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Zwei Tage

von Nette1013

Kapitel 1

Spoiler: irgendwas, bevor Mulder in der 9. Staffel wieder verschwindet



Zwei Tage



Es war ein verregneter Sommertag in Washington D.C. Scully saß in ihrem Apartment am Fenster mit einer Tasse Tee in der Hand und schaute dem Regen zu. Seit langem hatte sie mal wieder frei bekommen und es musste regnen. Dana hatte sich eigentlich vorgenommen im Park etwas auszuspannen, stattdessen saß sie hier und dachte nach. Nachdenken war gut. Den einzigen Gedanken den sie hatte, war ihr Partner und bester Freund Mulder. Seit fast 8 Jahren arbeiteten sie jetzt schon zusammen und Scully musste sich eingestehen, dass ihr Fox immer mehr gefiel. Er war mehr als ein einfacher Freund. Ja sie liebte ihn, seinen Duft, seine haselnuss-braunen Augen, denen sie gelegentlich nicht wiederstehen konnte, seinen Gang... ach sie mochte einfach alles an ihm. Die lange Zeit in der Mulder verschwunden war, war für Scully die reinste Qual. Sie hasste es, ihn nicht um sich zu haben. Sie konnte mit ihm nicht die Tief- und Höhepunkte ihrer Schwangerschaft teilen und war darüber oft sehr traurig gewesen. Aber nun war Fox Mulder wieder bei seiner Partnerin und irgendwie hatte sich ihr Verhältnis zueinander geändert. In positiver Hinsicht. Sie führten oft sinnlose Gespräche und lachten viel. Deswegen gingen im J.E.H.-Building auch schon Gerüchte herum, denen Mulder und Scully aber keine Beachtung schenkten. Dana war glücklich und wenn sie es war, erging es Fox nicht anders. Als Mulder erfahren hatte, dass Dana schwanger sei, hatte er sich gefreut wie ein Schlosshündchen. Sie meinte sogar Tränen in seinen Augen gesehen zu haben. Mulder sagte zwar, dass er nur etwas ins Auge bekommen hätte, aber Scully wusste, dass er log. Dafür kannte sie ihn zu gut.



Plötzlich klingelte das Telefon. Es riss Dana aus ihren Gedanken und noch völlig erschrocken, nahm sie ab. „Scully“, meldete sie sich. „Ich bin’s“, sagte die Stimme auf der anderen Seite der Leitung. Scully wusste sofort wer es war. Mulder. Sie hätte ihn schon beim erstem Atemzug erkannt.

„Ach Mulder sie sind’s.“

„Das klingt aber nicht sehr erfreut. Hab ich sie irgendwie gestört? Wenn ja, ruf ich später noch mal an.“

„Nein, nein.“, konnte sie ihn gerade noch vor dem Auflegen hindern. Dana genoss schließlich jedes Gespräch mit ihm. Seine Stimme zu hören, war einfach wunderbar.

„Mich regt bloß das Wetter hier auf. Da hab ich schon mal einen Tag frei und es muss regnen.“

„Ach Scully machen sie sich nichts draus. Das Gleiche ist mir auch schon passiert. Gerade in diesem Moment schon wieder. Ich wollte ja eigentlich zu ihnen und sie in den Park begleiten aber bei dem Wetter, können wir unser kleines Date wohl vergessen.“ Scully konnte sich, auch ohne ihn zu sehen, denken, dass er nun bis über beide Ohren grinste und auf ihre Reaktion wartete. Dana war aber nicht in der Stimmung mit Mulder ein philosophisches Gespräch zu führen.

„Mulder, warum rufen sie an?“, fragte Scully schließlich nach einer kurzen Pause.

„Ach ich wollte sie nur fragen...“ Mulder zögerte. „Was?“ wollte Dana nun endlich wissen.

„Ob sie... na ja würden sie mit mir heute nach Florida fliegen?“ Nun war es raus, dachte sich Mulder. Er war gespannte auf Scully’s Antwort. Um ihr bei ihrer Entscheidung zu helfen, fügte er schnell hinzu: “Wir haben schon von Skinner die Erlaubnis, dass wir bezahlten Urlaub bekämen. Außerdem ist in Florida zur Zeit schönes Wetter und wir haben grade erst einen großen Fall abgeschlossen. Etwas Erholung täte uns beiden wirklich mal gut.“ Er hoffte nun, dass seine Partnerin, seine große Liebe, mitfliegen würde.

