World of X

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If you believe...

von Franzi

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6.54 Uhr

31. Juni

In meinem Apartment

In zehn Minuten muss ich losfahren um Scully abzuholen und ich habe immer noch keine Klamotten.

Es ist seltsam... überaus mysteriös... das, was wir Männer den Frauen immer vorwerfen, nämlich dass sie sich ja nie entscheiden können, muss ich gerade am eigenen Leib erfahren.

Ich stehe seit 5 Minuten vor meinem Schrank und kann mich einfach nicht entscheiden. Der blaue Anzug? aber in dem sehe ich fett aus, mit dem Schwarzen sehe ich wie ein Totengräber oder wie ein Staubsaugervertreter aus, dann bleibt nicht mehr viel, das Problem bei der ganzen Sache ist, dass Scully niemals ihren Geschmack in Bezug auf meine Anzüge preisgeben würde. Ich weiß haargenau, dass sie meine ausgefallenen Krawatten hasst, die mit den übergroßen blauen Tupfen hab ich ja auch nach ein paar Wochen Zusammenarbeit mit ihr weggeworfen. Aber über meine Anzüge hat sie nie ein Wort verloren... ich ja auch nicht über ihre sexy Röcke....lieber späte Einsicht als gar keine....

Nicht dass ich versessen darauf wäre, dass sie mich mag.... aber heute ist es wichtig.

Jawohl, ihr Leute da draußen, heute ist es soweit, ich FOX Mulder werde DÄINA! ganz offiziell und ohne ein Lächeln auf den Lippen, das sie misstrauisch machen könnte, fragen, ob sie mit mir auf den großen FBI – Ball morgen geht.

Vielleicht sollte ich auch einfach aufhören meinem Spiegelbild mein Leben zu erzählen, dann würde sie vielleicht von ganz allein kommen....





Vor der Tür meiner Angebeteten

(Dana K. Scully, ich muss es mir immer wieder ins Gedächtnis rufen.)

Ich klopfe....

Nicht einmal, zu kurz, nicht dreimal, zu unruhig, sondern ganz entspannt (so wie es eben geht) zwei ein halb mal, eine Stimme flüstert mir zu, dass es das gar nicht gibt, aber ich war als Kind schon "anders".

Nichts rührt sich, nur reale Stimmen, aber wohl kaum hinter dieser Tür, wer ist schon morgens bei Scully,... außer mir vielleicht... wenn ich ihr wieder einmal ihren Schönheitsschlaf geraubt habe...

Ich setzte gerade meine Hand an um noch einmal zu klopfen, da öffnet sich die Tür schon.

Ich bereite mich auf ein "Guten Morgen, Schlafmütze." Vor, da kommt mir der Gedanke, dass sie am Morgen immer unerträglich ist und sie nicht so begrüßen sollte. Während ich noch über etwas nachdenke, gar nicht so einfach, steht in dem Türrahmen... jemand.... auf jeden Fall nicht Scully.

Ein Mann, nur mit Boxershorts bekleidet, mit Waschbrettbauch, dunklem Haar und er ist beinahe größer als ich.

Erschrocken blicke ich auf, seit ich mit Scully arbeite, bin ich es gewohnt nach unten zu sehen, mein Arzt hat mir schon gesagt ich werde mal massive Rückenprobleme bekommen, und sage:

"´Tschuldigung! Muss die falsche Tür sein." Ganz tief in mir weiß ich, dass das nicht sein kann, nach so vielen Jahren, wie könnte ich an der falschen Tür klopfen? Obwohl, ich bin aufgeregt, dass ist schlimmer als die Frage um den Abschlussball.

Während ich noch mit mir kämpfe, tönt aus der Wohnung eine wohlbekannte, so vertraute Stimme:

"Wer ist denn draußen?"

Ich bin zu Tode geschockt, doch meine es – ist –immer- alles- in – Ordnung – bleib – nur -cool – Mulder – Stimme, sagt mir dass Scully dafür eine Erklärung hat.

Doch als der fremde Kerl mich in ihr Apartment lässt und mein Blick auf sie fällt, trifft mich endgültig der Schlag.

Scully, meine unschuldige Scully trägt nichts.... Träum weiter Fox....

