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Emily Returns (2/4)

von Jessica Hildbold

Kapitel 2

Am nächsten Morgen wachte Scully auf und bemerkte, dass sie noch vollständig angezogen war und auf der Couch neben Mulder lag. Sie hatten es letzte Nacht nicht bis ins Bett geschafft. Emily rüttelte sie.

"Mama, steh auf. Anna wird gleich da sein", sagte Emily. Scully sah auf ihre Uhr und sprang auf als sie begriff, dass es schon zehn vor neun war.

"Mulder, Mulder wach auf." Scully rüttelte ihn. "Mulder, Anna wird gleich hier sein um Emily abzuholen."

Mulder gähnte langsam und setzte sich auf. Sofort sprang Emily auf seinen Schoß, während Scully aufstand und die Küche ging um Kaffee zu machen. Ein paar Minuten später reichte Scully Mulder gerade eine Tasse Kaffee als es an der Tür klopfte.

"Anna!", schrie Emily und rannte zur Tür. Es war Anna, die sofort von Emily stürmisch umarmt wurde. "Anna, ich wusste, dass du wiederkommst!"

Scully lächelte Anna vorsichtig an, die schwach zurücklächelte. Sie sah aus als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen und wirkte noch blasser als vorher. "Geh und hol deine Jacke meine Kleine, dann können wir gehen." Anna sah Mulder an. "Ich werde sie um sechs Uhr zurückbringen, okay? So kann sie hier Abendessen, ohne dass ich zu sehr in ihre abendliche Routine eingreife."

"Okay", stimmte Mulder zu. Emily kam wieder zurückgestürmt in den Raum. "Fertig?"

"Fertig", bestätigte Anna. Emily küsste noch schnell ihre Eltern und ging dann mit Anna.

"Meinst du, wir müssen uns Sorgen machen?", fragte Scully.

"Nein", antwortete Mulder. "Ich denke wir sollten wieder ins Bett gehen."



Kurz vor sechs Uhr gingen Anna und Emily die Straße entlang, die zu Emilys Haus führte. Obwohl sie Annas Hand sehr fest hielt, sprang Emily herum. Anna sah in der Dämmerung müde und besorgt aus, etwas, was Emily verwirrte.

"Anna? Glaubst du, du kannst noch ein paar Tage bleiben?", fragte sie.

"Nein, meine Kleine. Es ist Zeit für mich wieder zu gehen", erwiderte Anna.

Emily nahm ihre Hand aus Annas und blieb stehen. "Nein, Anna, nein! Ich will, dass du bei mir bleibst. Mama will auch, dass du bleibst. Ich habe sie gestern darüber reden hören."

"Kleines, sie sind nicht meine Eltern, ich kann nicht bei ihnen bleiben. Es gibt Dinge, die ich tun muss. Ich kann nicht bei dir bleiben, deswegen habe ich dich zu ihnen gebracht."

"Sie sind deine Eltern, Anna. Das hast du ihnen letzte Nacht gesagt."

"Emily, sie sind deine Eltern weil sie dich lieben und dich aufziehen. Ich brauche nicht mehr aufgezogen zu werden, ich bin schon erwachsen und ich habe es ohne sie geschafft. Ich liebe dich, und ich werde dich immer lieben, aber dein Vater und deine Mutter kennen mich nicht und ich kenne sie nicht. So ist das eben." Emily schmollte. "Es ist mir egal, ob du jetzt sauer auf mich bist Kleines, aber so ist das eben.
Emily ich liebe dich wirklich sehr, aber ich bin nur deine Schwester. Und jede Schwester wird älter und entfernt sich von ihren Geschwistern. Deswegen lebt deine Mutter nicht bei deinen Onkeln. Ich habe dir versprochen ich werde zurückkommen und dich besuchen und das werde ich auch. Okay?"

Emily sah sie traurig an. "Okay."

Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück. Scully begrüßte sie an der Tür und Emily umarmte sie, bevor sie ging um sich auf Mulders Schoß zu setzen. Scully bat Anna herein, aber sie lehnte ab, sie wollte lieber an der Tür stehen bleiben.

*Immer darauf vorbereitet schnell zu gehen*, dachte Scully. Sie drehte sich zu Emily um. "Wie war der Tag?"

"Es war schön", Emily zuckte mit den Schultern. Sie vermied es Anna anzusehen und stellte sich stattdessen neben ihre Mutter.

Anna musterte Emily mit einem harten Blick. "Emily ist etwas sauer auf mich. Sie versteht nicht, dass ich gehen muss, dass ich nicht hier hergehöre."