"Ach kommen sie Scully."

Scully war völlig gelähmt. Ihr Herz hätte sofort „ja“ gesagt, aber irgendwas hinderte sie daran. Plötzlich tat sie etwas, was noch schlimmer als jeder Mutant, Wurm oder Klon war. ... Sie legte auf. Was hatte sie gerade getan. Das durfte doch nicht war sein. Fassungslos über ihre Tat, sackte sie neben dem Telefon zusammen. Der Mann, den sie liebte, hatte sie um eine Reise mit ihm gebeten und sie hatte einfach aufgelegt. Tränen flossen langsam über ihre Wangen. Was würde Mulder jetzt nur von ihr denken. Sie hatte sich all ihre Chancen vermasselt.



Mulder hörte das schnelle Tuten am anderen Ende des Telefons. Hatte Scully jetzt einfach aufgelegt? Wenn ja, war das ein „Nein.“? Er nahm es an. Er hatte immer gedacht, dass sie sich auch etwas für ihn interessierte, aber nun konnte er eine gemeinsame Zukunft mir ihr vergessen. Dieser Gedanke war zu viel für Fox. Es brach in sich zusammen und fing an zu weinen.



Nach etwa einer Stunde konnte Scully nicht mehr. Ihre Augen brannten. Wie sollte sie Mulder jemals wieder gegenüber treten. Sie beschloss sich erst mal zu duschen und dann etwas zu essen.

Eine halbe Stunde später saß Dana an ihrem Küchentisch und aß bestelltes chinesisches Essen. Ihr Essen kam vom gleichen Chinalieferant, den Mulder auch hatte. Der Gedanke an Mulder ließ ihre Augen schon wieder feucht werden. Sie überlegte, wie sie alles wieder ins Lot bringen könnte. Alle Möglichkeiten endeten schließlich immer beim gleichen Punkt: Sie musste zu Mulder fahren. Nach einem langen Zögern, überwand sie sich letztendlich doch und machte sich auf den Weg zu Mulder’s Apartment.



Eine weitere halbe Stunde verging und Fox war immer noch völlig am Boden.

Plötzlich klopfte es an seiner Tür. Wer immer es auch war, er solle ihn in Ruhe lassen. Nach einem erneuten Klopfen rang er sich aber doch durch und ging zur Tür. Er schaute durch den Spion und wollte seinen Augen nicht trauen. Da stand doch tatsächlich Scully. Hatte sie ihre Meinung doch geändert und es gab noch Hoffnung für eine gemeinsame Zukunft? Er öffnete die Tür. Als Dana Fox sah, hätte sie ihn am liebsten sofort in die Arme genommen und nie mehr losgelassen. Scully bemerkte, dass Mulder geweint haben musste, da er ganz rote Augen hatte. Lag es vielleicht an ihr? Wenn ja, verfluchte sie sich dafür.

„Darf ich reinkommen?“, unterbrach Scully die entstandene Pause. Mulder zeigte in seine Wohnung und sie ging hinein. Sie setzte sich auf seine Couch.

„Mulder ich... ich“, sie fand einfach nicht die richtigen Worte.

„Es tut mir leid. Ich hätte nicht einfach auflegen dürfen. Wenn das... ja, wenn das Angebot noch steht?“, stammelte sie, „würde, na ja, ich würde gerne doch noch mit.“ Nun hatte sie es gesagt. Hoffentlich war er ihr nicht mehr böse. Mulder war überrascht, das zu hören und es wurde ihm ganz heiß. Sein Herz schlug schneller. Nach einer weiteren Pause sagte er:

“Natürlich, aber der Flieger geht schon in einer Stunde. Ob wir das noch schaffen?“ Als Dana Mulder’s Worte hörte, fiel ihr ein tonnenschwerer Stein vom Herzen.

„Na ja dann beeilen sie sich mal.“ Sagte Scully. Mulder schaute sie verwundert an und fragte schließlich: „Haben sie etwa schon alles dabei?“

„Ja, habe ich. Ist alles im Auto. Ich hatte einfach gehofft, dass ich sie nach allem was geschehen ist trotzdem überreden könnte.“

„Scully, sie sind ein Schatz.“ Sie war von Mulder’s Aussage über sie so geschmeichelt, dass sie leicht rot wurde. Als Mulder dies sah, grinste er lausbübisch.