Nichts außer einem kleinen seidenen, beigem Nachthemd. Die Träger sind so dünn, dass sie kaum sichtbar sind, dafür sind andere Sachen zu sehen...

Zudem sind ihre Haare zerzaust und ihre Augen haben so einen komischen Glanz.

"Scully?" japse ich.

"Morgen, Mulder. Sie sind heute aber früh dran. Ich bin gleich fertig. Ihr Jungs könnt euch ja unterhalten."

Das werden wir... was fällt diesem Kerl ein? mit * meiner * Scully? oh, ja, unterhalten,... während ich noch überlege ob ich ihn mit einem Kinnhaken, ein paar Tritten, töten soll, grinst er mich an und meint:

"Dana hat mir von Ihnen erzählt."

"Ach, hat sie das?"

" Hmmm" und sein Grinsen scheint kein Ende nehmen zu wollen.

Er lehnt sich zu mir rüber und flüstert in verschwörerischen Ton: "Sie.... mag Sie."

Nach diesem Bekenntnis habe ich Angst um meine Haut und gehe hastig einen Schritt zurück, wahrscheinlich hat der Spinner einen flotten Dreier vor, nein, für so etwas bin ich nicht zu haben.... jedenfalls nicht mit der Besetzung.

"Das ist toll...."

"Yo! Maggie spricht manchmal von Ihnen."

Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Er kennt Scullys Mutter, er weiß, dass Scully mich mag, dass weiß nicht mal ich selbst....ich meine wer kann mir schon wiederstehen, aber so?

"Mulder warum sind Sie eigentlich so früh gekommen?" Scully, die Scully die ich wiedererkenne, in ihrem hochgeschlossenem Kostüm und mit den Händen in den Hüften aufgestützt, steht hinter mir und blickt mich fordernd an.

Jetzt oder nie, Mulder. Sag es ihr! Den Typ hier hat sie doch nur aus Frust weil sie dich nicht haben konnte. Los, zeig ihm wer der Mann in ihrem Leben ist! " Ich bin so früh gekommen, weil...." Na, los du Angsthase, sie wird überglücklich sein, sich an deinen Hals werfen und die Witzfigur wegschicken. "....ich Sie fragen wollte, ob.." Ja, du bist auf dem richtigen Pfad! Ob ich wohl komisch bin? Weiter! "....ob Sie mit mir zu dem FBI Ball gehen wollen?"

Und es passiert.... gar nichts.....

Scully macht eine komische Grimasse und schaut zu ihrem.... na ja ich weiß nicht was er darstellen will herüber.

"Mulder seit wann gehen Sie auf diese, wie Sie es schon einmal so trefflich ausgedrückt haben "Schwachkopf-Veranstaltungen?"

"Nun, Skinner hat es mir empfohlen...." Es tut mir leid skinman, aber dafür musst du jetzt herhalten.

"Aber vielleicht wird es ja.... nett?" füge ich hinzu.

Dafür ernte ich nur ein "Hmmm"

Sie schaut ihn wieder an.... ich frage mich langsam was er Tolles mit ihr veranstaltet hat um so einen Eindruck zu hinterlassen.

Da tut sie es! "Willst du nicht auch mitkommen? Dann kannst du den Rest meiner Kollegen kennen lernen."

Oh Gott, Scully! Die Erkenntnis ist immer schlimm! Die Frau die ich liebe, vergöttere, ist dumm!

Und was tut Mr. Ich – bin – so – cool? " Ja, Dana. Das wäre prima."

Prima? Wo kommt der den her? Prima, das Wort ist schon tot und lange begraben. Trottel....

"Gut. Dann können wir ja schon mal gehen." Ich reagiere nicht und spinne in meinem Kopf noch Attentatspläne.

"Mulder! Wir gehen."

"Gehen? Ja."

Doch ich habe nicht mit der Verabschiedungszeremonie der beiden gerechnet.

"Ich muss jetzt. Was machst du heute?"

"Ich denke ich werde mir unsere schöne Hauptstadt ansehen."

Aha, einer von denen, die es sich leisten können nicht zu arbeiten. Toller Geschmack Scully!

