hinunter. Verblüfft fragte sie sich noch was das sollte, als sie plötzlich seine weichen, warmen Lippen auf ihren spürte. Es war ihr völlig unmöglich irgendwas zu tun, also ließ sie sich einfach fallen und schloss die Augen. Als er sich wieder von ihr löste, als wäre das das normalste der Welt, starrte sie ihn perplex an. Doch Mulder kümmerte sich nicht die Bohne darum. Mit offenem Mund sah sie zu, wie er mit einem seligem Lächeln auf den Lippen, auf den grünen Polstern seines Sitzes auf und ab hüpfte, während er mit seinen Armen, flügelartig auf und ab schlug. Etwas verwirrt sah sie sich um, und konnte gerade noch einer Socke ausweichen, die haarscharf an ihr vorbeiflog. Vor ihr vollzogen währenddessen einige Millionäre ein seltsames Ritual mit dem Eis, das der eben gekommene Verkäufer einfach stehen und liegengelassen hatte. Mit zunehmender Panik versuchte sie irgendwo etwas normales auszumachen, das sie davon überzeugte, dass sie nicht verrückt war. Ein Stupsen an ihrem rechten Bein, lenkte Scullys Aufmerksamkeit auf den Boden. Sie sah nach unten und sprang erschocken zur Seite, als sie einen Mann auf den Knien krabbelnd, seine Nase schnüffelnd und hechelnd an ihr Bein reibend, entdeckte. Im Großen und Ganzen schien sie mit dem Klavierspieler die einzige im Saal zu sein, die nicht völlig abgedreht war.

„Mulder?“ Sie zog ihn auf den Boden zurück und versuchte ihm wieder die Ohropax in die Ohren zu stopfen, was sich als echte Herausforderung erwies, da er keine Gelegenheit ungenutzt ließ, sie hochzuheben.

Nach etlichen Versuchen hatte sie endlich Erfolg. Hoffend hielt sie den Atem an. Endlich wurden seine Gesichtszüge wieder etwas klarer. Er schaute sich erstaunt im Saal um. Scully nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her aus dem Saal heraus, bis sie sicher sein konnte dass man die Musik nicht mehr hören konnte. Dann entfernte sie die Ohropax und wartete, bis er das gleiche getan hatte.

„Hey Scully, die sind ja völlig durchgedreht. Da können wir froh sein dass wir die Ohropax drin hatten. Ach übrigens Ihr Lippenstift ist ein bisschen verschmiert.“

Baff starrte sie ihn an. Als ihr klar wurde dass Mulder sich an rein gar nichts erinnerte, wischte sie sich hektisch den verschmierten Lippenstift von den Lippen.

„Ach so ja... Da haben Sie recht. Äh.. wollen wir gehen? Ich schätze, es hat keinen Sinn zurückzugehen, oder?“


FBI-Zentrale

Scully ließ das Band mit der Tonbandaufnahme des gestrigen Konzertes jetzt schon das fünfte mal ablaufen, doch sie konnte einfach nichts außergewöhnliches darauf entdecken. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Mulder stürmte mit Sonnenbrille, Baseballkappe und einem Ghetto-Blaster, der auf voller Lautstärke spielte ins Büro. Geschockt sah sie ihn an.

„Warum gucken Sie denn so. Gefällt Ihnen mein Outfit nicht, Scully?“

Sie versuchte sich wieder einzukriegen. „Ähhh, ja... doch. Ganz toll.“ Sie stellte sowohl das Tonband, als auch den Ghetto-Blaster aus. „Tut mir Leid. Ich konnte leider nichts finden, was im entferntesten auf eine ,Zaubermelodie’ hinweist.“, sagte sie spöttisch.

„Das interessiert jetzt auch gar keinen. Sie wollten mir doch bei meinem Vortrag über Serienkiller helfen. Wissen Sie nicht mehr? Der ist in einer Viertelstunde. Was meinen Sie warum ich mich so schick angezogen hab, hä?“

Seufzend ging Scully hinter ihm her.







Der Konferenzsaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Sondereinlagen von Spooky Mulder waren zu einer der beliebtesten Veranstaltungen im FBI-Alltag geworden. Doch diesmal würde er ihnen keinen Anlass geben sich wieder über ihn lustig zu machen, dachte Mulder verbissen. Er bedeutete Scully mit einem Nicken das erste Dia aufzulegen.

„Wie wir hier sehen, handeln 80 Prozent der Serienkiller aus Überzeugung. Das ist ihre Schwachstelle. An diesem Punkt muss man ansetzen. Es macht ihre Handlungen voraussehbar und berechenbar.“ Plötzlich hielt er irritiert inne. Irrte er sich oder hörte er da, wie eine, ihm entfernt bekannte Melodie, leise neben ihm gesummt wurde. Er versuchte es zu ignorieren und fuhr fort.

