World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Just a chance

von Eve

1/1

The end of the world



Don’t they know it’s the end of the world?

It ended when I lost your love





+++++





Mein Gott, was für eine Frau!



Das waren meine ersten Gedanken, als ich SIE sah.



Mein Gott, was für eine Frau!



Wirklich, sie hat mich gleich von Anfang an einfach fasziniert. Dieses Haar, diese wunderschönen, tizianroten Haare. Wenn die Sonne darauf scheint, dann funkeln sie wie tausend Rubine.



Diese Augen, diese wunderschönen, meerblauen Augen. Ich könnte jedes Mal in ihnen versinken, wenn ich sie nur ansehe. Den ganzen Tag könnte ich in ihre Augen sehen.



Es heißt, dass die Augen der Spiegel zur Seele wären.



Ich glaube, dass das stimmt. Ich kann so viel in ihnen sehen. Güte, Treue, Aufrichtigkeit, Freundschaft, und, wenn ich mich nicht irre, auch manchmal Liebe.



Aber es gibt auch Schatten, es blitzen auch andere Sachen auf. Angst, Trauer, Schmerz, Einsamkeit...



Wenn ich das sehe, dann tut es mir weh. Es schmerzt in meinem Herzen.





+++++





Sie sieht aus wie ein Engel. Ein wunderschöner, zarter, zerbrechlicher Engel.



Denn diese elfenbeinfarbene Haut macht sie zu einem. Diese Haut, diese wunderschöne, helle Haut. Man könnte sie mit einer Porzellanpuppe vergleichen, oder mit Eis.



So habe ich mir in meiner Kindheit immer einen Engel vorgestellt. Und ich war davon überzeugt, dass es sie gibt, die Engel.



Sie ist nicht besonders groß, aber was sagt das schon aus.



Ich denke, dass man nicht groß sein muss, um groß zu sein.



Die innerliche, emotionale Größe ist entscheidend. Viel wichtiger..



Und auf diesem Gebiet ist sie gigantisch groß, ich schätze, größer als ich auf jeden Fall, und auch größer als viele andere auf der Welt.



Das waren so ziemlich die ersten Eindrücke, die ich hatte, als ich sie, Dana Katherine Scully, zum ersten Mal in meinem Leben zu Gesicht bekam.



Wir wurden zu Partnern, arbeiteten zusammen. 7 Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr. Ohne Unterbrechung. Wir haben beide unser Privatleben aufgegeben, widmeten uns unserem Job, den wir ernst nahmen.



Mit der Zeit wurden wir nicht nur Freunde, wir wurden auch so etwas wie Geliebte, wenn ich das so sagen kann. Ich meine, nicht körperlich, wir haben nie miteinander geschlafen. Es war auch keine „natürliche“ Beziehung, wie sie eigentlich jeder Mensch hat. Mann und Frau zusammen, teilen sich Tisch und Bett.



Nein, so eine Beziehung hatten wir nie. Es war etwas Besonderes, etwas Einzigartiges.



So etwas hatte nicht jeder, das, was ich und Scully hatten.



Wir kommunizierten ohne zu sprechen. Konnten uns verstehen, ohne ein Wort miteinander zu reden. Jeder von uns wusste, was der andere dachte oder fühlte.



Es war einfach wunderbar.



Eine zeitlang ging das auch gut, doch im Laufe der Zeit wollte ich mehr. Andererseits wollte ich, dass sich nie etwas ändern würde. Alles so bestehen würde, wie es ist.



Aber dann wollte ich wiederum, dass sich alles ändert. Unsere Beziehung zueinander. Ich wollte sie ganz und gar. Völlig, bedingungslos.



Ohne es in den vergangen Jahren zu bemerken, habe ich mich Hals über Kopf in sie verliebt. Schlimmer und stärker hätte es nicht kommen können.



Es wurde zur Qual sie fast jeden Tag zu sehen.



Und sie machte es mir auch nicht gerade einfacher.



Wie sollte sie auch? Sie wusste doch von nichts. Ich schätze, sie hatte nicht mal den blassesten Schimmer.



Mit jedem Wort, das sie zu mir sagte, wollte ich sie mehr.

Mit jedem Lächeln, das sie mir schenkte, wollte ich sie mehr.

Mit jeder Berührung, die sie mir gab, wollte ich sie mehr.



Dann, eines Tages, kam ich zu einem Punkt, an dem ich einfach Klarheit brauchte.



Es war schon spät am Abend, doch ich konnte nicht anders. Ich musste es wissen.



Ich lag schon im Bett und dachte mal wieder, wie an jedem anderem Abend, über Dana nach. Wie es wohl wäre, wenn sie jetzt neben mir einschlafen würde.



Also stand ich auf, machte mich fertig und fuhr zu ihrer Wohnung.





+++++



Als ich vor dem Haus parkte überkamen mich doch wieder Zweifel.



Was ist, wenn sie schon schläft?

Was ist, wenn sie gar nicht daheim ist?



’Nein, John, jetzt gibt es keinen Rückzieher. Du gehst jetzt da rauf, und bringst es hinter dich! Ha, auf meine innere Stimme war doch immer Verlass!



Ich musste schon fast laut auflachen.



Also stieg ich aus, und trat meinen Weg in die Höhle des Löwen an.



+++++



Nun klopfte ich schon zum zweiten Mal. Sie wird wohl nicht zu Hause sein, versuchte ich mir einzureden, als ich auch schon leise Schritte auf der gegenüber liegenden Seite der Tür hörte.



Wenige Sekunden später vernahm ich, wie der Schlüssel umgedreht und geöffnet wurde.



Und dann stand sie vor mir!



Mir verschlug es wieder die Sprache, und das wohl überlegte, was ich ihr sagen wollte, war wie weggeblasen.