"Das ist gut. Ich komm abends wieder. Vielleicht kannst du ja noch was einkaufen?"

"Hm, dein Lieblingsessen?"

Lieblingsessen? Scully hat kein Lieblingsessen! Kommen Sie, Scully! Sagen sie ihm was für ein Idiot er ist.

Doch es kommt nur ein "Gern" Meine Attentatspläne sind noch unklar, aber es kommt eine Waffe darin vor.

"Mach´s gut! Ich komm nach der Arbeit gleich Heim." Was denkt sie sich dabei?

"Bye, Dana Sweetheart!" Er tut es. Er küsst sie! Erst in diesem Moment geht mir auf, dass ich Scully noch nie jemanden küssen gesehen habe. Ich muss wegsehen, sonst wird mir übel.

Sie schließt vorsichtig die Türe und wir gehen zum Auto.

Nach 2 Stunden Ignoranz, die sie nicht einmal bemerkt, da wir wieder eine unserer schönen Konferenzen hatten, beschließe ich ihr auf den Zahn zu fühlen.

"Scully?"

"Hm?"

"Wer war das eigentlich?"

"Wer?"

Ist sie wirklich so langsam?

"Der Mann...." Oder was er auch immer darstellen will.

"Skinner?"

Scully!

"Der Kerl in ihrem Apartment! Der in den Boxershorts! Der von dem sie sich so nett verabschiedet haben." Meine Liste könnte endlos weitergehen.

"Ach."

"Ja?"

Ein diabolisches Grinsen entsteht auf ihren Lippen. Ich wusste es, wenn sie es einmal schafft, einen anderen als mich zu bekommen, würde sie es vor mir breittreten.

"Ach... der."

"Also?"

"Was?"

"Wer war das??"

"Nur..." und sie zieht ihren berühmten Schmollmund. "ein Bekannter."

Und schon ist sie verschwunden.

Ich versuche es den ganzen Tag weiter, doch viel erfahre ich nicht.

"Woher kennen Sie sich denn?"

"Was interessiert Sie das denn?"

"Na hören Sie mal, Scully! Ich bin ihr Partner, und wenn wir den Beste Partner im FBI – Preis gewinnen wollen, sollten wir mehr übereinander wissen."

"Mulder, Sie interessieren sich ja sonst auch nicht für mich."

WAS? Ich, interessiere mich nicht? Für meine Scully?

"Was reden Sie denn da? Natürlich interessiere ich mich für Sie! Ich hab Sie heute abgeholt. Und.... und es fällt mir auf, wenn Sie nicht kommen.

"Letzte Woche hatte ich eine Autopanne. Und erst als ich drei Stunden später angerufen habe, ist es Ihnen aufgefallen!"

"Jetzt übertreiben Sie aber, Scully! Es waren höchstens zwei ein halb Stunden."

"Sie kennen nicht mal meinen Lieblingsfilm!"

"Natürlich kenn ich den!"

"Und wie heißt er?"

"Ich weiß es jetzt nicht. Ich meine, ich weiß den Titel nicht... im Moment."

"Um was geht es in dem Film?"

"Um so.... eine Liebesgeschichte (?)"

"Und wer spielt die Hauptrolle?"

"Och, mein Namengedächtnis ist nicht so gut. Es ist dieser Typ, den alle Frauen so umwerfend finden."

"Marcel Reich- Ranitzki?"

"Ja, der ist es!"

"Sie haben keine Ahnung!"

"Und wenn schon! Ist es ihnen lieber wenn ich alle ihre Lieblingsfilme auswendig kenne, mich dafür aber einen Dreck dafür interessiere, wer in ihr Leben eindringt."

"Er ist nicht in mein Leben eingedrungen."

Aber vielleicht in etwas anderes...Würde ich gerne sagen, aber ich habe Angst es mir ganz mit ihr zu verderben. Also sag ich nur: "Sei wann kennen Sie ihn? Das ist kein persönliches Interesse, Scully! Es gibt diese Männer,... sie suchen sich ein Opfer und rauben dann die ganze Wohnung aus."

"Wir kennen uns schon lange."

"Wie lange?"

"Es kommt mir so vor, als würden wir uns seit ewig kennen."