Doch es dauerte nicht lange und sein Blick wanderte hinüber zu Scully. Völlig baff starrte er sie an. Die summte komplett abwesend die Melodie des Klavierkonzertes vor sich hin. Bei zwei heftigen Taktstößen die folgten, zuckte sie heftig mit ihrer Hüfte nach links und rechts. Verdutzt lenkte Mulder seinen Blick wieder auf das Publikum, während er seinen Text so gut das noch ging herunterrasselte. Doch auch dessen Aufmerksamkeit schien nicht gegen Scullys Nummer gefeit. Bei jeder der beiden Taktstöße wanderten sämtliche Köpfe des Publikums mit Scullys Hüfte mit und ruckten nach links und rechts. Fassungslos starrte Mulder Scully an, die nicht im entferntesten daran dachte damit aufzuhören und ihn seinen verdammten Vortrag zu Ende bringen zu lassen.

Entgeistert fragte er ins Publikum: „Hallo?....“

Reaktion? Kopfzucken!

Seine Kinnlade klappte nach unten. Doch auch das schien hier niemanden zu interessieren. Seiner neuen Entdeckung gewiss verließ er den Saal. Erst jetzt schreckte Scully aus ihrer Versunkenheit auf. Verwirrt sah sie sich nach Mulder um und rannte ihm dann hinterher.

„Scully, was zum Teufel haben Sie da gemacht?“

„Hä? Wovon reden Sie?“

„Sie sind wie blöde rumgezuckt zu dieser Musik. Sie erinnern sich nicht. Noch besser. Es ist also doch die Melodie. Kommen Sie. Wir versuchen einen der Besucher dieses Konzertes zu erreichen.“


Irgendwo im Wald

Scully stampfte protestierend neben Mulder auf dem nassen, matschigen Waldboden her. Sie waren auf dem Weg zu dem Haus eines Konzertbesuchers. Und zwar genau dessen Besuchers, der mitten im Wald hauste. Sie kniff angeekelt die Augen zusammen, als sie aus Versehen ein Spinnennetz streifte und strich die Fäden panisch aus ihrem Gesicht.

„Mulder, was wollen wir hier. Es gibt nicht den geringsten Beweis für das, was Sie behaupten. Vielleicht war in dem Konzertsaal eine Art Droge in der Luft oder so was, doch ich halte es für ausgeschlossen, dass das menschliche Gehirn sich von einem simplen Lied derart beeinflussen lässt. Wir sind hier nicht in Hameln.“

„Wie erklären Sie sich, dass wir nicht durchgedreht sind und warum haben Sie sich dann vorher bei meinem Vortrag so angestellt?“

„Vielleicht sind wir dagegen resistent, weil wir mit der Droge durch unsere Arbeit öfter in Berührung kommen......“

Plötzlich fing sie an zu schreien. „Mulder, was hab’ ich da an meinem Hals?“ Ihr Atem ging schneller und sie versuchte verzweifelt nach unten zu schielen.

„Halten Sie mal still. Da sitzt eine Spinne. Ui, ui, ui, die ist aber groß.“

„IIIIIIIIIIiiiieeeeeeeeeehhhh!“ Sie fing an zu springen und fuchtelte mit ihrer Hand an ihrem Hals herum. Die Spinne, in Panik versetzt von dieser Furie, verflüchtigte sich in Scullys Ausschnitt. Mulder fasste sich spielerisch an den Kopf, „Hhhhh, Scully in Gefahr. Ich eile.“

„Oh mein Gott, Mulder. Es ist in meinem Ausschnitt. Tun Sie’s weg.“

Mulder grinste verschmitzt und schaute sich Scullys merkwürdige Verrenkungen interessiert an. „Aber Scully. Ich würde es mir nie erlauben Ihnen in den Ausschnitt zu langen. Ts, ts, ts, Sie sollten wissen dass ich ein vollendeter Gentleman bin. Ich finde übrigens, dass ihre Methode ES loszuwerden sehr vielversprechend aussieht“, fügte er mit Blick auf ihr wildes Herumgehüpfe, unverschämt ruhig grinsend hinzu.

„Tun Sie’s weg. Ich bring Sie um. So oder so. Jetzt machen Sie es weg“, schrie sie ihn hysterisch an.

„Hm, ich weiß nicht. Für mich sieht das sehr eklig aus, so haarige, lange Beine.“

Endlich streckte er seine Hand nach der Spinne aus, die sich auf dem Décolleté der nahe am Nervenzusammenbruch stehenden Scully, breitgemacht hatte und schmiss sie in die Hecke zurück.