10 Minuten später verließen sie Fox’ Apartment.



8 Stunden später, Miami/Florida:

Mulder und Scully checkten im Hotel ein. Der Hoteljunge führte beide in ein großes Zimmer. Scully hatte flüchtig über der Tür „Flitterwochensuite“ gelesen. Sie bemerkte auch, dass es nur ein Bett gab, in Herzform. Als der Junge mit der Bemerkung: „Fröhliche Flitterwochen“ aus dem Zimmer ging, schaute Dana Fox ungläubig und etwas amüsiert an. Sie fragte ihn:

“Mulder hab ich irgendwas nicht mitgekriegt?“ Mulder überwand die Entfernung zwischen ihm und der Frau, die er über alles liebte mit drei großen Schritten. Eh Scully ausweichen konnte, spürte sie seine Lippen federleicht auf ihren. Nach kurzem Zögern setzte ihr Verstand nun endgültig aus und sie ließ sich einfach fallen. Endlich hatte Dana, was sie schon immer wollte. Fox Mulder. Nach einer schier endlosen Zeit lösten sie sich voneinander.

„Ich liebe dich, Dana.“

„Ich dich auch.“ waren die letzten Worte, bevor sie im Bett verschwanden.



Einige Zeit später wurde Fox von den Sonnerstrahlen geweckt. Er schaute sich um und sah Dana ruhig atmend auf seiner Brust liegen. Mulder konnte gar nicht glauben, dass er vor einem Tag noch von so etwas weit entfernt war und nun lag er neben der Frau, die sein ganzes Leben bedeutete. Alles innerhalb von zwei Tagen.

Scully regte sich und Mulder zog sie sanft zu sich hoch. Sie küssten sich innig.

„Guten Morgen mein Schatz,“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. „gut geschlafen?“

„Oh ja.“ Sie fing an bis über das ganze Gesicht zu lächeln. Ach wie Fox dieses Lächeln mochte. Er sah es nur viel zu selten. Doch dies würde sich bald ändern.

Mulder stand kurz auf, wenn auch widerwillig, und ging an seine Tasche. Er holte ein kleines schwarzes Kästchen heraus und versteckte es hinter seinem Rücken. Dann ging er wieder zu Dana, die ihn gleich mit ihrem ganzen Körper umschlang. Sie war gespannt was jetzt kommen würde.

Fox holte das Kästchen hinter seinem Rücken hervor und öffnete es vor Scully. Als Dana den funkelten Ring sah, kamen ihr Tränen in die Augen. Mulder sagte: „Ja, falls wir dieser Suite gerecht werden wollen, muss ich, nein will ich dich fragen, ob du meine Frau werden willst?“ Scully zog seine Mund an ihren, küsste ihn leidenschaftlich und flüsterte ihm ein „Ja.“ ins Ohr. Beide lachten nun und Freudentränen tropften auf das Bett.

Die restlichen Tage ihres Urlaubs verbrachten sie größtenteils am Strand, wo sie sich wie verliebte Teenager aufführten. Für Dana war das definitiv der schönste Urlaub ihres Lebens.



4 Wochen später feierten sie bei Maggie Scully eine Party. Alle waren gekommen. Charly Scully, Bill Scully, Doggett, Reyes und Skinner natürlich auch. Fox und Dana hielten das für eine gute Gelegenheit allen mitzuteilen, dass sie heiraten wollten.

Kaum hatte das Paar ihre Verkündigung ausgesprochen, konnten sie sich vor lauter Umarmungen kaum noch retten. Alle hatten es besser aufgenommen als erwartet. Sogar Bill Scully.



7 Monate später, gleicher Ort:

Mulder und Scully waren wieder in den Flitterwochensuite. Überglücklich stand das frischvermählte Paar an dem kleinen Kinderbettchen von William Scully, Dana’s Wunderkind. Das Baby lächelte zufrieden seine Eltern an. Fox nahm Dana in die Arme und sagte:

„Ich bin stolz auf dich. Jetzt sind wir eine richtige kleine Familie. Ihr beiden seid für mich das Wichtigste auf der Welt. Danke, dass ich dein Mann und der Vater deines Kindes sein darf.“ „Unseres Kindes.“, berichtigte ihn Dana. „Ich liebe dich, Fox.“ Mulder drückte seine Liebe zu Scully mit einem langen, gefühlvollen Kuss aus. Dann hielten sie sich einfach nur fest und weinten vor Glück.



ENDE



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