Und dieses Grinsen erschient wieder auf ihrem Gesicht.

"Es ist acht Uhr abends, Mulder. Ich will Heim gehen.!"

"Und was ist mit dem Ball?"

"Zur Feier des Tages haben wir ja morgen keine Arbeit. Ich schätze wir treffen uns vor dem Saal. Um.... wann geht es los?"

"Neun Uhr."

"Okay, dann treffen wir uns um zehn nach neun. Je später der Abend, desto.... Sie wissen schon. Mulder." Sagt sie mit diesem unwiderstehlichem Lächeln.

"Tja, dann.."

"Bis morgen, Mulder."

"Amüsieren Sie sich noch." Wünsche ich, obwohl ich es wie eine Frage klingen lassen wollte.

"Das werde ich. Träumen Sie was süßes heut Nacht, Mulder."

Sie wirft mir ein letztes Grinsen, das mich nicht einmal misstrauisch macht, zu und steigt aus dem Wagen.

In ihrer Wohnung brennt Licht. Er ist natürlich da. Ich würde zu gerne hier stehen bleiben und beobachten, aber das kann ich mit dem Schmerz in meinem Herzen nicht vereinbaren.... und auch nicht mit Scullys Rollläden.

Zurück in meiner Wohnung denke ich noch lange nach, während der Fernseher flimmert. Irgendeine komische Serie lauft da.

Ein Mann und eine Frau.....sie arbeiten anscheinend zusammen. Die beiden wären ein tolles Paar, nur musste einer mal zurückstecken, und er musste damit aufhören sich von ihr Parker nennen zu lassen....

Mit diesen Gedanken drifte ich in den Schlaf ab.



...

Wir sind auf dem Ball. Überall diese arroganten * graark *.Alle denken sie wären die Besten,würden jede Beförderung bekommen und auf FBI´s Most Unwanteds Kopf rumtanzen können.

Scully und Dummkopf amüsieren sich prächtig, also täusche auch ich Heiterkeit vor.

Da steht er auf, blickt ihr tief in die Augen und meint: "Bin gleich wieder da."

Er springt auf die Bühne (die Bühne ist für Agenten, die sich für ganz besonders wichtig halten und irgendwas zum besten geben wollen) und schnappt sich ein Mikrofon: "Ich weiß, dass das überraschend kommt, aber ich will heute meine Angebetete fragen, ob sie mich heiraten will und dazu habe ich auch ein Lied vorbereitet.

Meine Augen kullern gleich aus dem Kopf, vor Freude, muss man dazu sagen. Er macht sich endgültig zum Idioten und Scully wird ihn zur Hölle schicken. Ich kann gar nicht erwarten, bis das Lied aus ist, Scully neben mir anscheinend auch nicht. Sie stürmt auf die Bühne, wirft sich an ihn und sagt: "Ja!"

Eine Stimme sagt mir, Nein! Tu es nicht! Aber ich muss es aus der Nähe sehen. Auch ich bin jetzt auf der Bühne, ich zerre an Scullys Ärmel. Sie dreht sich um, schaut mich mit ihrem Todesblick an und schreit: "Was zum Teufel?"

"Warum er?"

"Ich liebe ihn."

Ich lasse es darauf ankommen: "Sie lieben mich doch auch. Warum nehmen Sie nicht mich?" Ich setze meinen Hundeblick auf, obwohl mir mein untrüglicher Instinkt sagt, dass es schon zu spät ist.

"Weil Sie, Mulder, NIEMALS den Mumm dazu hatten mir ihre Liebe zu gestehen!"

Ich verspüre das Bedürfnis zu schreien.

NEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!







Schweißgebadet wache ich auf.

Das darf nicht passieren!

So einen billigen Lovesong kann ja jeder darbieten, ich hab´s mir gedacht! Scully ist in diesem Fall auch nicht anders als jede beliebige Frau. Du singst ihr irgendwas und sie liegt in deinen Armen.

Ich habe noch 10 Stunden bis zu meiner großen Stunde.



9.11 p.m.

Ich warte vor dem Ballsaal. Mein Anzug ist neu, mein After Shave intensiver denn je, und ich trete von einem Fuß auf den anderen, wie ein kleiner Junge, der seinem Dad beichten muss, dass er dessen Auto an die Wand gesetzt hat.