Scully sah Mulder an. "Natürlich gehörst du hierher", erwiderte sie. "Wir sind deine Familie."

Auch Anna sah Mulder an. Es schien als würde sie ihn wieder um Hilfe anflehen. Diesmal fühlte er eine starke Verbindung zu ihr und war sich nicht sicher woher diese kam. Vielleicht hatte er die ganzen Informationen über Anna schon verinnerlicht. Aber da war noch etwas. Er fühlte eine Art von Seelenverwandtschaft zu ihr. Sie versuchte genau wie er die Wahrheit zu finden. Und sie hatte ihre Schwester verloren genau wie er. Vielleicht nicht auf die gleiche Art, aber der Schmerz war der gleiche. Mulder wollte ihr, seiner Tochter diesen Schmerz nehmen. Das erste Mal sagte er in seinem Kopf Tochter zu ihr und meinte es auch so.

Und das verunsicherte ihn noch mehr, so dass er nun gar nicht mehr wusste, was er tun sollte.

Mulder lächelte Anna kurz zu und zuckte mit den Schultern um ihr zu sagen, dass er nicht wusste wie er ihr helfen sollte. Anna verbannte jegliche Emotion aus ihrem Gesicht und drehte sich von Mulder weg. Sie antwortete nicht.

"Wir möchten, dass du ein paar Wochen hier bleibst, damit wir dich kennen lernen können", fuhr Scully fort. "Und du uns."

"Ich weiß nicht, ob ich kann", erwiderte Anna und ging zwei kleine Schritte rückwärts. "Ich habe zu tun. Ich kann nicht gehen. Ich muss... ich." Annas Stimme brach ab. Sie wusste nicht was sie sagen oder auch nur wo sie beginnen sollte.

"Sicher gibt es einen Weg, damit du ein paar Wochen hier bleiben kannst", drängte Scully. "Vielleicht zwei. Sie müssten doch zwei Wochen ohne dich auskommen können."

"Aber ich...", versuchte Anna zu protestieren brach jedoch ab als sie Mulder aufstehen sah. Annas Augen wurden immer weiter als sie sah, wie er immer näher kam. Mulder legte seine Hände auf ihre Schultern und sie wich nicht zurück wie sie es getan hatte als Scully sie berührte. Scully schloss kurz die Augen und versuchte die Eifersucht zu unterdrücken, die in ihr aufstieg.

"Wir wollen wirklich, dass du bleibst", war alles was er sagte. Er nahm seine Hände wieder weg. Anna starrte immer noch in seine Augen, unsicher wie sie reagieren sollte. Sie sah zu Scully, die lächelte. Anna sah den Schmerz in ihren Augen; wegen ihr.

Ring!

Anna schrak auf, als ihr Handy klingelte. Sie nahm ab, starrte aber die ganze Zeit Mulder an. "Ja? Bist du sicher? Okay. Zwei Wochen. Ja. Danke."

Anna legte auf.

"Und?", fragte Mulder erwartungsvoll.

"Zwei Wochen", flüsterte Anna. Mulder fing an breit zu grinsen und drehte sich zu Scully um, die aussah als würde sie gleich vor Freude aufschreien. "Wir haben sie für zwei Wochen."

Er umarmte Scully und auch Emily umarmte ihre Mutter. Sie wirkte etwas eifersüchtig über die enge Verbundenheit zwischen Anna und Mulder.

Auch Anna fing an zu lächeln, sie schien sich die Szene einzuprägen.

Mulder lächelte sie an. "Zwei Wochen."

Sie lächelte zurück.

Aber was passiert dann, dachte sie für sich.


ENDE (2/4)
ch weiß, dieser Teil ist etwas kurz, aber ich habe noch viel mehr geplant für Anna und die Mulders. Je länger ich an dieser Geschichte schreibe, desto mehr mag ich sie. Bitte entschuldigt alle Ungereimtheiten, die ihr findet. Und BITTE mailt mir eure Meinung ( teahater@hotmail.com ). Danke fürs lesen!

Eilan-Note: *1 Bevor sich jemand beschwert: Wie ihr später sicher verstehen werdet musste ich irgendwo den Punkt einführen, an dem sie sich duzen. Und das erschien mir der geeignetste, schließlich erzählt sie ihnen gerade, dass sie ihre Tochter ist. Anna bleibt jedoch erstmal beim 'Sie', denn irgendwann später (ich meine es war im vierten Teil) kommt der Punkt an dem sie nicht mehr Agent Mulder und Agent Scully sagt. Wenn ihr anderer Meinung seid, verklagt mich doch.
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