’Verdammt! Warum schaffte es diese Frau mich immer wieder aus meinem gut durchdachten Konzept zu bringen? Konnte sie denn einmal nicht so sein, wie sie ist?’



„Ja…?“, riss sie mich aus meinen Gedanken.



Jetzt muss ich wohl irgendetwas sagen. Zu spät habe ich bemerkt, dass ich sie nur anstarre und nichts weiter mache.



„Äh, ...also... ich… Kann ich reinkommen?”



’Meine Güte, wann habe ich verlernt zusammenhängende Sachen zu sagen? Peinlicher kann es doch nicht mehr werden.’



„Klar, kommen Sie rein.“



Sie sah mich mit ihrem typischen ’Was-ist-los?-Sagen-Sie-es-mir,-dann-kann-ich-Ihnen-helfen’-Blick an.



Mein Gott, was für eine Frau!



Sie schaffte es doch immer mich zu überrumpeln. Sie hatte bereits ihren Schlafanzug an, darüber einen weißen Baumwollbademantel. Und sah darin einfach umwerfend aus.



„Also, Scully, ich, äh…“



Sie deutete zum Sofa und setzte sich gegenüber in den Sessel.



„Doggett, was ist los mit Ihnen? Seit Wochen sind Sie schon so. Wie soll ich es sagen, ...verändert...und ich weiß nicht warum und wieso. Könnten Sie mir das erklären, bitte?“



Sie sah mich offen an und erwartete eine ehrliche Antwort von mir.



’Nun gut, jetzt oder nie. Entweder ich mache es, oder ich werde ewig schweigen.’



„Ok, Scully, Dana, ich habe in den letzten Wochen, ja, sogar schon Monaten, nachgedacht. Über UNS nachgedacht. Das, was wir sind, oder eher nicht sind. Ach ich weiß nicht. Aber, bitte, lassen Sie mich ausreden...“



Ich merke, dass sie etwas sagen will, doch ich kann jetzt keine Unterbrechung verkraften.



„...Und mir ist klar geworden. Ich.. ich, Dana, ich liebe dich! Von ganzem Herzen. Und ich möchte mein Leben mit dir und nur mit dir verbringen.“



Nun war es raus, es gab kein Zurück mehr. Das Gesagte konnte ich nicht mehr ungeschehen machen, jetzt musste ich nur auf ihre Reaktion warten.



Sie atmete geräuschvoll aus. Dann schloss sie ihre Augen, nur um sie gleich wieder zu öffnen.



„Ich hatte ja keine Ahnung, Agent Doggett...“



’NEIN! Jetzt ist es wieder Doggett. Gott, wie sehr hatte ich mir doch gewünscht, dass sie dasselbe empfindet wie ich.’



Sie steht auf, kommt zu mir und setzt sich neben mich auf die Couch.



„Doggett,… John,… ich danke Ihnen für Ihre Ehrlichkeit mir gegenüber. Ich meine, alles habe ich jetzt erwartet, ich war auf alles vorbereitet, doch diese Liebeserklärung. ..“



Sie holte noch mal tief Luft.



„Nur, es tut mir leid. Ich schätze Sie, ich respektiere Sie wirklich. Und ich mag Sie auch, aber nur wie ein Freund. Ein sehr guter Freund, den ich nicht verlieren möchte. Aber Liebe? Es tut mir leid, dass Sie sich falsche Hoffnungen gemacht haben. Ich habe nicht dieselben Gefühle wie Sie.“



Es kam alles über mich. Eiskaltes Wasser, das mich erschlug. Mich erdrückte.



Alle Hoffnung wurde zunichte gemacht, mit diesen Worten von ihr.



Sie sah mich mit ihren aufrichtigen Augen an und suchte in meinen nach Verständnis, oder was auch immer.



Ich nickte und erhob mich.



Was sollte ich auch anderes machen?



„Ok, ich wollte ja eine Antwort von Ihnen. Ich musste endlich Klarheit finden. Danke, dass Sie mir die Wahrheit gesagt haben. Ich, …werde dann wieder gehen.”



„Ja... es ist gut so. Glauben Sie mir.“



Dann war ich auch schon draußen, ich stieg in meinen Wagen und machte mich auf den Weg nach Hause.



Ohne Dana. Ohne dem Wissen Morgen aufzuwachen und sie neben mir liegend zu sehen.



Ich versuchte nach außen hin stark zu sein, doch innerlich war ich zerstört. Völlig fertig, für mich ist heute eine Welt kaputt gegangen.



Ich fahre die Straßen entlang. Die Leute, die ich traf, lebten, als ob nichts passiert wäre. Alles war so, wie es immer war.



Doch für mich stand alles still. Die Welt hatte aufgehört sich zu drehen, als sie das Endgültige gesagt hatte.



Und genau jetzt kam das passende Lied im Radio. Ich drehte es so laut, bis es nicht mehr ging und lauschte dem Text, der genau das ausdrückte, das ich im Moment empfand...





Why does the sun go on shining?

Why does the sea rush on shores?

Don’t they know it’s the end of the world?

‘Cause you don’t love me any more



Why do the birds go on singing?

Why do the stars glow above?

Don’t they know it’s the end of the world?

It ended when I lost your love



I wake up in the morning and I wonder

Why everything’s the same as it was

I can understand, no I can’t understand

How life goes on the way it does



Why does my heart go on beating?

Why do these eyes of mine cry?

Don’t they know it’s the end of the world?

It ended when you said goodbye



Don’t they know it’s the end of the world?
It ended when you said goodbye









*************************************************************





Das Lied The end of the world von Arthur Kent und Sylvia Dee habe ich ohne Erlaubnis verwendet. Hiermit entschuldige ich mich deswegen.
Rezensionen