Hinzu kommen die spöttischen Blicke der lieben Kollegen und die anzüglichen Blicke der noch lieberen Kolleginnen. Aber wegen denen bin ich ja nicht hier.

Da kommen sie.

Ich sage : "Hi, Scully! Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen?" Scully lächelt scheu und lässt dies geschehen.

Gut, dass ich mir heute Nachmittag dieses Benimm – Video angeschaut habe.

Sie sieht fantastisch aus. Wie könnte es anders sein...

Wir gehen zusammen in den Saal. Scully macht ihr Versprechen wahr und zeigt auf alle möglichen Leute und gibt Erklärungen für Trottel.

Aus dem Mikrofon ertönt die Stimme Skinners. Er konnte es sich nicht nehmen lassen das ganze hier zu moderieren.

"Wie jedes Jahr, darf auch dieses wieder jeder Agent seine Meinung kund tun. Wer möchte der erste sein?"

Nach einer langweiligen Schleimrede von Agent Willis an seine ach - so –tollen – Vorgesetzten fragt Skinner wieder.

Ich blicke Scully an, sie sieht so edel aus. Um genauer zu sein, sie hebt sich direkt von den anderen ab. Ich muss es einfach jetzt tun, bevor ich sie verliere. Und schon ist meine Hand oben und ich bewege mich auf die Bühne zu.

"Hoffentlich hält er nicht wieder den Vortrag über die Verschwörung der Toaster."

Ich nehme Skinner, der die Augenbrauen so hochgezogen hat, wie es für ihn möglich ist, aus der Hand und beginne mit der Show.

"Ich weiß dass ich im allgemeinen nicht mehr, als Spooky Mulder bin, aber heute habe ich etwas sagen."

Alle Augen sind auf mich geheftet, auch Scullys.

"Ich wollte es mir nie eingestehen, habe immer nach dem Nichtvorhandenen gesucht und das Offensichtliche ignoriert. Gestern ist mir meine Erleuchtung gekommen. Auch unter der Gefahr nach dieser Aktion für immer in einem weißen Hemdchen rumlaufen zu müssen, werde ich sagen wie es ist. Ich..." noch mehr Augen kleben an mir, die alte Angst kommt wieder. Na, los! Du hast dich doch schon oft genug blamiert, warum zögerst du jetzt? ".... Scully ich hab Sie verdammt gern und ich will Ihnen dieses Lied widmen."

Der ganze Saal hält den Atem an.

Jetzt wäre eigentlich der Moment gekommen, in dem Scully "Ja, ich liebe sie auch." Sagen und in meine Arme fallen müsste.

Dies tut sie allerdings nicht, also atme ich tief durch und gebe der Band ein Zeichen.

"I know it´s not a game to play, …"

Es ist hart die grinsenden Agenten auszuhalten.

Doch ich mache weiter.

Jetzt kann ich sie nicht mehr sehen, mir kommen weitere Zweifel. Meine Stimme wird immer schiefer, doch dann wende ich den alten Trick an. Ich schließe die Augen ganz fest und denke an unsere gemeinsame Zeit.

Die alten Bilder kommen auf. Als sie zum ersten Mal in meinem Büro stand, mit ihrem kariertem Kostüm und voller Panik was der kranke Spooky mit ihr anstellen würde..... " the man that feels your body close…" ein paar Stunden später hat sie mich im Regen zum ersten Mal herausgefordert.... " to hold you near and satisfy your needs…" und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.

"I can´t resist you even if I try …." Ihre nassen Augen, als wir uns gegenseitig haltend im Flur standen, ihre rettenden Arme, als meine Mutter tot war.... meine Hüften fangen an mit der Musik zu kreisen....

If you believe ….

Die Bilder kommen in immer kürzeren Intervallen.

So viele Jahre voller Schmerz und Enttäuschung, doch sie hat mich nie enttäuscht.

Sie hat mich nie gehen lassen, mich immer aufgefangen, so viel es sie auch gekostet hat....

If you believe in love tonight I´m gonna show you one more time…

If you believe then let it out, no need to worry there´s no doubt ….