Scully starrte ihn völlig erleichtert, noch immer heftig atmend an. Er lachte erstaunt und legte seine Hände auf ihre Schultern: „Scully. Sie sind ja ganz aufgelöst. Sollte es womöglich doch etwas geben, wovor Frau Doktor Angst hat, obwohl es kein Alien ist?“

Langsam kriegte sie sich wieder ein, entledigte sich seiner Arme und ging, ohne ihn eines Wortes zu würdigen, den Weg weiter.







Scully seufzte und drückte die Klingel. Es dauerte eine Weile bis die schwere, mit Eisen beschlagene Tür geöffnet wurde. Erschrocken fuhr sie zurück. Der Hausbesitzer war der Kerl von gestern Abend, der an ihrem Bein herumgeschnüffelt hatte. Doch jetzt benahm er sich, abgesehen davon, dass er sie irgendwie mit so einem seltsam zugekifften, hochnäsigen Blick ansah, normal. Trotzdem war ihr etwas unwohl, als sie sich mit ihrer FBI-Marke Eintritt verschaffte. Mulder trat dicht hinter ihr ein und ergriff das Wort.

„Mr. Olsen. Wenn wir richtig informiert sind, dann waren Sie gestern Abend auf dem Konzert von Antonio Rossini. Stimmt das?“

„Ja. Wieso? Ist was passiert?“

Auf einmal zuckte Scully zusammen. Um die Ecke huschten vier Hunde, oder sollte man nicht besser Pferde sagen?! Das unwillkommene Déjà-vu des Hausbesitzers als Hund spukte ihr im Kopf herum. Sie riss sich zusammen und wandte sich wieder dem Gespräch zu.

„Und Sie können sich nicht an die Musik erinnern?“

„Äh nein. Vielleicht bin ich eingeschlafen. Ich habe mich danach nämlich ausgesprochen befreit gefühlt.“

„Befreit?“

„Äh, erholt, natürlich.“

„Danke, Mr. Olsen. Sie haben uns wirklich weitergeholfen. Kommen Sie Scully.“

Als Sie wieder draußen waren, fragte Scully etwas säuerlich, „Haben Sie mich etwa für dieses 5-Minuten-Gespräch eine viertel Sunde lang durch den Wald gejagt?“

„Äh..... ja. Ich habe eine Theorie. Was wäre wenn dieser Antonio Rossini Talent hat. Nicht nur Talent, er ist begnadet. Er verzaubert die Menschen, jede Hemmschwelle fällt, die Menschen geben sich ihren geheimsten Wünschen hin, benehmen sich so, wie sie in diesem Moment am glücklichsten sind. Doch der Mensch hat ein natürliches Maß an Scham und das ist zuviel für das Gehirn. Deswegen verdrängt oder besser gesagt, vergisst es diese Minuten komplett. Was halten Sie davon Scully?“

„Was ich davon halte? Ich glaube, das wissen Sie ganz gut.“

„Das muss toll sein, wenn man sich selbst vergisst und alles auslebt was man sich wünscht, ohne Sorgen, meinen Sie nicht, Scully?

Sie kniff die Augen zusammen und fragte sich ob er sie jetzt wieder au den Arm nahm. Doch er schien das ganz ernst zu meinen.

Er sagte: „Wir müssen unbedingt zu diesem Herrn Rossini. Vielleicht hat er einen Trick.“




FBI-Zentrale

Scully saß tief über ihre Schreibarbeit gebeugt, als Mulder die Tür aufriss. „Ich konnte diesen Antonio Rossini einfach nicht finden. Es ist als wäre er vom Erdboden verschluckt worden. Jetzt werden wir nie erfahren wie er das geschafft hat. Aber wissen Sie, ich glaube das ist auch ganz gut so. Ich meine was würde passieren, wenn jeder das machen würde, was er wollte ohne auf die Reaktion zu achten. Chaos. Diese Menschen. Sie waren nichts als Tausende Idioten, die total durchgedreht sind und sich vor aller Welt zum Affen gemacht haben.“

Scully beugte sich tiefer über ihre Arbeit und murmelte: „Da müssen Sie gerade reden.“, in sich hinein.

Mulder sah überrascht auf. „Ich hab das gehört! Was meinen Sie damit?“

„Ach nichts.“

„Scully? Was wollen Sie damit sagen. Ich hab doch nicht......?“

Scully antwortete nicht, schnappte sich ihre Arbeit und ging schmunzelnd hinaus. Mulder stürzte ihr hinterher. „Scully, was hab’ ich denn gemacht? Ich meine, ich hab doch nichts wirklich.... Hab ich was Idiotisches gemacht? Scully, hey, Sie können mich doch jetzt nicht im Ungewissen lassen. Ich muss doch wissen was ich gemacht hab’. Scully.....“




Ende
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