Sie hat mich immer verteidigt, sogar ihrer eigenen Familie gegenüber….

If you believe in love tonight …

Das Lied ist aus. Meine Augen bleiben weiter geschlossen. Ich kann sie nicht öffnen, nicht jetzt.

Da klatscht jemand, plötzlich noch mehr Klatschen.

Ich öffne die Augen vorsichtig. Der ganze Saal ist entweder umschlungen auf der Tanzfläche oder klatscht.

Ich klettere von der Bühne, auf der Suche nach Scully. Ihr `Bekannter` steht immer noch da. "Herzlichen Glückwunsch. Ich hätte mir das nie getraut." In meinen Träumen schon.

"Wo ist Dana?"

"Sie ist draußen." Und zeigt in Richtung Toiletten.

In der Hoffnung, dass sie sich nicht gerade ihrer FBI- Happen entledigt, gehe ich auch raus.

Ich klopfe vorsichtig an die Tür.

"Scully?"

Keine Antwort.

Ich gehe hinein.

Sie kauert am Boden und weint.

Mein Herz bricht in tausend Teile. Ich bin zu weit gegangen.

"Hab ich denn so schief gesungen?"

Erst jetzt sieht sie mich. Sie versucht notdürftig ihre Tränen abzuwischen.

"M...mulder..."

"Kein schöner Platz für eine Lady.."

Sie lächelt.

"Es tut mir wirklich leid, wenn ich etwas kaputt gemacht habe."

"Warum haben Sie das getan?"

"Irgendwann musste ich es Ihnen ja sagen."

"Aber warum... Ich meine ich habe es immer vermutet, aber wieso heute?"

"Ich wollte nicht, dass dieser Kerl sie einfach so bekommt. Wir zwei haben schon so viel durchgestanden."

Sie steht auf und blickt in mein Gesicht. Ihre Augen so blau wie das Meer, die Tränen strömen weiter.

"Ich will sie nicht verlieren, Scully. Wenn es Ihnen zu viel ist, okay. Aber ich kann sie nicht mit irgendjemandem Dahergelaufenen teilen. Es würde mir das Herz endgültig brechen. Ich will sie nicht überfordern. Sagen Sie, wie es ist. Ich werde mich danach richten."

Ein erst leises, dann lauteres Lachen bringt mich aus meiner Rede.

Scully krümmt sich, ihre Augen blicken mich scherzhaft an.

"Sie wissen es wirklich nicht?"

"Was?"

"Mein `Bekannter`. Wer er ist."

"Nein, ich weiß nur, dass er die Nacht bei Ihnen verbracht und anscheinend ziemlich Eindruck geschunden hat."

Sie lacht wieder.

Da klopft es an der Tür.

"Dana, bist du okay?"

"Komm rein."

Da kommt mein Feind. Was will sie damit bezwecken?

"Darf ich vorstellen, Jungs?"

"Fox Mulder." Sagt sie mit einer Hand, die auf mich zeigt.

"Und Charles." Er streckt artig die Hand aus, ich ergreife sie nicht.

"Charles SCULLY." Ich schaue sie an. Ein weiteres Grinsen breitet sich auf ihrem Gesicht aus.

"Mein Bruder."

Ich brauche ein paar Sekunden, wahrscheinlich kann man die Steine, die mir gerade vom Herzen fallen,hören.

Ich kann nicht anders,ich nehme seine Hand schüttle sie wie blöd und falle ihm anschließend um den Hals.

Später umarmen auch Scully und ich uns.

Skinner kommt dazu: "Wir werden morgen in meinem Büro ausführlich darüber reden."

Ungesehen schleichen wir uns aus der Damentoilette und gehen zum Italiener um die Ecke.

Es sollte der schönste Abend seit langem sein.



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Aus, aus, aus!

Ich muss sagen, dass S& M in dieser Geschichte absichtlich nicht zusammengekommen sind. Wäre ja auch zu billig gewesen. Scully ist eine Frau mit Stil, da reicht ein Lied nicht.... vielleicht nächstes Mal + eine Flasche Rotwein....

May the force be with you..... (ups… I did it again. Falsche Story)
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